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Roman Giel von Gielsberg 1612 im heutigen Thurgau als Christoph Bernhard Giel von Gielsberg 1 1673 in Rom war von 1639 bis 1673 Furstabt im Furststift Kempten Kupferne Druckplatte aus dem 17 Jahrhundert mit einer Darstellung des Kemptener Furstabtes Roman Giel von Gielsberg Da die Platte fur den Druck konzipiert ist ist sie spiegelverkehrt ausgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Leben 2 Wirken 2 1 Bautatigkeit 2 2 Nachleben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHerkunft und Leben BearbeitenRoman Giel von Gielsberg entstammte dem Adelsgeschlecht der Herren Giel von Gielsberg die ursprunglich Ministerialen des Klosters St Gallen waren und ihre Stammsitze auf den Burgen Gielsberg zerstort um 1405 bei Wolfertswil und der Glattburg zerstort 1485 bei Flawil hatten 2 Er war ein Sohn von Joachim Christoph Giel von Gielsberg und dessen Ehefrau Ursula von Castelmur 3 1630 legte er im Benediktinerstift Kempten seine Profess ab erhielt beim Klostereintritt den Namen Romanus und hielt sich bis zu seiner Wahl zum Furstabt in Rom auf wo er am Collegium Germanicum studierte Bereits im Alter von 27 Jahren wurde er im Mai 1639 mitten in den Kriegswirren des Dreissigjahrigen Krieges zum Furstabt ernannt 4 Da das Kloster in Kempten von schwedischen Truppen und Burgern der protestantischen Reichsstadt Kempten zerstort worden war musste die Wahl Romans in Unterthingau stattfinden Roman Giel von Gielsberg starb 1673 in Rom und wurde dort vor dem Marienaltar der Kirche Santa Maria dell Anima bestattet 1 Wirken BearbeitenRoman Giel von Gielsberg ordnete 1642 die territoriale Verwaltung des Herrschaftsgebiets neu indem er das Amt des Landvogts abschaffte und 1642 sieben Pflegamter und weitere Zentralbehorden einrichtete 5 1654 erwarb er das kleine Schloss Letten bei Letten und bewohnte es zeitweise in den Jahren 1655 bis 1669 wahrend des Baus der Furstabtlichen Residenz in Kempten Bautatigkeit Bearbeiten Seit 1648 arbeitete der Furstabt an Planen zum Wiederaufbau der im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Klosteranlage in Kempten Er spielte mehrere Varianten durch darunter auch die Verlegung des Klosters auf den Reichelsberg in Kempten heutiger Klinik Standort oder in die Burg Liebenthann bei Obergunzburg Als er sich zum Wiederaufbau am Ort der Grundung in loco fundationis entschlossen hatte beauftragte Gielsberg den Vorarlberger Baumeister Michael Beer mit dem Entwurf und der Ausfuhrung zum Neubau einer furstabtlichen Residenz und der Stiftskirche St Lorenz die zugleich auch als Pfarrkirche dienen sollte Die Grundsteinlegung erfolgte 1651 6 Nach wenigen Jahren wurde Beer vom Graubundener Baumeister Johann Serro abgelost Gielsberg erlebte die Fertigstellung des ehrgeizigen Grossbauprojekts das mehrere Ruckschlage erlitt nicht mehr Er wurde nach Ubersteigung der bisher geplanten Baukosten nach Rom gerufen und blieb dort bis zu seinem Tod Ein Jahr nach seinem Tod zog der Konvent 1674 in die neue Residenz ein Der Bau der Kemptener Residenz mit der Stiftskirche war das erste kirchliche Grossbauprojekt in Deutschland nach dem Dreissigjahrigen Krieg Nachleben Bearbeiten Der Bamberger Erzbischof Karl Braun 1930 der in Kempten geboren wurde ubernahm sowohl in sein Bischofswappen als auch in sein Wappen als Erzbischof das rot weisse Schachmuster aus Gielsbergs Wappen Er brachte damit seine Verbundenheit mit der Kemptener Stiftskirche St Lorenz zum Ausdruck in der er getauft wurde die Erstkommunion empfing und gefirmt wurde 7 Literatur BearbeitenThomas Eser Das Furststift Kempten unter Abt Roman Giel von Gielsberg 1639 bis 1673 In Allgauer Geschichtsfreund 91 1991 S 5 33 Hans Gurski Die Reformbemuhungen des Kemptener Furstabtes Roman Giel von Gielsberg und die Historia Monasterii Campidonensis des Kemptener Stiftskapitulars Bonifacius von Danketschweil In Allgauer Geschichtsfreund 96 1996 S 5 68 Volker Laube Markus Naumann Furstabt Roman Giel von Gielsberg 1639 1673 im Urteil der Geschichtsschreibung In Allgauer Geschichtsfreund 100 2000 S 19 42 Hugo Naumann Furstabt Roman Giel von Gielsberg 1639 1673 und sein Bildprogramm in der Stiftskirche St Lorenz in Kempten In Allgauer Geschichtsfreund 96 1996 S 69 118 Eduard Zimmermann Friedrich Zollhoefer Hrsg Kempter Wappen und Zeichen umfassend den Stadt und Landkreis Kempten mit den angrenzenden Gebieten des oberen Allgaus Alte Allgauer Geschlechter XXXVIII Allgauer Heimatbucher Band 60 Verlag fur Heimatpflege Kempten 1963 S 130 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hugo Naumann Furstabt Roman Giel von Gielsberg 1639 1673 und sein Bildprogramm in der Stiftskirche St Lorenz in Kempten In Allgauer Geschichtsfreund 96 1996 S 69 118 hier S 71 Carl Wegelin Geschichte der Landschaft Toggenburg 1830 Erster Theil S 148 Eduard Zimmermann Friedrich Zollhoefer Hrsg Kempter Wappen und Zeichen umfassend den Stadt und Landkreis Kempten mit den angrenzenden Gebieten des oberen Allgaus Alte Allgauer Geschlechter XXXVIII Allgauer Heimatbucher Band 60 Verlag fur Heimatpflege Kempten 1963 S 130 Johann Baptist Haggenmuller Geschichte der Stadt und der gefursteten Grafschaft Kempten Band 2 Von Beendigung des Bauernkriegs bis zur Einverleibung in den baierischen Staat Verlag Tobias Dannheimer Kempten 1847 S 177 Historisches Lexikon Bayerns Kempten Furstabtei Territorium und Verwaltung abgerufen am 4 Marz 2013 Max Spindler Begr Christoph Bauer Andreas Kraus Hrsg Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Handbuch der bayerischen Geschichte Band 3 2 Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 39452 3 S 313 Werner Scharrer Kempten Bamberg Das Wappen des aus Kempten stammenden Bamberger Erzbischofs Dr Karl Braun In Allgauer Geschichtsfreund 100 2000 S 117 120 VorgangerAmtNachfolgerJohann Willibald Schenk von CastellFurstabt von Kempten 1639 1673Bernhard Gustav von Baden DurlachNormdaten Person GND 102836094 lobid OGND AKS VIAF 29931292 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giel von Gielsberg RomanALTERNATIVNAMEN Giel von Gielsberg Romanus Christoph Bernhard Taufname KURZBESCHREIBUNG deutscher Abt Furstabt im Furststift Kempten 1639 1673 GEBURTSDATUM 1612STERBEDATUM 1673STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roman Giel von Gielsberg amp oldid 225394847