www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm von Flugge 8 August 1887 in Dusseldorf 4 Januar 1953 in Istanbul war ein deutscher Regierungsassessor und spater Mitarbeiter der IG Farben der im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm von Flugge wuchs als Sohn des preussischen Landrats Erich von Flugge in Dusseldorf und Nelly Schlutow auf 1 Er besuchte das Greiffenberg Gymnasium in Putbus und legte dort 1905 das Abitur ab Anschliessend studierte er an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Staatswissenschaften Wie sein Vater trat er dem Corps Saxo Borussia Heidelberg bei 1913 legte er sein Assessorexamen ab Anschliessend wurde er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Regierungsassessor in Greifswald Anschliessend diente er ein Jahr als Ordonnanzoffizier in der 4 Kavallerie Division wurde aber bereits 1915 ins Reichsamt des Innern bestellt 1916 wechselte er als Referent zum Kriegsernahrungsamt Dort war er Mitherausgeber des Sammelbandes Dungemittel im Kriege Beitrage zur Kriegswirtschaft und schrieb einen Aufsatz zum Absatz kunstlicher Dungemittel 1917 wurde er Reichskommissar fur die Fischversorgung 1921 wurde er Reichsbeauftragter fur die Uberwachung der Ein und Ausfuhr 1924 zog er sich aus der Politik zuruck und verwaltete fur mehrere Jahre die mecklenburgischen Guter seiner Familie in Speck und Jakobsdorf Wahrend der Weltwirtschaftskrise von 1929 verfasste er mehrere Denkschriften So entstand auch der Kontakt zu Magnus von Knebel und spater zum konservativen Widerstand um Carl Friedrich Goerdeler Bereits vor der Machtergreifung versuchte man den Nationalsozialisten entgegenzuwirken Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war Flugge zunachst als freier Mitarbeiter fur die IG Farben tatig Als Grossgrundbesitzer furchtete er sich vor einer strikten Auslegung der Nurnberger Rassengesetze und emigrierte nach Wien Ab 1937 war er auch offiziell fur die IG Farben tatig und war dort Beauftragter in Beirut Wahrend seiner arbeitsbedingten Aufenthalte im Deutschen Reich hatte er weiterhin Kontakt zur Widerstandsgruppe Uber seinen Standort Beirut konnte er Kontakte zu Diplomaten dritter Machte herstellen Unter anderem erarbeitete er zusammen mit anderen einen Entwurf fur eine Reichsverfassung nach einem Sturz Hitlers Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gehorte er zum engeren Kreis der Widerstandsgruppe um Wilhelm Canaris Formell wurde er weiterhin von der IG Farben bezahlt tatsachlich tatig war er fur den Widerstand im Amt Abwehr Er pflegte Kontakte zu unterschiedlichen konservativen Gruppierungen des Widerstandes so neben den bereits erwahnten auch zu General Hans Oster Adam von Trott zu Solz und zum Kreisauer Kreis Ab Ende 1943 tarnte er sich als Mitarbeiter der Nordsee AG 1944 kam ihm die Gestapo auf die Schliche Im April 1944 wurde Flugge ins Deutsche Reich gelockt und am Flughafen Wien verhaftet Von dort wurde er nach Berlin gebracht und im KZ Ravensbruck inhaftiert Er wurde zunachst dem osterreichischen Widerstand zugeordnet Nach dem Attentat vom 20 Juli wurden jedoch seine Kontakte offenbart Flugge wurde zunachst ins KZ Sachsenhausen gebracht Kurz vor Kriegsende kam er vom KZ Flossenburg nach Dachau Er gehorte zu 141 prominenten KZ Haftlingen die in die Alpenfestung transportiert wurden und in Niederdorf im Sudtirol am 30 April 1945 aus den Handen der SS befreit wurden 2 Flugge kam nach dem Krieg nach Rottach am Tegernsee wo er von Freunden aufgenommen wurde Seinen Lebensunterhalt bestritt er als Berater von Banken Gleichzeitig erarbeitete er das Buch Deutsche Verwaltung ein Werk zur Verfassungsreform in Deutschland das auf seinen Skizzen zur neuen Reichsverfassung basierte Spater siedelte Flugge nach Istanbul um wo er als Berater fur eine turkische Bank arbeitete Am 4 Januar 1953 verstarb er dort Werke BearbeitenDungemittel im Kriege Beitrage zur Kriegswirtschaft Band 15 Herausgegeben zusammen mit H Grossmann und Rittmeister Bueb Berlin 1917 DNB Der Absatz der kunstlichen Dungemittel im Kriege S 38 52 Die Fische in der Kriegswirtschaft In Beitrage zur Kriegswirtschaft Heft 34 38 Berlin 1918 Deutsche Verwaltung Verlag Keune Hamburg 1948 DNB Reprint als Online Ressource Leipzig Frankfurt am Main 2022 DNBLiteratur BearbeitenSebastian Sigler Wilhelm v Flugge Doppelspiel in Istanbul In Corpsstudenten im Widerstand gegen Hitler Hrsg von Sebastian Sigler Duncker amp Humblot Berlin 2014 S 407 429 ISBN 978 3 428 14319 1 Genealogisches Handbuch des Adels GHdA Adelige Hauser B Briefadel Band V Band 26 der Gesamtreihe GHdA Hauptbearbeiter Hans Friedrich von Ehrenkrook Mitarbeit Friedrich Wilhelm Euler C A Starke Limburg an der Lahn 1961 S 73 f ISSN 0435 2408Einzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1908 In Der Gotha 2 Auflage Flugge Stammreihe Justus Perthes Gotha November 1907 S 288 289 uni duesseldorf de abgerufen am 12 August 2022 Peter Koblank Die Befreiung der Sonder und Sippenhaftlinge in Sudtirol Online Edition Mythos Elser 2006Normdaten Person GND 1064354173 lobid OGND AKS VIAF 313266686 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 4 Oktober 2018 GND Namenseintrag 101872046 AKS PersonendatenNAME Flugge Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsassessor und Mitarbeiter der IG Farben Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 8 August 1887GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 4 Januar 1953STERBEORT Istanbul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Flugge Widerstandskampfer amp oldid 225277372