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Werner von Pigage 30 Januar 1888 in Breslau 1 18 April 1959 in Mannheim mit vollem Namen Werner Herbert Robert von Pigage 1 war ein deutscher Maler Werner von Pigage Selbstportrat 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Werk 2 1 Bis 1933 2 2 Im Dritten Reich 2 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWerner von Pigage war Sohn des Kolonialwarenhandlers Albrecht Johannes Robert von Pigage 1861 und von Anna Emilie Pauline geborene Pelz 1 Schon als Schuler begann er zu zeichnen und zu malen 2 Ein Ur Urgrossvater von Werner von Pigage Anselm de Pigage war der Bruder von Nicolas de Pigage dem Oberbaudirektor des Kurfursten Carl Theodor von der Pfalz der unter anderem die Schlosser und Garten von Schwetzingen und Benrath fur den Kurfursten erbaute 1 Am 10 August 1926 heiratete Werner von Pigage die Sangerin Lona O Anm 1 31 Oktober 1900 23 September 1986 Sie hatten zwei Kinder 3 Roman von Pigage 12 Dezember 1926 2 Februar 1946 Leonore von Pigage auch Lore 1992 Lona O war die Tochter von Ewald Hermann August O 10 November 1875 und dessen Frau Klara Sie lebten in Berlin Ewald O war Offizier im Ersten Weltkrieg 4 Werk BearbeitenBis 1933 Bearbeiten Werner von Pigage begann seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Kunste Breslau um 1900 eine der fuhrenden in Deutschland Dort lehrten damals Arnold Busch 1876 1951 der als der Lehrer von Werner von Pigage gilt 5 Eduard Kaempffer 1859 1926 6 Adolf Kuhn 1 Hans Poelzig er war von 1902 bis 1916 Direktor der Akademie 7 und Hugo Scheinert 1873 1943 8 Werner von Pigage hatte keine Probleme dort aufgenommen zu werden Ab 1906 war er dort als Student eingeschrieben 1910 verliess er die Akademie mit einem Abgangszeugnis als Dekorationsmaler und Zeichner 7 Ein erster grosserer Auftrag war die Ausschmuckung des Aula Gebaudes der Technischen Hochschule Breslau 9 Werner von Pigage lebte und arbeitete anschliessend in Berlin als Zeichner und Werbegrafiker 10 Im Ersten Weltkrieg diente er bis 1917 im Militar und meldet dann vermutlich nach einer Verwundung bei den Zivilbehorden in Mannheim seinen Wohnsitz an 11 Er hoffte dass er hier als Kunstler durch den klangvollen Namen seines Verwandten aus dem 18 Jahrhundert gut wurde Fuss fassen konnen was ihm auch gelang Szenen aus dem Schlossgarten Schwetzingen und von Gebauden und Anlagen in Mannheim gehorten ab jetzt zu seinem standigen Repertoire 12 Aber er arbeitete auch weiter als Werbegrafiker unter anderem fur Maggi In den 1920er Jahren reiste er mindestens funf Mal nach Italien wo ebenfalls zahlreiche Werke entstanden 13 Im Dritten Reich Bearbeiten Da sich seine Frau in Mannheim nicht wohl fuhlte beruflich als Sangerin keinen Anschluss fand zog die Familie 1934 nach Berlin 3 und 1936 in dasselbe Haus in dem auch die Schwiegereltern wohnten 3 Bei seinen Schwiegereltern lernte Werner von Pigage vermutlich schon vor seinem Umzug nach Berlin Adolf Hitler personlich kennen 14 Aufgrund dieses Kontaktes gelang es Werner von Pigage schnell auch in Berlin attraktive staatliche und private Auftrage ein Atelier im Reichstagsgebaude und einen Auftrag zur Ausmalung eines von der Stadt Mannheim gesponserten Pavillons im olympischen Dorf zu erhalten 15 das fur die Olympischen Spiele 1936 in Berlin errichtet wurde Unter der Mitgliedsnummer M 4318 wurde er in die Reichskulturkammer aufgenommen 4 Die Familie konnte in dieser Zeit gut von dem leben was er als Maler verdiente Ein zweiter Grossauftrag kam von der Stadtverwaltung Charlottenburg die ein neues Amt fur Strassenreinigung errichtete und Werner von Pigage die Aufenthaltsraume fur das Personal ausmalen liess 16 Dagegen war er nun in Berlin zu weit vom nordbadischen Raum entfernt um dort noch an die ihn interessierende Auftrage etwa in Schwetzingen heranzukommen 17 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zu zivilem Kriegsdienst verpflichtet von dem er 1942 freigestellt wurde als er den Auftrag erhielt an der Ausgestaltung der Anlagen auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden mitzuarbeiten 18 wofur er 20 000 Mark erhielt Welche Werke er dort fertigte ist im Einzelnen ungeklart Es handelte sich wahrscheinlich um Wandgemalde im Platterhof einem Hotel das zu der Anlage auf dem Obersalzberg gehorte und in einem Teehaus Anm 2 19 Daruber hinaus sollen auch Bilder von Pigage im Berghof selbst gehangen haben 20 Mit diesen Arbeiten war er bis zum Juni 1943 beschaftigt Anschliessend lebte er wieder in Berlin 21 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Wohnung der Familie von Pigage lag in dem sowjetisch besetzten Teil Berlins spater Ost Berlin Das Entnazifizierungsverfahren durchstand er unbeschadet Zunehmend schwieriger aber wurden die wirtschaftliche Lage und die Moglichkeit in die westlichen Besatzungszonen zu reisen um dort seine Kunst zu verkaufen 22 was nach der Wahrungsreform und der relativ starkeren Kaufkraft der Deutschen Mark gegenuber der Ost Mark fur ihn attraktiver wurde Freunde aus dem Westen schickten ihm Lebensmittelpakete Eine Ubersiedlung dorthin scheiterte aber zunachst Die Lage wurde immer schwieriger Er wurde depressiv und begann zu trinken Erst 1958 gelang die Ausreise wobei er einen grossen Teil seines Werkzeugs und seiner Bilder zurucklassen musste Die Familie zog wieder nach Mannheim 23 Kunstlerisch konnte er aber auch hier nicht mehr Fuss fassen An die zeitgenossische Kunstszene fand er keinen Anschluss sein hergebrachter Malstil fand kaum noch Abnehmer 24 Literatur BearbeitenMaler Werner von Pigage in Mannheim gestorben In Mannheimer Morgen 21 April 1959 zitiert nach Reisinger Werner von Pigage S 371 Werner von Pigage zum Gedenken In Allgemeine Zeitung 21 April 1959 zitiert nach Reisinger Werner von Pigage S 371 Claus Reisinger Werner von Pigage Ein Malerleben in Deutschland 1888 1959 Katalog der Sammlung Hubert Vogler Claus Reisinger Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2014 ISBN 978 3 88462 355 8 Anmerkungen Bearbeiten Mit der Begrundung dass mehrere Mitglieder der Familie leben verschweigt Claus Reisinger den Geburtsnamen von Lona O bewusst vgl Reisinger Werner von Pigage S 8 Unklar ist ob es sich dabei um das Kehlsteinhaus oder den Pavillon auf dem Mooslanerkopf handelte Reisinger Werner von Pigage S 33 und Anm 50 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Reisinger Werner von Pigage S 12 Reisinger Werner von Pigage S 13 57ff a b c Reisinger Werner von Pigage S 22 a b Reisinger Werner von Pigage S 23 Reisinger Werner von Pigage S 43 Reisinger Werner von Pigage S 41 a b Reisinger Werner von Pigage S 15 Reisinger Werner von Pigage S 42 Maler Werner von Pigage in Mannheim gestorben Mannheimer Morgen 21 April 1959 Werner von Pigage zum Gedenken Allgemeine Zeitung 21 April 1959 Reisinger Werner von Pigage S 16 Reisinger Werner von Pigage S 17f Reisinger Werner von Pigage S 18 Reisinger Werner von Pigage S 20 Reisinger Werner von Pigage S 24 Reisinger Werner von Pigage S 26 Reisinger Werner von Pigage S 27 Reisinger Werner von Pigage S 28f Reisinger Werner von Pigage S 32 34 Reisinger Werner von Pigage S 33 Reisinger Werner von Pigage S 34 Reisinger Werner von Pigage S 36 Reisinger Werner von Pigage S 38 Reisinger Werner von Pigage S 39 Reisinger Werner von Pigage S 40 Normdaten Person GND 1052641970 lobid OGND AKS LCCN no2016012071 VIAF 309597427 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pigage Werner vonALTERNATIVNAMEN Pigage Werner Herbert Robert von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 30 Januar 1888GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 18 April 1959STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner von Pigage amp oldid 234853935