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Der Wormser Machsor ist die mittelalterliche Handschrift eines Machsors die sich im Eigentum der judischen Gemeinde Worms befand JagdszeneMatzebackenSeitenanfangAltestes erhaltenes Zeugnis eines ganzen Satzes auf Jiddisch 1272 in roter Schrift in die Buchstaben eines hebraischen Wortes gesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Form 3 Inhalt 4 Literatur 4 1 Faksimile 4 2 Sekundarliteratur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer zweite Band wurde im Jahr 1271 geschrieben und am 2 Januar 1272 vollendet Schreiber war Simchah Sohn des Rabbi Jehudah Rabbi Jehudah kam aus Nurnberg Der Illustrator der Handschrift hiess Schemajah 1 Der erste Band ist nicht datiert Der Schriftvergleich ergab aber dass beide Bande wohl von gleicher Hand geschrieben wurden Wo der Machsor verfasst wurde ist nicht bekannt Aufgrund spater eingetragener Vermerke die Abweichungen zur Gebetsordnung der Wormser Gemeinde festhalten ist davon auszugehen dass er nicht in Worms entstand 2 Der Besitz des Wormser Machsors in der Gemeinde zu Worms ist auch erst seit 1578 nachgewiesen 3 Dem Stadtarchivar von Worms Friedrich Maria Illert gelang es nach dem Novemberpogrom 1938 die beiden Machsor Bande zusammen mit dem Archiv der judischen Gemeinde Worms sicherzustellen und in einem der Domturme zusammen mit anderen Archivalien einzulagern und vor der Zerstorung zu retten 4 1957 wurden die Bande aufgrund einer Vereinbarung zwischen der Stadt Worms und der Jewish Trust Corporation Branche Francaise letztendlich an die Israelische Nationalbibliothek abgegeben 5 Dort erhielten sie die Signatur Ms Heb 4 781 1 2 3 Form BearbeitenDas Gebetbuch besteht aus zwei Banden mit je unterschiedlichem Format 39 44 cm und 39 5 30 cm Der erste Band umfasst 219 der zweite 226 Blatter 3 Das Gebetbuch ist auf Pergament geschrieben 3 Der erste Band ist nur wenig verziert und die Zahl der Illustrationen gering 6 Hier fallt einzig eine grosse Illustration auf Bl 72v auf Bei den Worten Gesegnet bist Du Konig der Welt der Du uns die Pforten der Barmherzigkeit offnest ist das Wort Pforten als ganzseitiges Portal gestaltet dessen Bogen und Saulen mit Ranken gefullt sind 7 Zahlreich sind dagegen die Illustrationen im Zweiten Band 8 Der Text ist mit Vokalzeichen geschrieben 9 Schofartone sind mit Noten dargestellt 6 Inhalt BearbeitenDie Handschrift gliedert sich in zwei Bande mit folgendem Inhalt 10 Band 1 Liturgie zu Rosch ha Schana Neujahrsfest Bl 1r 60v Gebete zu Jom Kippur Versohnungstag Bl 61r 168v Gebete zu Sukkot Laubhuttenfest Bl 169r 206v Cant Cantic Bl 206v 209v Ruth Bl 209v 212v Kohelet Bl 213r 219vBand 2 Der Anfang des Bandes ist verloren gegangen und enthielt wohl die Liturgien zu Neujahrsfest Versohnungstag und Laubhuttenfest vielleicht auch Cant Cantic und Ruth Beginn des alltaglichen Morgensegens Bl 1v ein spaterer Nachtrag Kohelet Vers 10 bis zum Ende Bl 2r 6r der Anfang des Kohelet ist ebenfalls verlorengegangen Hiob Bl 6v 20r Teile der Klagelieder Jeremias Bl 21r 34r Teile aus dem Buch Jesaja Bl 34r 34v Kolophon Ich Simchah Sohn des Rabbi Jehudah Schreiber schrieb diesen Machsor fur meinen Onkel Rabbi Baruk Sohn des Rabbi Jizchaq innerhalb von 24 Wochen und habe es mit Hilfe des Allmachtigen am 28 Tevet 50 32 Anm 1 nach der kleinen Zahlung vollendet 10 Bl 34v Texte fur Purim Bl 39r 78v Texte fur Pessach Ostern Bl 79r 146v Texte fur Schawuot Wochenfest Bl 149r 197r Texte fur Tischa beAv 9 Av des Judischen Kalenders ein Fasten und Trauertag an dem der Zerstorung des Jerusalemer Tempels gedacht wird Bl 179v 226rDer zweite Band ist vermutlich der Rest eines eigenstandigen viel umfangreicheren Machsors Der erste Band entstand nachtraglich um den Textverlust des zweiten Bandes auszugleichen So erklart sich auch das unterschiedliche Format beider Bande 10 Verschiedene Nutzer des Buches in der fruhen Neuzeit haben im Machsor vermerkt dass sie ihn als Vorbeter benutzt haben 6 Der Machsor enthalt auch den altesten erhaltenen kompletten Satz auf Jiddisch ein historisches Zeugnis aus dem Jahr 1272 11 Er lautet gut tak im betage se vaer dis makhazor in beis hakneses trage Ein guter Tag dem tage der diesen Machsor in die Synagoge trage Literatur BearbeitenFaksimile Bearbeiten Malachi Beit Arie Ms Jewish National and University Library Heb 4 781 1 Complete Facsimile in Original Size Introductory Volume Cyelar establishment Vaduz 1985 Sekundarliteratur Bearbeiten Ernst D Goldschmidt The Worms Machzor In Kirjath Sepher Bd 34 Nr 3 1959 ZDB ID 1497319 4 S 388 ff Friedrich Maria Illert Die beiden Machsor Bande von 1272 In Ernst Roth Hrsg Festschrift zur Wiedereinweihung der Alten Synagoge zu Worms Ner Tamid Verlag Frankfurt am Main 1961 S 228 Georg Illert Die judischen Altertumer in Worms in den Jahren 1938 1961 In Ernst Roth Hrsg Festschrift zur Wiedereinweihung der Alten Synagoge zu Worms Ner Tamid Verlag Frankfurt am Main 1961 S 229 241 Ernst Roth Das Wormser Machsor Geschrieben von Simcha ben Jehuda illustriert von Schemaja ha zajjar In Ernst Roth Hrsg Festschrift zur Wiedereinweihung der Alten Synagoge zu Worms Ner Tamid Verlag Frankfurt am Main 1961 S 217 227 Weblinks BearbeitenWormser Machsor als Digitalisat der Israelischen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten 2 Januar 1272 Einzelnachweise Bearbeiten Roth S 223 Roth S 225 a b c d Roth S 217 Illert Die beiden Machsor Bande Illert Die judischen Altertumer S 233 a b c Roth S 219 Roth S 220 Roth S 220ff Fritz Reuter Wamaisa 1000 Jahre Juden in Worms Eigenverlag Worms 3 Auflage 2009 ISBN 978 3 8391 0201 5 S 53 a b c Roth S 218 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Die SchUM Stadte am Rhein Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2661 3 S 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wormser Machsor amp oldid 231123459