www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sarganska osmica ist eine im Westen von Serbien sudlich des Nationalparks Tara gelegene schmalspurige Gebirgsbahn in bosnischer Spurweite Die 1974 stillgelegte auf serbischem Gebiet gelegene Fortsetzung der Bosnischen Ostbahn von Mokra Gora nach Sargan Vitasi wurde ab 1999 mit staatlichen jugoslawischen Mitteln als Museumsbahn und Touristenattraktion wieder aufgebaut Sarganska osmicaSpurweite 760 mm Bosnische Spur Maximale Neigung 18 Minimaler Radius 120 mEroffnung 25 Januar 1925 Uzice Vardiste Stilllegung 28 Februar 1974 Uzice Visegrad Wiederinbetriebnahme 30 August 2003 Sargan Vitasi Mokra Gora Betreiber Zeleznice SrbijeBemerkungen Streckenkilometer nach FahrplanBelgrad Sarajevo um 1960Legende von Uzice und Belgrad250 KremnaGleisdreieck255 Sargan Vitasi Depot 810 m i J Sargan Scheiteltunnel 1667m Tunnel Nr 33 138 m Tunnel Nr 34 184 m Tunnel Nr 35 206 m Tunnel Nr 36 328 m Gornje JatareTunnel Nr 37 72 m Krst Aussichtsplattform263 Jatare 705 m i J Tunnel Nr 40 530 m Tunnel Nr 38 461 m Tunnel Nr 39 86 m Tunnel Nr 41 157 m Tunnel Nr 42 26 m Golubici FilmbahnhofVidikovac 3 688 m i J Tunnel Nr 43 511 m Tunnel Nr 44 70 m Tunnel Nr 45 35 m Tunnel Nr 46 85 m Kamisna Tunnel Nr 47 257 m Kamisna Tunnel Nr 48 70 m Tunnel Nr 49 53 m Tunnel Nr 50 156 m Tunnel Nr 51 369 m 270 Mokra Gora 571 m i J SkolaTunnel Nr 52 33 m Beli Rzav KotromanTunnel Nr 53 141 m Staatsgrenze Serbien Bosnien und HerzegowinaVojnik278 Vardiste 449 m i J Rzav Rzav Tunnel Nr 54 317 m Tunnel Nr 55 205 m Tunnel Nr 56 158 m Tunnel Nr 57 32 5 m Rzav Tunnel Nr 58 180 m Rzav Kloster Dobrun 391 m i J 286 Dobrun 382 m i J Tunnel Nr 59 147 m Tunnel Nr 60 147 16 m Rzav Tunnel Nr 61 111 43 m Tunnel Nr 62 120 m 298 Visegrad 302 m i J Bosnische Ostbahn nach SarajevoIn der deutschsprachigen Literatur wird diese Museumsbahn auch als Sarganbahn bezeichnet sinngemass ware der Name Sarganska osmica am ehesten mit Sarganer Achter zu ubersetzen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorarbeiten 1 2 Aufbau und Betrieb 1 3 Niedergang und Einstellung 2 Linienfuhrung 3 Wiederaufbau als Museumsbahn 3 1 Verlangerung und Ausbauplane 4 Lokomotiven 4 1 Dampflokomotiven 4 2 Diesellokomotiven 5 Kulturelle Bezuge 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorarbeiten Bearbeiten Im Juli 1906 wurde die unter osterreichisch ungarischer Verwaltung errichtete Bosnische Ostbahn von Sarajevo uber Visegrad an die serbische Grenze errichtet und von den Bosnisch Herzegowinischen Staatsbahnen betrieben Diese Strecke verzweigte sich zwischen Ustipraca und Visegrad in zwei Aste nach Uvac und Dobrun Eine Fortsetzung der Dobruner Strecke nach Vardiste wurde im August desselben Jahres eroffnet Dieser Ast wurde in Folge als Hauptstrecke der Bosnischen Ostbahn betrieben Die gut 160 km lange in schroffer Gebirgslandschaft aufwandig trassierte Bahn wurde aus weitgehend strategischen Uberlegungen errichtet und war vom Betreiber kaum wirtschaftlich befriedigend zu fuhren Lokaler Personen und Guterverkehr war in dem sparlich besiedelten Gebiet nur von geringer Bedeutung nbsp 1916 war der Unterbau bis Mokra Gora fertiggestellt Personenzug im Bahnhof Mokra GoraZur gleichen Zeit entstanden in Serbien mehrere Schmalspurbahnen in gleicher Spurweite die anders als in Bosnien Herzegowina aber kein zusammenhangendes Netz bildeten Eine dieser Strecken querte Zentralserbien im Tal der Westlichen Morava und verlief von Stalac uber Kraljevo und Cacak nach Uzice und hatte Hauptbahncharakter Eine weitere Schmalspurbahn fuhrte von Mladenovac uber Lajkovac nach Valjevo und hatte eine Abzweigung von Lajkovac nach Obrenovac Verbindende Strecken von Lajkovac nach Cacak sowie von Obrenovac nach Belgrad waren vorgesehen und ein Zusammenschluss mit der Bosnischen Ostbahn westlich von Uzice sollte so einen durchgehenden Bahnverkehr zwischen dem Konigreich Serbien und der Adria ermoglichen Nach der Besetzung Serbiens im Ersten Weltkrieg arbeiteten osterreichische Eisenbahntruppen am Aufbau der Strecke von Lajkovac nach Cacak und auch die Verbindung der Bosnischen Ostbahn mit Serbien wurde ab Dezember 1915 vorangetrieben Fur letzteres Projekt war vonseiten der Militarverwaltung ein unrealistisch kurzer Zeitrahmen von lediglich sechs bis acht Monaten vorgegeben 1 Von Vardiste ausgehend mussten hauptsachlich russische und italienische Kriegsgefangene bis 1916 den Unterbau auf serbischem Gebiet bis in den Bereich Mokra Gora fertigstellen wo der Sargan Pass zu uberwinden war Auf einer Distanz von etwa drei Kilometern Luftlinie war vom Talgrund bis zum Portal des geplanten Scheiteltunnels eine Hohendifferenz von 240 m zu uberwinden Mit dem Eintritt Rumaniens in den Krieg im September 1916 wurden die Arbeiten jedoch abgebrochen da die Truppen an anderen Kriegsschauplatzen dringender gebraucht wurden 2 Nicht verantwortlich fur den Abbruch der Arbeiten war ein Tunneleinsturz am Budim Tunnel mit bis zu 200 kolportierten Todesopfern 1 Aufbau und Betrieb Bearbeiten nbsp Dieseltriebzuge der Reihe 488 hier in Lajkovac ermoglichten ab 1939 zwischen Belgrad und Sarajevo eine massive Fahrzeitverkurzung nbsp Sommer 1970 Talwarts fahrender Personenzug gefuhrt von einer Lok der BR 85 nbsp Sommer 1970 Bergwarts fahrender Guterzug mit Vorspann BR 83 und 85 nbsp 83 173 mit GuterzugDie Grundung des Konigreiches der Serben Kroaten und Slowenen nach Ende des Ersten Weltkrieges erforderte eine Reihe rasch zu realisierender Bahnprojekte die Verbindung Serbiens mit Sarajevo und der Adria wurde als besonders dringlich angesehen 1921 wurden die Bauarbeiten an der Strecke von Vardiste uber den Sargan Pass und weiter durch die Schlucht der Đetinja nach Uzice wieder aufgenommen Finanzielle Schwierigkeiten der beiden mit dem Bau beauftragten Unternehmen fuhrten 1923 zu Verzogerungen und zur Ubernahme der Arbeiten durch den Staat Dieser konnte nach der Vergabe US amerikanischer Kredite die Bauarbeiten rasch zu Ende fuhren der offentliche Fahrbetrieb zwischen Bosnien Herzegowina und Uzice wurde am 25 Januar 1925 aufgenommen Mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Obrenovac Belgrad im Oktober 1928 war nun die mehr als 400 Kilometer lange Magistrale Belgrad Sarajevo durchgehend befahrbar Die Sargan Bergstrecke war ein zentrales Kernstuck im Fernverkehr innerhalb Jugoslawiens Neben den Schnellzugen von Belgrad nach Sarajevo gab es auch noch durchgehende Verbindungen weiter nach Dubrovnik Diese Zuge waren mit Speise und Liegewagen ausgestattet die Fahrzeit betrug 23 Stunden Der Betrieb wurde hauptsachlich mit Lokomotiven der Reihen 83 und 85 durchgefuhrt 24 Stuck der Reihe 83 waren zwischen 1924 und 1926 im Zuge von Reparationslieferungen neu produziert worden 3 Zuvor kamen auch Mallett Lokomotiven der Reihe 92 haufig zum Einsatz 3 Ab 1938 standen Dieseltriebwagen der Reihe 488 zur Verfugung die diese Tour in einer Fahrzeit von etwa 16 Stunden und 40 Minuten bewaltigten Regionaler Personenverkehr war jedoch weitgehend bedeutungslos Einen besonders hohen Stellenwert hatte der Guterverkehr schwere Guterzuge aus dem Raum Belgrad und von Bor und Zajecar an der bulgarischen Grenze fuhren uber den Sargan in Richtung Bosnien Herzegowina und Adria Insgesamt fuhren bis zu 40 Zuge taglich uber die Strecke auf der rund um die Uhr Betrieb herrschte Niedergang und Einstellung Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs lag die strategisch bedeutsame Bahnstrecke im Zentrum der von Partisanen kontrollierten Republik Uzice und wurde zum Ziel von Kampfhandlungen Nach Beseitigung der Kriegsschaden nach 1945 wurden in Jugoslawien neue Regelspurbahnen errichtet So stand ab 1947 eine schnellere und leistungsfahigere weiter nordlich uber Vrpolje und Brcko verlaufende Strecke von Belgrad nach Sarajevo zur Verfugung Ab 1960 wurden die aus Richtung Belgrad und dem aussersten Osten Serbiens zufuhrenden Strecken schrittweise auf Regelspur umgebaut die Schmalspurmagistrale hatte nach 32 Jahren aufgehort zu existieren Der Ubergang von der neuen Regel zur Schmalspur fand nun in Cacak statt Im Mai 1969 wurde die Strecke von Cacak nach Uzice nunmehr Titovo Uzice genannt eingestellt da sie als Bestandteil der im Bau befindlichen Neubaustrecke von Belgrad nach Bar auf Regelspur umgebaut werden sollte Titovo Uzice wurde damit zum Endpunkt einer Stichbahn die nur noch ein vergleichsweise bescheidenes Verkehrsbedurfnis von Uzice nach Sarajevo zu erfullen hatte Es verkehrten fortan nur noch drei Reisezugpaare uber den Sargan in Richtung Visegrad und Sarajevo Auch nach Eroffnung der Regelspurbahn nach Titovo Uzice im Jahr 1971 brachte der Luckenschluss keine Erholung der Beforderungszahlen mehr und somit wurde die Einstellung des Abschnittes Titovo Uzice Visegrad aus wirtschaftlichen Grunden beschlossen Am 28 Februar 1974 fuhr der letzte regulare Zug uber die Sargan Bergstrecke Die Bosnische Ostbahn von Sarajevo nach Visegrad verblieb vorerst noch in Betrieb und wurde als letzter langerer Streckenabschnitt des jugoslawischen Schmalspurnetzes am 28 Mai 1978 eingestellt Die Gleise auf der Bergstrecke wurden erst 1989 abgetragen Linienfuhrung Bearbeiten nbsp Karte der Linienfuhrung zwischen Sargan Vitasi und Mokra Gora nbsp Der Filmbahnhof Golubici nbsp Zwei Ebenen der Trasse von der Aussichtsplattform an der obersten Ebene gesehen Zur Hohenentwicklung wurde die bis 2003 als Museumsbahn reaktivierte Steilrampe in einer aufwandigen Schleifenentwicklung geplant und gebaut da auf wenigen Kilometern Luftlinie ein Hohenunterschied von 240 m zu uberwinden war Vom Bahnhof Mokra Gora am Talgrund der Sargansica gelegen verlauft das Gleis zunachst ein Stuck weiter des Baches setzt am Talschluss zu einer ersten Schleife an und wendet sich nach dem ersten Tunnel in ostlicher Richtung dem Tal des Kamisina Baches zu Am Hang oberhalb des Baches gewinnt die Trasse rasch an Hohe am Abschluss dieses Tales vollfuhrt die Trasse zum Teil in einem Tunnel eine Kehrtwendung um 180 und legt nun eine Ebene hoher die komplette Strecke im Kamisina Tal in die entgegengesetzte Richtung zuruck In diesem Abschnitt befindet sich die als Filmkulisse erbaute Station Golubici In einem Rechtsbogen wendet sich die Bahn wieder dem Tal der Sargansica zu und erreicht den ursprunglich nur als Kreuzungsstelle konzipierten Bahnhof Jatare auf 701 m Seehohe und nur knapp einen Kilometer Luftlinie vom Ausgangspunkt entfernt Beim Wiederaufbau wurde hier dem touristischen Charakter des Projekts entsprechend ein Restaurant eingerichtet und ein Promenadenweg vom Talgrund herauf angelegt In weiterer Folge wechselt die Strecke wieder die Richtung und durchfahrt in einem langeren Tunnel den hinter dem Bahnhof Jatare gelegenen Hang Dabei unterquert sie zweimal die nachsthoher gelegene Ebene der Trasse die oberhalb von Jatare nach nochmaligem Richtungswechsel aussen am Hang entlangfuhrt Solchermassen beschreibt die Bahntrasse eine Acht was der Bahn ihren Namen verliehen hat Hier wurde an der obersten Ebene eine Aussichtsplattform fur die Fahrgaste der Touristenzuge errichtet Nach Vollendung der Achterschleife fuhrt die Strecke noch weiter entlang des bewaldeten Hanges unterfahrt im Sargan Scheiteltunnel die Passhohe und endet nach 15 3 km im Bahnhof Sargan Vitasi Hier wurde eine Lokomotivhalle mit drei Gleisen als betriebliches Zentrum errichtet auch das Gleisdreieck zum Wenden von Lokomotiven wurde wieder aufgebaut Die Strecke weist eine konstante Steigung von 18 bei einem Mindestradius von 120 m auf Zwischen Mokra Gora und Sargan Vitasi werden 20 Tunnel durchfahren und funf Stahltragerbrucken gequert Die von Sargan Vitasi weiterfuhrende Strecke durchs Tal der Đetinja ins 35 km entfernte und 400 m tiefer gelegene Uzice wies eine Maximalsteigung von 14 5 auf Wiederaufbau als Museumsbahn Bearbeiten nbsp Der Lokomotivschuppen von Sargan Vitasi 2003 noch im Rohbau nbsp Trasse zwischen Mokra Gora und der Staatsgrenze ab 2004 wurden hier die Gleise wieder aufgebaut nbsp Kloster Dobrun in Bosnien mit wieder aufgebauten GleisenDas Interesse an der Schmalspurbahn als potenzielle Touristenattraktion in der strukturschwachen Region fuhrte 1997 zu ersten freiwilligen Arbeitseinsatzen von Eisenbahnfreunden und des Ortes Mokra Gora im Jahr darauf fuhrte die Armee eine Raumungsaktion auf der Bahntrasse durch 1999 wurde das Projekt zum Wiederaufbau der Bergstrecke durch das serbische Tourismusministerium offiziell abgesegnet und die Finanzierung gesichert Das Ministerium das Eisenbahnmuseum Belgrad und ein Planungsinstitut in Belgrad entwickelten ein grossraumiges Tourismuskonzept mit der Schmalspurbahn als zentralem Element 4 Zusammen mit dem nahen Nationalpark Tara und den Mineralquellen von Mokra Gora soll so die von Landflucht bedrohte Grenzregion mittels sanftem Tourismus wirtschaftlich belebt werden Fur den Bau und den Betrieb zeichnete der staatliche Bahnbetreiber Jugoslovenske Zeleznice verantwortlich Die Sarganska osmica stellt daher einen international sehr seltenen Fall einer staatsfinanzierten Museums und Touristikbahn dar meist sind bei derartigen Bahnen Vereine die Trager aller Aktivitaten Fur die nicht unerheblichen Investitionen in den Wiederaufbau eines Gebirgsabschnittes einer jahrzehntelang stillgelegten Schmalspurbahn mag auch ausschlaggebend gewesen sein dass wahrend der Startphase des Projektes sowohl der Generaldirektor als auch ein weiterer Vorstandsdirektor der Jugoslawischen Staatsbahn besonders engagierte Dampflok bzw Eisenbahnfreunde waren Eine erste Inspektion ergab einen positiven Befund des Zustands der Tunnel und Brucken so dass rasch mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte Fur den Bau wurde gebrauchtes Gleismaterial aus Bestanden der Staatsbahnen verwendet Bis Ende 2001 waren der obere Streckenabschnitt von Sargan Vitasi bis Jatare befahrbar der Bahnhofsbereich von Mokra Gora wieder hergestellt und die Bahnhofsgebaude restauriert bzw wieder aufgebaut Es konnten erste Probefahrten und Prasentationen mit einer Lokomotive der Reihe 83 vorgenommen werden Im unteren Abschnitt im Nahbereich von Mokra Gora kam es zu Verzogerungen da erst eine Champignonzucht aus einem Tunnel abgesiedelt und der Friedhof von Mokra Gora der uber die Bahntrasse hinweg erweitert worden war verlegt werden musste Bis zum Sommer 2003 waren diese Probleme gelost und am 30 August desselben Jahres konnte der offizielle Eroffnungszug uber die komplette Bergstrecke von Mokra Gora nach Sargan Vitasi gefuhrt werden Der Planverkehr wird vorlaufig mit den aus Rumanien importierten Diesellokomotiven gefuhrt die Dampflokomotiven kommen fur Reisegruppen auf Bestellung und zu besonderen Anlassen zum Einsatz Ein sichtbarer Unterschied zum fruheren Regelbetrieb ist die Nutzung der Druckluft statt der vorher ublichen Saugluftbremse Die Bahnhofe erhielten mechanisch gestellte Einfahr und Einfahrvorsignale altosterreichischer Bauform Im Regelbetrieb mit nur einer verkehrenden Zugeinheit werden sie jedoch nicht genutzt In der Ortslage Mokra Gora sind zwei selbsttatige Wegubergangssicherungsanlagen in Betrieb Verlangerung und Ausbauplane Bearbeiten nbsp Guterzug bei Kotroman zwischen Mokra Gora und der StaatsgrenzeVon Anbeginn des Projekts wurde uber die Verlangerung der Museums und Touristikbahn an beiden Streckenenden nachgedacht Bereits mit der ersten Ausbaustufe wurde begonnen die Strecke mit dem Ziel Visegrad im benachbarten Bosnien und Herzegowina von Mokra Gora aus in Richtung Grenze wieder aufzubauen Dieser Abschnitt der durch das Engtal des Rzav fuhrt und den alten Grenzbahnhof Vardiste und Dobrun wieder an das Schienennetz anschliesst war bis Ende 2006 weitgehend fertiggestellt Zuletzt fehlten nur noch ca 1 7 km Strecke im Ortsgebiet von Visegrad und eine geeignete Ortlichkeit fur einen Bahnhof Der original erhaltene Bahnhof von Visegrad wurde von einem Busunternehmen als Busbahnhof genutzt und stand vorerst nicht zur Verfugung Im Januar 2008 wurde bekanntgegeben dass die Stadt Visegrad die Baukosten fur den fehlenden Restabschnitt fur das Jahr 2008 budgetiert habe 5 Am 10 April 2008 erschien eine Meldung uber konkrete und bezifferte Investitionsvorhaben 6 Genannt wurde u a der Wiederaufbau einiger Brucken der Ankauf von drei Dampflokomotiven sowie eine Drehscheibe am Bahnhof von Visegrad Im Juni 2010 gaben leitende Vertreter der Serbischen Staatsbahnen mundlich an dass der grenzuberschreitende Betrieb bis Visegrad noch im gleichen Jahr aufgenommen werde Im Juli 2010 wurde mit den Rekonstruktionsarbeiten an der Trasse begonnen und Gleise verlegt Eine medial inszenierte und politisch prominent besetzte Eroffnung fand am 27 August 2010 im Beisein von Premierminister Milorad Dodik und Serbiens Prasident Boris Tadic statt Diesem Akt folgte aber kein fahrplanmassiger Betrieb auf der neueroffneten Strecke 7 Der bosnische Abschnitt wird seitdem nur gelegentlich fur privat gebuchte Sonderfahrten von Reisegruppen genutzt Mit dieser Erweiterung wurde auch ein Teilstuck der von Osterreich Ungarn erbauten Bosnischen Ostbahn wieder in Betrieb genommen Als Besonderheit kann gelten dass diese Bahnstrecke zu den wie in weit kleinerer Dimension auch der Wachtl Express ganz wenigen grenzuberschreitenden Museums bzw Touristikbahnen weltweit zahlt Die Grenzkontrollen werden an einer provisorischen Haltestelle am Grenztunnel bei Vardiste vorgenommen 8 Die in Bosnien liegende Teilstrecke ist neben der Kohlenbahn Banovici der einzige in Bosnien und Herzegowina bestehende Rest des bis etwa 1970 ausserordentlich umfangreichen jugoslawischen Schmalspurnetzes in der Spurweite 760 mm Langfristig soll die Sarganska osmica auch in ostlicher Richtung weiter reaktiviert werden und Anschluss an die Bahnstrecke Belgrad Bar finden Diese Erweiterung wurde in Zukunft die Anreise auf dem Schienenweg ermoglichen Da Teile der alten Trasse westlich von Uzice einem Staudammprojekt im Tal der Đetinja zum Opfer fielen und nun unter Wasser liegen wurde die Reaktivierung der originalen Strecke umfangreiche und kostenaufwandige Neutrassierungen erfordern Als ein alternativer Verknupfungspunkt wird daher der Bahnhof Branesci angesehen ca 12 km Luftliniendistanz vom ehemaligen Bahnhof Kremna entfernt 9 Dies wurde ab Kremna den Bau einer vollstandig neuen gegenuber der ursprunglichen Trasse jedoch kurzeren und weniger aufwandig trassierten Schmalspurbahnstrecke erforderlich machen Auch eine mogliche Anbindung des Flughafens von Uzice an die Schmalspurbahn war bereits im Gesprach 10 konkrete Planungen wurden aber noch fur keine Variante vorgestellt Bisher ist die Verlangerung bis kurz vor dem ehemaligen Bahnhof Kremna fertiggestellt Da das Bahnhofsgelande inzwischen fur den Strassenbau genutzt wurde ist hier noch eine Losung fur die Errichtung eines Bahnhofes zu finden Die Sarganska Osmica wurde auch durch eine kurze neu gebaute Waldbahn in der Spurweite 600 mm erganzt die von Mokra Gora zu einem Picknickplatz im Kamisina Tal fuhrt aber gegenwartig nicht befahren wird Lokomotiven BearbeitenObwohl nach Einstellung der jugoslawischen Schmalspurbahnen von offizieller Seite wenig Interesse an einem musealen Erhalt von Fahrzeugen bestand blieb doch schon allein aufgrund der hohen Stuckzahlen an Fahrzeugen einiges Rollmaterial erhalten Lokomotiven wurden als Denkmaler aufgestellt einige von ihnen als Loks von Abbauzugen die an Ort und Stelle zuruckgelassen wurden zu solchen erklart und mehrere Maschinen wurden in dem auf private Initiative gegrundeten Schmalspurbahnmuseum in Pozega aufgestellt Aus diesen Bestanden gelang es mehrere Dampflokomotiven fur die Sarganska osmica zu bekommen die im Ausbesserungswerk Sinvoz im serbischen Zrenjanin betriebsfahig aufgearbeitet wurden In Rumanien wurden einige Diesellokomotiven der Reihe L45H erworben Samtliche Fahrzeuge wurden fur den Betrieb auf Druckluftbremsen umgestellt Bis zur Betriebseinstellung wurden auf jugoslawischen Schmalspurstrecken Saugluftbremsen verwendet Dampflokomotiven Bearbeiten Reihe Nummer Bauart Achsfolge Hersteller Baujahr Bemerkungen25 27 Industriebahn Tenderlok C h2t CKD 1949 betriebsfahig fuhrte 1989 die Abbauzuge 4 83 052 Universal Schlepptenderlok D1 h2t Jung Jungenthal 1926 zuvor Denkmal in Zajecar betriebsfahig83 173 Universal Schlepptenderlok D1 h2t Đuro Đakovic 1949 zuvor Museum Pozega betriebsfahigELZA Industriebahn Tenderlok C betriebsfahig Werklok Zuckerfabrik ZrenjaninCFF 764 427 Waldbahn Tenderlok D n2t Reșița 1954 rumanische Waldbahnlokomotive stationares Denkmal am Bahnhof Mokra GoraWaldbahn Tenderlok Spurweite 600 mm C Đuro Đakovic 1947 betriebsfahig vormals Waldbahn Visnjicevo19 126 Industrielok ex Maglic C Henschel 19126 1923 stationares Denkmal am Bahnhof Dobrun Bosnien Herzegowina Mit der Lokomotive 85 005 war auch eine der leistungsstarken 1 D1 Schnellzuglokomotiven die hier Dienst versehen hatten als Kandidat fur eine Reaktivierung vorgesehen gewesen 11 Dieses Vorhaben wurde jedoch nie realisiert und die lange Zeit bei Sinvoz in Zrenjanin eingelagerte Maschine im November 2022 verschrottet 12 Als weiterer Kandidat fur eine Reaktivierung wurde zu Beginn des Projekts 2003 noch die UNRRA 22 eine Lokomotive aus US Hilfslieferung angesehen 11 Sie war ebenfalls in Zrenjanin abgestellt uber ihren Verbleib nach 2022 ist nichts bekannt Diesellokomotiven Bearbeiten Im Alltagsverkehr werden vier aus Rumanien erworbene vierachsige Diesellokomotiven der Baureihe L45H verwendet Fur Bauzugdienste am bosnisch herzegowinischen Abschnitt wurde ab 2004 die Diesellokomotive 720 003 jugoslawischer Herkunft eingesetzt 13 nbsp 83 052 Bau jahr 1926 ist eine von zwei vor han de nen be triebs fa hi gen Loks die ser Rei he nbsp 85 045 als Denk mal in Uzi ce nbsp Zug mit ru ma ni scher Die sel lok L45H in Sar gan Vi ta si nbsp Robel Skl von Re gel auf Schmal spur um ge baut Kulturelle Bezuge BearbeitenDie Vermarktung der Bahn als Touristenattraktion liess auch einige Episoden rund um diese Bahn die in die lokale Folklore Einzug gehalten hatten wieder aufleben nbsp Das Schienenauto aus Emir Kusturicas Film Das Leben ist ein Wunder So soll in den 1970er Jahren als sich das unaufhaltsame Ende der jugoslawischen Schmalspurbahnen abzeichnete Staatsprasident Tito den Wunsch geaussert haben eine Schmalspurstrecke fur die Nachwelt zu erhalten Seine Wahl soll dabei auf die Sargan Bergstrecke gefallen sein einerseits war sie eines der bedeutendsten Verkehrsbauwerke des geeinten Jugoslawien gewesen anderseits spielte sie auch eine Rolle im Partisanenkrieg Belege fur ein solches Engagement des Staatsoberhauptes sind jedoch nicht bekannt 4 Ein Indiz dafur dass man die Strecke vorerst als eine Art Denkmal betrachtet hat mag sein dass die Gleise erst 15 Jahre nach der Betriebseinstellung im Jahr 1989 abgebaut wurden entgegen der sonst ublichen Praxis sie schon bald nach der Einstellung abzutragen Der als eine Art serbischer Nostradamus verehrte Hellseher Mitar Tarabic aus Kremna der im 19 Jahrhundert angeblich eine Reihe von Prophezeiungen tatigte die man als Visionen von Ereignissen des 20 Jahrhunderts interpretieren konnte erzahlte auch von einem eisernen Pfad den man uber das Sargan Gebirge errichten wurde um darauf Menschen und Waren mit Feuerkutschen zu transportieren Dieser solle so Tarabic jedoch in Vergessenheit geraten und viele Jahre spater zum Vergnugen der Menschen wieder errichtet werden 14 Auch der in der touristischen Entwicklung der Region sehr engagierte Regisseur und Filmemacher Emir Kusturica der auf einem Hugel westlich von Mokra Gora den Ort Kustendorf errichten liess hat der Sarganska osmica in seinem Film Zivot je cudo Das Leben ist ein Wunder eine tragende Rolle zukommen lassen Der kleine Bahnhof Golubici wurde dafur eigens als Filmkulisse erbaut Literatur BearbeitenKeith Chester The Narrow Gauge Railways of Bosnia Hercegovina Verlag Stenvall 2006 ISBN 91 7266 166 6 Milan Grujic Phoenix at Sargan two lives of the Sargan railway line Zelnid Belgrad 2006 ISBN 86 7307 187 9 Johann Rihosek Die Lokomotiven der Bosnisch Herzegowinischen Landesbahnen Reprint 2005 2 Werner Schiendl Franz Gemeinbock Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918 2016 Edition Bahn im Film Wien 2017 ISBN 978 3 9503096 7 6 Zoran Veresic Steam in Serbia 1882 2007 Royal Railway Society of Serbia Belgrad 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sarganska osmica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Infoseite der Serbischen Bahnen engl Ungarische Website zur Sarganska osmica mit zahlreichen Bildern Bahnkarte von Serbien Bahnkarte von Bosnien HerzegowinaEinzelnachweise Bearbeiten a b Schiendl Gemeinbock Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918 2016 S 48 Zoran Veresic Steam in Serbia S 70 a b Schiendl Gemeinbock Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918 2016 S 106 a b c Thomas Naumann Das Wunder von Mokra Gora Zeitschrift Eisenbahn Kurier 1 2002 S 72 77 Archivlink Memento vom 9 Dezember 2008 im Internet Archive Blic Online 30 Jan 2008 1 1 2 Vorlage Toter Link visegrad24 info Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven Visegrad24 info 10 April 2008 S Heleta CIRO DEFINITIVNO STIZE 28 AVGUSTA Nicht mehr online verfugbar visegrad24 info 10 August 2010 ehemals im Original abgerufen am 14 August 2010 serbisch 1 2 Vorlage Toter Link visegrad24 info Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Lok Magazin 1 2012 S 29 Zoran Bundalo Station Branesci picture gallery auf railfaneurope net Zeitschrift Eisenbahn Osterreich 1 2007 a b Keith Chester The Narrow Gauge Railways of Bosnia Hercegovina Preserved Steam Locomotives S 371 zeh Ehemalige JDZ Lokomotive 85 005 verschrottet Schienenverkehr aktuell 1 2023 Seite 46 Keith Chester Visegrad Bericht uber den Wiederaufbau im Bereich der Staatsgrenze Zeitschrift Schmalspur 3 2004 S 31 Serbian Railways Sargan Eight present and future Memento vom 24 September 2006 imInternet Archive auf yurail co yu43 8 19 522 Koordinaten 43 48 0 N 19 31 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sarganska osmica amp oldid 237994979