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Der Weissruckengeier Gyps africanus ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier Aegypiinae Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst grosse Teile Afrikas sudlich der Sahara Aufgrund starker Bestandsruckgange in Teilen des Verbreitungsgebietes stuft die IUCN den Weissruckengeier als Art der Roten Liste critically endangered ein WeissruckengeierWeissruckengeier Gyps africanus SystematikOrdnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie Altweltgeier Aegypiinae Gattung GypsArt WeissruckengeierWissenschaftlicher NameGyps africanusSalvadori 1865Weissruckengeier auf Horst Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bestand und Gefahrdung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenWeissruckengeier sind mittelgrosse Altweltgeier mit langen Flugeln und einem kurzen und nur leicht gerundeten Schwanz Die Handschwingen sind tief gefingert Die Armschwingen sind langer als die inneren Handschwingen so dass der Flugelhinterrand geschwungen ist und nicht gerade Die Art zeigt keinen Sexualdimorphismus bezuglich Farbung Grosse oder Gewicht Die Korperlange betragt 78 90 cm die Flugelspannweite 197 229 cm das Gewicht 4 2 7 2 kg und die Flugellange 550 640 mm 1 Dieser Geier ist insgesamt recht einfarbig braunlich zeigt jedoch weisse Gefiederpartien Der grosste Teil des Rumpfes die Beinbefiederung sowie die kleinen und mittleren Oberflugeldecken sind bei adulten Vogeln blass braun bis hell rotbraun mit auf der Rumpfunterseite ausgepragten hellbeigen Stricheln Bei sehr alten Vogeln konnen diese Gefiederpartien fast cremeweiss sein Damit kontrastierend sind die grossen Ober und Unterflugeldecken die Schwingen und die Steuerfedern fast einfarbig schwarzbraun Unterer Rucken Burzel sowie die kleinen und mittleren Unterflugeldecken sind weiss Die Haut von Kopf und Hals ist schwarz und mehr oder weniger sparlich weisslich oder cremefarben bedunt Diese Dunen sind auf Oberkopf und Nacken am dichtesten und fehlen weitgehend im Gesicht und am Vorderhals Die lockere dicht flaumige Halskrause ist weiss Der recht lange und kraftige Schnabel die Wachshaut die unbefiederten Teile der Beine und die Zehen sind schwarzlich grau Jungvogel sind deutlich dunkler als adulte Tiere Im Jugendkleid sind der gesamte Rumpf einschliesslich Burzel sowie die kleinen und mittleren Ober und Unterflugeldecken dunkelbraun mit schmalen weisslichen Stricheln Die Halskrause besteht aus schmal lanzettlichen hellbraunen Federn Kopf und Hals sind dichter bedunt die nackte Gesichtshaut ist grunlich schwarz Weissruckengeier sind im Alter von 6 bis 7 Jahren ausgefarbt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile Afrikas sudlich der Sahara Es reicht in Ost West Richtung vom Senegal bis nach Somalia in Nord Sud Richtung vom Suden Malis und dem Osten Sudans unter Aussparung des zentralafrikanischen Regenwaldes bis in das nordliche Sudafrika Die Art bewohnt ein breites Spektrum offener und baumbestandener Landschaften von offenem Grasland Savanne und offenen Sumpfen bis hin zu sparlich bewaldeten Bereichen flussbegleitendem Baumbestand und Dornbuschvegetation Sie fehlt in dichter baumbestandenen Landschaften und im geschlossenen Wald Diese Geier sind dort am haufigsten wo auch grossere Saugetiere als Nahrung haufig sind und zeigen auch eine enge Bindung an Rinderfarmen und viehhaltende Nomaden meiden jedoch Dorfer und Stadte Weissruckengeier kommen uberwiegend von Meereshohe bis 1500 m Hohe vor in Kenia jedoch auch bis 3000 m Hohe und in Athiopien sogar bis 3500 m Ernahrung BearbeitenDie Nahrung besteht wie bei anderen Arten der Gattung Gyps wohl ausschliesslich aus Aas vor allem von grossen Saugetieren Die Tiere fressen vor allem die Innereien und das weichere Fleisch nbsp Mehrere Weissruckengeier zusammen mit einem Ohrengeier in Aasnahe in BotswanaDie Nahrungssuche beginnt zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang Weissruckengeier kreisen in der Thermik bis in Hohen von 200 bis 500 m und beobachten dann andere Aas oder lebende Tiere fressende Vogel und Saugetiere Die haufig zuerst am Aas treffenden Kappengeier und vor allem immature Gaukler locken dann schnell eine grossere Zahl von Weissruckengeiern an Die Art ist am Aas meist der haufigste Geier an einem einzelnen Aas konnen sich mehrere Dutzend oder sogar mehrere Hundert Weissruckengeier sammeln Kleinere Sauger wie Impalas konnen dann in weniger als 10 Minuten komplett verzehrt sein Die Art ist nicht kraftig genug um dicke Haut aufzureissen der schlanke Schnabel der schmale Kopf und der lange Hals sind aber sehr gut geeignet durch Offnungen jeder Art oder Wunden tief in den Tierkorper einzudringen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei eines Weissruckengeiers Die Art brutet gelegentlich einzeln meist jedoch in lockeren Kolonien aus 5 20 Paaren in benachbarten Baumen gelegentlich bruten mehrere Paare im selben Baum Die Brutzeit variiert je nach geografischer Verbreitung Sie fallt im nordlichen Afrika uberwiegend in die Zeit von Oktober bis Juni in Sudost und Sudafrika vor allem auf April Mai bis Dezember oder Januar und ist im aquatornahen Uganda und Kenia ganzjahrig Das relativ kleine 34 100 cm breite und 10 90 cm hohe Nest wird in 5 bis 50 m Hohe auf der Krone eines grossen Baumes errichtet Es besteht aus Asten und wird mit Gras und grunen Blattern ausgepolstert Die ein bis drei Eier werden 56 58 Tage lang bebrutet Die Nestlingszeit dauert 120 130 Tage Bestand und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Weissruckengeier auf der Lauer in BotswanaDie Art ist der haufigste Geier in Afrika sudlich der Sahara der Weltbestand wurde Anfang der 1990er Jahre auf 270 000 Individuen geschatzt 2 Im westlichen Afrika ist der Bestand jedoch ahnlich wie bei anderen Geiern um uber 90 eingebrochen Auch im Sudan und in Kenia ist der Bestand rucklaufig In Athiopien Tansania und im sudlichen Afrika sind die Bestande offenbar noch stabil Hauptruckgangsursachen sind Lebensraumzerstorung infolge von landwirtschaftlicher Nutzung die Reduktion des Bestandes grosser Sauger menschliche Verfolgung und Kollisionen mit Stromleitungen Die IUCN stuft den Weissruckengeier inzwischen als vom Aussterben bedrohte Art critically endangered ein Literatur BearbeitenJames Ferguson Lees David A Christie Raptors of the World Christopher Helm London 2001 ISBN 0 7136 8026 1 S 122 123 und 425 426 Einzelnachweise Bearbeiten J Ferguson Lees D A Christie Raptors of the World Christopher Helm London 2001 S 122 und 426 J Ferguson Lees D A Christie Raptors of the World Christopher Helm London 2001 S 426 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissruckengeier Gyps africanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weissruckengeier Gyps africanus auf eBird org Gyps africanus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2004 Abgerufen am 17 Januar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissruckengeier amp oldid 239593427