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Ad Damir arabisch الدامر ad Damir Alternativschreibung Ed Damer auch Ad Damar ist die Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaates Nahr an Nil Sie liegt am rechten Ufer des Nil rund 10 Kilometer sudlich von Atbara und rund 250 Kilometer nordostlich von Khartum arabisch الدامر ad Damirad Damir Sudan ad DamirKoordinaten 17 35 N 33 58 O 17 59 33 96 Koordinaten 17 35 N 33 58 OBasisdatenStaat SudanBundesstaat Nahr an NilISO 3166 2 SD NREinwohner 122 944 2012 Strasse im zentralen MarktbereichStrasse im zentralen MarktbereichGrabmal von al Majdhub Es wird im Innern gegen den Uhrzeigersinn umgangen und besonders von Frauen verehrt Die Erde unter dem mit grunem Stoff behangenen Holzgestell ist feucht ein Zeichen fur das hier ausstromende Baraka Praktisch nur in Ad Damir sind noch Marktgebaude aus Lehmziegeln zu sehen Die Dacher bestehen aus einer Astholz konstruktion auf die Stampflehm gepackt wurde Die Saulen sind entsprechend der geringeren Druckfestigkeit des Materials breiter Inhaltsverzeichnis 1 Bevolkerung 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Stadtbild 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBevolkerung BearbeitenFur das Gebiet Ad Damir werden 122 944 Einwohner Berechnung 2012 angegeben Bevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1 1973 Zensus 17 0861983 Zensus 25 3451993 Zensus 50 9952012 Berechnung 122 944Geschichte BearbeitenAd Damir ist Zentrum eines lokalen Sufi Ordens Der aus Marokko stammende Scheich und Grunder einer Bruderschaft Tariqa Ahmad ibn Idris 1760 1837 lebte lange Zeit in Mekka Drei seiner Schuler verbreiteten seine Lehren in jeweils abgewandelter Form an verschiedenen Orten in Sudan Einer davon Muhammad al Majdhub as Sughayir 1796 1833 liess sich in Ad Damir nieder wo sein Grabbau im Zentrum der Stadt heute noch verehrt wird 2 Sein voller Name lautet in anderer Schreibung Muhammad bin Ahmad Qamer al Din bin Hamad al Majdhub al Ṣaghir Al Ṣaghir heisst der Jungere 3 da zur Zeit des Funj Sultanats sein Grossvater Hamad ibn al Majdhub 1693 1776 den Majdhubiya genannten Sufi Orden in der Gegend von ad Damir gegrundet hatte Hamad ibn al Majdhub gewann durch Askese Meditation und gute Beziehungen zu den lokalen Clanfuhrern Vertrauen in der Bevolkerung Fur Ad Damir brachte das Selbstverwaltung einen Ruf als Bildungszentrum und als Ort um Streitigkeiten unter den Clans beizulegen 4 Die Fuhrer des Ordens stiegen zu Gebietsherrschern in der Umgebung von ad Damir auf ihre Anhangerschaft verblieb innerhalb der umliegenden Stammesgebiete Zur Zeit der turkisch agyptischen Herrschaft uber Sudan kampften die Majdhubiya auf Seiten des Mahdi gegen die Agypter und gegen die mit den Agyptern kooperierende Bruderschaft der Khatmiyya 5 Der Forschungsreisende Jean Louis Burckhardt kam 1812 nach ad Damir Sudan war zu dieser Zeit noch nicht von agyptischen Herrschern erobert Burckhardt erwahnte den positiven Einfluss den Muhammad al Majdhub als Faqir el Kebir arabisch grosser Fakir ein islamischer Gelehrter und Heiler von Burckhardt Oberpriester genannt auf die gesellschaftliche Moral ausuben wurde In den nahegelegenen Orten Berber und Shendi fand er ausser bei religiosen Mannern Alkohol und Prostitution verbreitet Nicht so in Ad Damir als Folge dieses massigenden Einflusses der Religion nannte er Prosperitat in Handel und Landwirtschaft 6 Carl Ritter beschrieb in seinem geographischen Standardwerk von 1822 unter der Uberschrift Der Priesterstaat Damer zusammengefasst Der Grossfakir lebte auf einem Platz in der Ortsmitte in einem kleinen quadratischen Gebaude Mehrere angesehene Koranschulen Madrasa deren Schuler von weit anreisten waren um eine grosse Moschee herum eingerichtet Es gab intensiv betriebenen Ackerbau mit Bewasserung durch Gopel Schopfrader Sakia die von Ochsen angetrieben wurden und zwei Ernten im Jahr ermoglichten einen zollfreien Markt und dadurch regen Handel 7 Die wichtigste Karawanenroute fuhrte von hier ostwarts durch die Wuste und das Gebirge am Roten Meer zur Hafenstadt Suakin Dies war zugleich die Pilgerroute nach Mekka Burckhardt nahm den Umweg uber Shendi und Kassala Muhammad Madschdhub 1887 88 1976 genannt Scheich Muhammad Dschalal al Din ein weiterer Scheich des Ordens kam mit acht Jahren nach ad Damir Er gehorte zu den ersten Studenten die von den Briten in Khartum eine westliche Erziehung erhielten sein religioser Lehrer war anfangs ein Scheich des Tijaniyya Ordens von seinem Onkel wurde er in die Majdhubiya initiiert Muhammad Majdhub unterrichtete an der Koranschule Chalwa von ad Damir Nachdem dieser Schule um 1948 zugunsten einer weltlichen Einrichtung von der Regierung die Unterstutzung entzogen wurde grundete er seine eigene Religionsschule die um 1959 fertiggestellt war aber Mitte der 1970er Jahre von der Regierung ubernommen wurde Wirtschaft BearbeitenDie Stadt liegt an der Eisenbahnlinie und der asphaltierten Hauptverbindungsstrasse von Khartum nach Norden zur agyptischen Grenze bei Wadi Halfa Anstelle der Karawanenroute zweigt heute eine asphaltierte Strasse von Atbara nach Port Sudan ab Auf dem wochentlichen Kamelmarkt samstags werden Kamelherden aus der Butana Region die in Richtung Norden transportiert werden sollen umgeschlagen Es gibt einen kleineren Markt fur Schafe die von Bedscha verkauft werden Die Stadt ist ein Umschlagplatz fur die Dattel Produktion aus dem Norden des Landes Daneben existieren einige Handwerksbetriebe und Konservenfabriken fur Mangos Tomaten und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse Der grossere Markt fur Agrarprodukte und sonstige Waren befindet sich in Atbara Beide Orte sind durch regelmassig verkehrende Minibusse miteinander verbunden Stadtbild BearbeitenAd Damir hat sich im Gegensatz zu anderen Stadten ein traditionelles nordsudanesisches Stadtbild bewahrt Innerhalb eines rechtwinkligen Strassenplans befinden sind ausschliesslich eingeschossige Gebaudezeilen mit im Marktbereich typischen Arkaden aus Saulenreihen oder Rundbogen Die Hauser der ausgedehnten Wohnviertel bestehen aus Lehmziegeln Es gibt mehrere Moscheen die sich uber das Stadtgebiet verteilen und weiterhin eine Koranschule Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bevoelkerungsstatistik de World Gazetteer Hanspeter Mattes Sudan In Werner Ende Udo Steinbach Hrsg Der Islam in der Gegenwart 5 aktualisierte und erweiterte Auflage Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53447 3 S 490 Ali Salih Karrar The Sufi Brotherhoods in the Sudan C Hurst London 1992 ISBN 1 85065 111 6 S 168 171 Appendix A Muhammad al Majdhub the jounger J Spencer Trimingham Islam in the Sudan Oxford University Press London u a 1949 S 224 f Bei Universal Library online Martin Fitzenreiter Geschichte Religion und Denkmaler der islamischen Zeit im Nordsudan Teil II Der Islam im Sudan Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www m fitzenreiter de In Mitteilungen der Sudanarchaologischen Gesellschaft zu Berlin e V Nr 7 1997 ISSN 0945 9502 S 39 53 hier S 49 John Lewis Burckhardt Travels in Nubia John Murray London 1819 Digitalisat Carl Ritter Die Erdkunde im Verhaltnis zur Natur und Geschichte des Menschen oder allgemeine vergleichende Geographie 2 stark vermehrte und verbesserte Auflage Reimer Berlin 1822 S 543 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ad Damir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ad Damir amp oldid 231426445