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Die Hamburg war ein deutsches Passagierschiff das ab 1926 im Liniendienst der Hamburg Amerika Line HAPAG auf dem Nordatlantik eingesetzt wurde Im Marz 1945 sank das Schiff nach einem Fluchtlingstransport durch einen Minentreffer vor Sassnitz Hamburg SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches Reich Sowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen Juri DolgorukiSchiffstyp Passagierschiff WalfangmutterschiffHeimathafen Hamburg KaliningradEigner HAPAGBauwerft Blohm amp Voss HamburgBaunummer 473Stapellauf 14 November 1925Verbleib 1977 verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 193 5 m 207 4 m Lua 182 4 m 195 0 m Lpp Breite 22 1 m 24 0 mSeitenhohe 16 92 m 19 37 mTiefgang max 9 98 m 12 05 mVermessung 21 132 BRT 12 248 NRT Besatzung 423 521MaschinenanlageMaschine 2 GetriebeturbinenMaschinen leistung 14 000 PS 10 297 kW Hochst geschwindigkeit 16 kn 30 km h Propeller 2Maschinenanlage ab 1930Maschinen leistung 29 000 PS 21 329 kW Hochst geschwindigkeit 19 kn 35 km h TransportkapazitatenTragfahigkeit etwa 15 000 t 16 960 tdwZugelassene Passagierzahl 222 I Klasse 471 II Klasse 456 III KlasseBereits als Juri Dolgoruki1950 wurde das Schiff gehoben und zu einem Walfangmutterschiff umgebaut Die ehemalige Hamburg wurde 1960 als Juri Dolgoruki von der Warnow Werft an die Sowjetunion abgeliefert und blieb bis 1976 im Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kriegseinsatz 2 Walfangmutterschiff 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGebaut wurde der Passagierdampfer 1925 26 unter der Baunummer 473 bei der Hamburger Werft Blohm amp Voss als drittes Schiff der Albert Ballin Klasse Der Stapellauf fand am 14 November 1925 statt Abgeliefert wurde die Hamburg am 27 Marz des folgenden Jahres die Jungfernfahrt nach New York begann am 9 April 1926 1 Das Schiff wurde auf der Nordatlantikroute eingesetzt auf der die Schwesterschiffe Albert Ballin seit 1923 und Deutschland seit 1924 schon im Einsatz waren 1927 kam als viertes Schiff noch das letzte Schiff der Klasse die New York hinzu Die Hamburg konnte etwa 950 Passagiere aufnehmen hatte eine maximale Maschinenleistung von 14 000 PSw und erreichte wie ihre Schwesterschiffe eine Dienstgeschwindigkeit von 16 Knoten kn Die Hamburg wurde 1929 30 als erstes der Schwesterschiffe mit leistungsstarkeren Dampfturbinen ausgerustet Die alten Turbinen wurden ausgebaut und fur andere Schiffe verwandt Die Passagierdampfer erhielten eine neue Hochdruck Kesselanlage und neue Turbinen deren Hochstleistung 29 000 PSw betrug Damit konnte die Dienstgeschwindigkeit auf 19 kn erhoht werden Bei dem Umbau wurde das aussere Erscheinungsbild durch kurze gedrungene Schornsteine verandert und die Passagiereinrichtung verbessert Von Oktober bis Dezember 1933 wurde die Hamburg als erstes Schiff der Klasse durch ein Vorschuhen des Vorschiffs um etwa 12 Meter verlangert 2 Die Schornsteine wurden wieder verlangert die Passagiereinrichtung erneut verbessert fur nunmehr uber 800 Passagiere Mit der neuen Rumpfform war eine Hochstgeschwindigkeit von 21 5 kn moglich Die Plangeschwindigkeit blieb allerdings bei 19 2 kn Beide Massnahmen sollten die Schiffe konkurrenzfahiger machen Der wirtschaftliche Erfolg blieb aber aus 3 Zwar konnten die Schiffe jetzt sicher eine Plangeschwindigkeit von 19 Knoten halten ihnen fehlte aber der Flair der Bremer Schnelldampfer Bremen und Europa Erheblich erfolgreicher war das Schiff als Kreuzfahrtschiff fur amerikanische Kunden Ihre erste Kreuzfahrt begann am 31 Januar 1931 in New York und ging fur 70 Tage in das Mittelmeer und den Orient 4 Wahrend des Nordatlantikdienstes machte die Hamburg zwischen den Reisen haufig viertagige Kreuzfahrten zu den Bermudas So startete sie auch am 31 Dezember 1937 eine Neujahrsfahrt zu diesem Ziel 5 Ab 1938 wurde es noch schwieriger die deutschen Passagierschiffe auszulasten da seit dem Anschluss Osterreichs zunehmend Boykottmassnahmen gegen deutsche Schiffe griffen Kriegseinsatz Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg verwendete man die Hamburg zunachst als Wohnschiff einer U Boot Ausbildungseinheit in Gotenhafen Im Zuge der Evakuierung der deutschen Ostgebiete lief das Schiff am 5 Marz 1945 mit etwa 10 000 Fluchtlingen an Bord auf ihrer dritten Reise nach Westen Sassnitz an und gab die Fluchtlinge an Land Am 6 Marz griff die britische Royal Air Force den Fahrhafen und die Schiffe auf Reede mit Lancaster Bombern an 6 Da der Kapitan einen weiteren Angriff befurchtete verlegte er am Morgen des 7 Marz sein unbeschadigtes Schiff seewarts und lief dabei auf eine Mine Die Hamburg kenterte etwa 1 5 Seemeilen nordostlich von Sassnitz in der dort 18 Meter tiefen Ostsee Todesopfer waren nicht zu beklagen Walfangmutterschiff Bearbeiten nbsp Ausrustung der Juri DolgorukiDas Schiff wurde 1950 gehoben und sollte fur die Sowjetunion wieder aufgebaut werden als sozialistische Gemeinschaftsarbeit der Werktatigen der Werftindustrie der DDR Am 7 November des Jahres brachte man das Wrack zur Warnowwerft um es fur eine Uberfuhrung nach Belgien vorzubereiten Dort wurde der Rumpf des Schiffes bei der Cockerill Werft in Antwerpen weiter instand gesetzt und kehrte am 3 Dezember 1951 nach Rostock zuruck Es war geplant das inzwischen auf den Namen Juri Dolgoruki getaufte Schiff wieder als Passagierschiff aufzubauen 7 Gleichzeitig setzte die Werft das Schwesterschiff Albert Ballin instand das 1949 vor Warnemunde gehoben worden war Auch ihr Rumpf war bei Cockerill von August 1950 bis zum Juni 1951 repariert worden Ab Ende 1955 diente die ehemalige Albert Ballin ab 1935 Hansa als Sowjetski Sojus erst im Schwarzen Meer und ab 1957 im Fernen Osten unter sowjetischer Flagge Als weiteres Passagierschiff baute die Warnow Werft noch die ehemalige Berlin als Admiral Nachimow wieder auf nbsp Heckansicht der Juri Dolgoruki1955 anderte man jedoch die Plane hinsichtlich der Hamburg und baute das Schiff bis zum Beginn der Erprobungen im Oktober 1959 zum Walfangmutterschiff um Am 12 Juli 1960 schliesslich wurde das Schiff unter Beibehaltung des Namens Juri Dolgoruki 25 377 BRT an seine Eigner ubergeben und ging in Einsatz ins Sudpolarmeer Ihr Heimathafen wurde Kaliningrad In den folgenden Jahren verarbeitete man auf der Juri Dolgoruki pro Fangsaison jahrlich zwischen 1400 und 2200 Wale Sie arbeitete dabei mit der Slava ehemals Wikinger Vikingen seit 1946 als erstes sowjetisches Fabrikschiff im Sudpolarmeer eingesetzt und zwei 32 024 BRT grossen Fabrikschiff Neubauten Sovetskaya Ukraina ab 1959 im Einsatz Sovetskaya Rossia ab 1961 eingesetzt und bis zu 70 Fangbooten zusammen Obwohl Unterzeichner des Internationalen Ubereinkommens zur Regelung des Walfangs sollen die Zahlen der tatsachlich durch sowjetische Schiffe getoteten Wale die der Internationalen Walfangkommission IWC gemeldeten Zahlen weit ubertroffen haben 8 1976 wurde das Schiff ausser Dienst gestellt und im Folgejahr in der UdSSR abgewrackt Literatur BearbeitenLudwig Dinklage Die deutsche Handelsflotte 1939 1945 Unter besonderer Berucksichtigung der Blockadebrecher Band 1 Handelsschiffe Bchlockadebrecher Hilfskriegsschiffe Musterschmidt Gottingen Frankfurt Zurich 1971 ISBN 3 7881 1406 1 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 4 Vernichtung und Wiedergeburt 1914 bis 1930 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1989 ISBN 3 8225 0047 X Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 5 Eine Ara geht zu Ende 1930 bis 1990 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0041 0 Claus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 Moers 1987 ISBN 3 921564 97 2 Reinhart Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Band 1 Chronik und Wertung der Ereignisse in Schiffahrt und Schiffbau Verlag Gerhard Stalling Oldenburg Hamburg 1974 ISBN 3 7979 1847 X Reinhart Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Band 2 Liste samtlicher uber 500 BRT grossen Schiffe mit allen technischen und historischen Daten Verlag Gerhard Stalling Oldenburg Hamburg 1975 ISBN 978 3 7979 1859 8 Rolf Schonknecht Uwe Laue Hochseefrachter der Weltschiffahrt Band 1 Fur Stuckguter Container und Trailer transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00182 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juri Dolgoruki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dinner auf der Hamburg am 2 Juli 1933 gjenvick com abgerufen 21 Juni 2012 Prospekt zur 3 Klasse der Ballin Klasse 1938 gjenvick com abgerufen 21 Juni 2012 Einsatz der Hamburg theshipslist com abgerufen 21 Juni 2012 Der Zweite Weltkrieg in Sassnitz dokumentationszentrum prora de abgerufen 21 Juni 2012 Walfabrikschiff Jury Dolgoruky soviet trawler narod ru abgerufen 21 Juni 2012 Einzelnachweise BearbeitenSchiffsdaten aus Listung im Miramar Ship Index Abgerufen am 12 September 2009 englisch seit Januar 2010 nicht mehr frei zugangig Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 4 Vernichtung und Wiedergeburt 1914 bis 1930 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1989 ISBN 3 8225 0047 X S 64 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 5 Eine Ara geht zu Ende 1930 bis 1990 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0041 0 S 18 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 5 Eine Ara geht zu Ende 1930 bis 1990 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0041 0 S 29 f Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 5 Eine Ara geht zu Ende 1930 bis 1990 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0041 0 S 109 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 5 Eine Ara geht zu Ende 1930 bis 1990 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0041 0 S 118 Kriegsgraberstatte fur Marinesoldaten Claus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 Moers 1987 ISBN 3 921564 97 2 S 108 Alfred A Berzin The Truth About Soviet Whaling PDF 16 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburg Schiff 1926 amp oldid 232577938