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Wilhelm Sievers 2 Dezember 1896 in Kiel 1 Juli 1966 ebenda war ein deutscher Politiker NSDAP CDU Wilhelm Sievers um 1930 Grab auf dem Nordfriedhof Kiel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSievers war der Sohn eines Eisenbahnrangiermeisters Er besuchte in Kiel die Oberrealschule die heutige Max Planck Schule 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger avancierte innerhalb kurzer Zeit zum Offizier und wurde mit 19 Jahren jungster Trager des Eisernen Kreuzes I Klasse 1917 legte er das Abitur ab auf das er sich wahrend seiner Urlaube vom Kriegseinsatz vorbereitet hatte Nach dem Krieg studierte er in Kiel Marburg und Konigsberg Rechts und Staatswissenschaften In Konigsberg beteiligte er sich 1920 am Kapp Putsch 1928 wurde er promoviert Am 25 Juli 1925 trat er mit der Mitgliedsnummer 12 007 der NSDAP bei Bis 1927 bekleidete Sievers Burgermeisterposten in Visselhovede in der Luneburger Heide von 1931 bis 1933 das Burgermeisteramt in Eckernforde und ab 1933 das Oberburgermeisteramt in Flensburg Aufgrund eines parteiinternen Konfliktes mit Gauleiter Hinrich Lohse von Schleswig Holstein wurde Sievers vom Reichsparteigericht gemassregelt und verlor zunachst seine offiziellen und Parteiamter Selbst sein Goldenes Parteiabzeichen wurde ihm abgenommen obgleich dies nicht Gegenstand der Urteilssprechung war 1937 wurde er zu Hitlers Geburtstag amnestiert und konnte sich gegen 70 Bewerber auf den Posten des Oberburgermeisters von Brandenburg an der Havel durchsetzen Da Brandenburg an der Havel als rote Hochburg galt setzte Sievers hier eine besonders linientreue nationalsozialistische Kommunalpolitik durch nbsp Gedenkstatte der auf Sievers Betreiben 1938 niedergebrannten Synagoge in Brandenburg an der HavelOffensichtlich spielte hierbei eine gewichtige Rolle dass sich der gemassregelte Sievers in einer Bewahrungssituation fuhlte So wurde ihm eine aktive Beteiligung am Brand der Synagoge in der Grossen Munzenstrasse und der Schandung des Judischen Friedhofs in der Geschwister Scholl Strasse anlasslich der sogenannten Reichspogromnacht am 9 November 1938 kurz nach seiner Amtseinfuhrung vorgeworfen Wahrend des Brandes der Synagoge wurde er von mehreren Zeugen in der Uniform eines SS Obersturmbannfuhrers gesehen Nach eigener Aussage war Sievers der SS einem Befehl Heinrich Himmlers folgend am Vorabend beigetreten Sievers bekleidete ebenfalls eine hohe Position im Sicherheitsdienst SD in Brandenburg an der Havel und unterstellte sich die politische Abteilung der Brandenburger Kriminalpolizei der schlimme Exzesse gegen politisch Inhaftierte zur Last gelegt werden In Sievers Amtszeit fiel die Verhaftung und Verantwortung fur den Tod der judischen Gynakologin Lilli Friesicke Verantwortung trug Sievers fur die Bemuhungen in den letzten Kriegstagen 1945 die langst verlorene Stadt Brandenburg an der Havel gegen die heranruckende Rote Armee zu verteidigen Sievers soll sich geweigert haben die bombengefahrdete Stadt zu evakuieren Lebensmitteldepots der Wehrmacht von dieser freigestellt fur die notleidende Bevolkerung zu offnen Er soll noch in den letzten Stunden Soldaten der Infanteriekaserne wegen Fahnenflucht mit dem Erschiessungstod bedroht haben Nach dem Zusammenbruch setzte sich Sievers uber die Elbe ab und begab sich in alliierte Gefangenschaft Vor dem Schwurgericht Hiddensen Lippe wurde er 1947 wegen Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen des Dritten Reiches SD und SS zu 13 Monaten Haft verurteilt Die Haftzeit wurde auf seinen Aufenthalt im Internierungslager angerechnet Ab 1947 arbeitete Sievers bei einer Kieler Rechtsanwaltskanzlei Er trat 1949 der CDU bei deren Vorsitzender in Kiel er 1952 wurde 1951 wurde er in den Rat der Stadt Kiel gewahlt 1955 wurde er Stadtprasident von Kiel 1959 legte er aus Verargerung daruber dass ihm bei anstehenden Neuwahlen nur ein hinterer Listenplatz angeboten wurde seine Amter nieder und trat aus der CDU aus Seine nationalsozialistische Vergangenheit wurde in seiner Kieler Zeit als Politiker offentlich nicht angesprochen Nach seinem Tod 1966 wurdigte ihn der Kieler Magistrat als aufrechten Demokraten Am 30 Januar 2013 wurde Sievers Portrat wegen seiner Vergangenheit aus der Galerie der ehemaligen Burgermeister und Stadtprasidenten im Kieler Rathaus entfernt 1 Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von FlensburgLiteratur BearbeitenBiographien Stephan Klotz Georg Claeden Wilhelm Mensinga Wilhelm Sievers Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte Flensburg 1985 Kleine Reihe der Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte 12 Henning K Muller Wilhelm Johann August Sievers In Heike Schlichting Hrsg Lebenslaufe zwischen Elbe und Weser Ein biographisches Lexikon Bd III Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden Stade 2018 ISBN 978 3 931879 73 0 S 295 302 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Sievers politician Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite des Preussischen Landboten uber Wilhelm Sievers mit Quellenangaben private Website Christa Geckeler Wilhelm Sievers 1896 1966 Seite der Stadt Kiel zu den Kieler StadtprasidentenEinzelnachweise Bearbeiten Martina Drexler Fur Sievers ist im Rathaus kein Platz mehr In Kieler Nachrichten Archiviert vom Original am 30 Januar 2013 abgerufen am 30 Dezember 2015 Stadtoberhaupter von Brandenburg an der Havel Heinrich August Duden Karl Friedrich Pfitzer Otto Friedrich Nickel Georg Friedrich Zander Franz Ziegler Carl Friedrich Brandt Johannes Gobbin Carl Reuscher Rudolf Hammer Hugo Dreifert Franz Schleusener Walther Auslander Ernst Fresdorf Paul Szillat Erich Kreutz Wilhelm Sievers Wilhelm Leow Max Herm Fritz Lange Willi Prollop Otto Kuhne Hans Georg Sumpf Wilhelm Behnke Max Herm Reinhold Kietz Elvira Lippitz Klaus Muhe Helmut Schliesing Helmut Schmidt Norbert Langerwisch Dietlind Tiemann Steffen Scheller Siehe auch Liste der Stadtoberhaupter von Brandenburg an der Havel Normdaten Person GND 102764922X lobid OGND AKS VIAF 277822087 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sievers WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker der NSDAP und CDUGEBURTSDATUM 2 Dezember 1896GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 1 Juli 1966STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Sievers Politiker 1896 amp oldid 226477749