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Wilhelm Willi Stigler 3 Mai 1903 in Steyr 29 Marz 1976 in Bad Hall war ein osterreichischer Architekt der hauptsachlich in Innsbruck tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Architektur 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Stigler wurde 1903 in Steyr als Sohn des Stadtapothekers Wilhelm Stigler und dessen Frau Karolina geb Wurianek geboren 1908 ubersiedelte die Familie nach Muhlau bei Innsbruck wo er ab 1909 die Volksschule besuchte Ab 1913 besuchte er die Oberrealschule am Adolf Pichler Platz in Innsbruck die er nach der 5 Klasse verliess Er setzte die Schule in Dornbirn fort und legte dort 1921 die Matura ab Von 1921 bis 1925 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Munchen Zu seinen Lehrern gehorten unter anderem Friedrich von Thiersch German Bestelmeyer Hermann Buchert Hubert Knackfuss und Alwin Seifert Wahrend des Studiums arbeitete er als Praktikant bei Clemens Holzmeister Willibald Braun und Karl Paulmichl Sein 1925 erworbenes Diplom wurde erst 1931 nach zusatzlichen Prufungen an der Technischen Hochschule Wien in Osterreich nostrifizert Schon wahrend des Studiums nahm Stigler an Wettbewerben teil gleich nach dem Abschluss grundete er 1926 mit 23 Jahren sein eigenes Buro das er zunachst im Elternhaus in Muhlau ab 1929 am Claudiaplatz und ab 1931 in der Erzherzog Eugen Strasse im Saggen betrieb Erste Auftrage erhielt er durch familiare und nachbarschaftliche Beziehungen in Muhlau bald war er mit Auftragen fur Wohn und Industriebauten gut ausgelastet Beim Wettbewerb zum Bau der Theresienkirche auf der Hungerburg wurde sein Entwurf mit dem ersten Preis ausgezeichnet kam aber nicht zur Ausfuhrung Im Oktober 1927 heiratete er Martha Bohle aus Dornbirn das Paar bekam die Kinder Wilhelm Theodor 1929 und Hildegard 1935 Wilhelm Stigler wandte sich schon fruh dem Nationalsozialismus zu er wurde 1931 Mitglied der SS und trat am 18 Juli 1932 der damals in Osterreich noch nicht verbotenen NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 206 814 1 Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zwei Mal kurz eingezogen danach mitsamt seinen Mitarbeitern zur Planung kriegswichtiger Bauten freigestellt Er hatte zahlreiche Auftrage insbesondere fur den Wohnungsbau im Zusammenhang mit der Sudtiroler Option und Bauprojekte fur die Rustungsindustrie Zeitweise unterhielt er Buros in Innsbruck Schwaz und Telfs um die Auftrage zu bewaltigen Nach dem Krieg wurde Stigler als belastet eingestuft verhaftet und verurteilt Ab Ende November 1945 war er im Lager Reichenau interniert anschliessend im Lager Oradour bei Schwaz und zuletzt im Ziegelstadl in Innsbruck Nach 23 Monaten wurde er im Herbst 1947 entlassen Ab Februar 1946 plante er als Haftling mit dem Baumeister Alfred Stegner den Wiederaufbau des durch einen Brand zerstorten Dorfes Grins Angesichts eines drohendes Berufsverbots stellte er 1949 ein Gnadengesuch an Bundesprasident Karl Renner dem stattgegeben wurde Nach erfolgreicher Prufung erhielt er 1950 die Befugnis zum Zivilingenieur 1957 erhielt er das beschlagnahmte Buro und die Wohnung zuruck 1954 nahm er seinen Sohn Willi Stigler jun der in Graz studiert hatte ins Buro auf 1959 wurden sie Partner ab 1964 firmierte das Buro unter Stigler und Stigler Die Schwiegertochter Christl ebenfalls Absolventin der Technischen Hochschule Graz trat auch ins Buro ein Das Buro wurde eine wichtige Ausbildungsstatte fur Tiroler Architekten zu den Praktikanten zahlten unter anderem Horst Parson und Ekkehard Hormann Ernst Neufert schlug Stigler angeblich 1966 als Nachfolger fur seinen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Darmstadt vor auf den jedoch Gunter Behnisch berufen wurde 1966 wurde Stigler der Berufstitel Baurat h c verliehen 1972 der Berufstitel Professor Anlasslich seines 70 Geburtstags kam es 1973 zur Ausstellung seiner Werke im Tiroler Kunstpavillon 2 Nach seinem Tod 1976 fuhrten Willi jun und Christl Stigler das Buro Stigler amp Stigler bis 2004 weiter Architektur BearbeitenWilli Stigler gilt neben Lois Welzenbacher Clemens Holzmeister Franz Baumann und Siegfried Mazagg als einer der bedeutendsten Architekten des 20 Jahrhunderts in Tirol Seine Hauptschaffenszeit war die Zwischenkriegszeit Er war an uber 600 Projekten beteiligt die von Mobel und Leuchtenentwurfen uber die Schwerpunkte Wohnbau Industrie und Gewerbebau bis zum Seilbahnbau und zur Siedlungsplanung reichten In seiner Architektur setzte er sich mit der heimischen Bautradition genauso auseinander wie mit den internationalen Stromungen der modernen Architektur Stiglers erste Werke waren meist kubische Bauten uber konventionellen Grundrissen Seine Vorbilder waren die Munchner bzw Stuttgarter Schule insbesondere German Bestelmeyer und Paul Schmitthenner Zum Teil sind seine Werke durch expressionistische Elemente und bewusst eingesetzte Asymmetrien gekennzeichnet Manche Bauten zeigen Einflusse der Klassischen Moderne Robert Vorhoelzer Lois Welzenbacher Werke Bearbeiten nbsp Friedhofskapelle Muhlau nbsp ehem Auto Garage Muhlau nbsp Gratstation der Vallugabahn nbsp Neue Markthalle InnsbruckFriedhof und Friedhofskapelle Muhlau 1926 Kriegergedachtniskapelle am Muhlauer Hauptplatz 1926 3 Haus Peer Muhlau 1926 1927 Haus Dr Posch Muhlau 1927 1928 Auto Garage Muhlau 1927 1928 heute von Feuerwehr und Wasserrettung genutzt unter Denkmalschutz Meisterwohnhauser Franz Baur s Sohne AG Arzl 1928 1929 Atelier Bodner Muhlau 1929 Dorfbrunnen Muhlau 1929 Lodenfabrik Baur Foradori Reichenau 1929 1930 Portier und Wohnhaus der Kunstmuhle Rauch in Innsbruck 1930 Wohnhaus Franz Baur s Sohne in Innsbruck Saggen 1931 Haus Kremser Muhlau 1931 Entwurf fur die Theresienkirche auf der Hungerburg 1931 Entwurf fur die Wagner sche Universitatsbuchdruckerei in Innsbruck 1932 1933 Haus Pischl Telfs 1934 1935 Landhaus Bundsmann Igls 1935 Haus Brunner Schwaz 1936 Wohnhaus Baur Blasius Hueber Strasse Innsbruck 1936 1937 Villa Pischl auf der Hungerburg 1936 1937 Villa Rhomberg Innsbruck 1936 1939 Haus Attlmayr Hotting 1937 1939 Haus Arch in Vill 1937 1940 Doppelvolksschule heute Landesberufsschule Innsbruck Wilten 1938 1939 Sudtirolersiedlung in Kematen in Tirol mit Helmut Erdle 1942 4 Wiederaufbau von Grins 1946 Berg und Talstation der Galzigbahn 1952 Grat und Gipfelstation der Vallugabahn in St Anton am Arlberg 1951 1957 5 Erweiterung der Markthalle in Innsbruck 1959 Rhombergpassage Innsbruck mit Willi Stigler jun 1959 1961 6 Innkraftwerk Prutz 1961 Wohnhaus Prof Defant auf der Hungerburg 1972Literatur BearbeitenJuliane Mayer Der Architekt Wilhelm Stigler Sen 1903 1976 Band 1 Neue Studien zur Architektur der Tiroler Moderne Studienverlag Innsbruck 2018 ISBN 978 3 7065 5377 3 Juliane Mayer Der Architekt Wilhelm Stigler Sen 1903 1976 Band 2 Kommentiertes Werkverzeichnis der Zwischenkriegszeit Studienverlag Innsbruck 2018 ISBN 978 3 7091 1455 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Stigler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Stigler sen im Archiv fur Baukunst der Universitat InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 III 558433 die vorletzte Ziffer auf der Mappe ist stark verwaschen Ausstellung WILLI STIGLER Architektur 1925 1972 In Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nr 4 1973 S 16 Digitalisat Felmayer Wiesauer Kriegergedachtniskapelle am Muhlauer Hauptplatz In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 19 November 2015 Amt der Tiroler Landesregierung Kulturabteilung Hrsg Kulturberichte aus Tirol 2012 63 Denkmalbericht Innsbruck 2012 S 24 27 PDF 12 MB Wirtschaftskammer Tirol Fachgruppe der Seilbahnen Hrsg Architektur und Seilbahnen von der Tradition zur Moderne Katalog zur gleichnamigen Ausstellung anlasslich des Tiroler Seilbahntages 2000 im Rahmen der Woche Buhne Wintersport vom 26 3 2 4 2000 am Sonnenplateau Serfaus Fiss Ladis Tirol Innsbruck 2000 S 38 39 PDF 4 6 MB Christoph Holz Klaus Tragbar Veronika Weiss Hrsg Architekturfuhrer Innsbruck Haymon Innsbruck 2017 ISBN 978 3 7099 7204 5 S 50 Normdaten Person GND 126982856 lobid OGND AKS LCCN n2018042652 VIAF 20690884 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stigler WilhelmALTERNATIVNAMEN Stigler WilliKURZBESCHREIBUNG osterreichischer ArchitektGEBURTSDATUM 3 Mai 1903GEBURTSORT SteyrSTERBEDATUM 29 Marz 1976STERBEORT Bad Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Stigler amp oldid 238861302