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Zwei Zeilen kleingedruckt Dve strochki melkim shriftom Dwe strotschki melkim schriftom ist eine deutsch sowjetische Koproduktion der DEFA und Lenfilm von Witali Melnikow aus dem Jahr 1981 FilmTitel Zwei Zeilen kleingedruckt Dve strochki melkim shriftom Produktionsland DDR UdSSROriginalsprache Deutsch RussischErscheinungsjahr 1981Lange 90 MinutenStabRegie Witali MelnikowDrehbuch Witali MelnikowProduktion DEFA KAG Babelsberg LenfilmMusik Nadeschda SimonjanKamera Konstantin RyschowSchnitt Sinaida Scheinemann Sabine SchmagerBesetzungSergei Schakurow Fjodor Golubkow Jan Spitzer Walter Nina Ruslanowa Swetlana Lidija Konstantinowa Alena Pawel Kadotschnikow Bartenjew Sofja Garrel Jewgenija Iwanowna Anatoli Romaschin Grigori Grigorjewitsch Horst Drinda Professor Tager Wladimir Birjukow Michail Besrukow Waleri Barinow Andreij Kossorgin Jewgeni Gurow Generalow Oleg Borissow Wladimir Taschkow Juri Bogatyrjow Stepan Tischkow Klaus Peter Thiele Friedrich Lenz Eckhard Bilz Andshaparidse Peter Sturm Gross Leon Niemczyk Schmuggler Alfred Struwe Bankangestellter Gunter Drescher Intellektueller Uwe Jellinek Student Waltraut Kramm Frau Tager Jaecki Schwarz Walters Kollege Marina Libakowa Liwanowa Stepnaja Nikolai Krjukow Kyrill Natalja Aitowa Schura Saizewa Ernst Steiner Arbeiter Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Synchronisation 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Jahr 1980 geht der Leningrader Historiker Fjodor Golubkow in Vertretung eines Kollegen zur Beerdigung des Genossen Bogatschow dem ehemaligen Mitglied einer Transportgruppe der Bolschewiki die illegale Nachrichten Informationsmaterial und Personen uber die Grenze des Deutschen Kaiserreichs und des Russischen Kaiserreichs schmuggelte Nach der Beisetzung geht er noch mit in die Wohnung der Witwe um bei der Betreuung einiger Trauergaste behilflich zu sein Dabei entdeckt er eine Fotografie aus dem Jahr 1912 an der Wand die er von zu Hause kennt auf der aber eine Person weniger zu sehen ist denn in seiner Wohnung lebt auch noch die Tante seiner Frau deren Bruder Andreij Kossorgin ebenfalls zu der Transportgruppe Waldburg gehorte Hier wurde das Bild des Genossen Tischkow entfernt da der als Verrater verantwortlich am Tod ihres Bruders sein sollte was die Tante immer wieder betont Aufklarung bringt ein Ruckblick auf das Jahr 1912 in dem gezeigt wird dass sich der Organisator der Transportgruppen Kyrill in Deutschland mit den Mitgliedern der Gruppe Waldburg traf Hier warf er den Genossen vor dass von neun Transporten vier in die Hande der Polizei gerieten von 24 Mann wurden 11 verhaftet und von 83 Briefen erreichten nur 35 ihr Ziel Eine nahere Untersuchung ergab dass es sich immer um die Gruppe des Genossen Tischkow handelte Auch der nachste Transport geriet wieder in eine Falle als er von der russischen und der deutschen Polizei eingekesselt wurde aber Tischkow konnte entkommen Eine weitere kleine Gruppe unter der Fuhrung des deutschen Friedrich Lenz die kurzfristig einen anderen Weg nahm konnte die Grenze unbeschadet uberqueren Wieder zuruck in ihrer Pension stellte die Gruppe den Genossen Tischkow zur Rede und verlangte von ihm eine Aufklarung der Vorkommnisse Er erklarte dass auf dem Hinweg alles reibungslos verlief und auch die geschmuggelten Personen ohne Probleme in den Zug einsteigen konnten Erst auf dem Ruckweg wurde die Gruppe festgesetzt und obwohl die Gendarmen sehr nahe an ihm vorbeiritten hatten sie ihn ubersehen Bei der Aussprache horte Tischkow zum ersten Mal dass die von ihm zum Zug gebrachten Personen bereits im Abteil verhaftet wurden Die Aussprache endete mit der Ankundigung eines Verfahrens vor einem Parteigericht bei dem er sich verantworten soll Nachdem alle das Zimmer verlassen hatten horten sie im Treppenhaus einen Schuss rannten schnell zuruck und fanden Tischkow tot auf dem Boden liegend vor Fur fast alle wirkte das wie ein Eingestandnis fur die Spitzeltatigkeit Tischkows Fjodor Golubkow beginnt sich fur die Angelegenheit zu interessieren und versucht bei seiner Kollegin Swetlana nahere Informationen zu bekommen da das Thema Teil ihrer Dissertation ist Bei einem Besuch in ihrer Wohnung kann er aber nichts Neues erfahren Doch er gibt nicht auf und fragt den Genossen Walter einen Historiker aus der DDR der zwei Jahre in dem Institut in Leningrad gearbeitet hat kurz vor seiner endgultigen Ruckreise nach Friedrich Lenz Dem ist nur bekannt dass die russischen sowie auch die deutschen Genossen Lenz gegenuber misstrauisch waren und es gab damals einen Verrat in den er irgendwie verwickelt war Von seinem Vorgesetzten Bartenjew erhalt Golubkow den Rat in den vorhandenen Archiven uber das Verhor des Burgers Wurzew nachzulesen das vor der Untersuchungskommission der Verbrechen des Zarenregimes in der provisorischen Regierung im Marz 1917 stattfand Hierin sagte Wurzew der Beziehungen zu den Bolschewiki sowie auch zur Geheimpolizei hatte dass es Tischkow immer wieder gelang sich der Verhaftung zu entziehen ausserdem habe er ein eigenes Konto bei einer deutschen Bank auf das die Geheimpolizei regelmassig grossere Summen uberwies Das alles spreche fur Tischkows Verrat den er mit seinem Selbstmord eingestanden habe Nach einer Feier zur Verabschiedung Walters erhalt Golubkow den ernstgemeinten Rat seines Vorgesetzten die Angelegenheit Tischkow ruhen zu lassen da es ein langst abgeschlossenes Thema sei Vor allem wegen der Verbindung in der eigenen Familie sollte er sich nicht damit befassen Doch Golubkow lasst nicht locker und befragt als nachsten den ehemaligen Revolutionar Generalow den er bereits von der Beerdigung Bogatschows kennt doch auch der ist fest davon uberzeugt dass Tischkow ein Verrater war Daruber hat er sich sogar mit dem ehemaligen Gruppenmitglied Michail Besrukow zerstritten der eine gegenteilige Meinung vertritt Besrukow der von Golubkow in einem Altenheim aufgesucht wird bezeichnet aber Tischkow als ehrlichen und aufrichtigen Genossen der Ehre besass die er sich nicht nehmen liess und weil seine besten Freunde ihm nicht vertrauten nahm er sich das Leben Nach einigen Tagen gibt er Golubkow ohne weitere Begrundung noch die Adresse eines gewissen Taschkow den der umgehend besucht In dem Gesprach stellt sich heraus dass Taschkow ein Enkel Tischkows ist und sein Vater den Namen hat andern lassen um nicht standig mit dem Verrater in Verbindung gebracht zu werden Mit der Begrundung er musse nahere Informationen fur seine eigene Dissertation einholen fahrt Golubkow nach Moskau um dort in den Archiven nach weiteren Unterlagen zur Transportgruppe Waldburg zu suchen Mit Hilfe einer Archivmitarbeiterin findet er dort Informationen uber eine offentliche Verhandlung in Blagoweschensk im Jahr 1926 gegen einen gewissen Darjawin bei der auch ein Leonid Jewerski aussagte der mit ihm gemeinsam nach 1919 in der Weissen Abwehr arbeitete Die Eignung Darjawins fur diese Aufgabe wurde durch den ehemaligen Chef aller zaristischen Agenten in Deutschland bestatigt Auf Grund dieser Aussage kommt die Vermutung auf dass er ein Mitglied der Transportgruppe war und dafur eventuell auch der Genosse Andreij Kossorgin in Frage kommt der zwar zur Zeit der Auflosung der Waldburg Gruppe aus Deutschland verschwand aber in Russland nie ankam Dafur tauchte aber in Russland ein gewisser Darjawin auf den vorher keiner kannte nur fehlen bisher die Beweise fur einen Zusammenhang der beiden Personen Deshalb ruft Golubkow in Berlin an und bittet Walter nahere Informationen uber Friedrich Lenz einzuholen Das Ergebnis fallt zugunsten von Lenz aus der immer ein Einzelkampfer im Sinne der Sache war aber nie einer politischen Organisation angehorte So endete auch sein Leben 1941 im KZ Sachsenhausen als er allein handelnd mit einer Roten Fahne das Dach eines Gebaudes bestieg und deshalb von den Wachposten erschossen wurde Walter befragt seinen Professor Tager zu dem Thema und erhalt von ihm ebenfalls der Rat die Finger davon zu lassen da es sonst zu Irritationen mit den sowjetischen Genossen fuhren konnte welche die Angelegenheit mit Tischkow als aufgeklart betrachten Fjodor Golubkow wird zu seinem Institutsdirektor gerufen der von ihm fordert samtliche Aktivitaten im Zusammenhang mit der Gruppe Waldburg einzustellen In dem Zusammenhang muss er nach Moskau fahren um sich in der ubergeordneten Dienststelle zu verantworten Der hier zustandige leitende Mitarbeiter ermutigt ihn aber seine Untersuchungen fortzufuhren jedoch seine Erkenntnisse im Interesse der Partei nicht fur sich zu behalten Hier erhalt er auch die Genehmigung seine Forschungen in Deutschland weiterzufuhren wozu er Walter um Unterstutzung bittet Der erste Weg fuhrt beide nach West Berlin wo sie bei der Deutschen Bank das Konto Tischkows aus dem Jahr 1912 einsehen konnen welches nach dessen Tod keine Bewegung mehr erkennen lasst Auffallend ist dass nur Eingange zu verzeichnen sind und nie Geld abgehoben wurde was dafur spricht dass Tischkow das Konto nicht kannte Eine der letzten Anlaufstellen ist das Schloss Oranienbaum in dem sich auch ein Archiv befindet Hier finden sie einen Brief des Chefs der russischen Geheimpolizei an seinen Vertreter in Deutschland Daraus ist zu erkennen dass man Tischkow nicht verhaftet hatte um den wahren Spion zu schutzen wozu auch das fur ihn eingerichtete Konto diente Somit gilt die Unschuld Tischkows nach uber 65 Jahren als erwiesen Eine Ubereinstimmung der Personen Andreij Kossorgin und Darjawins kann dagegen auf Grund der Untersuchungen von bekannten Fotografien nicht zu 100 Prozent bestatigt werdenWieder zuruck in Leningrad will Golubkow seine neuen Erkenntnisse dem Genossen Besrukow im Altersheim mitteilen der inzwischen aber verstorben ist Sein nachster Weg fuhrt ihn zu Wladimir Taschkow an dessen Wohnungstur er klingelt Produktion BearbeitenZwei Zeilen kleingedruckt ist ein in Farbe gedrehter Film der als Koproduktion von der Ersten kunstlerischen Vereinigung der sowjetischen Produktionsbetrieb Lenfilm und der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Babelsberg dem DDR Produktionsbetrieb DEFA entstand Die Urauffuhrung in der DDR erfolgte am 9 April 1981 im Berliner Kino International Im 2 Programm des Fernsehens der DDR wurde der Film am 7 Juni 1983 ausgestrahlt 1 Am 23 April 1981 fand die Leningrader Premiere vor Werktatigen der Produktionsvereinigung Ishorski Sawod statt 2 der Anlauf in den ubrigen Kinos der UdSSR erfolgte im Januar 1982 Das Szenarium stammt von Wladlen Loginow Michail Schatrow sowie Witali Melnikow und fur die Dramaturgie waren Peter Wuss Frishetta Gukasjan und Alexander Swobodin verantwortlich Die Aussenaufnahmen entstanden in Leningrad Moskau am Flughafen Berlin Schonefeld in Berlin in der Lutherstadt Wittenberg in Quedlinburg und dem Schloss Oranienbaum Kritik BearbeitenH U schrieb in der Neuen Zeit dass einige Moglichkeiten des Stoffes verschenkt wurden denn die gezeigten Diskussionen sind filmisch unattraktiv Die langen Archiv und Bibliothekaufnahmen wirken in ihrer psychologischen Charakteristik oberflachlich die kriminalistischen Momente ungenutzt und die Passagen aus der Vergangenheit sind blass und spannungsarm inszeniert 3 Gunter Sobe von der Berliner Zeitung meint einen unbequemen Film gesehen zu haben denn der Zuschauer wird gezwungen standig einem umfangreichen Dialog aufmerksam zuzuhoren wenn er den Sinn der Gesprache wirklich nachvollziehen will Bereits wahrend der Vorstellung hatte er den Eindruck mehr einem Gesprach als einem Film beizuwohnen 4 Fur das Lexikon des internationalen Films handelt es sich hier um einen Film der uber eine geringe Ausdruckskraft verfugt obwohl er publikumswirksam angelegt wurde 5 Synchronisation BearbeitenRolle Darsteller SynchronsprecherFjodor Golubkow Sergei Schakurow Ernst MeinckeBesrukow Wladimir Birjukow Klaus Dieter KlebschKossorgin Waleri Barinow Holger MahlichTischkow Juri Bogatyrjow Kurt GoldsteinStepnaja Marina Libakowa Liwanowa Christine LechleGeneralow Jewgeni Gurow Paul JasterKyrill Nikolai Krjukow Werner DisselAuszeichnungen Bearbeiten1982 XV Allunionsfilmfestival Tallinn Preis fur die beste Regie 1982 XV Allunionsfilmfestival Tallinn Preis fur die beste KameraarbeitLiteratur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 715 716 Weblinks BearbeitenZwei Zeilen kleingedruckt in der Internet Movie Database englisch Zwei Zeilen kleingedruckt bei filmportal de Zwei Zeilen kleingedruckt bei der DEFA Stiftung Zwei Zeilen kleingedruckt bei kino teatr ruEinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 7 Juni 1983 S 8 Neues Deutschland vom 25 April 1981 S 4 Neue Zeit vom 10 April 1981 S 4 Berliner Zeitung vom 23 April 1981 S 7 Zwei Zeilen kleingedruckt In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 27 November 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwei Zeilen kleingedruckt amp oldid 219334481