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Aegisuchus witmeri ist eine ausgestorbene Art der Archosaurier Der einzige bekannte Vertreter der Gattung Aegisuchus war ein sehr grosser Krokodilverwandter mit flachem Kopf starkem Kiefer und Kopfschild Er lebte in der spaten Kreidezeit auf dem Gebiet des heutigen Marokko in einer sumpfigen Umgebung wo er sich moglicherweise von Fischen ernahrte AegisuchusDer Holotypus von Aegisuchus witmeri ein Schadelfragment in verschiedenen AnsichtenZeitliches AuftretenOberkreide Cenomanium 98 bis 93 Mio JahreFundorteKem Kem Formation NordafrikaSystematikMesoeucrocodyliaMetasuchiaNeosuchiaEusuchiaAegyptosuchidaeAegisuchusWissenschaftlicher NameAegisuchusHolliday amp Gardner 2012ArtenAegisuchus witmeri Holliday amp Gardner 2012Aegisuchus witmeri wurde 2012 von Casey Holliday und Nicholas Gardner erstbeschrieben Zusammen mit der Gattung Aegyptosuchus wird Aegisuchus in die Familie Aegyptosuchidae gestellt der Schwestergruppe der Krokodile Crocodylia Die Prasenz von Aegisuchus Fossilien in der Oberkreide Nordafrikas stellt Hypothesen in Frage nach denen sich die modernen Krokodile in Laurasia entwickelt haben Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Stratigraphie 3 Okologie 4 Systematik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenAegisuchus war ein sehr grosser Krokodilverwandter mit einer geschatzten Korperlange von etwa 15 m Die Lange des Schadels betrug zwischen 2 1 und 2 9 m Den zugrundeliegenden Modellrechnungen war Aegisuchus nicht nur grosser als Purussaurus Sarcosuchus oder Deinosuchus es hatte mit einem Volumen von 40 cm auch das grosste Gehirn aller bekannten Arten Da die geschatzte Lange auf dem Hirnvolumen basiert ist es allerdings auch moglich dass Aegisuchus kleiner als vermutet war und lediglich uber ein uberproportional grosses Gehirn verfugte 1 An seinem Hinterkopf wies Aegisuchus einen Kopfschild mit runzliger Oberflache der aus stark verdickter Haut bestand Er bildete im Nacken einen Ubergang zum Rucken und wies seitlich zwei fingerartige Fortsatze auf Seine Funktion wird in Balzritualen und Schaukampfen vermutet Schnauze und Schadel waren stark abgeflacht Aegisuchus hatte wahrscheinlich einen sehr flachen Oberkiefer der in der Form an den Schnabel von Enten erinnerte Die Augen besassen keine Wulste sondern lagen flach im Schadel Bedingt durch die Form von Kopf und Schnauze hatten die Tiere eine relativ starke Kiefer und Halsmuskulatur Sie ermoglichten Aegisuchus relativ grosszugige Kopfbewegungen 2 Verbreitung und Stratigraphie BearbeitenAegisuchus wurde bisher ausschliesslich in der nordafrikanischen Kem Kem Formation im Sudosten Marokkos gefunden Die Formation stammt aus dem oberkreidezeitlichen Cenomanium die Schicht in der Aegisuchus gefunden wurde hat ein Alter von 93 bis 98 Millionen Jahren 3 Okologie Bearbeiten nbsp Kunstlerische Rekonstruktion von Aegisuchus als FischjagerDer Lebensraum von Aegisuchus war eine weitlaufige Sumpflandschaft entlang eines Flusses Die Gewasser und die angrenzenden Bereiche wurden von zahlreichen verschiedenen Fischarten Amphibien und grosseren Reptilien wie Plesiosauriern 3 Theropoden und Sauropoden bewohnt 4 Wie bei den morphologisch ahnlichen Gattungen Laganosuchus und Stomatosuchus wird auch von Aegisuchus vermutet dass es sich vornehmlich von tragen Fischen wie Quastenflossern Lungenfischen oder Flosselhechten ernahrte Landwirbeltiere konnten als gelegentliche Beute ebenfalls einen Teil der Nahrung ausgemacht haben 5 Systematik Bearbeiten nbsp Schadel von Aegisuchus witmeri ROM 64736 Die Gattung Aegisuchus wurde 2012 von Casey Holliday und Nicholas Gardner mit A witmeri als einziger Art aufgestellt 6 Der Holotyp ROM 54530 ein teilweise erhaltenes Cranium wurde von kommerziellen Fossiliensammlern in der Kem Kem Formation gefunden und an das Royal Ontario Museum in Toronto verkauft Holliday und Gardner wahlten den Gattungsnamen aegis griechisch fur Schild souchus griechisch fur Krokodil in Anlehnung an den Kopfschild des Tieres Das Artepitheton ehrt Lawrence M Witmer fur seinen Beitrag zur Erforschung der Schadelanatomie von Archosaurier 6 Die beiden Autoren ordneten Aegisuchus aufgrund seines Kopfschildes als Schwestertaxon der ebenfalls cenomanischen Gattung Aegyptosuchus aus der agyptischen Bahariija Formation Beide Gattungen bilden gemeinsam die Familie Aegyptosuchidae eine Einschatzung die durch eine morphologische Analyse von 45 Crocodyliformes Taxa gestutzt wurde Demnach bilden Aegisuchus und Aegyptosuchus zusammen die Schwestergruppe zu den modernen Krokodilen Crocodylia Die Existenz einer so modernen Gruppe von Krokodilverwandten widerspricht Hypothesen die von einer Entstehung der rezenten Krokodile im westlichen Laurasia heute Nordamerika ausgehen Stattdessen lassen sie eine Radiation im Bereich des Tethysmeeres plausibel erscheinen 7 Literatur BearbeitenL Cavin H Tong L Boudad C Meister A Piuz J Tabouelle M Aarab R Amiot E Buffetaut G Dyke S Hua J Le Loeuff Vertebrate Assemblages from the Early Late Cretaceous of Southeastern Morocco An Overview In Journal of African Earth Sciences 57 2010 doi 10 1016 j jafrearsci 2009 12 007 S 391 412 Volltext Casey M Holliday Nicholas M Gardner A New Eusuchian Crocodyliform with Novel Cranial Integument and Its Significance for the Origin and Evolution of Crocodylia In PLOS ONE Band 7 Nr 1 2012 S e30471 doi 10 1371 journal pone 0030471 PMID 22303441 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aegisuchus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien New species of ancient crocodile discovered Auf eurekalert org vom 31 Januar 2012 mit Video Einzelnachweise Bearbeiten Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 4 Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 4 8 a b Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 1 Cavin et al Journal of African Earth Sciences 57 2010 S 395 399 Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 9 10 a b Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 2 Holliday Gardner PLOS ONE 2012 S 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegisuchus amp oldid 221396865