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Das Objekt 08 war ein Gewinnungsobjekt 1 auf Uran und als selbstandige Struktureinheit innerhalb der Wismut AG direkt der Hauptverwaltung unterstellt Das Tatigkeitsgebiet des Objektes 08 umfasste ca 72 km2 In dem teilweise schon vom Altbergbau erfassten Gebiet wurden 18 zum Teil getrennte Lagerstatten und Vorkommen bebaut Der Hauptteil der Lagerstatten befand sich rechts des Schwarzwassers im Bereich zwischen der tschechischen Grenze bis nach Schwarzenberg Langenberg Die verschiedenen Lagerstatten wurden mit insgesamt 30 Schachten und 79 Stolln die neu geteuft und aufgefahren wurden untersucht und abgebaut Insgesamt wurden zwischen den Jahren 1946 und 1959 rund 1400 Tonnen Uran gewonnen Ab 1951 wurde das Objekt 08 in sowjetischen Unterlagen als Objekt 103 bezeichnet Diese Bezeichnung findet sich in deutschen Unterlagen allerdings nicht Inhaltsverzeichnis 1 Bergbaubetrieb 1 1 Tatigkeitsbereiche Objekt 08 und Nachfolger 2 Entwicklung des Objektes 2 1 Entwicklung von 1946 bis 1948 2 2 Tatigkeit Objekt 08 2 3 Entwicklung nach 1953 3 Weitere Anlagen Infrastruktur 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBergbaubetrieb BearbeitenTatigkeitsbereiche Objekt 08 und Nachfolger Bearbeiten Schachtverwaltung Schachtanlagen Nr Name der Lagerstatte Betriebszeiten Urangewinnung t 235 235 235bis 333 Weisser Hirsch Antonsthal 1948 1959 747 487 164 204 87 40 232 233 164 146 162 163 165 166 167 168 234 243 325 204 205 Seifenbach Rabenberg 1947 1955 231 398 98 318 324 September Sentyabrskoe Tannenbaum 1947 1956 89 6126 126 59 125 224 225 226 337 Neuoberhaus 1947 1955 60 8248 248 317 Mai Majskoe 1948 1954 48 8336 336 346 Unruhe 1949 1955 46 2253 253 279 Juni Iyunskoe 1948 1955 32 4257 257 278 319 August Avgustovskoe 1948 1954 22 5206 206 218 219 220 221 222 223 236 323 Segen Gottes 1948 1954 20 5306 306 307 308 Oktober Oktyabrskoe 1948 1955 12 3332 332 Bermsgrun 1949 1953 2 1247 247 April Aprelskoe Ehrenzipfel I 1949 1950 0 123 23 69 Margarethe 1946 1951 4 941 41 89 113 264 Katharina Gottes Geschick 1947 1950 0 382 82 St Johannes Fundgrube 1947 1950Stollngrube Tellerhauser Alt 1952 1955 41 4Ehrenzipfel II 1950 1952 1953 0 03Kaffenberg 1949 1951 1952 1966 0 01Rittersgrun Roter Adler 1950 1952 0 05Bermsgrun II 1950 1952 0 04Menschenfreude 1957 1960 2 7Unverhofft Gluck an der AchteEntwicklung des Objektes Bearbeiten nbsp Halde Schacht 235Entwicklung von 1946 bis 1948 Bearbeiten Die ersten Arbeiten im spateren Tatigkeitsbereich des Objektes 08 wurden bereits im November 1946 im Gebiet der Fundgrube Margarethe in Breitenbrunn Schachtverwaltung 23 durch das Objekt 01 ausgefuhrt Zu Beginn des Jahres 1947 wurden die Untersuchungsarbeiten durch das Objekt 01 auf das Gebiet Neuoberhaus Schachtverwaltung 126 auf das Gebiet Friedrich August Stolln Schachtverwaltung 87 im Seifenbachtal und der Tannebaum Fundgrube zwischen Erla und Antonsthal Schachtverwaltung 98 ausgeweitet Das Objekt 12 begann zudem mit den Aufschlussarbeiten in der Schachtverwaltung 23 Nach der Grundung des Objektes 23 im Jahr 1947 ubernahm dieses alle Untersuchungsarbeiten im Gebiet zwischen Annaberg Buchholz Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt Im Jahr 1948 begannen weitere Untersuchungsarbeiten durch das Objekt 23 in dem Gebiet der Weisser Hirsch Fundgrube bei Antonsthal Schachtverwaltung 235 der Gottes Segen Fundgrube zwischen Breitenbrunn und Antonshohe Schachtverwaltung 206 der Grube Segen Gottes bei Antonsthal Schachtverwaltung 248 der Fundgrube Fruchtbare Dorothea und der Fundgrube Valerian am Sauberg Schachtverwaltung 253 der Allerheiligen Fundgrube in Raschau Schachtverwaltung 257 im Gebiet Hohes Rad bei Crandorf Schachtverwaltung 306 und der Fundgrube Menschenfreude am Fallbach bei Antonsthal Ebenfalls 1948 begannen die Aufschlussarbeiten im Gebiet der Schachtverwaltungen 87 126 und 247 durch das Objekt 12 Im Grubenfeld der St Johannes Fundgrube Schacht 82 in Bockau sowie in den Grubenfeldern Katharina Schacht 41 Gottes Geschick Schacht 89 und Herkules Frisch Gluck Schacht 113 in Waschleithe wurden 1948 die durch das Objekt 03 im Jahr 1947 begonnenen Arbeiten weitergefuhrt Tatigkeit Objekt 08 Bearbeiten nbsp ObjektverwaltungAufgrund der positiven Untersuchungsergebnisse wurde das Objekt 23 im November 1948 aufgelost und daraus das Objekt 08 gebildet Die in den Schachtverwaltungen 23 41 87 und 126 beschaftigen Arbeitskrafte des Objektes 01 wurden in das neu gebildete Objekt 08 ubernommen Der Personalbestand betrug bei der Grundung ca 10 000 Personen Die Objektverwaltung des Objektes 08 hatte ihren Sitz in den neu errichteten Gebauden an der Schachtstrasse in Breitenbrunn heute die Studienakademie Breitenbrunn Die Geologische Abteilung des Objektes 08 ubernahm neben der Vor und Nacherkundung der zuganglichen Grubenfelder auch die weitere Erkundung auf Uranvererzungen im Aufgabengebiet Das Objekt 12 ubernahm bis zu seiner Auflosung am 31 Mai 1952 im Objekt 08 die Ausrichtungsarbeiten z B Schachtteufe Streckenvortrieb oder Aufwaltigung Im Jahr 1949 wurden die Arbeiten mit hohem Tempo fortgefuhrt Die Untersuchungen wurden auf das Gebiet Segen Gottes Fundgrube Schachtverwaltung 336 und Michaelis Fundgrube bei Bermsgrun Schachtverwaltung 332 sowie das Gebiet Kaffenberg und Ehrenzipfel Schachtverwaltung 247 ausgedehnt In der Schachtverwaltung 306 begann der Aufschluss Nach erfolgtem Aufschluss der Lagerstatten begann in der Schachtverwaltung 23 der Schachtverwaltung 126 und der Schachtverwaltung 247 die Uranerzgewinnung In den Schachtverwaltungen 235 98 248 253 257 und 206 begann gleichzeitig mit dem Aufschluss auch die Gewinnung der anstehenden Uranerze Im Seifenbachtal wurden neben der Schachtverwaltung 87 die Schachtverwaltung 164 und auf dem Rabenberg die Schachtverwaltung 204 gebildet Die Urangewinnung im Jahr 1949 betrug 34 6 Tonnen Im Jahr 1950 wurden die Untersuchungsarbeiten im Raum Kaffenberg fortgesetzt und zusatzlich Untersuchungsarbeiten im Raum Bermsgrun Antonsthal Ehrenzipfel und Rittersgrun aufgenommen In der Schachtverwaltung 332 begann der Aufschluss und in der Schachtverwaltung 306 die Urangewinnung In der Schachtverwaltung 336 wurde neben dem Aufschluss ebenfalls die Urangewinnung aufgenommen Wegen des Ausbleibens wirtschaftlicher Erfolge wurden in der Schachtverwaltung 41 und Schachtverwaltung 247 die Arbeiten eingestellt Zum 1 September 1950 wurde die Schachtverwaltung 247 aufgelost und der Schachtverwaltung 206 unterstellt welche die Demontage der Anlagen und die Verwahrung des Grubenfeldes ubernahm Die Urangewinnung im Jahr 1950 betrug 80 3 Tonnen Im Jahr 1951 wurde das Gebiet Kaffenberg einer Revision unterzogen und das Vorkommen Kaffenberg entdeckt Dieses Vorkommen wurde genau wie die im Jahr 1950 entdeckten Vorkommen Rittersgrun Roter Adler Bermsgrun II und das Revier der Fundgrube Unverhofft Gluck an der Achte noch 1951 aufgeschlossen In den Abbau uberfuhrt wurde die Schachtverwaltung 332 Die Arbeiten der Schachtverwaltung 23 wurden im April 1951 eingestellt und das Grubengebaude verwahrt Die Schachtverwaltung 306 wurde aufgelost und der Schachtverwaltung 206 unterstellt Die Urangewinnung stieg auf 97 8 Tonnen Im Jahr 1952 wurden die Untersuchungen im Gebiet Kaffenberg durch die geologische Abteilung fortgesetzt und die Lagerstatte Tellerhauser Alt entdeckt Das Gebiet Ehrenzipfel wurde einer Revision unterzogen und das Vorkommen Ehrenzipfel II entdeckt In der Lagerstatte Tellerhauser Alt und dem Vorkommen Ehrenzipfel II begannen noch im gleichen Jahr die Aufschlussarbeiten In den Revieren Kaffenberg Rittersgrun Bermsgrun II und Unverhofft Gluck an der Achte wurden die Arbeiten eingestellt Die Schachtverwaltung 204 und die Schachtverwaltung 332 wurden aufgelost Die Schachtverwaltung 204 wurde der Schachtverwaltung 164 und die Schachtverwaltung 332 der Schachtverwaltung 235 unterstellt Die Urangewinnung stieg auf 137 3 Tonnen Im Jahr 1953 wurde als letztes Revier der Abbau in der Lagerstatte Tellerhauser Alt aufgenommen Im Revier Ehrenzipfel II wurden die Arbeiten eingestellt Im Revier des Schachtes 332 wurde der Abbau beendet Trotz der Steigerung der Urangewinnung auf 156 Tonnen war der Hohepunkt der Bergarbeiten uberschritten und das Objekt 08 wurde zum 1 Dezember 1953 aufgelost Entwicklung nach 1953 Bearbeiten Die Schachtverwaltung 87 wurde mit der Schachtverwaltung 164 zur Schachtverwaltung 87 zusammengelegt die Schachtverwaltung 253 aufgelost und der Schachtverwaltung 336 unterstellt Zusammen mit den Schachtverwaltungen 98 126 235 248 und 336 wurden sie dem Objekt 01 unterstellt Die Schachtverwaltungen 206 257 und das Revier Tellerhauser Alt wurden dem Objekt 07 unterstellt Im Jahr 1954 wurden die Gewinnungsarbeiten in den Schachtverwaltungen 248 und 257 eingestellt Die Urangewinnung stieg noch auf 220 1 Tonnen Im Jahr 1955 wurden die Gewinnungsarbeiten in den Schachtverwaltungen 87 98 126 206 und 336 sowie im Revier Tellerhauser Alt eingestellt Mit der Auflosung des Objektes 07 und der Ubergabe der angegliederten Schachtverwaltungen an das Objekt 01 wurden auch die Schachtverwaltungen 206 257 und das Revier Tellerhauser Alt dem Objekt 01 unterstellt welches die Demontage und Verwahrungsarbeiten fortsetzte Die Urangewinnung betrug in diesem Jahr 201 Tonnen Im Jahr 1956 wurde die Urangewinnung nur noch in der Schachtverwaltung 235 fortgefuhrt und betrug 118 7 Tonnen In der Schachtverwaltung 98 und im Revier des Schachtes 332 wurden nochmals geologische Auffahrungen durchgefuhrt Auch im Jahr 1957 wurde die Urangewinnung nur noch in der Schachtverwaltung 235 fortgefuhrt und erreichte 156 4 Tonnen Zum 1 Januar 1958 wurde das Objekt 01 aufgelost und fortan dem aus der Schachtverwaltung 235 gebildeten Schachtkombinat 235 unterstellt Am 1 April 1958 wurde das Schachtkombinat 235 der neu gebildeten Sachsischen Such und Schurfexpedition SSSE zugeordnet Im Revier Schacht 235 wurden in diesem Jahr 126 3 Tonnen Uran gefordert Im Jahr 1959 wurden nach der Gewinnung von 33 8 Tonnen Uran auch die Bergarbeiten im Revier Schacht 235 eingestellt und dort mit den Demontage und Verwahrarbeiten begonnen Weitere Anlagen Infrastruktur BearbeitenWie bei anderen Objekten so wurde auch beim Objekt 08 analog zur Objektentwicklung die notige Infrastruktur geschaffen Dabei wurden bestehende Gebaude genutzt und neue Gebaude errichtet Die Zentralgarage des Objektes 08 wurde an der heutigen Steigerstrasse in Johanngeorgenstadt errichtet Zur Unterbringung der Wachmannschaften wurden in Breitenbrunn Schachtstrasse jetzt Internat der Studienakademie in Antonshohe Bergstrasse 24 spater Ferienheim Max Lademann des VEB Elektronische Bauelemente Carl v Ossietzky 2013 abgerissen auf dem Rabenberg spater Ferienheim der Deutschen Reichsbahn in Crandorf sowie auf dem Gelande der Schachtverwaltungen 235 und 336 entsprechende Kasernen gebaut Zur Unterbringung der Bergarbeiter und Beschaftigten wurden in Erla Raschau und Breitenbrunn Wohnsiedlungen errichtet Weiterhin wurden mit Neuoberhaus Antonshohe und Rabenberg neue Siedlungen gebaut Die Siedlung Rabenberg war mit 52 Wohngebauden fur ca 8000 Bergarbeiter die grosste Siedlung und wurde ab 1962 zur Sportschule umgebaut Die Siedlung Antonshohe verfugte uber 38 Wohnhauser fur ca 5000 Bergarbeiter und ist heute ein Ortsteil von Breitenbrunn In den Siedlungen Rabenberg und Antonshohe wurden neben den Wohngebauden auch Kulturhauser zur Betreuung der Bergarbeiter sowie Verkaufsstellen Kindergarten und Schulen errichtet Zur medizinischen Betreuung wurde ausserdem in der Siedlung Rabenberg ein Bergarbeiterambulatorium errichtet Die Siedlung Neuoberhaus war mit 18 Wohnhausern fur 3000 Bergarbeiter die kleinste Siedlung Die Siedlung wurde nach verschiedenen Nachnutzungen letztendlich im Jahr 1992 abgerissen Literatur BearbeitenWerner Runge Chronik der Wismut Hrsg Wismut GmbH Eigenverlag Chemnitz 1999 OCLC 84330928 CD Frank Teller Umbruch Aufbruch Abbruch Johanngeorgenstadt 1945 1961 1 Auflage Forderverein Pferdegopel Johanngeorgenstadt e V Johanngeorgenstadt 2009 DNB 994862172 Dietmar Leonhardt Geologische Karte des Freistaates Sachsen Erlauterungen zu Blatt 5542 Johanngeorgenstadt Hrsg Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie LfUG 3 neu bearb Auflage Landesvermessungsamt Sachsen Freiberg 2004 ISBN 3 89679 397 7 Dietmar Leonhardt Geologische Karte des Freistaates Sachsen Erlauterungen zu Blatt 5442 Aue Hrsg Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie LfUG 3 neu bearb Auflage Landesvermessungsamt Sachsen Freiberg 2009 ISBN 978 3 86807 916 6 Einzelnachweise Bearbeiten betriebliche Untergliederung der Wismut Objekte 1 10 Abbau bzw Gewinnungsobjekte Objekte 11 16 Ausrichtungs bzw Bauobjekte Objekte 21 30 Erkundungsobjekte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wismut Objekt 08 amp oldid 233870792