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Das Uechtland ˈyectland auch Uchtland 1 oder Uechtland 2 geschrieben fruher auch Uchtland Karte 1 Karte 2 Oechtland 3 Ochtland 4 und Ouchtland 4 sowie mit anlautendem N von in Ue Nuechtland 4 und Nuchtland 4 Karte 3 franzosisch Nuitonie 5 und Nuithonie italienisch Neuchtlandia 5 mittellateinisch Nuithonia 2 ist der Name fur eine historische Landschaft 1 im Westen der Schweiz in der die Stadte Bern und Freiburg liegen Der Kosmograph Sebastian Munster erwahnt in seiner Cosmographia im Jahr 1545 die beide stett friburg im Brisgoew unnd friburg in Nuechtland Die Landschaftsbezeichnung Uchtland auf einer Karte von Johann Baptist Homann aus dem Jahre 1732 Karte 1 Die Bezeichnung wird in neuerer Zeit als Namenszusatz fur die Schweizer Stadt Freiburg zur Unterscheidung vom deutschen Freiburg im Breisgau verwendet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Namens 2 Bedeutung 3 Ehemalige Verwendung 4 EinzelnachweiseHerkunft des Namens BearbeitenDie Herkunft des Namens Uechtland beziehungsweise Nuitonie ist unklar In romanischen Quellen erscheint er erstmals 1001 1003 als in Otolanda und 1001 1025 als in Otholanda in alemannischen Quellen erstmals 1082 als Ohtlannden 6 Eine altere Vermutung geht dahin dass das Vorderglied des Namens auf althochdeutsch uohta Morgendammerung Morgenfruhe 4 7 zuruckgehe und im Namenszusammenhang allenfalls Weideplatz bedeute 4 vgl mittelhochdeutsch uohte ursprunglich neben Morgendammerung Morgenfruhe auch Nachtweide dann auch allgemein Weide 8 In jungerer Zeit wird ein keltischer Ursprung in Erwagung gezogen wobei im Vorderglied ein keltischer Flussname Ōkta vielleicht fur einen Abschnitt der Saane stecke 1 6 Veraltet beziehungsweise aus sprachlichen Grunden nicht haltbar 6 sind die Erklarungsansatze die Uechtland auf Odland fur Wies Grasland 9 auf die sudlich anschliessende Landschaft Ogo 10 11 12 auf gallisch ouktia die Hohen 13 beziehungsweise ōcht i ia hochgelegen 14 oder aber auf den Namen der ehemaligen Besitzer die Herren zu Osch Chateau d Oex 3 zuruckfuhren Uechtland Nuechtland und Nuitonie sind sprachgeschichtlich identisch die Varianten mit anlautendem N gehen auf eine falsche Abtrennung in der Phrase in Uechtland beziehungsweise en Uitonie zuruck Eine Herleitung des franzosischen Nuitonie von franzosisch nuiton Wichtel 15 ist nicht haltbar Die Westschweizer Sagen uber den Elfenkonig Nuithon auch als Wassergeist Niton Nuton oder Neton abgeleitet vom antiken Wassergott Neptun der seinen Schatz im Flussbett der Saane vergraben habe 16 17 sind volksetymologische Erklarungsversuche Bedeutung BearbeitenDas Gebiet zwischen den Flussen Saane im Westen und Aare im Osten diente ab dem 9 Jahrhundert als Grenzraum zwischen der mehrheitlich burgundischen Bevolkerung westlich der Saane und der mehrheitlich alemannischen Bevolkerung ostlich der Aare 18 Starker besiedelt wurde es im 12 Jahrhundert durch den Stadtebau der Herzoge von Zahringen die das Uechtland mit Bern und Freiburg erschlossen 18 Der Name ist ab dem Mittelalter als Landschaftsbezeichnung nachgewiesen jedoch ist keine Verwaltungseinheit mit dieser Bezeichnung belegt 1 Im Mittelalter bezeichnete der Name den geografischen Raum vom Fuss der Freiburger Alpen uber Freiburg die Flusse Saane und Sense bis zum Murtensee historisch Uechtsee 2 4 gelegentlich auch bis an den Bielersee 3 und bis nach Solothurn 1 Das Uechtland wurde auch als das Flachland Freiburgs bezeichnet 19 Ehemalige Verwendung BearbeitenIn alten Dokumenten findet sich fur die Stadt Bern latinisiert Verona die Bezeichnung Verona im Uechtland um vom Verona in Italien zu unterscheiden das in der deutschen Sprache fruher ebenso Bern genannt beziehungsweise zur Unterscheidung von Bern in der Schweiz als Welsch Bern 20 oder Dietrichsbern bezeichnet wurde Gelegentlich fand daher auch die Bezeichnung Bern im Uechtland Verwendung Karte 3 Einzelnachweise BearbeitenKarten a b Johann Baptist Homann Potentissimae Helvetiorum Reipublicae Cantones Tredecim cum Foederatis et Subjectis Provinciis Karte im Massstab 1 700 000 1732 auf Alte Landkarten der Schweiz zumbo ch Sebastian Munster Cosmographia Von den stetten und lendern namhafftigen Cloestern unnd flecken in Helvetia an der seiten gegen dem Rhein zuo gelegen Karte im Massstab 1 600 000 1561 auf Alte Landkarten der Schweiz zumbo ch a b Matthaus Merian Bern die Hauptstatt in Nuchtland Karte im Massstab 1 5 000 1680 auf Alte Landkarten der Schweiz zumbo ch Nachschlagewerke und Literatur a b c d e f Wulf Muller Ernst Tremp Uchtland In Historisches Lexikon der Schweiz a b c Uechtland In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 18 Altenburg 1864 S 120 Digitalisat zeno org a b c Uechtland In Herders Conversations Lexikon Freiburg im Breisgau 1857 Band 5 S 544 Digitalisat zeno org a b c d e f g Uecht In Schweizerisches Idiotikon Band I Spalte 84 a b Uchtland In Glossarium Helvetiae Historicum hrsg vom Historischen Lexikon der Schweiz Abgerufen am 11 Dezember 2011 a b c Wulf Muller Le nom de region Uchtland canton de Fribourg Suisse In Nouvelle Revue d Onomastique 54 2012 S 237 246 Ucht In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 23 U Umzwingen XI 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1936 Sp 714 715 woerterbuchnetz de uhte uohte In Matthias Lexer Mittelhochdeutsches Taschenworterbuch Hirzel Leipzig 1881 uchtland In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 23 U Umzwingen XI 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1936 Sp 715 woerterbuchnetz de Albert Gatschet Ortsetymologische Forschungen als Beitrage zu einer Toponomastik der Schweiz Bern 1867 S 6 Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Band VII S 107 Rene Neuenschwander Vom Nuechtland Uechtland und ahnlichem Ein Uberblick In Sprachspiegel 1969 25 S 45 51 doi 10 5169 seals 420980 Johann Ulrich Hubschmied Drei Ortsnamen gallischer Herkunft Ogo Chateau d Oex Uechtland In Festschrift Albert Bachmann zu seinem sechzigsten Geburtstag am 12 November 1923 gewidmet von Freunden und Schulern Deutscher Sprachverein Berlin 1924 S 169 198 Zeitschrift fur Deutsche Mundarten 19 Paul Widmer Uchtland ganz nuchtern betrachtet In Freiburger Geschichtsblatter 2003 80 S 173 177 Artikel Lutin in der Franzosischsprachigen Wikipedia Abruf 13 Dezember 2011 Gonzague de Reynold Contes et legendes de la Suisse heroique Nuithon et le tresor de la Sarine Payot Lausanne 1914 Repertoire des immeubles et objets classes Service des monuments et sites In Armand Brulhart Erica Deuber Pauli Hrsg Ville et canton de Geneve Editions Georg 1985 ISBN 2 8257 0126 2 a b Claude Longchamp Warum und wozu sagt man Uchtland In Stadtwanderer Geschichte n aus meinem Lebensraum stadtwanderer net Herausgeber gfs bern 25 Juni 2007 Schweiz In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 18 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 182 Welsch Bern In Brockhaus Kleines Konversations Lexikon 5 Auflage Band 2 F A Brockhaus Leipzig 1911 S 969 46 770875 7 176793 Koordinaten 46 46 15 2 N 7 10 36 5 O CH1903 580000 180000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uechtland amp oldid 239408197