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Ahnenliste bezeichnet in der Familiengeschichtsforschung Genealogie die Angaben zu den Vorfahren Ahnen einer Person in Form einer Liste Im Vergleich zur Ahnentafel erfasst die Ahnenliste wesentlich mehr Daten und kann viele Vorfahrengenerationen ubersichtlich darstellen Dabei wird unterschieden zwischen der Ahnenreihe und dem Ahnenstamm Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Ahnenreihe 2 Ahnenstamm 3 Ahnenschlauch 4 Forschungsmethoden 5 Abbruchwahrscheinlichkeit 6 Vollstandigkeit von Ahnenlisten 7 Register 8 Quellenangaben 9 Datensicherung und VeroffentlichungAhnenreihe BearbeitenDie Ahnenreihe bildet eine eigene Form der Ahnenliste die nach Generationen geordnet ist nicht alphabetisch nach Ahnenstammen In Aufbau und Nummerierung folgt die Ahnenreihe den Kekule Nummern Nach der Person Nr 1 folgen in der Liste ihre beiden Eltern 2 3 dann die vier Grosseltern 4 5 6 7 die acht Urgrosseltern und so fort in aufsteigender Linie siehe dazu Generationsbezeichnungen Diese Darstellungsform bietet einen guten Uberblick uber alle Vorfahren der gleichen Generation und uber die verwandtschaftlichen Zusammenhange der verschiedenen Ahnenstamme Ahnenstamm BearbeitenDer Ahnenstamm oder die Stammlinie ist eine Abstammungsfolge die nur uber Manner fuhrt von einem Vater an seinen ehelichen Sohn Mannesstamm In der Regel wurde in dieser Linie auch der Familienname vererbt Ein Ahnenstamm in einer Ahnenliste beginnt bei einer weiblichen Person genealogisch auch Probandin genannt immer mit einer Stammmutter welcher der Vater der Grossvater und so weiter folgen Bei mannlichen Probanden beginnt der Ahnenstamm mit dem ursprunglichen Stammvater Die Ahnenstamme werden in einer Liste alphabetisch geordnet Die Angaben zu jeder Person werden in der folgenden Reihenfolge geschrieben Familienname Vorname n Rufname unterstrichen Beruf und Stand Dienststellung Titel und Ahnliches Erwerb und Verkauf von Haus und Grundbesitz moglichst mit genauem Preis und Datum Steuerleistungen Geburtsort und datum Vorname n und Familienname des EhepartnersVarianten der Schreibweise von Vor und Familiennamen sind zu belegen moglichst mit dem Jahr des Auftretens und der Quelle Zu unterscheiden ist ob es sich um Geburts oder Tauftage Sterbe oder Begrabnistage Aufgebot oder Hochzeit handelt Auch Stiefahnen sind in der alphabetischen Ordnung der Familiennamen mit allen wichtigen Daten aufzufuhren moglichst mit Angabe beider Elternteile jedoch ohne Kekule Nummern Bei keiner Person sollten Orts und Zeitangaben fehlen notfalls mussen sie errechnet oder geschatzt werden Bei errechneten Daten beispielsweise dem Geburtsjahr aus dem Sterbealter sollte die Kennzeichnung err hinzugefugt werden errechnet Unentbehrlich ist die Angabe des Glaubensbekenntnisses Meist genugt es die in der Ahnenliste uberwiegende Religionszugehorigkeit an den Anfang zu setzen und Abweichungen bei einzelnen Personen oder ganzen Ahnenstammen zu vermerken Fur Frauen deren Geburtsname unbekannt ist werden die bekannten Daten im Zusammenhang mit den Daten des Mannes aufgefuhrt Uneheliche Verbindungen werden mit o o gekennzeichnet ansonsten wie eheliche behandelt einschliesslich der Kekule Nummern Ahnenschlauch BearbeitenEin Ahnenschlauch ist eine einseitig zumeist nur in mannlicher Folge gefuhrte sehr weit zuruckreichende Linie ohne oder mit nur gelegentlicher eher zufalliger und punktueller Erforschung bzw Darstellung von Seitenzweigen und angeheirateten Familien Der wissenschaftliche Wert von Ahnenschlauchen ist wegen dieser Eigenschaften sehr gering Forschungsmethoden BearbeitenJeder Familiengeschichtsforscher beginnt einmal ganz vorne zum Beispiel mit Fragen an die eigenen Verwandten an Eltern und Grosseltern Onkel und Tanten In den meisten Familien ist heute ein Familienstammbuch vorhanden Die Grosseltern sofern sie noch leben erinnern sich an ihre eigenen Eltern und Grosseltern wie sie hiessen wo sie wohnten ihren Beruf und ihr Leben Sind die eigenen Eltern und Grosseltern schon gestorben konnen wichtige Hinweise und Details oft unwiederbringlich verloren sein Vielleicht erinnert sich noch eine altere Verwandte Sie ist auch oft die letzte die noch weiss wer auf den alten Familienfotos abgebildet ist Solche Fotos und andere Belege beziehungsweise Dokumente sowie die vom Familiengeschichtsforscher selbst verfassten Biografien beziehungsweise Lebensbilder der Grosseltern und Urgrosseltern oder anderer Verwandten sind der Grundstock fur eine spatere Familienchronik Inzwischen ist langst das Interesse erwacht auch etwas uber weiter zuruckliegende Generationen zu erfahren Allerdings sind in den wenigsten Familien bereits umfangreichere Unterlagen zum Beispiel ein alter Ahnenpass vorhanden Bei der Erforschung seiner Ahnen arbeitet der Familiengeschichtsforscher von Generation zu Generation zeitlich ruckwartsschreitend Ist beispielsweise aus der Heiratsurkunde der Urgrosseltern von 1892 bekannt dass die Eltern der Urgrossmutter Agnes Leichsenring Karl Heinz Leichsenring Bauer in Reinsdorf bei Zwickau und Christine Wilhelmine geborene Heinze hiessen so findet sich der Geburtseintrag der Urgrossmutter unter den Taufen dieses Paares zum Beispiel im Taufbuch von Reinsdorf am 18 Oktober 1864 dann die Heirat ihrer Eltern am 26 November 1857 Im Traubuch sind in den meisten Fallen die jeweiligen Vater von Braut und Brautigam angegeben Nun wieder zuerst nach der Taufe dann nach der Heirat und so weiter gesucht Dieses generationsweise Ruckwartsschreiten in der Zeit stosst jedoch bald auf Schwierigkeiten Ein Brautigam konnte beispielsweise aus einem anderen Ort stammen seine Taufe also nicht in Reinsdorf zu finden sein Es wird deshalb notwendig im Sterberegister nach dem Sterbeeintrag zu suchen Dort ist meist eine Altersangabe zu finden aus der sich das Geburtsjahr errechnen lasst Dieses wird vor allem benotigt um aus mehreren Personen mit oft ahnlichem oder gleichem Namen den richtigen Vorfahren herauszufinden War er mehrfach verheiratet ist zusatzlich durch Vergleich mit den Sterbedaten der Stiefmutter die Mutter zu ermitteln Von einem bestimmten Punkt an ist Familiengeschichtsforschung ein Hobby das eine besondere Neigung und leidenschaftliche Arbeit erfordert Dringt der Familiengeschichtsforscher mit seinen Ermittlungen bis in die Zeit des 17 und 16 Jahrhunderts vor dann treten immer neue und schwierige Probleme auf und der Tote Punkt der Forschung wird immer haufiger erreicht Mit der Verdoppelung der Zahl der Vorfahren in jeder Generation weitet sich das Bild von einer personlichen Ahnenliste zur Orts Sozial und Bevolkerungsgeschichte ganzer Gemeinden in denen sich besonders viele Vorfahren konzentrierten Nicht jede Eintragung im Kirchenbuch oder Gerichtshandelsbuch braucht wortlich abgeschrieben oder abgebildet werden Jeder Familiengeschichtsforscher muss aber lernen sich alle wesentlichen Angaben zu notieren Je weiter die Forschung voranschreitet desto grosser wird die Wahrscheinlichkeit der Ahnengemeinschaft mit anderen Genealogen die sich in der Ahnenstammkartei des deutschen Volkes feststellen lasst Abbruchwahrscheinlichkeit BearbeitenIn jeder Generation verdoppelt sich zwar die Zahl der Vorfahren je nach Quellenlage und Starke der Forschung ist aber davon nur ein Teil bekannt Die Wahrscheinlichkeit dass von dieser Summe der Vorfahren jemand unbekannt ist ist Anfang des 20 Jahrhunderts fast 0 00 das heisst alle Vorfahren sind bekannt und nahert sich bis um 1500 in allen nicht adeligen Klassen und Schichten dem Wert 1 00 Fur die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts ergab eine reprasentative Auswertung von Ahnenlisten der Zentralstelle fur deutsche Personen und Familiengeschichte Leipzig folgende Abbruchwahrscheinlichkeiten Landbevolkerung 0 31 Stadtbevolkerung 0 28 Bei der Landbevolkerung haben die niedrigsten Werte Adel mit 0 03 und Pfarrer mit 0 11 Die hochsten Werte um 0 40 weisen mobile Berufe des landlichen Handwerks und die Geschulten auf dem Lande Schulmeister Verwalter und so weiter auf bei denen grossere Wanderungsentfernung mit schlechter Quellenlage gekoppelt sind siehe Raumliche Mobilitat und Heiratskreis Der Genealoge kann zur wissenschaftlichen Aussagekraft seiner Forschungen beitragen wenn er nicht nur besonders interessante Familien verfolgt sondern allen Linien in allen Schichten und Klassen mit gleicher Starke nachgeht Vollstandigkeit von Ahnenlisten BearbeitenDie Vollstandigkeit einer Ahnenliste wird gekennzeichnet durch den prozentualen Anteil der bekannten Ahnen an den theoretisch moglichen Ahnen der jeweiligen Generation Wahrend der Genealoge in den ersten Vorfahrengenerationen meist rasch vorankommt sich in einer bestimmten Forschungsphase der Ahnenzuwachs sogar relativ beschleunigt erhoht sich der Aufwand in zeitlich weiter zuruckliegenden Generationen immer mehr weil die Ahnen uber einen grosseren Raum verteilt sind und die Quellenlage in der Regel immer schwieriger wird Dabei handelt es sich um eine statistische Feststellung die im Einzelfall etwa nach Uberwindung eines Toten Punktes schon bei den Urgrosseltern scheinbar auch einmal anders sein kann Auch in der Genealogie gilt das okonomische Gesetz vom abnehmenden Zuwachs das heisst von einem bestimmten Punkt an muss ein immer grosserer Aufwand getrieben werden um weitere Ahnen zu finden Bei der wachsenden Bedeutung genealogischer Ergebnisse fur die Sozialgeschichte und andere Zweige ware es nutzlich uber diesen Punkt genauere Aussagen zu machen Leider gibt es aber bisher von Seiten der Genealogen kaum Mitteilungen uber das Verhaltnis von Kosten und Ahnenzuwachs In Sachsen zahlen Ahnenlisten von um 1940 geborenen Probanden mit 6 000 7 000 nicht adligen verschiedenen Vorfahren und einer Vollstandigkeit von etwa 80 das heisst rund 800 Personen in der zehnten Vorfahrengeneration zu den bisher bekannten Spitzenleistungen Die folgende Genealogengeneration durfte in Einzelfallen mit Listen von uber 10 000 Personen aufwarten also einer Datenmasse deren Bewaltigung durch den Einsatz von Computern erleichtert worden ist Man sollte stets bestrebt sein die der Gegenwart am nachsten stehenden Lucken zu uberwinden und darauf besondere Anstrengungen zu richten Ahnenschlauche haben wenig Sinn Ein erfahrener Genealoge dem es nach tagelangem Forschen gelingt in der zehnten Vorfahrengeneration einen von 200 bisher noch unbekannten Ahnen endlich namhaft zu machen wird sich selbst die Frage stellen ob dann Aufwand und Ergebnis noch in richtigem Verhaltnis stehen Denn unser Leben ist endlich der mogliche Aufwand in Ahnenforschung begrenzt Und vielleicht ist es sinnvoller einen Ort fur ein Ortsfamilienbuch zu verkarten ein Problem systematisch bis zur Publikation zu bearbeiten oder seine Erfahrungen in die Heimatgeschichte und einen genealogischen Verein einzubringen Register BearbeitenAhnenlisten sind ohne Register Ortsregister und Register der Sonderberufe unvollstandig Jeder Ort ist durch Angabe des Kreises oder der entsprechenden Verwaltungseinheit eindeutig zu bestimmen bei Dorfern reicht auch die Lagebeziehung zur nachsten Stadt Anzugeben ist auf welchen Zeitpunkt sich die verwendete politische Gliederung bezieht Begriffe wie Berufe Flurnamen und so weiter sind in der originalen Form wiederzugeben Quellenangaben BearbeitenBei strittigen Fallen und versteckten Quellen sind die Fundstellen so zu bezeichnen dass Nachprufungen moglich sind An den Schluss gehoren Angaben uber die benutzten Quellen sofern diese nicht bereits an den entsprechenden Textstellen genannt sind Datensicherung und Veroffentlichung BearbeitenZur Sicherung der Daten sollten Ahnenlisten mehrfach ausgedruckt und in mehreren Exemplaren an verschiedenen Stellen archiviert und an die Deutsche Bibliothek in zwei Exemplaren eingesandt werden Eine Ahnenlistensammlung von uber 11 000 Ahnenlisten besitzt die Zentralstelle fur deutsche Personen und Familiengeschichte Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahnenliste amp oldid 232688738