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Weidachsmuhle besteht aus einer Getreidemuhle einem Sagewerk einem landwirtschaftlichen Betrieb und zwei Wohngebauden Der Mahlbetrieb wurde 1959 eingestellt bis Ende der 1970er Jahre diente die Muhle noch zur Herstellung von Futtermitteln Das Sagewerk wird seit Mitte der 1980er Jahre nur noch im Nebenerwerb betrieben Die Landwirtschaft wurde Anfang der 1970er Jahre von Milchwirtschaft auf Pferdehaltung umgestellt Die Einode wurde 1972 nach Kempten Allgau eingemeindet und befindet sich am nordlichen Rand der Stadt Vorher gehorte die Weidachsmuhle zur Ruralgemeinde Sankt Mang WeidachsmuhleStadt Kempten Allgau Koordinaten 47 46 N 10 19 O 47 76906 10 32217 670 Koordinaten 47 46 9 N 10 19 20 OHohe 670 m u NNEinwohner 7 25 Mai 1987 Eingemeindung 1972Postleitzahl 87437Vorwahl 0831Weidachsmuhle Kempten Allgau Lage von Weidachsmuhle in Kempten Allgau Weidachsmuhle von Osten 2003 Weidachsmuhle von Osten 2003 Die Muhlstatte gehorte zur Hauptmannschaft Leubas 1 2 1811 wurde dieses Gebiet der Stadt Kempten zugeschlagen Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde das Gebiet Teil der neuen Gemeinde Sankt Mang die 1972 in Kempten eingemeindet wurde Bei der letzten Volkszahlung vom 25 Mai 1987 wurden sieben Einwohner in zwei Gebauden mit Wohnraum bzw zwei Wohnungen gezahlt Mit weniger als drei Gebauden mit Wohnraum wurde der Gemeindeteil als Einode typisiert 3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Technik 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLage BearbeitenDie Weidachsmuhle steht 670 m u M rechts der Iller am Unterlauf der Leubas am nordlichen Stadtrand von Kempten Sie ist eine von vier Wassermuhlen die die Wasserkraft des kleinen Nebenflusses der Iller nutzen Der Bach Leubas entspringt in der Nahe von Betzigau und mundet bei dem Kemptener Ortsteil Hirschdorf in die Iller Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort im Jahre 1440 als Muhle an der Leubas 4 und im Jahre 1451 als Muhle zum Luibas im Widach Im Bauernkrieg 1525 lag die Verteidigungslinie der Bauern direkt oberhalb der Weidachsmuhle Ein Jahr spater 1526 wurde der Memminger Vertrag von einem Baltus Sigss Tyber aus dem Weydach mitunterzeichnet H Laubenberg zu Wagegg erwahnte die Weidachsmuhle anlasslich der Verleihung einer Gerechtigkeit fur Hammerwerk und Schleifmuhlenbetrieb an einen Stielingser fur die Jahre 1551 bis 1553 Zu der vom Furststift Kempten 1593 erhobenen Turkensteuer wurde ein Mayr im Weydach veranlagt 1738 ist in einer Landtafel ein Michael Mayr Muller im Weidach als Besitzer eines Hofes mit Mahl und Sagemuhlgerechtigkeit erwahnt Im Jahr 1740 wurden die Konzessionen der Weidachsmuhle und der unteren Betzigauer Muhle erneuert Nur diese waren zum Kornmahlen fur die Lenzfrieder Kloster befugt 1789 erwarb Magnus Hemmerle die Weidachsmuhle die zur Hauptmannschaft Leubas gehorte von einem Eigentumer namens Mayer Gegenwartig ist sie im Besitz der Familie Hemmerle Nach der Hauserstatistik um 1800 hatte das damals einzige Anwesen Muhl Gut eine Flache von 99 69 Tagewerk 5 oder 33 97 Hektar 1890 wurde eine Hausbrauerei in der Weidachsmuhle eingerichtet 1898 hiess sie Weissbierbrauerei Xaver Hemmerle 1915 Alois Hemmerle und 1956 Hausbrauerei Josef Hemmerle Nach dem Tod von Alois Hemmerle 1867 1934 kam es 1938 wurden Muhle und Landwirtschaftsbetrieb auf zwei seiner sechs Sohne aufgeteilt Drei Jahre spater brannte die Muhle teilweise ab spater wurde sie wieder aufgebaut Im Jahr 1972 wurde die Weidachsmuhle mit der bis dahin selbstandigen Gemeinde Sankt Mang in die kreisfreie Stadt Kempten eingemeindet Am 30 April 1974 sturzte gegen 6 40 Uhr das 30 Meter lange Mittelstuck der sich im Bau befindlichen Leubastal Brucke 15 Meter tief in die Leubas ab Zum Zeitpunkt des Einsturzes waren 22 Personen auf und an der Brucke mit Betonierungsarbeiten beschaftigt Das Ungluck forderte 9 Tote Die Brucke wurde beim Ausbau der B 19 zur A 7 errichtet und befindet sich 300 m ostlich der Weidachsmuhle 1819 hatte die Weidachsmuhle 9 Bewohner 1860 waren es 15 1875 16 zur Jahrhundertwende 1900 14 Im Jahr 1925 waren 10 Bewohner gemeldet Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten dort 13 Bewohner Im Jahr 1954 hatte die Einode 22 Bewohner davon waren 9 einquartiere Heimatvertriebene und Zwangsumgesiedelte Im Jahr 2012 bestand die Einode aus 2 Anwesen der Familie Hemmerle nbsp Weidachsmuhle um 1900 nbsp Eishutte 1910 dort lagerten Eisblocke fur die Brauerei die im Winter aus dem Weiher geschnitten wurden nbsp Eingesturzte Leubasbrucke April 1974 nbsp Wehr der Weidachsmuhle nbsp Brucke uber die Leubas etwa 1990 Technik BearbeitenDas Wasseraufkommen der Leubas ist sehr wetterabhangig und betragt im Durchschnitt 2200 m pro Stunde Bis 1949 wurden Muhle und Sagewerk mit Wasserradern betrieben Die Fallhohe betrug etwa funf Meter Das Sagewerk wurde von einem oberschlachtigen Wasserrad mit vier Meter Durchmesser angetrieben Drei weitere unterschlachtige Wasserrader trieben Muhlsteine und andere Einrichtungen der Getreidemuhle an 1904 wurde die Elektrizitat in der Weidachsmuhle eingefuhrt Der erste Generator wurde durch das letzte Wasserrad angetrieben und erzeugte 110 Volt Gleichstrom Spater erfolgte die Umstellung auf 220 Volt Wechselstrom ab 1950 auf 380 Volt Drehstrom angetrieben durch Turbinen Bis 1990 lief das Kraftwerk im Inselbetrieb seitdem ist es an das Netz des Allgauer Uberlandwerkes angeschlossen 1950 wurden die Wasserrader durch zwei Francis Turbinen der Firma Geiselbrecht Kempten ersetzt Im Rahmen dieser Umstellung wurde auch der Muhlbach vom Wehr bis zur Weidachsmuhle auf hoheres Terrain verlegt Dadurch konnte das Gefalle auf sieben Meter erhoht werden Die Nennleistung der Turbinen betragt 56 PS 1959 wurde das alte Wehr das noch aus Holz gebaut war durch ein Betonbauwerk ersetzt Muhle und Sagewerk werden uber Transmissionsriemen angetrieben Die Getreidemuhle wurde nach dem Brand 1941 fast vollstandig neu eingerichtet zwei der vier Muhlsteine wurden durch Walzenstuhle ersetzt Die Kapazitat der Muhle betrug 24 Tonnen pro Tag 1959 wurde der Mahlbetrieb eingestellt nachdem der letzte Lehrling seinen Gesellenbrief erhalten hatte Die Kapazitat reichte fur einen existenztragenden Betrieb nicht mehr aus Zu dieser Zeit gab es in Deutschland schon Muhlen mit 24 000 Tonnen Ausstoss pro Tag Einzelnachweise BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia nbsp Commons Medieninhalte Kategorie Heinrich Uhlig Sankt Mang Geschichte einer Allgauer Gemeinde Verlag des Heimatpflegers von Schwaben Kempten Allgau 1955 S 362 Peter Blickle Historischer Atlas von Bayern Kempten Munchen 1968 S 362 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 386 Digitalisat Heinrich Uhlig Sankt Mang Geschichte einer Allgauer Gemeinde Verlag des Heimatpflegers von Schwaben Kempten Allgau 1955 S 476f Peter Blickle Historischer Atlas von Bayern Kempten Munchen 1968 S 283Literatur BearbeitenHeinrich Uhlig Sankt Mang Geschichte einer Allgauer Gemeinde Verlag des Heimatpflegers von Schwaben Kempten Allgau 1955 S 476 Ralf Lienert Sankt Mang Blicke Geschichte der Gemeinde 1818 1972 Eine Bestandsaufnahme 30 Jahre nach der Gemeindegebietsreform Kempten 2002 ISBN 978 3 936208 27 6 Ortsteile der Stadt Kempten Allgau Adelharz Ajen Aschen Atzenried Bachen Bachtelmuhle Bachtelsteig Bahnholz Batzen Bezachmuhle Binzenried Birken Bockarten Borstadels Breiten Bremberg Bucharts Buhl Buhls Burkarts Dolders Dorns Dottenried Dreifaltigkeit Eggen Eich Ellatsberg Ellharten Elmatried Eppenried Feigen Felben Greinats Grub Hafenthal Halden Hartnagel Hartnagel am Mariaberg Hasenbuhl Haslach Hassberg Haubensteig Heiligkreuz Hinterbach Hinteregg Hinterholz Hinterrottach Hirschdorf Hochstrass Hoflings Hohenrad Hub Jagers Johannisried Kargen Kaurus Kempten Kindo Klingen Kniebos Kollerbach Kornangers Lammlings Lauben o d Bruck Lauben u d Bruck Leinschwenden Lenzfried Letten Leubas Leupolz Leupratsried Lochbruck Lotterberg Lugemanns Mariaberg Mayrhof Mollenmuhle Moos Moosers Motzen Muhlbach Neuhausen Oberbuhl Obergrunenberg Oberheggers Oberried Oberschmieden Oberwang Oberwies Oberwittleiters Ohnholz Oschberg Prestlings Rappenscheuchen Rauhen Reichselsberg Reinharts Reisachmuhle Reiters Ried Riederau Ringlers Rockhoflings Rosslings Rothkreuz Rottach Rottachmuhle Sankt Mang Schatten Schlatt Schnattern Schwabelsberg Schwarzen Seeangers Segger Seibaumen Sommers Stadtallmey Stadtweiher Staudach Staudach b Mariaberg Steig Steinberg Sterklings Steufzgen Stiftallmey Stiftbleiche Stocken Stockers Stoffels Stolzlings Sturmers Tannach Tannen Thingers Unterbuhl Untergrunenberg Unterheggers Unterried Unterschmieden Unterwang Unterwies Unterwittleiters Ursulasried Voglsang Vorderhalden Vorderwaldmanns Wegflecken Weidach Weidachsmuhle Weihers Wettmannsberg Wies Zollhaus Zur Rottach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weidachsmuhle Kempten amp oldid 208029205