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Yunus Khan auch Junus Chan ca 1415 1487 war ein namhafter Khan der Tschagatai Mongolen im 15 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Machtergreifung 1 3 Regierung 1 4 Aussenpolitik 1 5 Nachfolge 2 Literatur 3 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Yunus war ein Sohn des Tschagatai Khans Vais Uwais reg 1418 28 Nach dem Schlachtentod seines Vaters 1428 kam mit Satuq Khan eine Marionette der Timuriden an die Macht und konnte sich bis 1434 zumindest in Kaschgar halten wahrend sich die Anhanger der legitimen Erben uber der Nachfolgefrage zwischen Yunus und seinem jungeren Bruder Esen bugha zerstritten Als sich die Emire unter der Federfuhrung der Dughlat Familie fur den jungeren Bruder Esen bugha entschieden musste Yunus zu den Timuriden fliehen und wurde nach Iran ins Exil geschickt Viele Jahre lebte er in Yazd und Schiraz und erhielt von dem Historiker Sharafuddin Ali Yazdi dem Autor des Zafername eine Ausbildung Machtergreifung Bearbeiten Schliesslich gab ihm der Timuridenherrscher Abu Said reg 1451 59 69 1456 eine Armee und sandte ihn gegen Esen bugha um diesen fur seine Angriffe auf Taschkent und andere Stadte des Timuridenreiches 1451 ff zu bestrafen Yunus konnte jedoch gegen Esen bugha und dessen wichtigsten Unterstutzer den Dughlat Emir Sayyid Ali von Kaschgar gest 1457 8 nichts ausrichten und liess sich am Issyk kul nieder Erst der Tod Sayyid Alis die nachfolgenden Rivalitaten innerhalb der Dughlat Familie und der Tod seines Bruders im Jahr 1462 gaben ihm neue Handlungsmoglichkeiten Er erlangte sukzessive die Kontrolle uber Yarkant und Kaschgar wahrend Esen bughas siebzehnjahriger Sohn Dost Muhammad ca 1445 gest 1468 9 die Mullahs verargerte und sich 1464 wegen seiner Plunderung Kaschgars mit dem Oberhaupt der Dughlat Familie entzweite Nach dem plotzlichen Tod von Dost Muhammad konnte Yunus Khan auch den Westteil des Landes um Aksu und Turfan besetzen und wurde so zum Alleinherrscher Dost Muhammads minderjahriger Sohn Kebek wurde zunachst in Turfan in Sicherheit gebracht und vier Jahre spater von seinen eigenen Leuten ermordet die umgehend von Yunus hingerichtet wurden Regierung Bearbeiten Yunus Khan galt als ein hoflicher und kultivierter Herrscher u a Amateurmusiker Maler Kalligraph als guter Soldat und Bogenschutze als strenger Moslem und als Patron der Derwische Seine Regierung war fur die Verhaltnisse der Steppe friedlich Er residierte als typischer Nomadenfurst ausserhalb der Stadte Als er wiederholt Neigungen zum stadtischen Leben zeigte setzten ihn seine Emire mit Hilfe des timuridischen Statthalters von Taschkent Scheich Jamal fur ein Jahr gefangen 1471 2 woraufhin er seine Ambitionen vorerst aufgab Im Alter liess er sich dann doch noch in dem gerade erworbenen Taschkent nieder woraufhin ein Teil seiner Anhanger unter seinem jungeren Sohn Ahmad ostwarts in Richtung Ili abzog Wie schon seine Vorganger machte auch Yunus Khan keine Anstalten die Dughlat Familie um ihren immensen Einfluss uber die Stadte des Tarimbeckens zu bringen Sein Verhaltnis zum Oberhaupt der Dughlat Muhammad Haidar reg 1564 80 war ausgeglichen und sicherte die innere Ordnung zumindest solange bis Muhammad Haidars Neffe Abu Bakr gegen seinen Onkel rebellierte Abu Bakr konnte sich durch einen Sieg uber Yunus und Muhammad Haidar 1479 80 in Yarkant Hotan und Kaschgar ein unabhangiges Furstentum erschaffen Aussenpolitik Bearbeiten Nach seiner Machtergreifung in Aksu erlitt Yunus Khan vermutlich 1470 1 am Ili eine Niederlage gegen die Oiraten 1 unter Amasandji bzw Ash Timur die ihn zum Abzug an den Syr darja in die Umgebung der zum Timuridenreich gehorenden Stadte Taschkent Turkistan zwang aber keine bleibenden politischen Folgen hatte So konnte er es sich schon 1473 erlauben die damals zu Ming China gehorende Oase Hami zu besetzen und fast zehn Jahre zu behalten 1476 entsandte er eine Tribut Gesandtschaft nach Peking Im Westen warf er sich zum Schiedsrichter in einer Reihe von Machtkampfen unter den Steppenfursten und unter den Timuriden auf So gewahrte er wie zuvor schon sein Bruder Esen bugha den Kasachenfursten Kerei und Jani Beg Zuflucht und unterstutzte sie gegen den Usbekenkhan Abu l Chair reg 1428 68 Nach Abu l Chair Khans Niederlage und Tod besiegte Yunus Khan 1468 72 dessen Sohne Budaq und Baruj so dass sich die Usbekenherrschaft fur die nachsten Jahrzehnte aufloste Weiterhin unterminierte er die Herrschaft des Timuridenfursten Ahmad Mirza reg 1469 1494 in Samarkand indem er seine Tochter Kutluk Nigar mit dessen Bruder und Rivalen Omar Scheich 1494 regierte im Ferghanatal verheiratete und diesen als den schwacheren der beiden Rivalen militarisch unterstutzte Der spatere Grunder des indischen Mogulreiches Babur gest 1530 war sein Enkel aus dieser Verbindung Als Folge seiner Vermittlung zwischen Ahmad Mirza und Omar Scheich wurden Yunus Khan 1484 die von ihm besetzten Stadte Sairam und Taschkent zugesprochen wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte 2 Erwahnt wird noch dass Omar Scheich den Khan haufig besuchte aber auch einmal gegen ihn rebellierte und kurzzeitig gefangengesetzt wurde Nachfolge Bearbeiten Der Khan starb 1487 nach zweijahriger Krankheit Paralyse Nach seinem Tod teilten sich seine Sohne der kultivierte aber unfahige Mahmud im Westen hingerichtet 1508 und der kriegerische Ahmad im Osten die Macht Ahmad besiegte dreimal die Kasachen und zweimal die Oiraten wobei er den Beinamen Alatschi d h Totschlager erhielt 1503 wurden beide Bruder in der Schlacht von Akhsi bei Kokand von dem Usbekenfursten Muhammad Scheibani 1510 besiegt gefangen genommen und wieder freigelassen Kurz darauf starb Ahmad 1503 4 an Paralyse und die Tschagatai Herrschaft verlor gegenuber Usbeken Kasachen und Kirgisen weiter an Bedeutung Literatur BearbeitenMirza Muhammad Haidar Dughlat A History of the Moghuls of Central Asia The Tarikh i Rashidi Cosimo Inc New York 2008 Rene Grousset Die Steppenvolker Magnus Verlag Essen 1975 Fischer Weltgeschichte Bd 16 Zentralasien Anmerkungen Bearbeiten Die Oiraten hatten bereits Vais Khan reg 1418 28 den Vater von Yunus dreimal besiegt und dabei zweimal gefangen genommen Auch wenn der Oiratenverband zu Yunus Regierungszeit schon Auflosungserscheinungen zeigte blieb der Khan ohne Erfolg Das Tarikh i Rashidi erwahnt hier als den eigentlichen Friedensstifter den namhaften Hodscha Ubaidullah Ahrar gest 1490 dem auch der Khan grossen Respekt zollte PersonendatenNAME Yunus KhanKURZBESCHREIBUNG Khan der Tschgatai MongolenGEBURTSDATUM um 1416STERBEDATUM 1487STERBEORT Taschkent Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yunus Khan amp oldid 229441600