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Dieser Artikel beschreibt ein Dorf in der Turkei Einen Ort in Tunesien behandelt der Artikel Midoun Ogunduk aramaisch Midin arabisch Middo kurdisch Midih Syrische Sprache ܡܝܕܝܢ ist ein christlich aramaisches Dorf im Landkreis Idil in der Provinz Sirnak im Sudosten der Turkei im Gebirgszug Tur Abdin OgundukHilfe zu Wappen Ogunduk Turkei BasisdatenProvinz il SirnakLandkreis ilce IdilKoordinaten 37 20 N 41 45 O 37 338055555556 41 745 800 Koordinaten 37 20 17 N 41 44 42 OHohe 800 mEinwohner 384 1 2013 Telefonvorwahl 90 486Postleitzahl 73 xxxKfz Kennzeichen 73Struktur und Verwaltung Stand 2014 Muhtar Semun VergiliVorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung LandkreisOhneEinwohnerOderFlache Ogunduk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Klima 1 3 Flora 2 Wirtschaft 2 1 Bevolkerung 2 2 Infrastruktur 3 Sprache 4 Geschichte 4 1 Ortsname 4 2 Der Ort bis zur Antike 4 3 Romisch Persische Kriege 4 4 Aufstieg des Islams 4 5 Erster Weltkrieg Volkermord 1915 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenOgunduk liegt etwa 800 m uber dem Meeresspiegel am Ubergang eines Kalksteinmassivs zu den ostlich davon gelegenen Basaltblockfeldern 15 km weiter sudostlich liegt der erloschene Vulkan alam turkisch Elim Dagi mit uber 1 000 Hohenmetern Direkt am ostlichen Ortsrand beginnt eine tiefe Schlucht die von den Ortsansassigen Roghulo d gihano Hollenschlund genannt wird Lage Bearbeiten Die benachbarten Ortschaften Ogunduks verteilen sich wie folgt Midyat47 km Yarbasi18 kmKloster Mor Gabriel27 km nbsp Idil16 kmSarikoy13 km Kefshenne2 kmKlima Bearbeiten Das Klima ist mediterran im milden Winter und Fruhjahr regnet es teilweise sehr viel Die Sommer sind sehr heiss und trocken Flora Bearbeiten Bis in die 1950er Jahre gab es noch dichte Eichenwalder Inzwischen ist fast alles bis auf einige grossere Eichen abgeholzt Die turkische Armee hat im Krieg gegen kurdische Separatisten regelmassig die verbliebenen Walder abgebrannt um den Kampfern die Deckung zu nehmen Im ganzen Tur Abdin herrschen mediterrane Hartlaubgewachse vor Wirtschaft BearbeitenIm fruchtbaren Umland von Ogunduk werden Wein Honig und Wassermelonen Feigen Gurken Getreide Hulsenfruchte Nusse Mandeln Pistazien u a angebaut Neben Ackerbau gibt es noch traditionell Viehzucht fur den eigenen Bedarf Bevolkerung Bearbeiten Nach Massakern im 19 Jahrhundert dem Volkermord an den Aramaern 1915 und der Auswanderung nach Europa liegt seit einigen Jahren die Bevolkerungszahl konstant bei etwa 50 aramaischen Familien Infrastruktur Bearbeiten Vor dem Ortseingang liegt die Gendarmeriestation der turkischen Streitkrafte 1953 Errichtung einer staatlichen Grundschule 1978 Anschluss an das Strom 1987 Telefon Netz 1996 Fertigstellung eines Wasserturms 1999 Ausbau einer befestigten Strasse 2001 Fertigstellung einer KanalisationSprache BearbeitenDurch den Zuzug von kurdischsprachigen Christen vor etwa dreihundert Jahren und durch die sehr weit ostliche Lage im Tur Abdin entwickelte sich in Midin ein eigener Dialekt des Aramaischen 2 Er beinhaltet auch Worter des Klassisch Aramaischen Kthobonoyo und Neuost Aramaischen nbsp Blick uber Midin im Vordergrund der Teich Raumo und die Brucke Kopri nbsp Blick uber das Dorf im Hintergrund die Hauptkirche Mor Yakup nbsp Pfarrkirche Mor Yakup St Jakob nbsp Filialkirche Mor Heworo St HeworoGeschichte BearbeitenOrtsname Bearbeiten Historische Schriften aus dem 6 Jahrhundert erwahnen hier eine Grenzfestung Minduos bzw Mindun deren genaue Lage allerdings noch nicht geklart ist Davon leitet sich vermutlich der aramaische Name des Dorfes ab Der Ort bis zur Antike Bearbeiten An den Abhangen der Schlucht in der Nahe der Siedlung gibt es zahlreiche naturliche und kunstlich geschaffene Hohlen daher vermutet man dass hier bereits in vorgeschichtlicher Zeit ein Siedlungsplatz lag Bei Bauarbeiten gefundene einzelne Rollsiegel wurden von Wissenschaftlern auf die mittelassyrische Zeit 1500 1000 v Chr datiert In den assyrischen Berichten uber den Feldzug Konig Assurnasirpals II 883 859 v Chr im Jahr 879 v Chr gegen die aramaischen Fursten und Konige des Tur Abdin wird der Ort nicht erwahnt Romisch Persische Kriege Bearbeiten Aus dem 4 Jahrhundert wurden jungst noch mitten in der Ortschaft Munzen mit griechischer Inschrift Kaiser Konstantins I des Grossen und seiner Sohne gefunden Zu dieser Zeit war der grosste Teil des Tur Abdin also vermutlich auch Midin bereits christianisiert Die ersten nachchristlichen Jahrhunderte wurden von Grenzstreitigkeiten zwischen Romern und Persern und den spateren Romisch Persischen Kriegen gepragt Von 363 an war der Tur Abdin 250 Jahre lang die ostlichste Flanke des Romischen Reiches Die Grenze zwischen beiden Imperien fuhrte direkt am ostlichen Dorfrand von Midin vorbei in die Schlucht die hier anfangt und weiter entlang zum Tigris hin Die Gebiete ostlich von Midin bis sudlich des Klosters Mor Malke bei Arkah waren persisch Im Norden und Nordosten bildete der Tigris die naturliche Grenze Aufstieg des Islams Bearbeiten Spater wurde der Tur Abdin in die islamische Welt eingegliedert Die Araber nahmen das Land in den Jahren 639 und 640 in Besitz Der Tur Abdin wurde somit ein Teil des Sarazenen Reiches Aus dem 10 Jahrhundert 911 oder 914 n Chr ist eine Inschrift aus Midin erhalten Sie ist die fruheste Grabinschrift einer Ordensschwester im Tur Abdin Ansonsten spielte der Ort in der Geschichte keine herausragende Rolle Bezeugt ist dass Midin 1453 durch kurdische Nomaden zerstort und ebenfalls im 15 Jahrhundert von Horden aus Diyarbakir gebrandschatzt wurde Mitte des 19 Jahrhunderts plunderten Banden des Masur Beg aus Botan Midin Erster Weltkrieg Volkermord 1915 Bearbeiten Wie fast alle christlichen Ortschaften im Tur Abdin wurde Midin 1915 im Zuge des Volkermords an den Aramaern angegriffen Der Ort konnte gegen die Angreifer nicht gehalten werden So fluchteten die Bewohner nach der ersten Belagerung nach Beth Sbirino dem heutigen Haberli wo sie mit vielen anderen Christen aus den umliegenden Dorfern in der festungsartig gebauten Kirche Mor Dodo die Belagerung uberstanden 3 Sieben Jahre spater kehrten die ersten Einwohner wieder zuruck Mehr als 1 000 Einwohner von Midin wanderten fur immer in den Irak und Libanon aus Einzelnachweise Bearbeiten Turkisches Institut fur Statistik Memento vom 1 Dezember 2014 im Webarchiv archive today abgerufen 1 Dezember 2014 Otto Jastrow Laut und Formenlehre des neuaramaischen Dialekts von Midin im Tur ʻabdin 4 Aufl 1993 Harrassowitz Wiesbaden Diss David Gaunt Jan Bet Sawoce Racho Donef Massacres Resistance Protectors Muslim christian Relations in Eastern Anatolia During World War I Gorgias Press LLC 2006 ISBN 1593333013 S 206Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ogunduk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber das Dorf Midin aramaisch und deutsch Ortschaften im Landkreis Idil Stadte Kleinstadte Karalar SirtkoyDorfer Acma Akdag Akkoyunlu Aksoy Alakamis Basakkoy Bereketli Bozburun Bozkir Cigir Cinarli Cukurlu Dirsekli Dumanli Durukoy Gedik Guzelova Haberli Hendekkoy Isik Kasikci Kayali Kayi Kentli Kirca Kozluca Kosklu Koycegiz Kurtulus Kuyulu Magarakoy Ocakli Okcu Ortaca Ortakoy Oyali Oymak Ozan Ogunduk Ozbek Ozen Pecenek Pinarbasi Sarikoy Sulak Tekekoy Tepecik Tepekoy Toklu Toprakli Ucarli Ugrak Ulak Ucok Varimli Yagmurca Yalaz Yarbasi Yavsan Yayalar Yaylakoy Yazman Yolacan Yoruk Yuvali Yuksekkoy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ogunduk amp oldid 229786243