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Theophil Franz Xaver Scharwenka geboren 6 Januar 1850 in Samter bei Posen gestorben 8 Dezember 1924 in Berlin war ein deutscher Komponist Pianist und Musikpadagoge polnisch tschechischer Herkunft Xaver ScharwenkaEr ist der Bruder des Komponisten und Musikpadagogen Philipp Scharwenka sowie Onkel des Komponisten und Organisten Walter Scharwenka Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werke Auswahl 3 1 Vokalmusik 3 2 Buhnenwerke 3 3 Instrumentalmusik 3 4 Bearbeitungen fremder Werke 3 5 Unterrichtswerke und Schriften 4 Autobiografie 5 Literatur 6 Dokumente 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenScharwenka erhielt seine ersten musikalischen Unterweisungen in Posen wo er auch das Gymnasium absolvierte 1865 kam er nach Berlin um an der Neuen Akademie der Tonkunst Klavier bei Theodor Kullak Theorie und Komposition bei Richard Wuerst und Heinrich Dorn zu studieren Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er dort von 1868 bis 1874 als Klavierlehrer Mit einem dreifachen Debut 1869 an der Sing Akademie zu Berlin begann seine Karriere als Pianist Dirigent und Komponist Der Verlag Breitkopf amp Hartel druckte auf Anhieb Scharwenkas Klaviertrio op 1 seine Violinsonate op 2 sowie 5 Polnische Tanze op 3 fur Klavier 1877 entstand mit dem Klavierkonzert Nr 1 op 32 eines seiner bedeutendsten und meistbeachteten Werke welches ihm den Weg in die musikalischen Zentren Europas und Nordamerikas ebnete Dieses Konzert ist Franz Liszt gewidmet der Scharwenka schon seit dem Erscheinen des 1 Polnischen Tanzes 1870 forderte Auch mit Johannes Brahms Ferdinand Hiller und Hugo Kaun pflegte Scharwenka freundschaftliche Kontakte Mit Gustav Hollaender Violine und Heinrich Grunfeld Cello bildete er ein Klaviertrio und gestaltete 1871 bis 1881 Kammermusikabende in der Berliner Singakademie nbsp Portrat von Anton von Werner nbsp Scharwenka Haus in Bad SaarowIn Berlin eroffnete er 1879 die kammermusikalisch ausgerichteten Abonnementskonzerte sowie 1886 eine Orchesterkonzertreihe in der er sich als Dirigent profilierte Gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Scharwenka grundete er 1881 das Scharwenka Konservatorium das 1893 mit der Klavierschule von Karl Klindworth zum Klindworth Scharwenka Konservatorium zusammengelegt wurde Zwischen 1880 und 1886 edierte er das Gesamtwerk Chopins und Schumanns spater auch Mendelssohns Neben seiner Ernennung zum Hofpianisten wandte er sich auch verstarkt der Komposition zu Ab 1891 siedelte Scharwenka fur sieben Jahre nach New York uber und grundete dort sein zweites Konservatorium das Scharwenka Conservatory of Music Nach zahlreichen Konzert Tourneen durch die USA kehrte er 1898 nach Deutschland zuruck und wurde 1901 in den Senat der Koniglich Preussischen Akademie der Kunste Berlin berufen Er befreundete sich mit Max Bruch konzertierte mit Ferruccio Busoni und fuhrte seine Klavierkonzerte unter Gustav Mahler und Arthur Nikisch auf Am 7 Marz 1905 nahm er 14 Klavierstucke fur das Reproduktionsklavier Welte Mignon auf darunter zwei eigene Kompositionen 1914 eroffnete er mit Walter Petzet eine weitere Meisterschule mit Klavierlehrerseminar Zu seinen Schulern gehorten Jose Vianna da Motta Kurt Schubert und Gustav Ernest Mit zahlreichen hofischen Auszeichnungen sowie der Ehrendoktorwurde der Universitat Tennessee 1896 bedacht trat er ferner musikpolitisch als Vorsitzender des Musikpadagogischen Verbands und des Verbandes konzertierender Kunstler Deutschlands in Erscheinung 1910 12 liess er sich in Bad Saarow eine Villa in Holz Rahmen Bauweise als Sommerhaus seine Musenhutte bauen die seit 2005 als Scharwenka Haus unter Denkmalschutz steht und anschliessend von der Scharwenka Stiftung und dem Forderverein Kurort Bad Saarow schrittweise saniert und restauriert wurde 1 2 3 Seine letzte Ruhe fand er in einem Familiengrab in Abt P 004 008 009 auf dem Alten St Matthaus Friedhof im Berliner Bezirk Tempelhof Schoneberg Seit 2014 ist es laut Senatsbeschluss nicht mehr Ehrengrab Land Berlin Es wurde danach vom Forderverein EFEU e V restauriert und gereinigt auch mit Spenden der Scharwenka Stiftung nbsp Grab ScharwenkasBedeutung BearbeitenSeine vielfaltigen Begabungen machten Scharwenka zu einer der erfolgreichsten Kunstlerpersonlichkeiten des ausgehenden 19 Jahrhunderts Schon zu Lebzeiten war er einer der beruhmtesten Klaviervirtuosen der Welt Eduard Hanslick bezeichnete ihn in Concerte Componisten und Virtuosen der letzten funfzehn Jahre 1870 1885 Berlin 1886 als ganz ausgezeichneten Pianist blendend ohne Scharlatanerie Weltweites Ansehen erlangte er auch durch seine ausserordentlichen padagogischen Fahigkeiten Wahrend seiner Lehrtatigkeit bildete er tausende Schuler aus den verschiedensten Landern aus und verfasste einige bedeutende musikpadagogische Schriften Seinen Ruhm als Komponist begrundete Scharwenka mit den Polnischen Nationaltanzen op 3 seine Sinfonie c Moll sowie die Oper Mataswintha erreichten dagegen nur Achtungserfolge Scharwenkas weiteres kompositorisches Schaffen umfasst Klavierkonzerte Klaviertrios und Klavierquartette Sonaten und Tanze ging jedoch uber die konservative Mendelssohn Schumann Nachfolge nicht hinaus Werke Auswahl BearbeitenVokalmusik Bearbeiten Shuvoh fur Bass gemischten Chor und Orgel 1890er Jahre OCLC 78071573 Kaiserkantate fur gemischten Chor Solo und Orgel 1900 4 Lieder fur Mezzosopran und Klavier op 10 1873 3 Lieder fur Mezzosopran und Klavier op 15 1874 8 Gesange fur mittlere Stimme und Klavier op 88 1915 2 Gesange fur Mannerchor op 79 1895 Buhnenwerke Bearbeiten Mataswintha Text Felix Dahn Oper in 3 Akten 1888 1892 UA 1896 Weimar OCLC 611164945 Der Schultheiss von Paris Text Lope de Vega komische Oper Fragment 1897 1898 Instrumentalmusik Bearbeiten Orchesterwerke und Konzerte Ouverture c Moll 1869 Sinfonie Es Dur um 1875 verschollen 1 Klavierkonzert b moll op 32 1869 1877 2 Klavierkonzert c Moll op 56 1879 1881 OCLC 165376388 Sinfonie c Moll op 60 1882 Ersteinspielung 2003 4 5 OCLC 916190572 3 Klavierkonzert cis Moll op 80 1898 99 4 Klavierkonzert f Moll op 82 1907 08 Kammermusik Klaviertrio Fis Dur op 1 1868 OCLC 1114033815 Sonate d Moll fur Klavier und Violine op 2 1869 OCLC 165376429 Streichquartett g Moll vor 1875 Klavierquintett F Dur op 37 1876 1877 2 Klaviertrio a Moll op 45 1877 1879 OCLC 632971744 Sonate fur Klavier und Violoncello e Moll op 46 1877 OCLC 165376425 Serenade G Dur fur Klavier und Violine op 70Klaviermusik Funf Polnische Nationaltanze op 3 1870 OCLC 165698508 Scherzo G Dur op 4 Erzahlungen am Klavier op 5 1 Sonate cis Moll op 6 1871 OCLC 986542712 Grosse Polonaise op 7 OCLC 174182881 Ballade op 8 OCLC 165376373 Digitalisat beim Munchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A11147635 SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DDigitalisat 20beim 20M C3 BCnchener 20Digitalisierungszentrum 20der 20Bayerischen 20Staatsbibliothek PUR 3D Polnische Nationaltanze op 9 1872 OCLC 986542304 Tarantelle fur Pianoforte op 11 OCLC 986542716 Grande Valse brillante op 13 1870 OCLC 989885057 Barcarole D Dur op 14 1874 Impromptu D Dur op 17 Scherzo con due intermezzi op 19 1875 OCLC 986542639 Drei Klavierstucke op 20 Nordisches fur Klavierduett op 21 OCLC 223567221 Drei Stucke fur das Pianoforte op 22 OCLC 500715892 Wanderbilder zwei Stucke fur das Pianoforte op 23 OCLC 642798566 Aus alter und neuer Zeit vier Tanze fur das Pianoforte op 24 1875 OCLC 174412946 Sechs Etuden und Praludien fur das Pianoforte op 27 OCLC 1341200377 Sechs Walzer fur das Pianoforte op 28 OCLC 165376452 Zwei polnische Tanze fur das Pianoforte op 29 OCLC 80724459 Valse impromptu op 30 1875 OCLC 1002965586 Valse Caprice A Dur op 31 1875 76 Romanzero op 33 1876 OCLC 986542605 Valse caprice op 35 1877 OCLC 844367224 2 Sonate Es Dur op 36 1876 77 Im Freien funf Tonbilder fur Pianoforte op 38 1877 OCLC 844367189 I Moderato grazioso II Andante cantabile III Allegretto IV Andante V All ongarese Bilder aus dem Suden fur Klavierduett op 39 OCLC 844367188 Suite de danses fur Klavier zu vier Handen op 41 OCLC 70242612 Polonaise fur Klavier op 42 OCLC 472777150 Walzer fur Klavier zu vier Handen op 44 OCLC 165376455 Vier polnische Tanze op 47 OCLC 496759273 Thema und Variationen op 48 1879 OCLC 1039261321 Zwei Menuette op 49 OCLC 873357347 Phantasiestucke fur das Pianoforte op 50 OCLC 642798563 Polonaise op 51 OCLC 174183317 Zwei Sonatinen op 52 OCLC 497628098 Variationen uber ein Thema von C H op 57 OCLC 1284560480 Vier polnische Nationaltanze op 58 1879 OCLC 497627264 Danses polonaises op 58 OCLC 606171922 op 63 I Spanisches Standchen OCLC 973628939 II Barcarolle OCLC 21832559 op 65 I Menuett OCLC 1253988187II Scherzo OCLC 497627990 op 67 I Im Zwielicht OCLC 1253813130 II Abendfrieden OCLC 810485970 op 68 I Liebesliedchen 1894 OCLC 810485972 Mazurka Caprice op 69 1894 OCLC 174183874 op 71 I Scherzino OCLC 810485977 III Spinnradchen OCLC 810485980 IV Valse melancolique OCLC 19894125 Variationen uber ein eigenes Thema C Dur op 83 1913 Bearbeitungen fremder Werke Bearbeiten Frederic Chopin Andante und Polonaise op 22 1902 Johann Nepomuk Hummel 4 Klavierkonzert op 89 1902 Unterrichtswerke und Schriften Bearbeiten Beitrage zur Fingerbildung op 77 Leipzig 1903 Studien im Oktavspiel op 78 Leipzig 1904 Methodik des Klavierspiels Leipzig 1907 Meisterschule des Klaviers Leipzig Klange aus meinem Leben Erinnerungen eines Musikers Leipzig 1922 Handbucher der Musiklehre LeipzigAutobiografie BearbeitenXaver Scharwenka Klange aus meinem Leben Erinnerungen eines Musikers Leipzig Koehler 1922 Englischsprachige Ausgabe Xaver Scharwenka sounds from my life reminiscences of a musician Lanham Md Scarecrow Press 2007 ISBN 0 8108 5669 7Literatur BearbeitenMatthias Schneider Dominco Scharwenka Xaver In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 14 Riccati Schonstein Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1134 9 Sp 1187 1189 Matthias Schneider Dominco Xaver Scharwenka Werkverzeichnis Xaver Scharwenka 1850 1924 Werkverzeichnis ScharWV Hainholz Verlag Gottingen Kassel 2003 Matthias Schneider Dominco Xaver Scharwenka In Ludwig Finscher Hrsg MGG Bd 14 Kassel 2005 Matthias Wiegandt Scharwenka Theophil Franz Xaver In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 585 f Digitalisat Eberhard Geiger Wer war Xaver Scharwenka Herausgegeben vom Forderverein Kurort Bad Saarow e V Bad Saarow 2009 Peter Oliver Loew Karriere mit Polen Der Fall des Komponisten Xaver Scharwenka 1850 1924 In Matthias Barelkowski Hrsg Neuer Staat neue Identitat Deutsch polnisch judische Biografien in Polen nach 1918 fibre Osnabruck 2021 Polono Germanica 12 ISBN 978 3 944870 74 8 S 157 170 Dokumente BearbeitenBriefe von Xaver Scharwenka befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C F Peters im Staatsarchiv Leipzig Briefe und Noten von Xaver Scharwenka befinden sich im Archiv der Scharwenka Stiftung www scharwenka stiftung de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Xaver Scharwenka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Xaver Scharwenka in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von und uber Xaver Scharwenka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Scharwenka Xaver In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Komplettes Werkverzeichnis auf klassika info Xaver Scharwenka Memento vom 29 November 2004 im Internet Archive archiviert bei Internet Archive Noten und Audiodateien von Xaver Scharwenka im International Music Score Library Project Scharwenka Stiftung Bad Saarow Franz Xaver Scharwenka Komponist aus Posen 2002 von Michael WittmannEinzelnachweise Bearbeiten Sybille Gramlich Bad Saarow zwei Kunstlerhauser in der Moorstrasse Memento des Originals vom 29 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bldam brandenburg de Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum 23 Mai 2006 Scharwenka Stiftung Stiftungsbroschure Bad Saarow 2008 S 7f Scharwenka Stiftung Das Scharwenka Haus in Bad Saarow 23 April 2010 jpc de www sterlingcd comNormdaten Person GND 117110450 lobid OGND AKS LCCN no89017702 VIAF 66733848 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharwenka XaverALTERNATIVNAMEN Scharwenka Theophil Franz Xaver vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist Pianist und Musikpadagoge polnisch tschechischer HerkunftGEBURTSDATUM 6 Januar 1850GEBURTSORT Samter bei PosenSTERBEDATUM 8 Dezember 1924STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xaver Scharwenka amp oldid 235667024