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Werner Oskar Felix Hodler 25 Juni 1887 in Nidau 17 April 1974 in Zuchwil Burger von Gurzelen war ein Schweizer Germanist Dialektologe Lehrer und Redaktor Bekannt wurde er in der Sprachwissenschaft insbesondere mit seinem monumentalen Werk uber die berndeutsche Syntax in den Kreisen der Bibelforscher durch die Herausgabe einer Zeitschrift und verschiedener religioser Schriften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sprachwissenschaftliche Arbeiten 3 Wirken als Bibelforscher 4 Publikationen 5 Literatur 6 Weblink 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHodler kam im Berner Seeland zur Welt seine Eltern zogen aber wenig spater in die Stadt Bern Dort besuchte er die Schule und legte im Herbst 1906 die Matura ab An der Universitat Bern studierte er Germanistik Anglistik allgemeine Geschichte und Padagogik und bestand 1910 die Prufung fur das hohere Lehramt Ende 1911 promovierte er mit einer Arbeit uber die berndeutsche Wortbildung Anschliessend unterrichtete er ein Jahr an der kantonalen Handelsschule in Bellinzona Deutsch 1912 wurde Hodler erst auf Probe ab Anfang 1913 definitiv als Redaktor beim Schweizerischen Idiotikon angestellt 1 und trat damit die Nachfolge von Emil Abegg an Als infolge des Ersten Weltkriegs Bund und Kantone ihre Subventionen fur das Worterbuch stark kurzten blieb dem Leitenden Ausschuss nichts anderes ubrig als dem jungsten Redaktor Hodler 1915 zu kundigen Wahrend vieler Jahrzehnte arbeitete er dann als Lehrer an der Handels und Verkehrsschule Olten Sprachwissenschaftliche Arbeiten BearbeitenHodlers 1911 eingereichte 1915 gedruckte und 1970 nachgedruckte Dissertation Beitrage zur Wortbildung und Wortbedeutung im Berndeutschen ist bis heute einer der detailliertesten Arbeiten zur schweizerdeutschen Wortbildung Anhand seiner berndeutschen Mundart zeigte er minutios die zahlreichen Moglichkeiten der Sprache auf beim Verb beispielsweise Ableitungen auf e n ele n ere n tse n ne n ige n und Prafigierungen mit g e b e ver zer er e n t beim Substantiv nebst anderen solche auf i e n er ere n el ele n lig ech ete n et i n g ei nis und so weiter Dass Hodler nach dem Verlassen des Schweizerischen Idiotikons nicht mehr an einer wissenschaftlichen Institution angestellt war hinderte ihn nicht weiterhin sprachwissenschaftlich zu publizieren Nach seinem morphologischen Debut widmete er sich mit Vorliebe der Syntax Zwar wurde seine Arbeit Grundzuge einer germanischen Wortstellungslehre die 1951 zum Druck bereit gewesen ware nie publiziert Aber drei Jahre spater 1954 kam sein Buch Grundzuge einer germanischen Artikellehre in der renommierten Reihe Germanische Bibliothek heraus Anschliessend wandte er sich wieder dem Dialekt zu 1969 erschien seine monumentale Berndeutsche Syntax Konzipiert als Teil einer berndeutschen Grammatik die ihrerseits als Neben und Hilfsprodukt der Edition von Jeremias Gotthelfs Werk gedacht war wurde Hodlers schliesslich rund 750 Seiten starke Beschreibung der dialektalen Syntax und Morphosyntax des sudwestlichen Schweizerdeutsch zu einer der umfassendsten Untersuchungen uber den Satzbau und damit verbundener Phanomene innerhalb der deutschen Sprache uberhaupt Ausser Gotthelf zog er als Quellen das Werk von Mundartautoren wie Ernst Balzli Simon Gfeller Hans Zulliger Rudolf von Tavel Otto von Greyerz und Emil Balmer bei und konsultierte uberdies die verwandten Nachbardialekte womit Texte des Solothurners Josef Reinhart ebenso einflossen wie solche der Walliser Moritz Tscheinen Peter Joseph Ruppen und Hedwig Anneler Besprochen wurde die Berndeutsche Syntax allerdings recht kritisch 2 Andreas Lotscher endete seine Rezension wie folgt Im ganzen wird man also sagen konnen dass trotz der hochst unbefriedigenden methodischen Verarbeitung der Probleme man beim aufmerksamen Studium eine Fulle von Problemen entdecken wird die auf eine eingehende und detaillierte Untersuchung warten Man kann nur hoffen dass sie auch eine solche finden werden Daruber hinaus publizierte Hodler immer wieder kleinere Beitrage zum Wortschatz zur Syntax und zur Morphologie des Schweizerdeutschen im Sprachspiegel dem Organ des Schweizerischen Vereins fur die deutsche Sprache Wirken als Bibelforscher BearbeitenHodler war ein aktiver Bibelforscher wobei er zunachst innerhalb dann ausserhalb der Wachtturm Gesellschaft stand Er war 1925 Mitarbeiter der schweizerischen Redaktion von Goldenes Zeitalter und ab 1940 Redaktor der Bibelforscherzeitschrift Die brennende Lampe Im Weitern verfasste er Schriften wie Israel das Schicksal der Welt und Elias wird kommen Sein Schreiben strahlte bis nach Amerika aus wo die Gruppe Tagesanbruch 1932 unter seinem Verfassernamen die Schrift A Voice from Switzerland herausgab 3 Publikationen BearbeitenArtikel im Schwyzerischen Idiotikon Band VIII BucherBeitrage zur Wortbildung und Wortbedeutung im Berndeutschen Diss Univ Zurich Francke Bern 1915 Nachdruck Kraus Nendeln Liechtenstein 1970 Grundzuge einer germanischen Artikellehre Winter Heidelberg 1954 Germanische Bibliothek 3 Reihe Berndeutsche Syntax Francke Bern 1969 Hrsg von Felix Hodler Der Berner Maler Hermann Hodler 1888 1965 Darstellung seines Lebens und Wirkens auf Grund seiner Briefe und lebenslanglicher Verbundenheit durch seinen alteren Bruder Werner Hodler Muri 1994 Sprachwissenschaftliche AufsatzeDas Scheinobjekt In Sprachspiegel 15 1959 S 165 169 Digitalisat Rubis und stubis und andere Adverbien auf is In Sprachspiegel 18 1962 S 100 104 Digitalisat Berndeutsche Etymologien In Sprachspiegel 19 1963 S 10 14 Thema die Worter naadisch notti nuuschti doi 10 5169 seals 420703 Eine problematische Verbalform des Hochstalemannischen Sprachspiegel 19 1963 S 108 111 Thema die Lautung waa fur normalschweizerdeutsch waar weer ware Digitalisat Ein betagter Bock In Sprachspiegel 19 1963 S 143 145 Thema die Formen myner dyner meine deine usw doi 10 5169 seals 420728 Von Relativpronomen und Relativsatzen im Berndeutschen In Sprachspiegel 20 1964 S 105 111 erster Teil doi 10 5169 seals 420768 140 148 dritter Teil doi 10 5169 seals 420779 178 182 zweiter Teil Digitalisat Eim im Sinn sy Ein berndeutscher Ausdruck der sich zu verstecken wusste In Sprachspiegel 20 1964 S 38 40 Digitalisat Zum Gebrauch der Verbalformen in Gotthelfs Schriftsprache In Spachspiegel 21 1965 doi 10 5169 seals 420819 Stilistisches zu Gotthelfs Sprache und allgemein zur Mundart In Sprachspiegel 23 1967 S 70 76 doi 10 5169 seals 420913 114 120 doi 10 5169 seals 420926 Adverbialkomposition im Bernischen In Sprachspiegel 25 1969 S 12 18 Digitalisat 39 44 doi 10 5169 seals 420979 Zum mundartlichen Satzbau Konstruktionswechsel bei Gotthelf In Sprachspiegel 27 1971 Digitalisat Literaturwissenschaftlicher AufsatzZur Erklarung von Goethes Iphigenie In Germanisch romanische Monatsschrift 41 1960 S 158 164 Religiose Schriften und BeitrageDas Tier in Offenbarung 17 und 13 Biblische Studie Brinkmann 1931 Ubersetzung ins Englische A Voice from Switzerland New Jersey 1936 Elias wird zuvor kommen Degersheim 1936 Was will Gott mit den Juden Eine Betrachtung der Judenfrage im Lichte der Bibel Selbstverlag Olten 1940 Untersuchungen uber den Messias Selbstverlag Olten 1944 Israel das Schicksal der Welt Eine Betrachtung der Judenfrage Olten und Schaffhausen 1949 Das Buch Hiob Eine Deutung Olten 1950 Israel Ein auserwahltes Volk Schaffhausen 1963 Mitarbeit in der Zeitschrift Goldenes Zeitalter Herausgabe der Zeitschrift Die brennende LampeLiteratur BearbeitenLebenslauf in Hodlers Dissertation Jahresberichte des Schweizerischen Idiotikons Hans Sommer Ein Gelehrtenleben im Dienst der Mundart Zum Tode von Dr Werner Hodler In Der Bund 5 Mai 1974 Weblink BearbeitenPublikationen von und uber Werner Hodler im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Daten gemass dem Bericht des Worterbuchs uber das Jahr 1912 Im Lebenslauf seiner Dissertation schreibt er er habe sich 1912 beworben und die die Stelle im Oktober 1913 angetreten Von Christian Hostettler in den Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 95 1973 S 395 402 und von Andreas Lotscher in der Zeitschrift fur deutsche Dialektologie und Linguistik 41 1974 S 72 75 Manfred Gebhard Geschichte der Zeugen Jehovas Berlin 1999 S 169 f Gebhards Angabe die Berndeutsche Syntax sei eine Neuauflage seiner Dissertation von 1915 ist unzutreffend Normdaten Person GND 123829364 lobid OGND AKS LCCN nr98031845 VIAF 98405797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hodler WernerALTERNATIVNAMEN Hodler Werner Oskar FelixKURZBESCHREIBUNG Schweizer Sprachwissenschafter und BibelforscherGEBURTSDATUM 25 Juni 1887GEBURTSORT NidauSTERBEDATUM 17 April 1974STERBEORT Zuchwil Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Hodler amp oldid 226409578