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Der Additions Eliminierungs Mechanismus ist ein Reaktionstyp der organischen Chemie der vor allem bei Derivaten von Carbonsauren auftritt Hierbei reagieren Carbonsaurederivate wie Carbonsaurehalogenide Carbonsaureanhydride Ester Thioester oder Amide formal in einer der nukleophilen Substitution entsprechenden Reaktion Ein Nucleophil addiert sich zunachst an die Carbonylgruppe wodurch ein tetraedrisches Zwischenprodukt entsteht welches unter Eliminierung einer Abgangsgruppe die Carbonylfunktion zuruckbildet Der Erfolg der Reaktion ist abhangig von der Nukleophilie des Nukleophils der Elektrophilie des Carbonsaurederivats sowie der Qualitat der Abgangsgruppe Inhaltsverzeichnis 1 Mechanismus 1 1 Saurekatalysierte Reaktion 1 2 Basenkatalysierte Reaktion 1 3 Hydrolyse unter neutralen Bedingungen 2 Reaktivitat 3 Literatur 4 WeblinksMechanismus BearbeitenDie Gesamtreaktion setzt sich aus zwei Teilschritten Addition und Eliminierung zusammen weswegen die Gesamtreaktion als Additions Eliminierungs Mechanismus bezeichnet wird Ein analoger Begriff ist Nucleophile Substitution an Carbonsaurederivaten Saurekatalysierte Reaktion Bearbeiten Die Reaktion kann durch Sauren katalysiert werden Hierbei ist sowohl die Verwendung von Bronsted als auch von Lewis Sauren moglich Die Saure tritt hierbei in Wechselwirkung mit dem Sauerstoffatom der Carbonylfunktion und generiert so eine positive Teilladung am Kohlenstoffatom des Carbonyls wodurch dessen Elektrophilie gesteigert wird nbsp Mechanismus des saurekatalysierten Additions Eliminierungsmechanismus Beispielsweise Esterhydrolysen oder Deamidierungen konnen saurekatalysiert durchgefuhrt werden Letztere spielt in der Antibiotikaresistenz eine Rolle resistente Bakterien verfugen uber das Enzym Penicillinase welches Penicillin ein cyclisches Carbonsaureamid Lactam zu hydrolysieren vermag Basenkatalysierte Reaktion Bearbeiten Dieser Mechanismus ist das Analogon zur saureinduzierten Hydrolyse und ebenfalls von grosser praparativer und synthetischer Bedeutung Hierzu zahlen die baseninduzierten Hydrolysen vieler Carbonsaurederivate Schwache Nucleophile beispielsweise Wasser oder Alkohole reagieren nur mit sehr elektronenarmen Carbonsaurederivaten ohne Aktivierung bei Raumtemperatur Durch die katalytische Verwendung einer Base werden aus den schwachen Nukleophilen Hydroxidionen beziehungsweise Alkoholate gebildet welche deutlich bessere Nukleophile darstellen nbsp Mechanismus des basenkatalysierten Additions Eliminierungsmechanismus Die Hydrolyse von Carbonsaureamiden lauft meist nur schlecht ab da das Amidion eine schlechte Abgangsgruppe darstellt Unter Verwendung von Hydroxidionen als Nukleophil wird eine Carbonsaure gebildet welche dann vom ausgetretenen Amidion unter Bildung von Ammoniak deprotoniert wird R C O N H 2 O H R C O O H N H 2 R C O O N H 3 displaystyle mathrm R CONH 2 OH longrightarrow R COOH NH 2 longrightarrow R COO NH 3 nbsp Die schwere Hydrolysierbarkeit der Carbonsaureamide ist wichtig in der Biochemie da Amide Bausteine der Peptide und Proteine sind Die Stabilitat der Peptidbindung einer amidartigen Bindungen ist zentral fur die gesamte Proteinbiochemie und der Enzymbiochemie Hydrolyse unter neutralen Bedingungen Bearbeiten Carbonsaurechloride zahlen zu den reaktivsten und instabilsten Carbonsaurederivaten Die Ursache hierfur ist die hohe Elektronegativitat des Chlors welches das Carbonylkohlenstoff Atom so stark positiv polarisiert dass es leicht nukleophil angegriffen werden kann Carbonsaurechloride reagieren meist schon bei Raumtemperatur unter Neutralbedingungen in einer exothermen Reaktion heftig mit Wasser wobei Salzsaure gebildet wird R C O C l H 2 O R C O O H H C l displaystyle mathrm R COCl H 2 O longrightarrow R COOH HCl nbsp Falls die eingesetzte Verbindung saurelabil ist kann die gebildete Saure durch Verwendung nicht nukleophiler Basen beispielsweise Pyrimidin abgefangen werden Reaktivitat BearbeitenBei gleichem Nukleophil ist die Reaktivitat des Carbonsaurederivats von der Basizitat der Abgangsgruppe abhangig Die elektronenreichen Carboxylate sind praktisch inert C a r b o n s a u r e c h l o r i d gt T h i o e s t e r C a r b o n s a u r e a n h y d r i d gt C a r b o n s a u r e e s t e r gt C a r b o n s a u r e a m i d gt C a r b o x y l a t displaystyle mathrm Carbons ddot a urechlorid gt Thioester Carbons ddot a ureanhydrid gt Carbons ddot a ureester gt Carbons ddot a ureamid gt Carboxylat nbsp Literatur BearbeitenMarye Anne Fox James K Whitesell Organische Chemie Grundlagen Mechanismen bioorganische Anwendungen S 476 ff Spektrum Akad Verl 1995 ISBN 3 86025249 6Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Additions Eliminierungs Mechanismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Additions Eliminierungs Mechanismus amp oldid 225304486