www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Bode 20 Oktober 1860 in Luneburg 10 Juni 1927 in Wilsede Luneburger Heide war ein deutscher evangelischer Pfarrer der als Heidepastor in der Region der Luneburger Heide als Genossenschaftsgrunder und als Naturschutzer bekannt ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit Studium und Privatleben 1 2 Genossenschaftsgrundungen 1 3 Engagement fur den Naturschutz 1 4 Letzte Jahre und Andenken 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Studium und Privatleben Bearbeiten nbsp Denkmal fur den Heidepastor Wilhelm BodeBode kam am 20 Oktober 1860 als drittes von elf Kindern des Luneburger Oberlehrers Wilhelm Bode sen und der Hausfrau Wilhelmine Dorothea Bode geborene Kloppenburg zur Welt Im Jahr 1880 bestand er am Johanneum zu Luneburg das Abitur Zwischen 1880 und 1884 studierte er in Gottingen und Strassburg auf ausdrucklichen Wunsch des Vaters Evangelische Theologie Der vielseitig interessierte Bode horte jedoch auch Vorlesungen in Geschichte Naturgeschichte Germanistik und Jurisprudenz Wahrend seines Studiums wurde er 1881 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Strassburg Nach dem bestandenen ersten theologischen Examen hatte er in den Jahren 1884 und 1885 eine Stelle als Hauslehrer bei der Familie von Manteuffel in Dserwen bei Libau Russisches Reich Diese Stelle ermoglichte ihm zugleich die Vorbereitung auf die zweite theologische Staatsprufung die er Ende 1885 bestand Anschliessend wurde er ordiniert In Russland lernte er zugleich seine spatere Frau die Lehrerin Raja Fadejew kennen die er 1888 heiratete Wilhelm Bode und seine Frau Raja hatten vier Kinder drei Tochter und einen Sohn und zwar Dagmar 1889 Vera 1895 1895 Wilhelm 1898 und Ruth 1902 Genossenschaftsgrundungen Bearbeiten Im Jahr 1886 wurde er als Pastor von Egestorf bestellt 1888 grundete Bode in seinem Kirchspiel Egestorf den Egestorfer Spar und Darlehnskassenverein eine der ersten Raiffeisenkassen in der Provinz Hannover die er 37 Jahre als Vorstandsvorsitzender leitete Die Kreditgenossenschaft ist eine der altesten Wurzeln der heutigen Volksbank Luneburger Heide eG Ebenso grundete er 1890 die Landesgenossenschaftskasse in Hannover bei der er neun Jahre als Aufsichtsrat wirkte Die Bank ist einer der Vorlaufer der heutigen DZ Bank in Frankfurt 1898 initiierte er in Salzhausen die Grundung eines genossenschaftlichen Krankenhauses Das Krankenhaus Salzhausen Gemeinnutziger Krankenpflegeverein eG ist in dieser Rechtsform in Deutschland einzigartig und besteht noch heute 1909 betrieb er die Einrichtung einer zentralen Wasserversorgung auf genossenschaftlicher Grundlage in Egestorf 1920 grundete er die Landwirtschaftliche Bezugs und Absatzgenossenschaft fur Egestorf und Umgebung und wurde ihr Vorstandsvorsitzender Daruber hinaus war Bode in ganz Deutschland als Werber fur das Genossenschaftswesen auf Vortragsreisen tatig Seine Vortragsmanuskripte erreichten eine Druckauflage von annahernd 100 000 Stuck Engagement fur den Naturschutz Bearbeiten 1905 kaufte er den Totengrund ein landschaftlich idyllisches aber fur den Ackerbau ungeeignetes Trockental in der Luneburger Heide nahe dem Wilseder Berg auf um ihn fur den Naturschutz zu erhalten Das Geld hatte der Munsteraner Universitatsprofessor Andreas Thomsen bereitgestellt Damit legte er den Grundstock fur den heutigen Naturschutzpark fur dessen Wachstum und Sicherung er unermudlich warb Im Jahr 1910 kaufte er fur den Verein Naturschutzpark den Wilseder Berg und verhinderte so dessen geplante Aufforstung In den folgenden Jahren leitete er die umfangreichen Flachenaufkaufe des Vereins als dessen Generalbeauftragter in der Heide Dabei kamen ihm seine genaue Ortskenntnis und die Kenntnis der Mentalitat der Heidebauern zugute Wilhelm Bode ist es zu verdanken dass in der Region um den Wilseder Berg grossere Heideflachen erhalten blieben Des Weiteren unterstutzte er den Lehrer Bernhard Dageforde beim Aufbau des Heidemuseums Dat ole Huus in Wilsede und er organisierte den Bau des Gasthauses zum Heidemuseum ebendort Wegen seines unermudlichen Engagements fur die Erhaltung der Heidelandschaft wurde Wilhelm Bode der Heidepastor genannt Letzte Jahre und Andenken Bearbeiten 1923 wurde Wilhelm Bode vom Konsistorium der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers wegen angeblicher Pflichtverletzung aus seinem Amt entlassen Das Konsistorium bezog sich hierbei unter anderem auf Vorwurfe eines ausserehelichen sexuellen Verhaltnisses Bodes mit Dora Hinrichs der jungen Wirtin des Gasthauses zum Heidemuseum Es ist bis heute ungeklart ob diese Vorwurfe der Wahrheit entsprachen oder ob es sich um gezielt gestreute Geruchte von Landbesitzern und Bodenspekulanten handelte die die Unterschutzstellung des Gebietes um den Wilseder Berg in den fruhen 1920er Jahren intensiv bekampften Nach seiner Entlassung lebte Wilhelm Bode bis zu seinem Tod in Wilsede Er starb an den Folgen mehrerer Schlaganfalle am 10 Juni 1927 Im folgenden Jahr wurde seine Asche Pastor Bodes Willen entsprechend von seinem Sohn auf dem Wilseder Berg verstreut 1 Die Gemeinde Egestorf feierte im Jahr 2010 den 150 Geburtstag des Pastors mit einer Reihe von Veranstaltungen einer Ausstellung und einem Fest Das Genossenschaftliche Archiv in Hanstedt dient auch seinem Andenken In Hamburg Lohbrugge wurde eine Strasse nach ihm benannt Veroffentlichungen BearbeitenPastor Wilhelm Bode Zwei Jahrzehnte genossenschaftlicher Kleinarbeit Geschichte und Erfolge der Egestorfer Spar und Darlehnskasse von 1888 1908 Neuauflage 2018 Schriftenreihe der Stiftung Genossenschaftliches Archiv Band 4 HanstedtLiteratur BearbeitenWalter Brauns Der Heidepastor Das Leben und Werk Wilhelm Bodes 4 Aufl Verein Naturschutzpark Niederhaverbeck Bispingen 1994 ISBN 3 930750 01 5 EA Hamburg 1929 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 7 Supplement A K Winter Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8253 6050 4 S 104 105 Rolf Luer Geschichte des Naturschutzes in der Luneburger Heide Verein Naturschutzpark Niederhaverbeck Bispingen 1994 ISBN 3 930750 00 7 zugl Magisterarb Universitat Hamburg 1993 Rolf Luer Sozialer Anspruch und okonomische Rationalitat Zur Geschichte des genossenschaftlichen Bankwesens im ehemaligen Kreise Winsen Ergebnisse Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 87916 047 3 zugl Dissertation Universitat Hamburg 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Bode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wilhelm Bode Quellen und Volltexte Literatur von und uber Wilhelm Bode im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vita auf heimatverein egestorf de Genossenschaftliches Archiv in HanstedtEinzelnachweise Bearbeiten Pastor Bode auf www lueneburger heide de Zugriff am 25 Juli 2016Normdaten Person GND 1028086237 lobid OGND AKS VIAF 285027404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bode WilhelmALTERNATIVNAMEN HeidepastorKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer Genossenschaftsgrunder und NaturschutzerGEBURTSDATUM 20 Oktober 1860GEBURTSORT LuneburgSTERBEDATUM 10 Juni 1927STERBEORT Wilsede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Bode Pastor amp oldid 232764305