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Der Weisse Thun Thunnus alalunga oder Langflossenthun ist eine Thunfischart und ein bedeutender Speisefisch Er kommt in allen tropischen und gemassigten Ozeanen sowie dem Mittelmeer vor Die englische Bezeichnung fur diesen Fisch ist Albacore In einigen Gegenden werden jedoch auch andere Thunfischarten vor allem der Gelbflossen Thun als Albacore bezeichnet in Chile tragt der Schwertfisch Xiphius gladius die Bezeichnung albacora wahrend in anderen spanischsprachigen Nationen unter dem gleichen Namen wieder der Weisse Thun bezeichnet wird Weisser ThunWeisser Thun Thunnus alalunga SystematikStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung ScombriformesFamilie Makrelen und Thunfische Scombridae Gattung Thunfische Thunnus Art Weisser ThunWissenschaftlicher NameThunnus alalunga Bonnaterre 1788 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 2 1 Verbreitungsgebiet 2 2 Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 3 2 Wanderungen 4 Nutzung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Weisser Thun Thunnus alalunga Der Weisse Thun ist eine verhaltnismassig kleine Art der Thunfische Er erreicht eine Lange von bis zu 140 cm und wird dabei bis zu 60 kg schwer Dabei unterscheiden sich die Korpergrossen der verschiedenen Populationen Im Oberflachenbereich des Pazifik werden vor allem kleinere Thunfische mit Korperlangen von 55 bis 80 Zentimeter gefangen wahrend durch Langleinenfischerei auch grossere Exemplare zwischen 95 und 115 Zentimeter angelandet werden Im Indischen Ozean liegen die Korperlangen in der Regel zwischen 40 und 100 Zentimeter und im Atlantik sind Tiere bis 110 Zentimeter nicht ungewohnlich Die Korperfarbung ist am Rucken und den oberen Flanken blauschwarz wobei sich ein breites irisierendes Band uber die Korperseiten zieht Die erste Ruckenflosse ist dunkelgelb die zweite Ruckenflosse und die Afterflosse hellgelb gefarbt Die Finlets sind dunkel der hintere Rand der Schwanzflosse hell gerandet Die grosste Hohe erreicht der Fisch etwas weiter schwanzwarts als andere Thunfischarten Sie liegt in der Regel nicht im Bereich der ersten Ruckenflosse sondern kurz dahinter am vorderen Ansatz der zweiten Ruckenflosse Die Brustflossen des weissen Thun sind sehr lang und entsprechend etwa 30 der Gesamtlange des Fisches Die stachelige erste Ruckenflosse hat eine konkave Form wie bei allen Thunfischen folgen auf die zweite Ruckenflosse sowie der Afterflosse eine Reihe von kleineren Flossen Finlets Die Afterflossen sind bei kleinen Individuen unter 50 Zentimeter Korperlange im Verhaltnis zu anderen Thunfischarten kurzer ausgebildet Verbreitung und Lebensraum BearbeitenVerbreitungsgebiet Bearbeiten Das Verbreitungsgebiet des Weissen Thuns erstreckt sich weltweit durch alle Ozeane der gemassigten und tropischen Meeresgebiete einschliesslich des Mittelmeeres Es bildet einen Gurtel vom 45 bis 50 Breitengrad nordlicher Breite bis zum 30 bis 40 Grad sudlicher Breite der nur im Bereich des ostlichen Pazifik vor der Kuste Mittel und Sudamerikas grossflachig unterbrochen ist Zwischen dem 10 Grad nordlicher und dem 10 Grad sudlicher Breite ist er nur in grosseren Tiefen und nicht an der Wasseroberflache anzutreffen Lebensraum Bearbeiten Der Weisse Thun ist ein Hochseefisch der sich vor allem in den oberen und mittleren Wasserschichten bis in Tiefen von mindestens 380 Metern im Pazifik und 600 Metern im Atlantik aufhalt Dabei findet man ihn in Oberflachenwasser mit Temperaturen von 15 6 bis 19 4 C wobei er fur kurze Zeit auch geringere Temperaturen toleriert Grossere Individuen im Atlantik mit Korperlangen von 80 bis 125 Zentimeter Korperlangen finden sich vor allem in kuhleren Wasserschichten wahrend kleinere Exemplare die warmeren Schichten bevorzugen Im Pazifik ist dieser Zusammenhang offensichtlich andersherum Die Tiere konzentrieren sich vor allem entlang von thermalen Diskontinuitaten wie sie etwa in der Transitionszone im Nordpazifik oder der Koroshio Zone ostlich von Japan wo sie entsprechend in grosser Zahl gefangen werden Diese Gebiete zeichnen sich durch aufsteigende kuhle Wasserschichten aus die Organismen aus tieferen Schichten mitfuhren gleichzeitig jedoch auch sauerstoffarmer sind Die Minimalkonzentration fur Sauerstoff entspricht wahrscheinlich der des Gelbflossen Thun und liegt bei etwa 2 Milliliter pro Liter Lebensweise BearbeitenWie alle Thunfische ist auch der Weisse Thun ein opportunistischer Jager und ernahrt sich von einem grossen Spektrum kleinerer Schwarmfische Krebstiere und Tintenfische Aufgrund ihrer Grosse werden sie selbst nur von wenigen Raubern gejagt vor allem Haie und Zahnwale kommen als Pradatoren in Frage Fortpflanzung Bearbeiten Die Tiere im Pazifik erreichen ihre Geschlechtsreife bei etwa 90 Zentimeter Weibchen bzw 97 Zentimeter Mannchen Im Atlantik werden beide Geschlechter ab Korperlangen von etwa 94 Zentimeter geschlechtsreif Obwohl die Fruchtbarkeit generell mit der Korpergrosse der Weibchen zunimmt gibt es keinen engeren Zusammenhang zwischen der Korpergrosse und der Grosse der Eierstocke oder der Eianzahl Ein etwa 20 Kilogramm schweres Weibchen kann in einer Saison zwei bis drei Millionen Eier produzieren die in mindestens zwei Schuben entlassen und besamt werden Die Geschlechterzusammensetzung bei Jungfangen betragt im Regelfall etwa 1 1 sie verschiebt sich bei Fangen von geschlechtsreifen Tieren leicht in Richtung eines Ubergewichts der Mannchen die geschlechtsreifen Weibchen haben offensichtlich eine hohere Mortalitatsrate Wanderungen Bearbeiten Die Tiere ziehen haufiger mit den Wasserschichten als entlang von Temperatur oder Sauerstoffgrenzen Dabei legen sie sehr grosse Entfernungen zuruck Sie bilden Wandergruppen mit anderen Artgenossen des gleichen Alters Ausserdem bilden sie Gruppen mit anderen wandernden Thunfischarten Haufig sind die Gruppen mit treibenden Objekten wie etwa Seegras assoziiert Es wurden unterschiedliche sich teilweise widersprechende Modelle entwickelt um diese Wanderungen zu beschreiben Mindestens zwei Populationen werden jeweils fur den Atlantik und Pazifik angenommen zwischen denen wahrscheinlich nur geringe Interaktionen und Genflusse stattfinden Nutzung Bearbeiten nbsp Geraucherter AlbacoreDer Weisse Thun ist ein wertvoller Speisefisch und die Fischerei nach ihm wirtschaftlich bedeutsam Er hat einen Anteil von 3 6 an den globalen Thunfischfangen wobei die Mengen von 1997 bis 2004 kontinuierlich mehr als 220 000 Tonnen pro Jahr betrugen Im Jahr 2005 ging die Thunfischmenge rapide zuruck in dem Jahr wurden nur 54 412 Tonnen Weisser Thun gefischt 1 Er wird mit Angeln durch Leinenfischen und mit Treibnetzen gefangen Dabei liegen die Fanggebiete vor allem im Pazifik wo mehr als die Halfte der Fange herkommen Zu den Hauptfangnationen gehoren Japan Spanien Frankreich die USA Neuseeland und Australien Er ist zudem bei Sportfischern sehr beliebt Weisser Thun wird sowohl frisch gerauchert als auch konserviert in Dosen vermarktet Er wird als der Dosenthunfisch mit der hochsten Qualitat eingeschatzt allerdings hat man in ihm auch mehr Quecksilberanteile festgestellt als bei allen anderen Thunfischarten Es kam daher auch schon zu Ruckrufen von Dosenfisch mit hohem Quecksilberanteil Insgesamt wird der Weisse Thun von der IUCN als potenziell gefahrdet Near Threatened eingestuft Die Art hat weltweit fur die industrielle Fischerei Bedeutung In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes gibt es reglementierte Fangquoten allerdings sind fur das Mittelmeer und den Indischen Ozean Neubewertungen notig Im Indischen Ozean im Sudatlantik und im sudlichen Pazifik liegen die Fangquoten derzeit unter der maximalen im Idealfall eine nachhaltige Nutzung gewahrleistenden Quote Maximum Sustainable Yield MSY Nachdem der Nordatlantik in den letzten Jahren uberfischt wurde wurden 2009 die Fangquoten entsprechend den Vorschlagen der Wissenschaftler festgelegt um diesen Prozess aufzuhalten Im Nordpazifik gab es bislang nur einen sehr kleinen Bestandsruckgang allerdings nimmt man an dass die derzeitigen Entnahmen der Fischerei dort uber der Nachhaltigkeitsgrenze liegen 2 Einzelnachweise Bearbeiten Daten nach FAO Datenbank Global Tuna Catches by Stock 1950 2005 Siehe hier Zahlen nach 2005 liegen nicht vor Thunnus alalunga in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 2 Abgerufen am 20 Marz 2012 Literatur BearbeitenBruce B Collette Cornelia E Nauen Scombrids of the world An annotated and illustrated catalogue of tunas mackerels bonitos and related species known to date FAO Species Catalogue Bd 2 FAO Fisheries Synopsis Nr 125 Bd 2 United Nations Development Programme u a Rom 1983 ISBN 92 5 101381 0 S 81 83 Vollstandige Ausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisser Thun Thunnus alalunga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weisser Thun auf Fishbase org englisch Weisser Thun im Animal Diversity Web Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisser Thun amp oldid 223911402