www.wikidata.de-de.nina.az
Agnes Marie Luise Gabriele Harder 24 Marz 1864 in Konigsberg in Preussen Preussen 3 Februar 1939 in Berlin 1 war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin Agnes Harder anno 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAgnes Harder war die Tochter des Juristen und spateren Landgerichtsprasidenten Rudolf Harder sowie dessen Frau Luise geborene Kessler In Ostpreussen verlebte Harder ihre Kindheit und Jugend Sie besuchte die hohere Tochterschule und in den Jahren von 1881 bis 1883 das Lehrerinnenseminar in Elbing Als Unverheiratete lebte sie bei ihren Eltern bis zu deren Tod Nachdem sie das Examen bestanden hatte war sie zunachst als Lehrerin tatig Nebenbei begann sie zu schreiben und schuf kleinere Gedichte seit 1891 auch erzahlerische Werke Schliesslich gab sie den Beruf als Lehrerin auf und widmete sich ganz der Schriftstellerei Es folgten ausgedehnte Reisen durch Europa Fur langere Zeit hielt Harder sich in Italien und Schweden auf Die Erfahrung dieser Reise verarbeitete sie zu Artikeln und Reisebildern welche sie an die Magdeburger Zeitung verkaufte Diese Arbeiten bildeten den Auftakt zu ihrer journalistischen Laufbahn Spater folgten Beitrage fur die Berliner Zeitung Preussische Zeitung Deutsche Zeitung Daheim u a Im Jahr 1902 zog Harder mit ihren Eltern nach Berlin Im Jahr 1899 erschien der dreibandige Roman Im Kaleidoskop dessen Handlung in Berlin angesiedelt ist In diesem Werk liess Harder in einer Pension im Bezirk Tiergarten Menschen verschiedener Couleur aufeinandertreffen Harder versuchte den Zeitgeist aus dem Berlin der Jahrhundertwende einzufangen und in Form von Gesprachen der Pensionsgaste zu veranschaulichen In Ansatzen wird schon hier ihre weitere Entwicklung deutlich die Grossstadt Berlin erscheine als Moloch wahrend sich wirkliche Lebensqualitat nur im Landleben finde Bis zu ihrem Tod im Jahr 1939 lebte Harder in Berlin wo sie zur Schriftfuhrerin des Deutschen Frauenbundes und zum Vorstandsmitglied des Lyceum Clubs avancierte 2 Den Sommer verbrachte sie haufig auf dem Gut ihrer Schwester in Ostpreussen In ihrer ostpreussischen Heimat spielen viele ihrer Romane wobei meist die Schilderung des Frauenlebens im Vordergrund steht 1927 publizierte sie ihre Erinnerungen unter dem Titel Aus meinen Kindertagen in Ostpreussen Ihre Romane wurden von einem breiten Publikum rezipiert Bereits ihre ersten Werke die Ende des 19 Jahrhunderts erschienen zeugen von einer nationalistischen Haltung die nach dem Ersten Weltkrieg als volkischer Nationalismus in ihren Schriften offen zutage trat 3 In dem Essay Ist die Kunst international 1920 bringt sie ihr volkisches Literaturverstandnis zum Ausdruck indem sie sagt die Kunst sei wurzelecht und wurzelstark stammt aus der Erde wachst oft durch Generationen still und unbemerkt Kunst kann nie international sein denn sie ist der tiefste Ausfluss volkischen Wesens 4 Der Kunstler fuhle dass ihm seine Offenbarungen aus dem Unbewussten kommen Das konnen nur die geheimen Safte der Rasse sein Denn zum Burger eines Volkes wird man geboren 5 Harder trat der Deutschnationalen Volkspartei bei und wurde Mitglied des Deutschen Schriftstellerinnenbundes Ihr Ostpreussenroman Neue Kinder alter Erde der bereits vor 1933 im Vorabdruck in Daheim erschien weist zahlreiche nationalsozialistische Ideologeme z B Verherrlichung von Blut und Boden Fuhrerkult Polenfeindlichkeit und Antisemitismus auf 6 7 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten unterschrieb sie im Oktober 1933 zusammen mit acht weiteren Frauen und 79 mannlichen Schriftstellern das Gelobnis treuester Gefolgschaft fur Adolf Hitler 8 Der NSDAP trat sie nicht bei 9 1937 wurde sie Mitglied der Reichsschrifttumskammer RSK Nicht nur der NS Roman Neue Kinder alter Erde auch ihre anderen Texte erfreuten sich grosser Beliebtheit im Dritten Reich Viele Texte fanden Eingang in das Deutsche Lesebuch fur Volksschulen 1935ff Harders letzter Roman Der Erbe von Rauschnicken kam 1939 heraus 10 Agnes Harder starb 1939 in der Charite an einem Schlaganfall und einem Dekubitus Zuletzt lebte sie in der Uhlandstrasse 116 117 in Berlin Wilmersdorf 1 Sie wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin beigesetzt Verschiedene ihrer Werke wie Die kleine Stadt 1927 wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgelegt Grosses Interesse an Person und Werk ging nach 1945 in Westdeutschland vor allem von den Vertriebenenverbanden Landsmannschaft Westpreussen und Landsmannschaft Ostpreussen und ahnlichen Institutionen aus Das von diesen Verbanden uber lange Zeit verfolgte Prinzip der Harder Rezeption beschreibt Junge 2018 wie folgt Verschweigen ihrer nationalsozialistischen Haltung und Begeisterung fur ihre die Heimat verklarenden Texte 11 Siehe auch Liste ostpreussischer SchriftstellerWerke BearbeitenAlltag Roman Verlagsbuchhandlung Max Seyfert Dresden 1916 Der blonde Schopf und seine Freier Reissner Dresden 1913 Das brennende Herz Dichtungen in Prosa Berlin Schroeter c1922 Digitalisat auf Hathitrust Doktor Eisenbart Verlag von Otto Janke Berlin o J 1897 verfasst in Anlehnung an den Chirurgen Johann Andreas Eisenbarth Der Erbe von Rauschniken Scherl Berlin 1939 Die Kinder Thors Gotha F A Perthes a g c1922 Mit Buchschmuck von Franz Stassen Digitalisat auf Hathitrust Die kleine Stadt Aus meinen Kindertagen Graefe und Unzer Konigsberg Preussen 1927 Reprints 1966 und 1988 Der Liebling der Gotter Rothbarth Leipzig 1938 Neue Kinder alter Erde Ein Ostpreussenroman Flottman Gutersloh 1933 Petz Eine Kindergeschichte Kindheitsgeschichten von Agnes Harder Ch Dickens F Zachi Johanna Spyri Berlin Schriftenvertriebsanstalt Kranzverlag 1924 Digitalisat DNB Leipzig Schlumski Eine Hunde und Menschengeschichte Perthes Gotha 1916 Thonerne Fusse Velhagen amp Klasings Roman Bibliothek 11 1900 1901 S 1 104 Digitalisat auf Internet Archive Unsere Helden ein Buch der Dankbar keit und Verehrung deutscher Frauen Berlin Meyer 1915 Digitalisat der UB Tubingen Wider den gelben Drachen Abenteuer und Fahrten zweier deutscher Junglinge im Lande der Boxer 1900Literatur BearbeitenHarder Frl Agnes In Sophie Pataky Hrsg Lexikon deutscher Frauen der Feder Band 1 Verlag Carl Pataky Berlin 1898 S 312 f Digitalisat Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 247 271 Gertraude Wilhelm Harder Agnes Marie Luise Gabrielle In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 664 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Agnes Harder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Agnes Harder im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten a b Sterberegister StA Mitte von Berlin Nr 677 1939 Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 259f Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 250ff Agnes Harder Ist die Kunst international In Hanns Fechner Hrsg Bekenntnisse deutscher Kunstler Leipzig Vieweg 1920 S 16 19 Zit n Junge 2018 S 253 Agnes Harder Ist die Kunst international In Hanns Fechner Hrsg Bekenntnisse deutscher Kunstler Leipzig Vieweg 1920 S 16 Zit n Junge 2018 S 253 Petra Budke Jutta Schulze Schriftstellerinnen in Berlin 1871 1945 Orlanda Frauenverlag 1995 S 161 Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 256 259 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 216 Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 255 Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 260 Manuel Junge Agnes Harder die nordische Ostpreussin In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Band 4 Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2018 S 263f Normdaten Person GND 116473908 lobid OGND AKS LCCN n84118958 VIAF 5683605 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Harder AgnesALTERNATIVNAMEN Harder Agnes Marie Luise GabrielleKURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 24 Marz 1864GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 3 Februar 1939 oder 7 Februar 1939STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agnes Harder amp oldid 218049776