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Zygmunt Chychla deutsch Siegmund Chychla 5 November 1926 in Danzig Freistadt Danzig 22 September 2009 in Hamburg Deutschland war ein deutsch polnischer Boxer kaschubischer Abstammung von 1946 bis 1972 auch polnischer Staatsangehoriger Er war polnischer Olympiasieger 1952 in Helsinki Amateur Europameister 1951 in Mailand und 1953 in Warschau jeweils im Weltergewicht Zygmunt Chychla 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Landerkampfe Zygmunt Chychlas 3 Quellen 4 WeblinksWerdegang BearbeitenZygmunt Chychla begann mit dem Boxen 1937 bei dem polnischen Boxklub Gedania in Danzig Sein erster Trainer war dort Bruno Karnath Nach der deutschen Besetzung Danzigs 1939 boxte er beim Ordnungspolizei SV Danzig Sein dortiger Trainer war H Sommerfeld Mit erst 16 Jahren startete er 1942 im Fliegengewicht bei der reichsdeutschen Jugendmeisterschaft in Breslau Nach Siegen unter anderem uber Pancek von Heros Hamburg verlor er erst im Finale knapp nach Punkten gegen den zwei Jahre alteren Gabratz Kurhessen Als 17 Jahriger wurde er kurz vor Kriegsende zur deutschen Wehrmacht eingezogen Nach Kriegsgefangenschaft in Frankreich konnte er Ende 1944 der polnischen Armee des Generals Anders in Italien beitreten dessen zweiten Korps er bis 1946 angehorte Dort wurde er im Leichtgewicht zweimal Box Korpsmeister Ende 1946 kehrte Chychla nach Danzig zuruck und setzte seine Boxkarriere fort Bei einer Grosse von 1 70 Meter war er zu einem Weltergewichtler mit einem Korpergewicht von circa 67 Kilogramm herangewachsen Schon bald fiel er dem polnischen Nationaltrainer Feliks Felix Stamm auf der ihn 1947 in die polnische Nationalstaffel berief Sogleich wurde Zygmunt Chychla zur Europameisterschaft in Dublin entsandt Dort konnte er sich aber noch nicht im Vorderfeld platzieren Sein erster Einsatz in einem Landerkampf fand am 12 Oktober 1947 in Warschau statt Er traf dabei auf den mehrfachen sowjetischen Meister Sergei Tscherbakow dem er nach ausgeglichenem Kampf mit 1 2 nach Punkten unterlag 1948 wurde Zygmunt Chychla erstmals polnischer Meister im Weltergewicht Im selben Jahr nahm er in London an den ersten Olympischen Spielen der Nachkriegszeit teil Nach Siegen uber Fred Wijngaard Niederlande und im Achtelfinale uber Alexander Obeyesekere Ceylon durch K o in der zweiten Runde verlor er im Viertelfinale gegen den Italiener Alessandro d Ottavio nach Punkten und blieb so ohne Medaille 1949 wiederholte Zygmunt Chychla seinen Titelgewinn bei der polnischen Meisterschaft Bei der anschliessenden Europameisterschaft in Oslo war er verletzungsbedingt aber nicht am Start 1950 gewann Chychla seinen dritten polnischen Meistertitel 1951 nahm er an der Europameisterschaft in Mailand teil Mit 24 Jahren war er auf dem Hohepunkt seines Konnens angelangt In Mailand gewann er im Achtelfinale gegen Fritz Biehler aus der Bundesrepublik Deutschland 3 0 im Viertelfinale gegen Pierre Wouters aus Belgien mit demselben Ergebnis im Halbfinale gegen Gert Strahle aus Schweden Aufgabe durch technischen K o im Finale gegen Hans Kohlegger aus Osterreich 3 0 und wurde Europameister 1952 holte Zygmunt Chychla zum vierten Mal die polnische Meisterschaft im Weltergewicht Mit viel Selbstvertrauen fuhr er daraufhin zu den Olympischen Spielen nach Helsinki Von Feliks Stamm hervorragend vorbereitet und eingestellt besiegte er dort Pierre Wouters und Jose Luis Davalos aus Mexiko sicher nach Punkten Im Viertelfinale und im Halbfinale wurden ihm jeweils Punktsiege mit 2 1 Richterstimmen uber den amtierenden Olympiasieger und Europameister Julius Torma aus der Tschechoslowakei und Gunther Heidemann aus der BRD zugesprochen Im Finale besiegte er Sergei Tscherbakow aber wieder klar mit 3 0 Richterstimmen und wurde damit Olympiasieger 1953 fand die Europameisterschaft der Amateurboxer in Warschau statt Chychla war dort erneut am Start und wurde mit Siegen uber Renzo Ruggeri Italien Gunther Heidemann Nicolae Linca Rumanien und Sergei Tscherbakow zum zweiten Mal Europameister Nachdem er von 1948 bis zur Europameisterschaft in Warschau ohne Niederlage geblieben war beendete er seine Laufbahn als aktiver Boxer Er hatte 264 Kampfe bestritten und dabei 237 Siege erzielt 1951 und 1952 wurde er zum polnischen Sportler des Jahres gewahlt Er absolvierte eine Trainerausbildung und war anschliessend neben seiner Tatigkeit bei den polnischen Staatsbahnen als Trainer in Danzig tatig Die politische Tauwetterperiode im kommunistischen Polen ermoglichte es Zygmunt Chychla 1957 bei den zustandigen Behorden einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Familienzusammenfuhrung zu stellen Von diesem Zeitpunkt an durfte er nur noch kleinere und unbedeutende Klubs in der Umgebung von Danzig trainieren und wurde von polnischen Sicherheitsorganen schikaniert Fur die Genehmigung der Ausreise liessen sich die polnischen Behorden 15 Jahre Zeit ehe Zygmunt Chychla nach Aberkennung der polnischen Staatsburgerschaft Ende 1972 mit seiner Frau und seinen drei Sohnen in die Bundesrepublik Deutschland umsiedeln durfte Dort wurde er in Hamburg ansassig Dass er in seiner Geburtsstadt nicht vergessen worden ist zeigte sich nach den demokratischen Reformen in Polen als die Stadt Danzig ihm 2003 die Ehrenburgerschaft verlieh Seit 2010 wird alljahrlich in der Danziger Altstadt ein Internationales Zygmunt Chychla Boxturnier ausgetragen Seine letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Nienstedtener Friedhof in Hamburg Landerkampfe Zygmunt Chychlas Bearbeiten1947 in Warschau Polen gegen Sowjetunion Punktniederlage gegen Sergei Tscherbakow 1947 in Prag Tschechoslowakei gegen Polen Punktsieger uber Oldrich Koudela 1947 in Poznan Polen gegen Ungarn Punktniederlage gegen Jozsef Marton 1948 in Budapest Ungarn gegen Polen Punktsieger uber Gustav Bene 1948 in Poznan Polen gegen Tschechoslowakei Punktsieger uber Vojtech Krocak 1949 in Wroclaw Polen gegen Ungarn Punktsieger uber Laszlo Zahorsky 1949 in Gottwaldov Tschechoslowakei gegen Polen Abbruch Sieger in der 2 Runde uber Karel Blesak 1949 in Helsinki Finnland gegen Polen Punktsieger uber Klaus Tiljander 1950 in Wroclaw Polen gegen Finnland Punktsieger uber Mauno Laine 1950 in Budapest Ungarn gegen Polen Punktsieger uber Pal Budai 1950 in Lodz Polen gegen Tschechoslowakei Punktsieger uber Oldrich Koudela 1952 in Poznan Polen gegen Ungarn Punktsieger uber Laszlo Zahorsky 1952 in Moskau Polen gegen DDR Punktsieger uber Josef Kachorowski 1952 in Moskau Polen gegen Tschechoslowakei Punktsieger uber Frantisek Capl 1952 in Helsinki Polen gegen Finnland Punktsieger uber Pentti KuntolaQuellen BearbeitenFachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 1950 bis 1953 Fachzeitschrift Box Sport Nr 2 vom 17 Januar 1973 Seite 17 BOX ALMANACH 1920 1980 Herausgeber Deutscher Amateur Box Verband e V 1980 Website amateur boxing strefa pl Website www wiezda servis pl Website www olimpijski pl Weblinks BearbeitenZygmunt Chychla in der Datenbank von Olympedia org englisch Portrat von Zygmunt Chychla polnisch Olympiasieger im Weltergewicht Boxen 1904 Vereinigte Staaten 45 nbsp Albert Young 1920 Kanada 1868 nbsp Albert Schneider 1924 Belgien nbsp Jean Delarge 1928 Neuseeland nbsp Ted Morgan 1932 Vereinigte Staaten 48 nbsp Edward Flynn 1936 Finnland nbsp Sten Suvio 1948 Tschechoslowakei nbsp Julius Torma 1952 Polen 1944 nbsp Zygmunt Chychla 1956 Rumanien 1952 nbsp Nicolae Linca 1960 Italien nbsp Nino Benvenuti 1964 Kuba nbsp Marian Kasprzyk 1968 Deutschland Demokratische Republik 1968 nbsp Manfred Wolke 1972 Kuba nbsp Emilio Correa 1976 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Jochen Bachfeld 1980 Kuba nbsp Andres Aldama 1984 Vereinigte Staaten nbsp Mark Breland 1988 Kenia nbsp Robert Wangila 1992 Irland nbsp Michael Carruth 1996 Russland nbsp Oleg Saitow 2000 Russland nbsp Oleg Saitow 2004 Kasachstan nbsp Baqtijar Artajew 2008 Kasachstan nbsp Baqyt Sarsekbajew 2012 Kasachstan nbsp Serik Sapijew 2016 Kasachstan nbsp Danijar Jeleussinow 2020 Kuba nbsp Roniel IglesiasListe der Olympiasieger im Boxen Normdaten Person GND 105943086X lobid OGND AKS VIAF 250024796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chychla ZygmuntALTERNATIVNAMEN Chychla SiegmundKURZBESCHREIBUNG deutsch polnischer BoxerGEBURTSDATUM 5 November 1926GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 22 September 2009STERBEORT Hamburg Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zygmunt Chychla amp oldid 220634331