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Uhrov deutsch Auhrow auch Auerhof ist ein Ortsteil der Gemeinde Kraborovice in Tschechien Er liegt sieben Kilometer ostlich von Golcuv Jenikov und gehort zum Okres Havlickuv Brod UhrovUhrov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kraj VysocinaBezirk Havlickuv BrodGemeinde KraboroviceFlache 362 1 haGeographische Lage 49 49 N 15 34 O 49 8090686 15 5671217 395 Koordinaten 49 48 33 N 15 34 2 OHohe 395 m n m Einwohner 42 2011 Postleitzahl 582 82Kfz Kennzeichen JVerkehrStrasse Kraborovice UhrovSchloss UhrovKapelle des hl Antonius von PaduaStatue des hl Johannes von Nepomuk und GlockenbaumTorso der alten Georgs Linde 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenUhrov befindet sich auf einem Hohenzug zwischen den Talern der Doubravka Borekbach und der Doubrava in der Hornosazavska pahorkatina Hugelland an der oberen Sazava Am westlichen Ortsrand liegen die Teiche Kovarnik und Jordan nordlich die Talsperre Parizov Im Sudosten erhebt sich die Vyrovka 422 m n m Das Doubravatal nordlich des Dorfes bildet den Naturpark Doubrava Nachbarorte sind Moravany und Parizov im Norden Malejov Bestvina Na Pilce Uhrovsky Mlyn und Spacice im Nordosten Rostejn Roubalka und Ostruzno im Osten Vestecka Lhotka und Borek im Sudosten Kraborovice und Tocice im Suden Sychrov und Cerna Pila im Sudwesten Klaster und Vilemov im Westen sowie Hermanice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des zu den Gutern der Lichtenburg gehorigen Dorfes Uhrov erfolgte 1469 wahrend des Bohmisch Ungarischen Krieges Nachdem die Ungarn auf ihrem Marsch nach Kuttenberg am 27 Februar im Doubravatal von den bohmischen Truppen eingekesselt waren traf sich Konig Georg von Podiebrad in der Ruine der Feste des niedergebrannten Dorfes Uhrov zu einem Vieraugengesprach mit seinem Widersacher und vormaligen Schwiegersohn Matthias Corvinus der dabei die Einstellung der Feindseligkeiten versprach Im 16 Jahrhundert gehorte das Gut Uhrov zur Herrschaft Lipnice Nach der Verlegung des Sitzes nach Svetla wurde Uhrov Teil der Herrschaft Svetla Spater verkauften die Herren Trcka von Lipa das Gut Uhrov an das Gut Vestec Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde Uhrov im Jahre 1623 an die Herrschaft Ronov veraussert Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges erlosch Uhrov in der berni rula von 1654 wurde das Dorf als wust bezeichnet Im Jahre 1693 erwarb Franz Wenzel Wltawsky von Mannswerth Uhrov als landtafliges Gut Er liess zunachst an der Stelle des wusten Dorfes einen Herrenhof errichten und einige Jahre spater ostlich davon das Dorf Uhrov erneuern Zu Beginn des 18 Jahrhunderts liess Wltawsky von Mannswerth an der Westseite des Hofes ein Barockschloss errichten Nachfolgende Besitzer des Gutes waren zwischen 1730 und 1736 Karl Joachim von Breda und danach Ignaz Kajetan Dubsky von Vitineves letzterer verkaufte das Gut 1745 an den kaiserlichen Feldmarschallleutnant Joseph Karl Bernes von Rosana Dessen Frau Anna Maria geborene Grafin Desfours erwarb im selben Jahre das Gut Pribram und kaufte 1746 von Karl Zadubsky von Schonthal noch das Gut Negepin auf Sie wurde 1751 zur Universalerbin des Grafen Bernes und heiratete ein Jahr spater Wenzel Peter Dobrzensky von Dobrzenitz dem sie im Ehevertrag die Guter Uhrov und Pribram uberschrieb Dieser vereinigte beide Guter wie auch Negepin das er 1765 von seiner Frau erbte Da Wenzel Peter Dobrzensky keine Nachkommen hatte vererbte er seine drei Guter 1783 seinem Bruder Johann Joseph Dobrzensky 1796 Dessen Sohne teilten nach Erreichen der Volljahrigkeit 1807 in einem Erbvergleich ihren Besitz Johann Wenzel Dobrzensky erhielt Dobrenice und Nedeliste sein Bruder Prokop Uhrov Nejepin und Pribram 1815 vererbte Prokop Dobrzensky von Dobrzenitz die Guter seinem Sohn Wenzel Peter Im Jahre 1840 umfasste das im Caslauer Kreis gelegene vereinigte Gut Auhrow samt Pribram und Negepin eine Nutzflache von 3778 Joch 490 Quadratklafter die uberwiegend Ackerland waren Auf dem Gebiet lebten 1694 tschechischsprachige Menschen darunter vier judische und eine helvetische Familie Zum Gut Auhrow gehorten die Dorfer Auhrow und Kraborowitz zum Gut Pribram der Markt Pribram und die Dorfer Daltschitz Jaroschau Jarosov und Kosstisstan das Gut Negepin umfasste nur das gleichnamige Dorf mit einigen Einschichten Die Herrschaft unterhielt vier Meierhofe mit Schafereien in Auhrow Daltschitz Negepin und Dreihofen sowie zwei weitere Schafstalle Die Walder mit einer Gesamtflache von 825 Joch 1352 Quadratklafter waren in die Forstreviere Auhrow und Dreihofen aufgeteilt wovon das Revier Auhrow 310 Joch 1052 Quadratklafter bewirtschaftete Haupterwerbsquellen bildeten der Ackerbau und die Obstbaumzucht 2 Das Dorf Auhrow auch Auerhof genannt bestand aus 47 Hausern in denen 334 Personen darunter eine protestantische Familie lebten Im Ort gab es ein herrschaftliches Schloss mit ansehnlicher Bibliothek grossem Garten mit Baumschule Orangerie Glas und Feigenhaus einer Kapelle der hl Kreuzerhohung sowie der Wohnung des Amtsdirektors eine Kapelle des hl Antonius von Padua ein obrigkeitliches Brauhaus ein dominikales Branntweinhaus einen dominikalen Meierhof mit Schaferei ein dominikales Jagerhaus und ein emphyteutisches Wirtshaus Unter dem Jagerhaus befand sich ein grosser Felsenkeller Abseits lagen eine Brettmuhle und eine Ziegelhutte Pfarrort war Wilimow 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Auhrow Amtssitz des vereinigten Gutes Auhrow samt Pribram und Negepin Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ouhrov ab 1849 mit den Ortsteilen Dalcice Kraborovice und Kostany eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chotebor Ab 1868 gehorte der Ort zum Bezirk Chotebor 1869 hatte Ouhrov 428 Einwohner und bestand aus 53 Hausern 1876 wurde im Ortsteil Kraborovice eine Dorfschule errichtet die auch die Kinder aus Ouhrov besuchten Die Familie Dobrzensky von Dobrzenitz hielt das Gut bis 1888 danach wechselten die Eigentumer in rascher Folge Im Jahre 1900 lebten in Ouhrov 278 Menschen 1910 waren es 280 Im Jahre 1919 losten sich Kraborovice Kostany und Dalcice von Ouhrov los und bildeten eine eigene Gemeinde Seit 1924 wird Uhrov als amtlicher Ortsname verwendet 1929 erwarb der Kaufmann und Schuhfabrikant Antonin Stedry das Gut Uhrov mit 222 ha Grundbesitz 1930 hatte Uhrov 186 Einwohner und bestand aus 44 Hausern Der Gutsbesitzer Antonin Stedry wurde 1943 verhaftet er verstarb 1945 auf einem Todesmarsch Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ubernahm sein Sohn Jan Stedry das Gut spater wurde es zwischen den Brudern Antonin Karel und Jan Stedry aufgeteilt Nach dem Februarumsturz von 1948 wurde die Familie Stedry enteignet Seit der Gebietsreform von 1960 gehort die Gemeinde zum Okres Havlickuv Brod Im Jahre 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Kraborovice Am 1 Januar 1976 wurde das Dorf nach Vilemov eingemeindet Kraborovice und Uhrov losten sich zum 24 November 1990 wieder von Vilemov los und bildeten die Gemeinde Kraborovice Beim Zensus von 2001 lebten in den 42 Hausern des Dorfes 49 Personen Ortsgliederung BearbeitenZu Uhrov gehoren die Einschichten Na Pilce Na Sklepich und Uhrovsky Mlyn Der Ortsteil bildet einen Katastralbezirk 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarockschloss Uhrov errichtet zu Beginn des 18 Jahrhunderts fur Franz Wenzel Wltawsky von Mannswerth Der Turm mit der Schlosskapelle der hl Kreuzerhohung wurde 1745 angebaut Das in der Kapelle befindliche Bildnis des kreuztragenden Heilands ist ein Werk von Peter Johann Brandl Nach der Enteignung der Familie Stedry diente das Schloss bis 1975 als Sitz und Wohngebaude des Staatsgutes Uhrov danach wurde das Gut bis 1997 von der Bauerlichen Handelsgenossenschaft ZOD Vilemov bewirtschaftet Im Jahre 1988 erfolgte der Verkauf des Schlosses ohne die Wirtschaftsgebaude an Eva Matejkova die auf 20 Jahre auch den Schlosspark pachtete Nach der Samtenen Revolution stellten die Bruder Stedry 1992 einen Antrag auf Restitution und grundeten das Unternehmen Bohemian Castles a s Eva Matejkova liess zu Beginn der 1990er Jahre umfangreiche Sanierungsarbeiten zum Erhalt des verfallenen Denkmals durchfuhren Wahrend dieser Zeit begann eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den drei Alteigentumern und Matejkova wegen der Eigentumsrechte am Schloss die 2015 zugunsten der Familie Stedry entschieden wurde Die meisten der Wirtschaftsgebaude und Teile des Grundstuckes verausserte die Familie Stedry seit Ende 1990er Jahre an unterschiedliche Kaufer Das Schloss dient als Wohngebaude und ist nicht offentlich zuganglich Barocke Kapelle des hl Antonius von Padua auf der Anhohe nordlich des Schlosses errichtet zu Beginn des 18 Jahrhunderts uber dem Eingang befindet sich ein Wappenstein von Franz Wenzel Wltawsky von Mannswerth Die Kapelle ist seit 2012 Eigentum der Gemeinde Kraborovice Jirikova lipa Georgs Linde vor dem Schloss der ca 500 Jahre alte Baum soll zu Ehren des Friedensschlusses von 1469 gepflanzt worden sein Die seit 1976 als Baumdenkmal geschutzte Winterlinde mit einem Stammumfang von ca 4 2 m war bis 2012 als 5 m hoher hohler Torso mit einem lebenden Seitenast und Wurzelbrut erhalten Nachdem 2011 in dem Torso ein auch auf die jungen Aste der Wurzelbrut ubertragbarer Holzschwammbefall festgestellt wurde wurde der durre Torso am 2 Mai 2012 ausgehoben und 2013 an seiner Stelle ein neuer Baum gepflanzt auf den der Schutzstatus ubertragen wurde Statue des hl Johannes von Nepomuk auf dem Dorfplatz Holzerner Glockenbaum auf dem Dorfplatz Statue des hl Antonius von Padua in den Feldern sudlich des Dorfes Statue des hl Johannes von Nepomuk am Damm des Teiches Kovarnik am Sockel befindet sich das Wappen der Familie Dobrzensky von Dobrzenitz Nischenkapelle U Vyrovky Replik der mittelalterlichen Feste am nordostlichen Ortsausgang auf der Anhohe NemcinaLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 554Weblinks BearbeitenGeschichte von Uhrov Schloss Uhrov auf hrady czEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 672190 Uhrov Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Band 11 Caslauer Kreis Ehrlich Prag 1843 S 281 284 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Band 11 Caslauer Kreis Ehrlich Prag 1843 S 283 284 http www uir cz katastralni uzemi 672190 Uhrov Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uhrov amp oldid 190866618