www.wikidata.de-de.nina.az
Der Memminger Vertrag bestand zwischen dem Furststift Kempten und seinen Untertanen Das handschriftliche Dokument vom Januar 1526 besteht aus 26 Blattern und zehn Siegeln Es hat die Masse von 36 5 auf 28 Zentimeter Der Vertrag war eine Nachwirkung des Deutschen Bauernkrieges der den Bauern vom weltlich geistlich regierten Furststift gewisse Rechte gewahrte Der Vertrag wurde in Memmingen abgeschlossen Der Memminger Vertrag mit den zehn Siegeln von 1526Geschichte BearbeitenDie aufstandischen Bauern des Furststifts Kempten hatten trotz ihrer militarischen Niederlage beim Bauernkrieg keinen absoluten Fehlschlag erlitten Dem Schwabischen Bund war es ein Ziel die Ausschreitungen im Furststift zu beenden Aus diesem Grund waren die als Vermittler ausubenden Rate des Bundes einverstanden den im furststiftlichen Bereich tatigen Bauern in manchen Punkten entgegenzukommen und drangten den Furstabt Sebastian von Breitenstein zum Kompromiss Der grosste Vorzug fur die Bauern war das Ende der willkurlichen Steuer und Gebuhrenentscheide des Furstabts Die Abgabe im Todesfall wurde zwar bestatigt jedoch auf die Hohe von 30 Kreuzer pro 100 Gulden festgelegt Ebenso wurden die bei einer Freilassung falligen Gebuhren fixiert Das friedenstiftende Schriftstuck war den Untertanen so wichtig dass sie es 1531 in einer mit vier Schlossern gesicherten Kiste in der Reichsstadt sicherstellten Anlasslich eines weiteren Konflikts im Jahr 1666 wurde der Vertrag zu einem zentralen Verfassungselement des absolutistisch regierten Furststifts 1 Hierbei beklagten sich die Untertanen uber rapide Abgabenerhohungen durch den Furstabt Roman Giel von Gielsberg vor dem Reichshofrat wegen des Verstosses gegen den Memminger Vertrag Auch willkurliche Einfuhrungen neuer Steuerarten und Umwicklung diverser Steuern auf die Untertanen veranlassten eine Klage Viele Untertanen beschwerten sich auch uber die Verschwendung des Furstabts die sich durch regelmassig hohe Reisekosten zum Papst und Kaiser gepragt hatte Das alles machte den Eindruck dass das Furststift ubermassig reich gewesen sein sollte und verpflichtete dieses zu hohen Reichs und Kreissteuern Die Beschwerdeliste der Untertanen diente gemeinsam mit anderen Dokumenten als Basis eines Rechtsgutachtens der juristischen Fakultat der Universitat Ingolstadt Der Standpunkt der Untertanen wurde durch dieses im Wesentlichen bestatigt Eine im Jahr 1667 vom Reichshofrat nach Kempten entsandte kaiserliche Kommission bekundete dieses Urteil 2 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Petz Josef Kirmeier Wolfgang Jahn und Evamaria Brockhoff Hrsg Burgerfleiss und Furstenglanz Reichsstadt und Furstabtei Kempten Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg 1998 ISBN 3 927233 60 9 S 87f Wolfgang Petz Josef Kirmeier Wolfgang Jahn und Evamaria Brockhoff Hrsg Burgerfleiss und Furstenglanz Reichsstadt und Furstabtei Kempten Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg 1998 ISBN 3 927233 60 9 S 275 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Memminger Vertrag amp oldid 220122216