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Wilhelm Felix Ferdinand Dantine 6 November 1911 in Leoben 21 Mai 1981 in Wien war ein osterreichischer lutherischer Theologe Buste im Arkadenhof der Universitat Wien Bildhauer Josef Zenzmaier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeitsschwerpunkte 3 Ehrungen 4 Trivia 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn des gleichnamigen Rechtsanwalts und spateren Landtagsabgeordneten Wilhelm Felix Josef Dantine studierte Evangelische Theologie in Wien Bonn u a bei Karl Barth und Erlangen war Vikar in Wien und trat 1937 seine erste Pfarrstelle in Wallern an der Trattnach an einer traditionsreichen Toleranzgemeinde in Oberosterreich In Wien engagierte er sich in der jugendbewegt reformierten Studentenvereinigung Deutsche Hochschulgilde Aggstein Gepragt von Kriegsdienst und Gefangenschaft kehrte er 1948 als Studentenpfarrer und Studieninspektor des Evangelischen Theologenheims nach Wien zuruck Hier konnte er eine Dissertation schreiben mit der er 1950 zum Dr theol promoviert wurde 1955 folgte die Habilitation fur Systematische Theologie ebenfalls uber ein Thema aus der Sakramententheologie Die 1952 gegrundete Evangelische Akademie Wien machte er zu einem weit ausstrahlenden Diskussionsforum 1963 wurde er Stellvertreter des geistlichen Oberkirchenrates erhielt aber noch im selben Jahr einen Ruf als Universitatsprofessor an die Wiener Evangelisch Theologische Fakultat wo er bis zu seinem Tod lehrte Sein Sohn Johannes Dantine war ebenfalls lutherischer Theologe und ausserordentlicher Universitatsprofessor fur Systematische Theologie an der Universitat Wien sein Enkel Olivier Dantine ist seit 2012 Superintendent der Diozese Salzburg Tirol Arbeitsschwerpunkte BearbeitenMit seinem Eintreten fur eine Offnung der evangelischen Kirche gegenuber der Gesellschaft stand Dantine wahrend der Zeit des konservativen Bischofs Oskar Sakrausky in Opposition zum Kurs seiner Kirche Dennoch vertrat er sie in vielen nationalen und internationalen Gremien unter anderem bei der Erarbeitung der Leuenberger Konkordie 1973 und in der Kommission fur Glauben und Kirchenverfassung Sehr an der Beziehung zwischen Theologie und Recht interessiert wirkte er wahrend der 1970er Jahre als Berater des osterreichischen Justizministers Christian Broda an der Strafrechtsreform mit Ein besonderes theologisches Anliegen war ihm auch die Theologie der Diaspora Ferner engagierte er sich im evangelisch katholischen 1965 Grundung des Okumenischen Arbeitskreises mit Kurt Luthi Ferdinand Klostermann und Otto Mauer und judisch christlichen Dialog 1961 war er beteiligt an der Grundung der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen des Deutschen Evangelischen Kirchentages seit 1962 stellvertretender Vorsitzender des Koordinierungsausschuss fur christlich judische Zusammenarbeit in Osterreich Ehrungen Bearbeiten nbsp Studentenwohnheim Wilhelm Dantine Haus in Wien im 18 Bezirk Dantine wurde 1968 von der Universitat Tubingen und 1981 von der Reformierten Theologischen Akademie Budapest mit der Ehrendoktorwurde ausgezeichnet Das von ihm geleitete Evangelische Theologenheim in Wien tragt heute seinen Namen Wilhelm Dantine Haus Die Evangelische Kirche A u H B in Osterreich stiftete ihm zu Ehren den Dr Wilhelm Dantine Gedachtnisfonds zur Studienforderung Im Arkadenhof der Universitat Wien wurde 2001 eine Buste aufgestellt Trivia BearbeitenPeter Stephan Jungk der in Wien aufwuchs gab dem Ich Erzahler in seinem Roman Der Konig von Amerika 2001 uber Walt Disney den Namen Wilhelm Dantine Schriften Auswahl BearbeitenDie Gerechtmachung der Gottlosen Eine dogmatische Untersuchung C Kaiser Munchen 1959 Uber den protestantischen Menschen Kritik und Erwartung Furche Hamburg 1959 Glaube und Wissenschaft ihre kritische Funktion In Karl Rahner Intellektuelle Redlichkeit und christlicher Glaube Herder Freiburg 1966 als Hrsg mit Kurt Luthi Theologie zwischen gestern und morgen Interpretationen und Anfragen zum Werk Karl Barths C Kaiser Munchen 1968 Der heilige und der unheilige Geist Uber die Erneuerung der Urteilsfahigkeit Radius Stuttgart 1973 Jesus von Nazareth in der gegenwartigen Diskussion Gutersloher Verlagshaus 1974 Schwarze Theologie Eine Herausforderung der Theologie der Weissen Herder Freiburg 1976 Hoffen Handeln Leiden Christliche Lebensperspektiven Herder Freiburg 1976 Das Dogma im tridentinischen Katholizismus In Handbuch der Dogmen und Theologiegeschichte Hrsg v Carl Andresen Bd 2 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1980 S 411 498 Versohnung Ein Grundmotiv christlichen Glaubens und Handelns Gutersloher Verlagshaus 1982 Recht aus Rechtfertigung Ausgewahlte rechtstheologische und kirchenrechtliche Aufsatze Hrsg von Albert Stein Tubingen Mohr Siebeck 1982 Der Tod eine Herausforderung zum Leben Erwagungen eines Christen Gutersloher Verlagshaus 1983 mit Eric Hultsch Lehre und Dogmenentwicklung im Romischen Katholizismus In Handbuch der Dogmengeschichte und Theologiegeschichte Hrsg v Carl Andresen Bd 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1984 S 289 423 Protestantisches Abenteuer Hrsg v Michael Bunker Tyrolia Verlaganstalt Vandenhoeck amp Ruprecht 2001 Literatur BearbeitenEric Hultsch Kurt Luthi Bekennendes Bekenntnis Form und Formulierung christlichen Glaubens Wilhelm Dantine 1911 1981 zum Gedachtnis Gutersloher Verlagshaus Mohn 1982 ISBN 3 579 00169 8 Falk Wagner Glaubensgewissheit und Weltverantwortung Zum Profil der systematisch theologischen Position von Wilhelm Dantine In Karl Schwarz Falk Wagner Hrsg Zeitenwechsel und Bestandigkeit Beitrage zur Geschichte der Evangelisch theologischen Fakultat in Wien 1821 1996 Schriftenreihe des Universitatsarchivs Universitat Wien 10 WUV Wien 1997 S 391 426 Karl Schwarz Dantine Wilhelm In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 361 367 Karl Schwarz Wilhelm Dantine das Profil eines protestantischen Rechtstheologen Biographische und forschungsgeschichtliche Aspekte In Wiener Jahrbuch fur Theologie 4 2002 S 299 319 Eric Hultsch Wilhelm Dantine Ein osterreichischer Protestant In Ulrich Kortner Hrsg Kirche Demokratie Offentlichkeit Ort und Auftrag der Kirchen in der demokratischen Gesellschaft Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2002 ISBN 3 7022 2428 9 S 21 46 Amt und Gemeinde 62 Jahrgang Heft 2 2011 Themenheft Wilhelm Dantine mit Beitragen von Christian Danz Michael Bunker Ulrich H J Kortner Kurt Niederwimmer und Karl Schwarz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Dantine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Dantine im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118523716 lobid OGND AKS LCCN n50037384 VIAF 137117 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dantine WilhelmALTERNATIVNAMEN Dantine Wilhelm Felix Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 6 November 1911GEBURTSORT LeobenSTERBEDATUM 21 Mai 1981STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Dantine amp oldid 227854437