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Das Chemieunternehmen Dr E ter Meer amp Cie in Uerdingen am Rhein war eine auf Textilfarben spezialisierte Teerfarbenfabrik Das 1887 von Edmund ter Meer gegrundete 1 2 Unternehmen war ab 1925 Teil der IG Farbenindustrie AG und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in die Farbenfabriken Bayer eingegliedert Edmund ter Meer stammte aus einer alteingesessenen Krefelder Familie die sich bis in das 16 Jahrhundert zuruckverfolgen lasst Die Vorfahren kamen Mitte des 17 Jahrhunderts als mennonitische Glaubensfluchtlinge ins liberale Krefeld wo sie als Leinen und Wollbandweber arbeiteten 1 Nach der Aufhebung des preussischen Seiden Monopols fur das Unternehmen von der Leyen 1792 nach der Besatzung durch die Franzosen gewahrt etablierten sie sich als Seidenfabrikanten Daher waren auch Textilfabrikanten seine ersten Kunden Als noch nicht ganz 25 Jahriger erwarb ter Meer mit einem Startkapital von rund 30 000 Mark ein Grundstuck nordlich der Stadt um eine Teerfarbenproduktion aufzubauen Das Geld stammte von seinem Vater Hermann Eduard ter Meer Seinen 1877 gegrundete Betrieb nannte er Dr E ter Meer amp Cie Der junge Unternehmer begann mit einem Arbeiter und einem Laborjungen die Produktion von damals neuartigen kunstlichen Azofarbstoffen zum Farben von Textilien Ter Meer erfand und erprobte neue Verfahren Ter Meer Reaktion 3 die der Seidenindustrie nutzten Von 1882 bis 1887 war Heinrich Tillmanns ein Onkel mutterlicherseits stiller Teilhaber des nun als Tillmanns E ter Meer amp Co firmierende Anilinfarbenwerks In den folgenden Jahren schritt die Expansion mit schnellem Tempo voran 1892 wurde die Produktpalette um die Ole Dimethyl und Diathylanilin erweitert 1887 ging er ein Bundnis mit dem Kolner Zulieferer J W Weiler amp Cie ein Dieses Unternehmen produzierte Anilin das fur die Herstellung von Farben Harzen und Arzneimitteln benotigt wurde 4 1890 kam es zum Zusammenschluss mit dem aus Leichlingen nach Uerdingen verlegten Chemiewerk von Rudolf Wedekind 5 1896 fusionierte er schliesslich mit dem mittlerweile in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Unternehmen Chemische Fabriken vorm J W Weiler amp Cie Seitdem hiess die Firma Chemische Fabriken vormals Weiler ter Meer deren Leitung nach dem Tod von Julius Weiler im Jahr 1904 ter Meer alleine ubernahm Das Unternehmen erweiterte seine Produktpalette um anorganische Schwerchemikalien und grundete Tochtergesellschaften in Frankreich und den Vereinigten Staaten und wuchs so schnell zu einem der fuhrenden Chemie Werke in Deutschland Bis zum Ersten Weltkrieg stieg die Zahl der Mitarbeiter auf rund 1600 2 1916 erfolgte der Zusammenschluss der sieben fuhrenden deutschen Unternehmen der Farbstoffindustrie des Dreibunds Agfa BASF und Bayer des Dreierverbands Hoechst Cassella Kalle und der Chemischen Fabriken vormals Weiler ter Meer in der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarbenfabriken dem vermutlich ersten deutschen Trust 1917 kam noch Griesheim Elektron dazu So entstand das grosste Syndikat Europas und quasi der grosste Chemiekonzern der Welt Zwar ubertrafen ihn einige US amerikanische Trusts jedoch beschaftigten sich diese meist nur mit einem Produkt z B Standard Oil wahrend die I G viele Tausende herstellte 6 Ab 1925 gehorte das Unternehmen auf Bestreben ter Meers der IG Farbenindustrie AG an in dessen Vorstand er seinen Sohn Fritz ter Meer entsandte Etwa 1 300 Mitarbeiter waren zu dieser Zeit am Standort Uerdingen beschaftigt Sie erlebten einen standigen Ausbau des Produktportfolios Eisenoxid und Chromoxidpigmente Konservierungsmittel Riechstoff Vorprodukte Lederdeckfarben Holzschutzsalze und Klebstoffe 7 Neben den Teerfarben waren die gelben oder schwarzen Eisenoxidpigmente von Anfang an ein innovatives Hauptprodukt 1925 fand Julius Laux 8 den Laux Prozess 9 ein Verfahren um aus einem unbrauchbaren Nebenprodukt der Anilinherstellung ein technisch verwertbares spater sogar sehr gefragtes Produkt zu machen Schon 1914 hatte man damals allerdings erfolglos versucht aus Eisenoxidschlammen etwas Brauchbares und vor allem etwas Verkaufliches zu machen 10 In der Zeit vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs brach das Exportgeschaft weg Unter dem NS Regime wurde die Produktion sukzessive auf Kriegsproduktion umgestellt Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstorten die Betriebe grosstenteils Viele Arbeiter wurden zur Wehrmacht einberufen und Zwangsarbeiter ubernahmen ihre Arbeit Das Werk Uerdingen wurde wie der gesamte Besitz der IG Farben nach Kriegsende von den Alliierten beschlagnahmt Nach dem Krieg wurde das IG Farben Werk Uerdingen 1951 in die Farbenfabrik Bayer AG integriert Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Dr E ter Meer amp Cie in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Ter Meer Family abgerufen am 25 Mai 2013 a b Das kleine Haus am Rhein Memento vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive In WZ 21 Februar 2007 PDF chempensoftware com Ter Meer Reaktion Memento vom 17 August 2011 im Internet Archive abgerufen am 25 Mai 2013 Ernst Koppen Krefelder Miniaturen Verlag Scherpe 1967 Extra Tipp am Sonntag vom 28 Juli 2002 bufata chemie de Die I G Farben in der Weimarer Republik Memento des Originals vom 9 April 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bufata chemie de abgerufen am 25 Mai 2013 chempunkt de Historie CHEMPARK Krefeld Uerdingen abgerufen am 25 Mai 2013 1911 in die Chemischen Fabriken Weiler ter Meer in Uerdingen eingetreten seit 1919 Leiter des Anilinbetriebs ab 1929 Leiter Werk Uerdingen Patent DE463773 Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine Veroffentlicht am 2 August 1928 Erfinder Julius Laux Siehe auch lanxess com Festakt 80 Jahre Eisenoxide aus Uerdingen Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lanxess com 1 September 2006 PDF 8 8 MB abgerufen am 25 Mai 2013 lanxess de Innovation und Eisenoxide Aus den Ausfuhrungen von Dr Ulrich Koemm Mitglied des Vorstandes der LANXESS AG Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today vom 1 September 2006 abgerufen am 25 Mai 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dr E ter Meer 26 Cie amp oldid 227344274