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Agnes Rozsa geb Halasz 17 Dezember 1910 in Nagyvarad heute Oradea dt Grosswardein 30 Juli 1984 in Kolozsvar war eine ungarisch rumanische Schriftstellerin und Ubersetzerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAls Agnes Rozsa zur Welt kam gehorte Nagyvarad zur Osterreichisch Ungarischen Monarchie und befand sich in der Entwicklung zu einer modernen Grossstadt Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Nagyvarad 1920 aber Rumanien zugeschlagen und die neue Randlage bremste das Wachstum der Stadt In dieser Zeit wuchs Agnes auf absolvierte ihre Schullaufbahn und erlangte anschliessend 1931 ihr Juradiplom an der Universitat in Oradea Danach studierte Rozsa drei Jahre lang in Dijon in Frankreich Nach ihrer Ruckkehr arbeitete sie als Angestellte in Oradea und fertigte neben dieser Tatigkeit fur die Zeitung Szabad Szo Freies Wort Ubersetzungen aus der Weltbuhne den Blauen Heften und L Humanite an Ab 1941 war sie Lehrerin am Kecskemeti Lipot Gymnasium in Oradea Am 26 Dezember 1938 heiratete sie Gyula Schapira einen Lehrer am Kecskemeti Lipot Gymnasium der dort Kunst und Literatur unterrichtete Er verstarb kurze Zeit nach seiner Heimkehr aus der Zwangsarbeit 1944 wurde Agnes zusammen mit ihren Eltern in das KZ Auschwitz deportiert und von dort nach funf Monaten nach Nurnberg zur Zwangsarbeit gebracht Nach ihrer Heimkehr erwarb die Autorin 1945 ihr zweites akademisches Diplom in Englisch Franzosisch und Asthetik an der Bolyai Universitat in Cluj Kolozsvar Zwischen 1945 und 1948 war sie in Oradea als Lehrerin am Handelslyzeum Judischen Gymnasium und Ungarischen Madchenlyzeum tatig 1949 siedelte Agnes Rozsa nach Cluj uber Dort wurde sie Leiterin des Ungarischen Madchenlyzeums heute Apacai Csere Janos Lyzeum Ab 1953 lehrte sie gleichzeitig am Ady Sincai Lyzeum In diese Zeit fiel auch ihre Heirat mit ihrem zweiten Mann Jeno Rozsa Von 1957 bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1968 arbeitete sie als Lektorin an der Babeș Bolyai Universitat Cluj zuletzt in deren Fakultat fur Franzosisch Agnes Rozsa starb am 30 Juli 1984 in Kolozsvar und wurde dort am 3 August auf dem Neologen judischen Friedhof beigesetzt Im Sommer 2005 erhielt ihr Grab auf private Initiative erstmals eine wurdige Fassung Werke BearbeitenIm Ruhestand widmete sich Agnes Rozsa der Edition ihrer Aufzeichnungen aus der Zeit des Holocausts Als Buch erschienen sie erstmals in ungarischer Sprache 1971 unter dem Titel Jovolesok Die auf die Zukunft hoffen beim Bukarester Kriterion Verlag Die zweite Ausgabe folgte 1978 beim Magveto Verlag in Budapest als Nurnbergi Naplo Nurnberger Tagebuch Die deutsche Ubersetzung erschien 2006 unter dem Titel Solange ich lebe hoffe ich bei der testimon Verlag in Nurnberg Zusatzlich arbeitete sie weiterhin als Ubersetzerin aus dem Franzosischen u a fur die in Cluj erscheinende ungarische literatur und sprachwissenschaftliche Zeitschrift Osszehasonlito Irodalomtortenelmi Lapok Vergleichende literaturgeschichtliche Blatter Ihr Œuvre als Ubersetzerin umfasste bezeichnenderweise auch Schriften Voltaires zur religiosen Toleranz etwa eine Briefedition unter dem Titel Ich der Don Quijote der Verfolgten Solange ich lebe hoffe ich Agnes Rozsas Aufzeichnungen beginnen dort wo das Tagebuch der Anne Frank aufhort Vom damals ungarischen Siebenburgen wird die junge Lehrerin im Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau verschleppt Mit viel Gluck uberlebt sie die Selektionen durch den Lagerarzt Josef Mengele Hunger und Krankheiten um im Oktober desselben Jahres von Vertretern der Firma Siemens zur Zwangsarbeit in einem ihrer Nurnberger Werke ausgewahlt zu werden In der Werkstatt bietet sich ihr die Gelegenheit Papier und Bleistift zu stehlen um ihre Erlebnisse Gefuhle und Reflexionen aufzuzeichnen In der Form fiktiver Briefe an ihren geliebten Ehemann halt Agnes das sie umgebende Pandamonium aus Lebensgefahr durch Gaskammer oder alliierte Bomben nervtotender Routine und sadistischen SS Wachen fest charakterisiert aber auch treffend ihre Leidensgenossinnen und gewahrt tiefe Einblicke in ihr eigenes Gemutsleben und ihren einsamen Kampf trotz aller Demutigungen ein Mensch zu bleiben So entstand mit ihrem Tagebuch bei dessen Entdeckung sie mit der Todesstrafe hatte rechnen mussen ein einzigartiges authentisches und bewegendes Zeitdokument Literatur BearbeitenSolange ich lebe hoffe ich testimon Verlag 2006 ISBN 978 3000196744Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Agnes Rozsa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nurnberg online Gerd Jochem Holocaust Uberlebende Ich freute mich das erste Mal im Leben auf die Prugel Beitrag vom 27 September 2007 auf Spiegel de EinestagesNormdaten Person GND 127392351 lobid OGND LCCN no98126906 VIAF 62567902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rozsa AgnesALTERNATIVNAMEN Halasz Agnes Geburtsname Schapira Agnes Ehename erste Ehe KURZBESCHREIBUNG ungarisch rumanische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 17 Dezember 1910GEBURTSORT NagyvaradSTERBEDATUM 30 Juli 1984STERBEORT Kolozsvar 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