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Die Zerstorer vom Typ G 101 waren vier Boote die 1912 von der Argentinischen Marine bei der Germaniawerft in Kiel bestellt wurden Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs befanden sich die bestellten Gross Zerstorer noch auf den Helgen und wurden vom Deutschen Reich fur die Kaiserliche Marine beschlagnahmt Die Boote waren ab 1915 bei der Hochseeflotte im Einsatz nahmen an der Skagerrakschlacht teil fuhrten 1917 erfolgreich Handelskrieg und mussten 1918 mit der Hochseeflotte nach Scapa Flow ausgeliefert werden G 101 Klasse SchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart ZerstorerBauwerft Germaniawerft KielBauNr 211 214Bauzeitraum 1914 bis 1915Stapellauf des Typschiffes 12 August 1914Gebaute Einheiten 4Dienstzeit 1915 bis 1918Schiffsmasse und BesatzungLange 95 5 m Lua 94 0 m Lpp Breite 9 47 mTiefgang max 3 84 mVerdrangung Standard 1 116 tonsMaximal 1 734 tons Besatzung 104 MannMaschinenanlageMaschine 3 Olkessel2 Satz Germania TurbinenMaschinen leistung 29 000 PS 21 329 kW Hochst geschwindigkeit 33 5 kn 62 km h Propeller 2 dreiflugelig 2 75 mBewaffnung4 8 8 cm L 45 Torpedobootskanone 1 2 2 fach 2 Einzel 50 cm Torpedorohre vorgerustet fur 24 Minen1916 8 8 cm TK ersetzt durch 10 5 cm L 45 TK 2 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Einsatzgeschichte 1 2 Endschicksal 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie argentinische Marine hatte 1910 zwolf Grosszerstorer in Europa bestellt Je vier Auftrage gingen an Grossbritannien Frankreich und Deutschland Alle Boote waren etwa 90 m lang und sollten mit Turbinenantrieb 32 Knoten laufen Die Antriebsanlagen waren verschieden Einheitlich sollte die Bewaffnung aus vier 102 mm Schnellfeuergeschutzen amerikanischer Fertigung und vier 533 mm Torpedorohren bestehen nbsp Die PanthirDie in Grossbritannien in Auftrag gegebenen Boote wurden alle bei Cammell Laird in Birkenhead bestellt und liefen zwischen Februar und Juli 1911 vom Stapel Bei den Tests ergaben sich erhebliche Mangel bezuglich der geforderten Geschwindigkeit die argentinische Regierung weigerte sich den ausgehandelten Preis zu zahlen und verweigerte schliesslich die Abnahme der Boote Der Werft gelang es mit Vermittlung der britischen Regierung am 12 September 1912 die vier Boote fur 148 000 nach Griechenland zu verkaufen wo sie nach Wildtieren benannt wurden und sich sehr bewahrten Die Boote wurden in den 1920er Jahren in Grossbritannien modernisiert Drei uberstanden noch den Zweiten Weltkrieg in dem ein Boot verlorenging Nach diesem Verkauf bestellte Argentinien vier neue Boote in Deutschland die alle auf der Germaniawerft gebaut werden sollten die vom Ursprungsauftrag schon zwei Boote gebaut hatte nbsp Die JujuyDie bei Germania gebauten Catamarca und Jujuy verdrangten 995 bzw 1357 t Sie hatten eine Lange von 88 1 m uber alles waren 8 2 m breit und hatten einen Tiefgang von 2 6 m Im Januar und Marz 1911 liefen sie vom Stapel wurden im April 1912 von der argentinischen Marine ubernommen und mit den bei Schichau gebauten La Plata und Cordoba zum 5 Juli 1912 nach Buenos Aires uberfuhrt Die vier deutschen Boote blieben die einzigen Zerstorer der argentinischen Flotte aus den von ihr vergebenen Vorkriegsauftragen Die Ersatzbauten fur die ursprunglich in Grossbritannien bestellten Boote sollten etwas grosser werden Die neuen Boote wurden im April 1913 bei der Germaniawerft bestellt waren 95 3 m lang 9 5 m breit und hatten einen Tiefgang von 3 8 m bei einer Verdrangung von 1 116 t maximal 1 734 t Mit von der Bauwerft gefertigten Turbinen und einer reinen Olfeuerung sollten die Boote bis zu 28 000 PS entwickeln und eine Hochstgeschwindigkeit von 33 5 kn erreichen Zusatzlich sollten sie zwei Marschmotoren zu je 900 PS erhalten Als Bewaffnung waren wieder vier 102 mm Kanonen von Bethlehem Steel vorgesehen Die Torpedobewaffnung sollte verstarkt werden und neben den beiden Zwillingstorpedorohren auf dem Achterschiff sollten auch noch zwei Einzelrohre weiter vorn installiert werden Auf den Booten wurde auch eine Einrichtung zum Werfen von bis zu 24 Seeminen vorgesehen Als der Erste Weltkrieg ausbrach war noch keines der neuen Boote vom Stapel gelaufen Sie wurden vom Deutschen Reich am 6 August 1914 beschlagnahmt und als Grosses Torpedoboot mit den Kennungen G 101 G 104 unter Verzicht auf die Motorenanlage fertiggebaut und ubernommen wurden aber auch teilweise offiziell als Zerstorer bezeichnet 3 Sie liefen zwischen dem 12 August und dem 28 November 1914 vom Stapel und kamen zwischen dem 4 Marz und 5 Juni 1915 in den Dienst der Kaiserlichen Flotte Einsatzgeschichte Bearbeiten nbsp Der demobilisierte Zerstorer G 102 nach dem KriegAls die ehemals argentinischen Zerstorer zur Flotte kamen wurden sie der II Torpedoboots Flottille zugeteilt Neben den Germania Schiffen kamen auch sechs bei Blohm amp Voss B 97 98 B 109 B 112 und zwei bei der Hamburger Werft der AG Vulkan gefertigte Zerstorer V 99 100 zu dieser Flottille Die ersten vier Schiffe wurden unter Verwendung der Antriebsanlagen die Blohm amp Voss fur russische Neubauten fertigte nach dem Muster russischer Zerstorer gebaut die Blohm amp Voss mitgeplant hatte Erster einsatzbereiter Zerstorer war die im Februar 1915 fertiggestellte B 97 der bis zum September die restlichen Boote folgten Allerdings ging die V 99 schon am 17 August 1915 in der Ostsee verloren Dem Untergang der V 99 nach Minentreffern ging ein Gefecht mit der Nowik und alteren russischen Zerstorern alle mit 102 mm Hauptgeschutzen voran das die Unterlegenheit der Artillerie der deutschen Boote zeigte 4 Daher wurden die Boote der II T Flottille als schlagkraftigster Torpedobootsverband der Kaiserlichen Marine bis April 1916 auf 10 5 cm Kanonen umgerustet nbsp Sloop der Arabis KlasseAm 10 Februar 1916 kam es bei einem Vorstoss der II Torpedobootsflottille mit der Pillau und weiteren Torpedobooten zur Doggerbank zu einem Zusammenstoss mit britischen Schiffen was allerdings von deutscher Seite nicht richtig bewertet wurde da vier Sloops der Flower Klasse als Kreuzer angesprochen wurden Drei der Germania Boote feuerten 19 Torpedos auf den vermeintlich starkeren Feind aber nur die Arabis erhielt einen Torpedotreffer und sank mit 56 Mann ihrer 79 kopfigen Besatzung An der Seeschlacht am Skagerrak am 31 Mai 1 Juni 1916 nahmen die vorhandenen elf Zerstorer als II Torpedoboots Flottille im Verband der Aufklarungsstreitkrafte unter dem II Fuhrer der Torpedoboote FdT auf der Regensburg teil B 109 und B 110 wurden bei der Kontrolle des danischen Dampfers U B Fjord durch den britischen Kreuzer Galathea entdeckt Die anschliessenden Meldungen an die zugehorigen Sicherungskreuzer verwickelte letztlich die gegnerischen Flotten in die folgende Schlacht 5 Keines der Boote ging in der Schlacht verloren Sie verloren allerdings im Lauf des Gefechts den Kontakt zur Flotte und kehrten mit anderen Torpedobooten um Skagen nach Kiel zuruck Weitere Vorstosse in die Nordsee erfolgten noch 1916 und 1917 ohne Feindkontakt Im Oktober 1917 gab die Hochseeflotte Teile in die Ostsee ab um in dem amphibischen Landungsunternehmung Operation Albion mit dem Heer die baltischen Inseln Saaremaa Osel Hiiumaa Dago und Muhu Moon zu besetzen Zu den zum Sonderverband Ostsee 6 abgeordneten Einheiten gehorte auch die II Torpedoboots Flottille mit B 98 als Flottillenboot der 4 T Halb Flottille mit den restlichen Blohm amp Voss Booten sowie der 3 T Halb Flottille mit G 101 Fuhrerboot G 103 G 104 und V 100 Die Zerstorer setzen am 12 Oktober 1917 an mehreren Orten an und um die Tagga Bucht an der Nordkuste von Oesel die ersten Sturmkompanien ab um die Landung der Haupttruppenteile von der Transporterflotte abzusichern Die Zerstorer gaben den ersten Truppen an Land auch Artillerieunterstutzung Am 14 Oktober brachen deutsche Torpedoboote und Zerstorer durch den fur schwere Einheiten nicht passierbaren Soelo Sund in das Kassar Wiek ein Aufgrund starker Stromungen und ungunstiger Windverhaltnisse gerieten einige Boote auf Grund es gelang ihnen aber dennoch den Sund von Minen zu saubern und in deutsche Hand zu bringen Der Zerstorer G 103 erlitt bei einer Grundberuhrung Schaden an einer Schraubenwelle 7 Nachdem sie den Schutz der schweren Einheiten vor dem Sund verlassen hatten kam es zu einem laufenden Gefecht mit den russischen Zerstorern auf einer Entfernung von 11 000 m in dem G 103 erneut leicht beschadigt und aus dem Verband zur Beseitigung der Schaden entlassen wurde Auf russischer Seite erlitten Grom und Sabijaka schwere sowie Pobeditel der Orfei Klasse leichte Schaden wie auch die Konstantin Am 15 Oktober fuhrten die Boote der II Flottille und der 13 Halbflottille am ostlichen Ausgang des Kassar Wiek ein Artilleriegefecht mit den uberlegenen russischen Einheiten Bei sehr schlechter Sicht zogen sich die Deutschen gegen Mittag nach Westen zuruck und wichen in das flache Wasser im nordlichen Teil des Kassar Wiek aus wo einige auf Grund liefen und sich dabei Schaden zuzogen darunter G 101 8 Nur noch sechs voll einsatzfahige Zerstorer der II Flottille begleiteten den Ruckmarsch des Fuhrungskreuzers Emden am 23 Oktober uber Libau und Kiel in die Nordsee 9 Hauptartikel Unternehmen Albion nbsp Zerstorer der Admiralty M KlasseEin Einsatz am 11 12 Dezember 1917 fuhrte dann noch zu einem Erfolg vor der norwegischen Kuste als die 3 Halbflottille mit G 101 G 103 G 104 und V 100 ein britisches Geleit vor Bergen stellte und das Geleit bis auf der Zerstorer Pellew vernichtete Versenkt wurden der Zerstorer Partridge vier Sicherungstrawler und sechs Handelsschiffe Die einsatzbereiten Blohm amp Voss Boote der 4 Halbflottille waren gleichzeitig zur britischen Kuste vorgestossen und konnten vor der Tyne Mundung zwei Dampfer sowie zwei Trawler versenken Der Fuhrungskreuzer Emden war mit der 11 T Halbflottille bei Hornsriff zuruckgeblieben Am 14 Dezember lief die Emden mit allen Booten wieder in Wilhelmshaven ein 10 Hauptartikel Seegefecht vor Bergen Weitere Vorstosse wie der am 13 April 1918 mit der Graudenz in das Skagerrak bis auf die Hohe von Hanstholm blieben ohne Feindberuhrung 11 Endschicksal Bearbeiten Alle vier Argentinien Boote waren ab dem 22 November 1918 mit der Hochseeflotte in Scapa Flow interniert und wurden dort am 21 Juni 1919 selbstversenkt was nur bei G 102 misslang Diese Boot wurde 1920 der US Navy als Beute zugesprochen und G 102 am 13 Juli 1921 als Zielschiff fur Bombenabwurfe bei Cape Henry versenkt Die anderen drei Boote wurden im Winter 1925 26 gehoben und anschliessend verschrottet nbsp G 102 nach der misslungenen Selbstversenkung 1919 in Scapa FlowName dann Stapellauf im Dienst EndschicksalSantiago G 101 12 08 1914 4 03 1915 November 1918 interniert 21 Juni 1919 selbstversenktSan Luis G 102 16 09 1914 8 04 1915 November 1918 interniert Selbstversenkung verhindert Santa Fe G 103 14 11 1914 15 05 1915 November 1918 interniert 21 Juni 1919 selbstversenktTucuman G 104 28 11 1914 5 06 1915 November 1918 interniert 21 Juni 1919 selbstversenktLiteratur BearbeitenHans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Jane s Fighting Ships of World War I ISBN 1 85170 378 0 Anthony Preston Destroyers Bison Books Ltd 1977 ISBN 0 600 32955 0 Gary Staff Battle for the Baltic Islands 1917 Triumph of the Imperial German Navy Pen amp Sword Maritime Barnsley 2008 ISBN 978 1 84415 787 7 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 2 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Bernard amp Graefe 1983 ISBN 3 7637 4801 6 Weblinks BearbeitenThe sinking of HMS Partridge December 12th 1917 Griechische Aetos Klasse Die Torpedokreuzer Catamarca und Jujuy der argentinischen Marine G 101 destroyers auf navypedia abgerufen am 1 Februar 2015 Germany Torpedo boats TYP 1914A G 101 Warships 1900 1950 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 3 September 2020 Einzelnachweise Bearbeiten 88 mm L 45 engl 30 Januar 2015 10 5 cm Tbts L 45 engl 30 Januar 2015 Preston Destroyers S 42 Hildebrandt Die deutschen Kriegsschiffe Band V S 52 Hildebrandt Band II S 61 Von Ende Februar 1918 bis Ende Mai 1918 bestand ein gleichnamiger Verband unter dem Kommando von Konteradmiral Hugo Meurer Staff Battle for the Baltic Islands 1917 Triumph of the Imperial German Navy S 51ff Staff S 85f Hildebrandt Band II S 70 Hildebrandt Band II S 71 Hildebrandt Band III S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerstorer Typ G 101 amp oldid 239333427