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Abu l Ghazi Bahadur 1603 1663 war ein Khan von Chiwa reg 1643 1663 abgedankt und ein Geschichtsschreiber Inhaltsverzeichnis 1 Familienstreitigkeiten Exil 2 Als Khan 3 Als Geschichtsschreiber 4 Literatur 5 AnmerkungenFamilienstreitigkeiten Exil BearbeitenSein Vater war Arab Muhammed reg 1602 1621 der 1621 bei einer Rebellion seiner Sohne Ilbars und Habash besiegt gefangen und ein Jahr spater ermordet wurde Abu l Ghazi unterstutzte seinen Vater militarisch und entkam nur knapp nach Samarkand Die Familienstreitigkeiten setzten sich unter Abu l Ghazis alterem Bruder Izfendiar reg 1622 1643 fort der Ilbars und Habash schliesslich ausspielte und den Thron in Chiwa bestieg Sie wurden offenbar angeheizt von den Spannungen zwischen den Sarten Turkomanen und Usbeken 1 in der Bevolkerung Izfendiar ordnete damals Massenhinrichtungen unter den Usbeken an und Abu l Ghazi wurde in Chiwa festgehalten da er sich offenbar auf die Seite der Usbeken gestellt hatte Er rebellierte mit seinem Bruder Sherif Muhammed gegen den Khan aber Izfendiars Turkomanen erwiesen sich als zahlenmassig weit uberlegen und Urgentsch bot nach der Laufanderung des Amudarja keine Machtbasis mehr Daher zerstreuten sich die Usbeken ca 1628 in die Nachbarlander und Abu l Ghazi floh zunachst zu dem Kasachenkhan Yesim danach zu Imam Quli Khan von Buchara wahrend sich Sherif Muhammed bald mit dem Khan aussohnte Bei dem missgluckten Versuch einer Ruckkehr wurde Abu l Ghazi offenbar gefangen genommen und an den Safawidenschah Safi I reg 1629 1642 ausgeliefert Die folgenden zehn Jahre 1630 1640 verbrachte er mit einer ordentlichen Pension im Exil in Isfahan bzw in Hamadan wo er mit Vorliebe persische und arabische Geschichte studierte Schliesslich gelang ihm die Flucht in die Gebiete ostlich des Kaspischen Meeres wobei er u a ein Jahr bei den Kalmucken aufgehalten wurde Sechs Monate nach seiner Ruckkehr nach Urgentsch verstarb Izfendiar so dass Abu l Ghazi von den Usbekenclans zum Khan erhoben wurde Als Khan BearbeitenZunachst musste er die Opposition der Turkomanen ausschalten Die Turkomanen unterstutzten die Sohne Izfendiars und riefen Nadir Muhammed von Buchara reg 1640 2 1645 abgesetzt zu Hilfe der Militars unter seinem Enkel Kassim schickte Abu l Ghazi marschierte gegen Chiwa konnte aber die Stadt nicht einnehmen bis die Bucharer aufgrund des Sturzes von Nadir Muhammed die Flucht ergriffen 1644 5 Danach gewahrte Abu l Ghazi den fluchtigen Turkomanen Clans Pardon brach aber sein Wort und massakrierte sie u a bei einem Treffen in Hazarasp In diesen Jahren war das Khanat Chiwa politisch bedeutungslos denn seine Machthaber konnten nur jeweils wenige Hundert Soldaten aufbieten In den folgenden Jahren schlug Abu l Ghazi zwei Angriffe der Kalmucken Choschuten 1648 Torguten 1652 3 erfolgreich zuruck ging wiederum gegen die Turkomanen 1651 52 vor und zog gegen den Usbekenkhan Abd al Aziz reg 1645 1678 zweimal bis in die Umgebung Bucharas 1653 4 und 1661 Bei den Feldzugen gegen Abd al Aziz konnte er immerhin 15 000 Mann aufbieten ein Zeichen fur die erneuerte Macht seines Khanats Ferner bewahrte sich sein sechzehnjahriger Sohn Anusha Muhammed als Militar als die Bucharer die von einem Plunderungszug heimkehrenden Truppen Abu l Ghazis angriffen und in arge Bedrangnis brachten 1654 5 Schliesslich schloss er angeblich wegen religioser Bedenken Frieden mit Abd al Aziz und ubergab die Regierung an Anush 1663 Als Geschichtsschreiber BearbeitenAbu l Ghazi hinterliess das Geschichtsbuch Shajara i terakime uber die Turko Mongolen bzw die Dschingisiden 1659 und das Shajara i turk d h turkischer Stammbaum das allerdings erst sein Sohn Anusha vollendete Der Khan schrieb auf Tschagataisch und konzentrierte sich auf die Scheibaniden da er seine Familiengeschichte seit der Zeit Arabsahs ca 1378 darstellen wollte und niemanden fand den er mit dieser Aufgabe betrauen konnte Sein Verhalten war keineswegs unublich z B hinterliess sein Zeitgenosse Subhan Quli Khan von Buchara eine Abhandlung uber Medizin Fur seine Arbeit verwendete Abu l Ghazi nach eigener Aussage das Werk des Raschid ed Din und siebzehn andere Dschengiz nameh d h Mongolengeschichten Literatur BearbeitenHenry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia Div 1 2 Longmans Green amp Co London 1880 Nachdruck Burt Franklin New York NY 1970 Burt Franklin Research amp Source Work series 85 ZDB ID 844446 8 Svat Soucek A History of Inner Asia Cambridge University Press Cambridge u a 2000 ISBN 0 521 65169 7 Aboul Ghazi Behadour Khan Shajareh ye Turk Histoire des Mogols et des Tatares 2 Bande 1 Texte 2 Traduction Traduite et annotee par le Baron Desmaisons Imprimerie de l Academie Imperiale des Sciences St Petersbourg 1871 1874 Nachdruck Institute for the History of Arabic Islamic Science Frankfurt am Main 1994 Publications of the Institute for the History of Arabic Islamic Science Islamic Geography S 225 226 ZDB ID 2235060 3 Anmerkungen Bearbeiten Zur Begriffsverwendung vgl Howorth History of the Mongols S 896f die Hauptquelle dieses Artikels Die Fischer Weltgeschichte Zentralasien S 194 bevorzugt dagegen die Bezeichnungen Tadschiken Turkmenen und Usbeken Normdaten Person GND 138174520 lobid OGND AKS LCCN nr93015704 VIAF 88229478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bahadur Abu l GhaziKURZBESCHREIBUNG Khan von ChiwaGEBURTSDATUM 1603STERBEDATUM 1663 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abu l Ghazi Bahadur amp oldid 206899085