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Die CSD Baureihe ES 499 0 ab 1988 Baureihe 350 sind elektrische Zweisystemlokomotiven der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn CSD Sie sind sowohl im mit 3 kV Gleichspannung elektrifizierten Netz im Norden und Osten wie auch auf den mit 25 kV Wechselspannung versorgten Strecken im Westen und Suden der ehemaligen Tschechoslowakei einsetzbar wodurch ein Lokomotivwechsel an den Systemtrennstellen entfallen konnte ES 499 0 bis 1988 350 ab 1988 Skoda Typ 55EGorilaGorilaNummerierung ES 499 0001 0020 CSD350 001 020 ZSR ZSSKAnzahl 20Hersteller Skoda PlzenBaujahr e 1974 Prototypen1976 SerienfahrzeugeAchsformel Bo Bo Spurweite 1435 mmLange uber Puffer 16 740 mmLange 15 500 mmHohe 4900 mmBreite 2940 mmDrehzapfenabstand 8300 mmDrehgestellachsstand 3200 mmKleinster bef Halbmesser 120 mDienstmasse 89 6 tReibungsmasse 89 6 tRadsatzfahrmasse 22 4 tHochstgeschwindigkeit 160 km hStundenleistung 4200 kWDauerleistung 4000 kWAnfahrzugkraft 210 kNStundenzugkraft 134 kNDauerzugkraft 126 kNTreibraddurchmesser 1250 mmStromsystem 25 kV 50 Hz 3 kV Anzahl der Fahrmotoren 4Antrieb HohlwellenantriebBremse Handbremse Druckluftbremse DK GP DK GP E m Z elektrische WiderstandsbremseZugbeeinflussung Mirel VZ1 teilw ETCSZugheizung elektrisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prototypen 3 Serienlokomotiven 4 Technische Beschreibung 5 Einsatz 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstanden waren die Lokomotiven in der zweiten Halfte der 1960er Jahre weil sich zu dieser Zeit die beiden elektrischen Teilnetze zum einen 3 kV Gleich zum anderen 25 kV Wechselspannung einander naherten und man sich Gedanken uber die Betriebsabwicklung bei den Systemtrennstellen machen musste Man rechnete seinerzeit innerhalb des tschechoslowakischen Eisenbahnnetzes mit etwa zehn Systemtrennstellen Ein Betrieb mit Einsystemmaschinen und Umspannen hatte nicht nur die Fahrzeiten verlangert sondern zusatzlich die Einrichtung aufwandiger Systemwechselbahnhofe erfordert Die Fahrzeitverlangerung betraf besonders die schweren Schnellzuge zwischen Prag und Bratislava In Kutna Hora wo Schnellzuge normalerweise nicht hielten lag der erste Systemwechselbahnhof und dort musste bis dahin umgespannt werden Dies war die Basis fur die Forderung nach einer neuen Lokomotive mit deren Entwicklung 1969 Skoda in Plzen beauftragt wurde Gefordert wurde eine leistungsfahige und schnelle Lokomotive fur Geschwindigkeiten bis 160 km h fur auserlesene Leistungen der CSD Prototypen Bearbeiten nbsp Die 350 002 in Prag 1992Der erste Prototyp bezeichnet als ES 499 0001 wurde Mitte des Jahres 1973 gebaut Nach der Prufung beim Herstellerwerk begannen Versuchsfahrten auf dem Eisenbahnversuchsring Velim mit der ersten technischen Sicherheitsprufung bei der auch unter beiden Spannungen eine Geschwindigkeit von 180 km h erreicht wurde 1 Danach wurde die Lokomotive fur die Erprobung der Systemumschaltung nach Kutna Hora gebracht Ab dem 9 April 1974 bespannte die Maschine mit einem Messwagen den Expresszug Slovenska strela von Bratislava nach Prag und zuruck Am 16 Mai 1974 vollzog die Lokomotive die zweite technischen Sicherheitsprufung auf dem Eisenbahnversuchsring Velim Sie erreichte bei Rekordfahrten eine Geschwindigkeit von 219 km h 2 Danach kehrte sie in das Lokdepot Bratislava zum regelmassigen Betrieb zuruck In den Bestand der CSD gelangte die Lokomotive am 28 Dezember 1974 Sie wurde im Depot Bratislava beheimatet 1 Der zweite Prototyp ES 499 0002 wurde Ende 1974 ausgeliefert Nach der Prufung auf dem Eisenbahnversuchsring Velim mit Geschwindigkeiten von 176 km h wurde sie im Februar 1975 ebenfalls im Lokdepot Bratislava beheimatet Beide Prototypen wurden anfangs lediglich auf der Relation Bratislava Prag eingesetzt und der Einsatz beschrankte sich auf den Expresszug Slovenska strela den beide Maschinen abwechselnd bespannten Fahrten nach Sturovo waren die Ausnahme Durch den Einsatz der Zweisystemlokomotiven bedurfte es der dringenden Unterweisung der Dispatcher uber die geanderten Einsatzbedingungen Auch musste der Dispatcher in Bratislava dem in Prag und umgekehrt bei jeder Fahrt die Bespannung des Zuges mitteilen damit dieser bei einem eventuellen Einsatz einer Einsystemlokomotive in Kutna Hora eine Lokomotive zum Umspannen organisieren konnte Technisch mogliche Einsatze der Lokomotiven nach Ungarn waren seinerzeit nicht zugelassen Beide Prototypen hatten anfangs eine Einschrankung ihres Einsatzes bei Lz Fahrten Wegen nicht ausreichender Bremshundertstel unterlagen die Lokomotiven in diesem Fall einer Geschwindigkeitsbegrenzung Daher wurden anfangs Uberfuhrungsfahrten mit einem Zug oder einer Lokomotive einer anderen Baureihe durchgefuhrt Diese Einschrankungen endeten erst nach der Angleichung der Prototypen an die Serienmaschinen Serienlokomotiven Bearbeiten nbsp unifizierter Fuhrerstand der 350 019Der Serienbau der Lokomotiven der Reihe ES 499 0 erfolgte bei Skoda im Jahr 1975 Nach den technischen Sicherheitsprufungen auf der Strecke Bratislava Sladkovicovo im Wechselspannungs und Kolin Uvaly oder Kolin Cesky Brod im Gleichspannungsnetz wurden die 18 Serienlokomotiven ebenfalls im Lokdepot Bratislava beheimatet Ab dem 4 Dezember 1975 konnten die Lokomotiven auch bis Budapest verkehren Die letztausgelieferte Lokomotive die ES 499 0020 unterschied sich von den ursprunglichen Lokomotiven von Anfang an durch einen neuen sogenannten unifizierten Lokfuhrerstand der heute Standard bei allen Lokomotiven dieser Reihe und bei anderen Neubaulokomotiven ist 3 Technische Beschreibung Bearbeiten nbsp Die 350 004 in der UrsprungslackierungDie Lokomotiven waren zu ihrer Zeit die starksten vierachsigen Mehrsystemlokomotiven der Welt und die schnellsten Lokomotiven der Tschechoslowakischen Staatsbahn Leistungsmassig konnte sie damals lediglich von der franzosischen CC 21000 uberboten werden diese Lok war allerdings sechsachsig Die Lok ist eine Kastenlokomotive mit zwei Fuhrerstanden an der Spitze In einer Seitenwand gibt es vier rechteckige Maschinenraumfenster auf der anderen Seite Jalousien als Lufteinlauf fur die Beluftung der Fahrmotoren vorhanden Bodenrahmen und Kasten bilden eine selbsttragende Schweisskonstruktion Die Lokomotive stutzt sich in vier Punkten auf zwei zweiachsigen Drehgestellen ab Deren Konstruktion war bei der Lokomotive E 469 3030 getestet worden Der Antrieb erfolgt einseitig mit Skoda Hohlwellenantrieb Die Gleichstromfahrmotoren sind uber eine Drehmomentstutze mit den Drehgestellrahmen verbunden Die Drehgestelle sind zweistufig mit Stahlschraubenfedern abgefedert und mit hydraulischen Schwingungsdampfern ausgerustet Die Rader sind als Speichenrader mit zwolf Speichen ausgefuhrt Die Achsen bestanden ursprunglich als Vollmaterial nach der Modernisierung erhielten die Maschinen hohle Achswellen Jeweils ein Rad eines Drehgestells konnte in Fahrtrichtung besandet werden Elektrisch gesehen ist die Lokomotive eine klassische Gleichstrommaschine mit zusatzlichem Transformator und Siliziumdioden sowie Glattungsdrosseln fur den Betrieb im Wechselstromnetz Die Fahrdrahtspannung wird mit zwei identischen Einholmstromabnehmern die je nach Stromsystem einen variablen Anpressdruck entwickeln abgenommen Der Transformator der unter dem Rahmen zwischen den Drehgestellen gelagert ist hat die Typenbezeichnung ELH 7060 53 und ist olgekuhlt Die Leistungsregulierung erfolgte ursprunglich durch eine Widerstandssteuerung Die Skodalokomotiven wurden von einigen Fachleuten als eher altertumlich bezeichnet 4 Allerdings hatte der Hersteller gleichzeitig Exportverpflichtungen zu erfullen und musste sich demzufolge auf ausgereifte zuverlassige Konstruktionen verlassen Ab dem Jahr 1997 wurden die Lokomotiven modernisiert Die Steuerung erfolgt seitdem uber einen Geschwindigkeitsregler und einen Zug und Bremskraftregler Das ubernimmt seither das Fahrt und Diagnostiksystem MIREL Die Dauerleistung von 4000 kW ermoglicht es 650 t Schnellzuge in der Ebene mit 160 km h und auf einer Steigung von 10 noch mit 105 km h zu befordern Auch ausserlich sind die Lokomotiven elegante Konstruktionen Dies wirkt besonders durch die kompakte Form die abgeschragte Vorderfront im Bereich der Fuhrerstandsfenster der Form der Scheinwerfer und der Einholmstromabnehmer Dazu wirkte auch die Lackierung die sich von den Einsystemlokomotiven durch die mehrheitlich angewendete blau weisse Farbung unterschied Einige Fahrzeuge waren auch rot weiss rot lackiert Vom Betriebsdienst bekamen die Lokomotiven den Spitznamen Gorila verliehen Nach der Modernisierung die neben der Anderung der elektrischen Einrichtung auch die Ausrustung mit neuen Sicherheitsfrontscheiben umfasste wurden einige Lokomotiven an das aktuelle Farbschema der ZSSK angepasst wobei der untere Teil des Lokkastens bis zu den Scheinwerfern in weiss der obere Teil in rot und das Dach in grau ausgefuhrt wurde Einsatz Bearbeiten nbsp Die 350 004 nach der Ankunft im Bahnhof Decin nach sieben Stunden Fahrt vor einem Expresszug aus UngarnIhr Einsatzgebiet war und ist die Beforderung von Express Schnell IC und EC Zugen auf Strecken mit Systemtrennstellen Dabei oblag ihnen zu ihren Glanzzeiten zum Ende der 1970er Jahre die Beforderung der schweren Expresszuge wie den Balt Orient Express und den Pannonia Express teilweise in Langlaufen zwischen Budapest und Decin hl n mit bis zu 13 Schnellzugwagen Dabei war es besonders eindrucksvoll die ES 499 0 im Abschnitt Bratislava Brno mit 160 km h Hochstgeschwindigkeit zu erleben Der erfolgreiche Einsatz in der Praxis fuhrte zur Entwicklung der Universallokomotive Baureihe ES 499 1 heute Baureihe 363 und der auch in Deutschland einsetzbaren Baureihe 372 Von den Lokomotiven wurde die Reihe E 499 2 seit 1988 Baureihe 150 fur den reinen Gleichstrombetrieb abgeleitet Die Lokomotiven gelangten alle zu den slowakischen ZSR und danach zur ZSSK wo 18 Lokomotiven bis heute im Einsatz sind Ausgemustert sind die ES 499 0010 und die ES 499 0009 jeweils nach Unfallen Die ES 499 0010 entgleiste bereits 1977 bei einer Fahrt vor dem Meridian im Bahnhof Bratislava hlavna stanica und wurde so schwer beschadigt dass sie zwei Jahre spater ausgemustert werden musste Das gleiche Schicksal erlebte die ES 499 0009 am 10 November 1989 die vor dem Balt Orient Express im Bahnhof Nove Kopisty auf einen Personenzug bestehend aus einer Einheit der Reihe 460 auffuhr Dabei wurden drei Wagen des Personenzuges und die ES 499 0009 zerstort 5 Die Lokomotiven waren bis 2014 die Regelbespannung der EuroCity Zuge auf der Linie Praha Breclav Bratislava Budapest auch bei Zuglaufen die die Slowakei nicht beruhren Praha Breclav mit Lokwechsel nach Wien Seit dem Fahrplanwechsel 2014 werden die Lokomotiven auf diesen Relationen schrittweise durch die neue Reihe 380 ersetzt 6 Fur die Nutzung der Hochstgeschwindigkeit von 160 km h mit den IC Zugen Bratislava Zilina Kosice wurde etwa die Halfte der Loks mit ETCS Fahrzeuggeraten versehen Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der CSD Liste der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der ZSRLiteratur Bearbeitender Modelleisenbahner Fahrzeugarchiv 8 1975 Seite 249 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons CSD Baureihe ES 499 0 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite zur Baureihe 350 tschechisch Foto der 350 013 im neuen Design der ZSSK auf k report net Internetseite der 43 Industriemesse in Brno 2001 mit Erwahnung der Prototyplokomotive ES 499 0002Einzelnachweise Bearbeiten a b www prototypy cz 350 001 Internetseite uber die Lokomotive ChS200 Seite 2 www prototypy cz Serienlokomotiven EK 05 2014 Seite 117 Beschreibung der Lok auf www atlaslokomotiv cz Eisenbahn Kurier 12 2014 Auslandseinsatze Ungarn Seite 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title CSD Baureihe ES 499 0 amp oldid 228787652