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Wildenheid ist ein Stadtteil der oberfrankischen Stadt Neustadt bei Coburg im Landkreis Coburg WildenheidGrosse Kreisstadt Neustadt bei CoburgKoordinaten 50 21 N 11 8 O 50 344722222222 11 128611111111 349 Koordinaten 50 20 41 N 11 7 43 OHohe 349 m u NNFlache 2 57 km 1 Einwohner 2100 2020 2 Bevolkerungsdichte 817 Einwohner km Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 96465Vorwahl 09568 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Friedenskirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenWildenheid liegt etwa drei Kilometer nordlich von Neustadt bei Coburg Der Stadtteil grenzt im Norden Osten und Westen an die thuringische Stadt Sonneberg und wird von der Roden durchflossen Geschichte Bearbeiten nbsp Unteres SchlossWildenheid wurde 1317 erstmals im Urbarium einer Auflistung von Besitzungen der Henneberger beim Erwerb der Neuen Herrschaft als Flurname Wildenheyde urkundlich erwahnt 3 In dem ursprunglich Wald Heide und Sumpfland entstand zwischen 1340 und 1347 die Siedlung Wildenheide die dem Geschlecht derer von Schaumberg gehorte Anfang des 15 Jahrhunderts bekamen die von Kemmaten Dorf und Heide zu Lehen Sie erbauten Anfang des 16 Jahrhunderts den Kern des Unteren Schlosses und liessen eine Vielzahl von Teichen fur die Fischzucht anlegen Den Waldfriedensee liess Heinz von Kemmaten im Jahr 1461 als Schafteich zum Waschen und Tranken der Tiere anlegen 1551 kam es durch Verkauf zu einer Teilung des Rittergutes Der Erwerber Wilhelm von Schott errichtete ein zweites Gutshaus das Obere Schloss Das Untere Schloss erwarb 1569 Georg Truchsess von Henneberg 1668 vereinigte der Rittmeister Wolf Sebastian von Bronsard nach Kauf beide Teilguter In den nachsten zwei Jahrhunderten kam es wiederholt zu einem Besitzerwechsel bis das Rittergut 1852 herzogliche Domane wurde nachdem zuvor 1848 die Bevolkerung des Ortes von den Lasten des Gutes befreit worden war Ab 1878 folgte der Verkauf der Grundstucke an die ortlichen Bauern und des Schlosses an die Gemeinde die darin eine Schule mit einer Lehrerwohnung einrichtete Ein neu angebauter Stall nahm 1951 die Gemeindeverwaltung auf Nach dem Dreissigjahrigen Krieg gab es noch 60 Einwohner die in 14 Hausern lebten 13 Hofstatten waren verlassen worden und standen wust 3 Die Wildenheider Kinder gingen bis Mitte des 17 Jahrhunderts in Neustadt zur Schule Danach hatten sie einen eigenen Schulmeister Am 15 September 1879 wurde das alte Schloss als neues Schulhaus eingeweiht Zuvor stand es an der heutigen Unteren Burgstrasse 1959 wurden 171 Schuler von funf Lehrern unterrichtet Da nur vier Klassenzimmer vorhanden waren wurde Schichtunterricht eingefuhrt Ein Erweiterungsbau fur 700 000 DM wurde 1965 eroffnet 4 Die Spielwarenindustrie in Sonneberg und Neustadt liess in Wildenheid Ende des 19 Jahrhunderts viele Klein und Zulieferbetriebe fur die Puppenherstellung entstehen Industrieansiedlungen in Neustadt in den 1930er Jahren wurden spater die hauptsachlichen Arbeitgeber der Bevolkerung Im Ersten Weltkrieg verloren 21 und im Zweiten Weltkrieg 106 Wildenheider Soldaten ihr Leben Ein Denkmal steht auf dem Friedhof 3 In der Zeit von 1945 bis 1989 war fur Wildenheid die Lage an der innerdeutschen Grenze bestimmend Ab Ende der 1940er Jahre bis Ende der 1970er Jahre wurden rund 250 Ein und Mehrfamilienhauser errichtet Neue Baugebiete waren Keller und Krausenholz Am Schottenholz Ernstwinkel Schafacker Untere Weinbergstrasse Wildenheid West und Kemmater Wiese 5 1963 wurde die Kirchengemeinde Wildenheid Meilschnitz selbstandig Zuvor war die Neustadter Pfarrei St Georg fur den Ort zustandig Ein Kino gab es von 1954 bis Anfang der 1970er Jahre Am 1 Mai 1978 wurde Wildenheid Stadtteil von Neustadt bei Coburg 6 Die Trinkwasserversorgung erfolgte fruher durch Hausbrunnen sowie Pump und Laufbrunnen Eine Versorgung aus der Stadt Sonneberg gab es ab dem 17 November 1928 die 1954 durch eine gemeindeeigene Anlage ersetzt wurde Nach dem Dezember 1978 waren die Stadtwerke Neustadt fur die Trinkwasserversorgung zustandig Stromlieferanten waren ab dem 1 Dezember 1925 das Uberlandwerk der Gumpertschen Muhle in Mupperg und ab Marz 1935 das Bamberger Uberlandwerk Oberfranken 7 1997 ubernahmen die Stadtwerke Neustadt die Stromversorgung Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohnerzahl1783 123 3 1875 364 3 1895 507 3 1910 717 8 1933 914 9 1939 991 9 1950 13831961 16531970 18531987 17082013 20942020 2100 nbsp FriedenskircheFriedenskirche BearbeitenDie evangelisch lutherische Friedenskirche entstand 1954 55 unter der Bauleitung des Coburger Architektens Reinhard Claassen Ein grosser Teil der Baukosten in Hohe von 120 000 DM stammte aus der Aktion Wooden Church Crusade Kreuzzug fur Kirchen aus Holz Diese hatten amerikanische Christen nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen um 48 Holzkirchen entlang der innerdeutschen Grenze als Zeichen des Friedens zu errichten Am 16 Oktober 1955 wurde die Wildenheider Friedenskirche feierlich eingeweiht Der rechteckige Saalbau hat einen Giebelreiter in dem drei Glocken hangen die bei der Glockengiesserei Rincker gegossen wurden Einziger Schmuck des schlicht gestalteten Innenraums sind farbige Altarfenster des Malers Markus von Gosen aus Prien am Chiemsee 10 Literatur BearbeitenDr Fritz Mahnke Schlosser und Burgen im Umkreis der Frankischen Krone Druck und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH Coburg 1974 S 161 163Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wildenheid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Karte von 1862 Ortsgeschichte Zusammenstellung von Isolde KalterEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Erster Band Neustadt bei Coburg 1989 S 28 Neustadt bei Coburg Mitteilungsblatt 2 2020 In Webseite der Kreisstadt Neustadt bei Coburg Abgerufen am 9 September 2021 a b c d e f Isolde Kalter Wildenheid Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Zweiter Band 1993 S 451 Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Zweiter Band 1993 S 124 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 680 Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Erster Band Neustadt bei Coburg 1989 S 378 386 www gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Coburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Zweiter Band 1993 S 516Stadtteile von Neustadt bei Coburg Aicha Birkig Boderndorf Brux Ebersdorf Fechheim Furth am Berg Haarbrucken Hohn Horb bei Furth am Berg Kemmaten Ketschenbach Meilschnitz Mittelwasungen Neustadt bei Coburg Plesten Ruttmannsdorf Thann Unterwasungen Weimersdorf Wellmersdorf Wildenheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wildenheid amp oldid 215449728