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Als Adinol auch Adinolit oder im Plural Adinole abgeleitet von altgriechisch ἀdinos adinos sich zusammendrangend dicht werden im Kontakt mit magmatischen Intrusionen durch Metasomatosevorgange veranderte Tonschiefer oder niedriggradig metamorphe Phyllite bezeichnet die im Verlauf dieser Vorgange Natrium und Silizium als Oxide aufnehmen sowie einer thermischen Umkristallisation unterlagen Im Ergebnis bilden sich farbliche Varianten mit Tonungen von grau uber grun bis rot 1 Adinolit aus dem Diabas Steinbruch Huneberg im Harz Adinolit aus Bad Linda im Vogtland beide ausgestellt im Mineralogischen Museum Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAls Kontaktkorper sind uberwiegend basische Intrusionsgesteine wie gabbroide Gesteine Diabase oder Dolerite an den Bildungsprozessen beteiligt Die dabei eintretenden geochemischen und strukturellen Veranderungen mit Mineralneubildungen werden als Kontaktmetasomatose auch Adinolisation englisch Adinolization 2 bezeichnet und verkorpern den Na metasomatischen Prozess 1 Die so entstandenen Gesteine werden Kontaktadinol englisch contact adinole genannt 3 Eine zweite Art die Tuffartigen Adinole englisch tuffaceous adinoles haben sich unter anderen Bedingungen gebildet Das sind lagenweise auftretende Gesteinskorper in metasedimentaren Abfolgen die nicht in Verbindung mit Intrusivkorpern stehen 3 Die Adinole bilden dichte feinkornige und haufig feingebanderte Gesteine mit splittrigen Frakturen und muscheligen Bruchflachen Ihre Hauptgemengteile sind Albit Feldspat und untergeordnet Quarz Sie gehoren deshalb zu den Feldspatmetasomatiten Als Nebengemengteile treten verschiedene Minerale auf von denen einige im Verlauf der Metasomatose entstehen konnen Anteilig kommen die Minerale Aktinolith Chlorite Epidot Leukoxen Muskovit Titanoxid Minerale z B Rutil sowie kohlige Substanzen vor 1 4 Die Zwischenstufe der metasomatischen Umwandlung bei der Anteile der ursprunglichen Schieferung noch erhalten bleiben markiert sich in der Auspragung von gefleckten oder gebanderten Schiefern mit hohem Albit Gehalt Diese Ausbildungen wurden in der Vergangenheit als Spilosit oder Desmosit bezeichnet 3 Diese Alternativnamen sind nach der gultigen IUGS Definition keine verbindlichen Nomenklaturbezeichnungen mehr 5 Geschichte BearbeitenNach Douglas amp Fettes 2008 wird die Typlokalitat mit Salberg bei Sala in Schweden angegeben 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Friedrich Hausmann die 1847 mit seinem Werk Handbuch der Mineralogie erschien obwohl schon Johann Ludwig Carl Zincken sie 1845 6 erwahnte Hausmann vermerkte in seinem Werk Adinole Mit Quarz innig gemengter Albit Ohne deutliche Blatterdurchgange Der Bruch splittrig dabei im Grossen zuweilen muschlig Matt hochstens schimmernd Durchscheinend oft nur an den Kanten Von weissen grauen rothen meist unreinen Farben besonders fleischroth und daraus in das Ziegelrothe und Rothlichbraune zuweilen gebandert Johann Friedrich Ludwig Hausmann Handbuch der Mineralogie 1847 7 Der russische Petrograph Franz Loewinson Lessing beschrieb diese Gesteinsgruppe 1893 in seinem Petrographischen Lexikon wie folgt Adinole grau bis gelblich weisse dichte kieselschieferahnliche hauptsachlich aus Quarz und Albit bestehende Contactgesteine aus Schiefern im Contact mit Diabasen entstanden Bei deutlich schiefrigem Gefuge werden sie Adinolschiefer genannt Franz Loewinson Lessing Petrographisches Lexikon 1893 8 Literatur BearbeitenRudolf Graubner Lexikon der Geologie Minerale und Gesteine Emil Vollmer Verlag Munchen 1980 ISBN 3 87876 327 1 S 12 Hans Murawski Wilhelm Meyer Geologisches Worterbuch 12 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 1810 4 S 3 206 211 Weblinks BearbeitenAdinol In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 25 Januar 2023 Adinol Geo DZ abgerufen am 25 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Douglas Fettes Jacqueline Desmons eds Metamorphic Rocks A Classification and Glossary of Terms Cambridge University Press Cambridge 2008 S 79 126 127 Eintrag Adinole englisch Autorenkollektiv Alphabetical list of recommended and restricted terms in the glossary In IUGS Subcommission on the Systematics of Metamorphic Rocks SCMR British Geological Survey abgerufen am 4 Februar 2023 a b c Douglas Fettes Jacqueline Desmons eds Metamorphic Rocks A Classification and Glossary of Terms Cambridge University Press Cambridge 2008 S 126 Eintrag Adinole Series englisch Wolfhard Wimmenauer Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine 1 Auflage Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1985 S 341 Douglas Fettes Jacqueline Desmons eds Metamorphic Rocks A Classification and Glossary of Terms Cambridge University Press Cambridge 2008 S 145 Eintrag Desmosite englisch S 196 Eintrag Spilosite englisch Ludwig Pfeiffer Manfred Kurze Gerhard Mathe Einfuhrung in die Petrologie Akademie Verlag Berlin 1981 S 548 Friedrich Hausmann Handbuch der Mineralogie 2 1 System und Geschichte der Mineralkorper Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1847 S 654 online Franz Loewinson Lessing Petrographischen Lexikon Repertorium der petrographischen Termini und Benennungen C Mattiesen Jurjew 1893 S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adinol amp oldid 230549666