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Die Admiral Nachimow russisch Admiral Nahimov im Register eingetragen als Admiral Nakhimov war ein ursprunglich deutsches spater sowjetisches Passagierschiff Admiral Nachimow Die Berlin spater Admiral Nachimow Die Berlin spater Admiral Nachimow SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen BerlinSchiffstyp PassagierschiffRufzeichen QMBT DOCL UKDDHeimathafen OdessaEigner Schwarzmeer SeereedereiBauwerft Bremer Vulkan BremenStapellauf 24 Marz 1925Verbleib Am 31 August 1986 im Schwarzen Meer nach Kollision auf der Position 44 36 15 N 37 52 35 O 44 604166666667 37 876388888889 auf der Position 44 35 59 N 37 52 54 O 44 599722222222 37 881666666667 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 174 3 m Lua Breite 21 1 mVerdrangung 23 480 tVermessung 15 286 BRT 8 988 NRT 17 053 BRT 8 496 NRT nach Umbau Besatzung 326 Personen350 Personen nach Umbau MaschinenanlageMaschine 2 VerbundmaschineMaschinen leistung 11 880 PS 8 738 kW Hochst geschwindigkeit 16 5 kn 31 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 9 000 tdwRauminhalt 6 191 m Zugelassene Passagierzahl 220 Personen in der 1 Klasse 284 Personen in der 2 Klasse 618 Personen in der 3 Klasse 1100 Personen eine Klasse nach Umbau SonstigesRegistrier nummern IMO 5002986Die Admiral NachimowDas Schiff wurde 1925 vom Norddeutschen Lloyd unter dem Namen Berlin in Dienst gestellt und auf dem Nordatlantik und fur Kreuzfahrten eingesetzt Es diente im Zweiten Weltkrieg als Lazarettschiff und sank 1945 vor Swinemunde In der DDR bis 1957 wiederhergerichtet wurde das nunmehr Admiral Nachimow benannte und unter sowjetischer Flagge fahrende Schiff im Schwarzen Meer eingesetzt Am 31 August 1986 kollidierte das Schiff vor Noworossijsk im Schwarzen Meer mit einem Frachtschiff und sank innerhalb weniger Minuten wobei 423 von 1234 Personen an Bord ums Leben kamen Dies war das schwerste Schiffsungluck auf dem Schwarzen Meer in Friedenszeiten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einsatz im Zweiten Weltkrieg 1 2 In sowjetischen Diensten 2 Untergang 3 Untersuchung 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenDas Schiff wurde 1924 1925 auf der Bremer Vulkanwerft gebaut Schon wahrend des Baus versuchte der Norddeutsche Lloyd erfolglos das Schiff an die konkurrierende Hamburg Amerikanische Packetfahrt Actien Gesellschaft HAPAG weiterzuverkaufen da man Uberkapazitaten durch geringe Auslastung im Sudamerikaverkehr hatte 1 So kam die Berlin am 26 September 1925 fur den Norddeutschen Lloyd im Liniendienst auf der Route zwischen Bremen Southampton Cherbourg und New York in Dienst Eingesetzt wurde sie anfangs neben der Columbus den kleineren Nachkriegsbauten Munchen Stuttgart und Sierra Ventana sowie den Vorkriegsbauten Bremen Lutzow und Yorck Der geplante Bau eines Schwesterschiffes unterblieb da die Reederei gunstig die von ihr ursprunglich bestellte Ormuz ankaufen konnte und als Dresden in Fahrt brachte Die Auslastung der vorhandenen Schiffe im Liniendienst war unbefriedigend so dass Kreuzfahrten zusatzlich angeboten wurden Die Berlin fuhrte ihre erste Kreuzfahrt von Bremerhaven am 4 Januar 1928 uber Sudirland nach Madeira und zu den Kanaren durch Eine im gleichen Jahr angebotene vierwochige Polarfahrt fiel allerdings aus 2 nbsp Die BerlinEiner ihrer bekanntesten Kapitane war 1927 Leopold Ziegenbein 3 der 1929 mit der Bremen das Blaue Band gewann Am 13 November 1928 rettete sie 23 Passagiere und Besatzungsmitglieder des am Vortag untergegangenen Passagierschiffes Vestris 10 494 BRT 1912 der Reederei Lamport amp Holt vor der Kuste Virginias dessen Kohlenbunker im Sturm voll Wasser gelaufen waren Zusammen mit der American Skipper der United States Lines dem Schlachtschiff Wyoming der US Marine und dem franzosischen Passagierdampfer Myriam konnten 213 Schiffbruchige von den 325 Menschen an Bord gerettet werden Schon 1929 erfolgte der erste Umbau der Passagiereinrichtung der Berlin die weiterhin etwas uber 1000 Passagiere befordern konnte Ein weiterer Umbau 1932 reduzierte die Kapazitat dann auf 879 in drei Klassen 257 Kabinen 261 Touristen und 361 III Klasse Das Schiff blieb auf dem Nordatlantik und fur Kreuzfahrten im Einsatz die zum Teil auch von New York nach Westindien fuhrten Ab Ende 1933 erfolgten ihre Abfahrten im Nordatlantikdienst in der Regel ab Cuxhaven da die NS Regierung inzwischen die beiden deutschen Grossreedereien zu einem gemeinsamen Dienst gezwungen hatte 4 1937 setzte der NDL sie anlasslich seines Jubilaums nochmals zu einer 18 tagigen Kreuzfahrt nach Madeira ein auf der 4440 Seemeilen zuruckgelegt wurden Daneben wurde die Berlin auch ab 1934 an die Kraft durch Freude Organisation verchartert Das im Winter 1938 aufgelegte Schiff machte im Mai 1939 noch zwei letzte KdF Kreuzfahrten Einsatz im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Dann charterte die Kriegsmarine die Berlin Am 17 Juli 1939 ereignete sich auf dem Weg zur Ubergabe vor Swinemunde eine Kesselexplosion die 17 Menschenleben forderte 5 Nach Reparatur und Umbau bei Blohm amp Voss diente das Schiff ab 23 August 1939 im Zweiten Weltkrieg als Lazarettschiff Es verfugte uber funf Fachabteilungen Innere Chirurgie Augen HNO Mund und Kiefer die mit Facharzten im Reservistenstand besetzt waren Es standen uber 400 Betten zur Verfugung Chefarzt war im September 1939 und erneut von April 1940 bis Juni 1942 der Marineoberstabsarzt d R Kurt Klippstein Das Schiff verlegte mit der ebenfalls zum Lazarettschiff hergerichteten Stuttgart des NDL sofort nach Danzig Es wurde fur Verwundetentransporte in der Ostsee und als schwimmendes Lazarett in Kopenhagen ab Juli 1940 und ab 1941 Angriff auf die Sowjetunion im Neidenfjord bei Kirkenes zur Versorgung von Verwundeten an der Murmansk Front eingesetzt Am 7 August 1944 beforderte das Lazarettschiff Berlin bei der Raumung Estlands durch die Wehrmacht 1513 Verwundete von Riga nach Swinemunde Ab 1944 diente es in Gotenhafen als Wohnschiff Ende Januar 1945 wurde es fur Fluchtlingstransporte genutzt Am 31 Januar erhielt das Schiff bei Swinemunde zwei Minentreffer konnte allerdings den Hafen anlaufen und gab die Verwundeten und Fluchtlinge an Land Am 1 Februar 1945 lief es wieder nach Pillau aus erlitt fast an gleicher Stelle einen weiteren Minentreffer und sank auf den flachen Meeresgrund 6 Es soll dabei nur ein Todesopfer gegeben haben In sowjetischen Diensten Bearbeiten 1948 wurde die Berlin wie auch die durch sowjetische Torpedierung gesunkenen Passagierdampfer Albert Ballin und Hamburg auf Geheiss der sowjetischen Besatzungsmacht gehoben und nach Rostock geschleppt Im September 1951 begann der Neuaufbau des Dampfers in der Warnowwerft Warnemunde der erst 1957 abgeschlossen war Das Schiff erhielt neue etwas niedrigere und breitere Schornsteine einen nunmehr weiss gestrichenen Rumpf und einen geschlossenen oberen Promenadengang Ansonsten ausserlich unverandert wurde die fruhere Berlin bei der sowjetischen Baltijskoje Morskoje Parochodstwo Baltijskoe morskoe parohodstvo Ostseereederei unter dem Namen Admiral Nachimow wieder in Dienst gestellt Das Schiff war nach dem russischen Marineoffizier Pawel Stepanowitsch Nachimow benannt Das Schiff wurde am 2 Mai 1957 der Sowjetunion ubergeben und lief zu seinem neuen Heimathafen Odessa aus In den Sommermonaten fuhr es nun im Liniendienst zwischen Odessa der Krim und Batumi und im Winter machte es Kreuzfahrten im Schwarzen Meer Mit der Moglichkeit bis zu 1000 Passagiere zu befordern war die Admiral Nachimow das nach Passagierkapazitat grosste Passagierschiff der sowjetischen Schwarzmeer Seereederei 1978 kehrte die ehemalige Berlin 40 Jahre nach ihrer letzten Atlantikuberquerung noch einmal auf den Atlantik zuruck als sie Teilnehmer der XI Weltfestspiele der Jugend und Studenten von Odessa nach Havanna und zuruck beforderte Untergang BearbeitenAm 31 August 1986 verliess die Admiral Nachimow gegen 22 Uhr Moskauer Zeit den Hafen von Noworossijsk in Richtung Sotschi An Bord befanden sich 897 Passagiere und 346 Besatzungsmitglieder Kapitan war Wadim Markow Kurz nach dem Auslaufen bemerkte die Bruckenbesatzung dass sich der 18 604 BRT grosse Massengutfrachter Pyotr Vasev unter Kapitan Wiktor Tkatschenko auf Kollisionskurs mit der Admiral Nachimow befand Die Pyotr Vasev wurde uber Funk gewarnt und kundigte daraufhin eine Kursanderung an Es fand jedoch kein Ausweichmanover statt In trugerischer Sicherheit verliess Markow die Brucke und uberliess dem zweiten Offizier Alexander Tschudnowski das Steuer Gegen 23 Uhr bat Tschudnowski die Pyotr Vasev erneut um eine Anderung des Kurses die jedoch wiederum nicht stattfand und entschied sich zu einer eigenen Kursanderung um 10 nach Backbord Um 23 10 Uhr forderte Tschudnowski die Pyotr Vasev auf sofort volle Kraft zuruckzufahren und befahl selbst einen harten Kurswechsel nbsp Die Admiral Nachimow kurz vor dem Ungluck in Noworossijsk 31 August 1986Diese Massnahmen kamen jedoch zu spat sodass um 23 12 Uhr die Pyotr Vasev mit zirka 5 Knoten 9 km h in die Steuerbordseite der Admiral Nachimow fuhr was ein 84 m grosses Loch in die Bordwand zwischen Kessel und Maschinenraum riss Die Admiral Nachimow bekam Schlagseite und sank in nur sieben Minuten was keine Zeit zum Aussetzen von Rettungsbooten liess Hinzu kam dass wegen eines Stromausfalls infolge der Kollision viele Passagiere unter Deck orientierungslos waren Zehn Minuten nach dem Sinken trafen erste Rettungsfahrzeuge am Unglucksort 44 35 59 N 37 52 54 O 44 599722222222 37 881666666667 Koordinaten 44 35 59 N 37 52 54 O ein Auch die nicht allzu schwer beschadigte Pyotr Vasev leistete Hilfe Insgesamt wurden 836 Personen aus dem Wasser gezogen von denen jedoch einige spater an Verletzungen starben Insgesamt kamen bei dem Ungluck 423 Menschen ums Leben 64 Besatzungsmitglieder und 359 Passagiere Untersuchung Bearbeiten nbsp Die ehemalige Pyotr Vasev als Podolsk 1987 Eine Untersuchungskommission kam zu dem Schluss dass schweres Fehlverhalten der beiden Kapitane Markow und Tkatschenko zu dem Ungluck gefuhrt hatte Tkatschenko hatte keinerlei Massnahmen ergriffen um eine sichere Passage der Admiral Nachimow zu ermoglichen Markow wurde Abwesenheit von der Brucke vorgeworfen Beide Kapitane wurden zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt jedoch 1992 begnadigt Das Ungluck wurde am 1 September 1986 von der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zunachst als Havarie gemeldet Nach dem angeblichen Eingreifen von Michail Gorbatschow wurden allerdings am 2 September Details uber den Untergang bekanntgegeben Fur die Auslandskorrespondenten internationaler Agenturen wurde am Nachmittag des Tages eine Pressekonferenz mit dem stellvertretenden Seefahrtsminister Leonid Nedjak abgehalten die auch im sowjetischen Fernsehen ubertragen wurde Westliche Beobachter werteten diesen offenen Umgang mit der Katastrophe als eine Lehre aus dem Reaktorungluck von Tschernobyl im April des Jahres Das Wrack der Admiral Nachimow liegt zirka 4 Kilometer vor der Kuste in 45 Metern Tiefe Die Pyotr Vasev wurde repariert Die Namen der Pyotr Vasev nach der Katastrophe lauten 1986 1995 Podolsk 1995 2000 Langeron 2000 2003 An an 2003 2006 Myroessa 2006 2010 Orbit 2010 2012 Jiajiaxin 1 Im Jahr 2012 wurde die ehemalige Pyotr Vasev ausgemustert und zerlegt Literatur BearbeitenArnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt 1850 bis 1990 in 5 Banden Ernst Kabel Verlag 1986 Arnold Kludas Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1920 bis 1970 Koehlers Verlagsgesellschaft 1992 ISBN 3 7822 0534 0 Claus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 Steiger Verlag 1987 ISBN 3 921564 97 2 Reinhart Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Verlag Gerhard Stalling Oldenburg ISBN 3 7979 1847 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons IMO 5002986 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umfassende Aufarbeitung der Katastrophe russ Alles sackte weg In Der Spiegel Nr 37 1986 S 148 149 online Farbfoto der Admiral Nachimow Bericht uber die Funkanlage der BerlinFussnoten Bearbeiten Kludas Bd IV S 139 Kludas Bd IV S 218 Reinhold Thiel Die Geschichte des Norddeutschen Lloyd 1857 1970 Band 3 Hauschild Verlag 2004 ISBN 3 89757 166 8 S 211 Kludas Bd V S 28 Kludas NDL S 26 Rothe S 106f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Admiral Nachimow Schiff 1925 amp oldid 232408853