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Ľudovit Rajter ung Rajter Lajos 30 Juli 1906 in Bosing Osterreich Ungarn 6 Juli 2000 in Bratislava Slowakei war ein Dirigent Komponist und Musikpadagoge Ľudovit Rajter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beruflicher Werdegang 1 2 Ungarn 1 3 Nachkriegsjahre 1 4 Der Komponist 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer slowakische Dirigent Ľudovit Rajter mit deutsch ungarischen Wurzeln stammt aus einer evangelischen Familie Sein Vater arbeitete als Lehrer Kantor und Chordirigent im Dienste der Evangelischen Kirche A B Rajters Familie stammte aus Suddeutschland und kam in der Zeit Maria Theresias 1740 nach Ungarn In jener Zeit wurde der Familienname noch Raiter bzw Rayter geschrieben In Rajters Familie wurde in drei Sprachen gesprochen Ungarisch Deutsch und Slowakisch und diese Gewohnheit behielt Rajter bis an sein Lebensende bei 1 Beruflicher Werdegang Bearbeiten Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er von seinem Vater Lajos Rajter d A 1880 1945 danach ab 1920 in der Musikschule in Pressburg bei Alexander Albrecht nach Abschluss dieser Schule und nach erfolgter Reifeprufung am Pressburger Evangelischen Lyzeum A B im Jahre 1924 inskribierte er an der Hochschule fur Musik und darstellende Kunst in Wien Hier wurde er von den Pressburger Komponisten Franz Schmidt und Joseph Marx Komposition sowie Clemens Krauss Dirigentenklasse und Alexander Wunderer Orchesterleitung unterrichtet In jener Zeit wurde Rajter auch Assistent von Clemens Krauss bis 1933 2 Ungarn Bearbeiten Nach den Wiener Studien wechselte er 1929 an die Musikhochschule Franz Liszt Liszt Ferenc Zenemuveszeti Foiskola in Budapest wo er Meisterschuler von Ernst von Dohnanyi wurde Im Jahre 1935 wurde er zum ersten Dirigenten des Ungarischen Rundfunkorchesters in Budapest gewahlt Diese Tatigkeit ubte er bis zum Jahre 1945 aus Ausserdem wirkte er auch als Professor an der Hochschule fur Musik in Budapest In dieser Zeit erhielt Rajter zahlreiche Einladungen auch von bedeutenden auslandischen Orchestern zahlreiche Werke von Bela Bartok und Zoltan Kodaly wurden unter seinem Dirigentenstab uraufgefuhrt Nachkriegsjahre Bearbeiten Im Jahre 1946 kehrte Rajter in die Tschechoslowakei zuruck und wirkte bis 1949 als Chefdirigent des Tschechoslowakischen Rundfunkorchesters in Pressburg 1949 wurde er gemeinsam mit Vaclav Talich der Begrunder der Slowakischen Philharmonie dessen erster Dirigent er spater wurde In der stalinistischen Zeit Anfang der 1950er Jahre schien Rajter den damaligen kommunistischen Machthabern nicht ausreichend politisch verlasslich zu sein deshalb erhielt er Dirigierverbot und wurde als Archivar in das Philharmonie Archiv verbannt 3 das seit der Grundung des Orchesters in der Pressburger Redoute seinen Heimatsitz hatte 4 Erst ab 1953 nach Stalins Tod erhielt er die Stelle des Chefdirigenten des Slowakischen Philharmonischen Orchesters die er bis 1961 innehatte Aber auch spater gehorte er nie zu den Begunstigten der damaligen sozialistischen Tschechoslowakei Die Stelle des Chefdirigenten erhielt damals der Schostakowitsch Verehrer Ladislav Slovak 5 Im Jahre 1966 leitete Rajter im Rahmen der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg die Meisterklasse fur Dirigenten Im Jahre 1968 kehrte er zum Rundfunkorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks zuruck und wirkte hier bis zu seiner Pensionierung im 1976 als Chefdirigent Rajter war mit Leib und Seele Europaer bereits in einer Zeit als dieses Wort noch nicht modern war Sein Auftreten sowie sein Dirigierstil war voller Eleganz und Noblesse Aber auch seine Gesamterscheinung seine hohe schlanke Gestalt und eine unglaubliche Sicherheit am Dirigentenpult war fur die Zuhorer immer wieder beeindruckend Zahlreiche Werke der Musikweltliteratur beherrschte und dirigierte er auswendig So z B samtliche Symphonien Ludwig van Beethovens sowie einen Teil der Werke Mozarts und Joseph Haydns 3 Seit der Grundung der Hochschule fur musische Kunste Vysoka skola muzickych umeni v Bratislave im Jahre 1949 wirkte er bis 1976 auch als Lehrer an dieser Anstalt Nach seiner Rehabilitierung im Jahre 1991 wurde ihm der Titel eines Professors dieser Anstalt verliehen Im fortgeschrittenen Alter heiratete Ludwig Rajter Elisabeth geb Aich die Tochter eines Pressburger Arztes und die altere Schwester des bekannten ungarischen Journalisten Peter Aich Aus der Ehe ging ein Sohn hervor Jedoch auch im Ruhestand fuhrte Rajter ein reges musikalisches Leben mit zahlreichen Konzertauffuhrungen In den 1980er Jahren galt er als der alteste aktive Dirigent der Welt Trotz seines hohen Alters bekam er auch in dieser Zeit zahlreiche Einladungen von vielen bedeutenden auslandischen Orchestern Das Symphonische Orchester von Steinamanger ernannte ihn 1991 zum Ehrendirigenten des Orchesters auf Lebenszeit 3 nbsp Das Grab der Eltern des Dirigenten am evangelischen Gaistor Friedhof in PressburgRajter starb nach einem erfullten Leben am 6 Juli 2000 in Pressburg Seine sterblichen Uberreste wurden in seine Vaterstadt Bosing uberfuhrt und dort beigesetzt 2 Der Komponist Bearbeiten Als Komponist entwickelte Rajter einen eigenen Stil Sein Werk hat seine Wurzeln in der Wiener und Budapester Kompositionsschule Franz Schmidt Ernst von Dohnanyi Bela Bartok Alexander Albrecht Zahlreiche Online Aufnahmen seines eigenen Schaffens sowie von Werken bedeutender anderer Komponisten die unter seinem Taktstock erklangen sind auf YouTube und Spotify abrufbar Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenRajter erhielt im Laufe seines Lebens aber auch danach zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen Die bedeutendsten waren 1936 Dr h c New York College of Musik 1994 Bartok Pasztory Preis Bartok Pasztory Dij 6 1997 Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst der Republik Osterreich I Klasse 2000 Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Kunste 2007 Pribina Kreuz der I Klasse in memoriam Pribinov kriz 1 triedy 7 2017 Jan Cikker Preis in memoriam cena Jana Cikkera 8 Am 27 Juli 2006 wurde aus Anlass seines hundertsten Geburtstages auf seinem Wohnhaus Bratislava Fandlyho 1 eine Gedenktafel angebracht Literatur BearbeitenP Rainer Rudolf Eduard Ulreich Karpatendeutsches Biographisches Lexikon Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei Stuttgart 1988 ISBN 3 927096 00 8 S 263 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ľudovit Rajter Sammlung von Bildern Ľudovit Rajter bei Discogs Prof Dr h c Ľudovit Rajter online Slowakisch Uj szo Bratislava vom 29 Juli 2006 ungarisch Legendarny dirigent ocami syna Adriana Slavu sme neriesili Aktuality sk slowakisch Ein legendarer Dirigent mit den Augen seines Sohnes Adrian gesehen Interview mit Sohn Adrian Rajter vom 1 August 2010 www aktuality sk Mesto Pezinok Ľudovit Rajter www pezinok sk slowakisch Einzelnachweise Bearbeiten Interview mit Sohn Adrian Rajter Legendarny dirigent vom 1 August 2010 a b Ľudovit Rajter in www osobnosti sk a b c Uj szo Bratislava 29 Juli 2006 Anton Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt Karpatendeutsches Kulturwerk Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 927020 15 3 S 69 Ladislav Slovak 1919 1999 war zuerst ein Schuler von Vaclav Talich zwischen 1953 und 1955 Aufenthalt in der Sowjetunion wo er einen Studienaufenthalt bei den Leningrader Philharmonikern absolvierte Im Jahre 1961 loste er Rajter als Chefdirigent der Slowakischen Philharmonie ab Diese Position hatte er bis zum Jahre 1981 inne Der Preis wurde von der Witwe Bela Bartoks Ditta Pasztory 1903 1982 fur besondere Verdienste um das Erbe Bela Bartoks sowie der ungarischen Musik gestiftet Die erste Ubergabe erfolgte im Jahre 1984 Der Preis wird vom Rektor der Musikhochschule Franz Liszt in Budapest jeweils am 25 Marz dem Geburtstag Bela Bartoks verliehen Das Pribina Kreuz slow Pribinov kriz ist eine hohe Auszeichnung der Slowakischen Republik Es gibt drei Klassen wobei die I Klasse die hochste ist Das Kreuz ist nach dem Fursten Pribina benannt und wird seit 2000 vom Prasidenten der Republik an slowakische Staatsburger vergeben die sich um das Land besondere Verdienste erworben haben Der Preis wurde im Mai 2017 von seiner Witwe Frau Alzbeta Rajterova in memoriam entgegengenommen Normdaten Person GND 134610326 lobid OGND AKS LCCN n81125302 VIAF 102398912 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rajter ĽudovitALTERNATIVNAMEN Rajter LudovitKURZBESCHREIBUNG slowakischer Dirigent Komponist und MusikpadagogeGEBURTSDATUM 30 Juli 1906GEBURTSORT Bosing Osterreich UngarnSTERBEDATUM 6 Juli 2000STERBEORT Bratislava Slowakei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ľudovit Rajter amp oldid 239401592