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Weisser Hirsch seit dem 20 Jahrhundert unter dem Namen Berghof bekannt ist eine heute aus mehreren Gebauden bestehende Hausergruppe im Erzgebirgskreis Freistaat Sachsen an der Grenze zur Tschechischen Republik Wahrend die unter Berghof bekannte Gaststatte zur Stadt Johstadt gehort liegt das einstige Forsthaus in der Flur der Gemeinde Konigswalde Direkt auf tschechischer Seite lag bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts die bohmische Siedlung Weisser Hirsch deren Flur heute zum Ortsteil Cerny Potok Pleil Sorgenthal der Gemeinde Krystofovy Hamry Christophhammer gehort Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Tourismus 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Hausergruppe Weisser Hirsch liegt auf dem Kamm des Mittleren Erzgebirges an der Grenze zur Tschechischen Republik Wahrend das heute als Berghof bezeichnete Gasthaus zu Johstadt gehort befindet sich das Forsthaus westlich des Conduppelbachs auf Konigswalder Flur Die Hauser auf bohmischer Seite wurden nach 1945 abgerissen Die Hausergruppe liegt an der Verbindungsstrasse von Johstadt nach Kuhberg Geschichte Bearbeiten nbsp Konigswalde Forsthaus Weisser Hirsch nbsp Johstadt Berghof Weisser Hirsch nbsp Schema des im Jahr 1912 geplanten Bahnhofs Weisser Hirsch der nie realisierten Schmalspurbahn zwischen Johstadt und Weipert nbsp Berghof bei Johstadt mit Berg Barenstein nbsp Johstadt Wegweiser beim Berghof Weisser Hirsch Das heute als Berghof bekannte Gasthaus und Ferienheim an der Strasse von Johstadt nach Kuhberg wurde bis Mitte des 20 Jahrhunderts als Weisser Hirsch bezeichnet Vermutlich ruhrte der Name vom ca 300 Meter westlich gelegenen Forsthaus her und wurde erst spater auf das Gasthaus ubertragen An der Stelle des Gasthofs wurde ursprunglich ein Kohlenmeiler betrieben Urkundlich ist belegt dass der Johstadter Forster Christian Ebert der Grunder des Weissen Hirschs war Ebert erhielt im Jahr 1657 eine Anstellung als kurfurstlicher Forster in Johstadt Zu dieser Zeit war er bereits Besitzer zweier Anwesen in Johstadt Durch das genehmigte Gesuch der Uberlassung des an der sachsisch bohmischen Grenze liegenden Stockholz genannten Waldes wurde Ebert Besitzer des Flurstucks um den spateren Weissen Hirsch Am 23 Marz 1662 legte der Oberforst und Waldmeister Hans Ernst Romer unter Hinzuziehung benachbarter Forstbeamter und des Stadtrichters von Johstadt die Grenze des Grundstuckes fest In der angefertigten Urkunde ist als Grenze an zwei Seiten der Conduppelbach und der Bleyensteig Grenzweg belegt Ebert errichtete auf dieser Flur eine Gaststatte mit Schmiede und nannte das Anwesen Weisser Hirsch Urkundlich belegt ist dieser Name erstmals im Jahr 1664 als Andreas Ries den Gasthof pachtete Auch in spaterer Zeit verpachtete Ebert den Gasthof Der Lastenverkehr auf den nahen Handelsstrassen versprach Verdienst durch Einkehr Vorspanndienst und Schmiede In fruherer Zeit fuhrte eine Strasse von Konigswalde ins bohmische Kaaden Sie wurde noch in Schumanns Ortslexikon von 1818 erwahnt war aber zu dieser Zeit bereits eingegangen Weiterhin fuhrte jenseits der sachsischen Grenze der Pressnitzer Pass entlang Diese von Halle Saale kommende Salzstrasse uberquerte bei Kuhberg die Landesgrenze und fuhrte uber Weipert Grund und Pleil Sorgenthal nach Kaaden auf bohmischer Seite am Weissen Hirsch vorbei Der Viehbestand des Weissen Hirschs war lediglich fur den eigenen Bedarf angelegt Nach dem Christian Ebert im Jahr 1686 gestorben war erfolgte erst 1691 eine Erbteilung Von den drei mannlichen und vier weiblichen Erben ubernahm Tochter Anna Sophie den Gasthof Diese war mit Theodor Ernesti in Johstadt dem spateren Pfarrer in Arnsfeld und Grumbach verheiratet Bis 1762 waren nur direkte Nachkommen Eberts die Besitzer des Weissen Hirschs In diesem Jahr erwarb Johann Andreas Weber aus Kleinruckerswalde die Wirtschaft dessen Ehefrau Johanna Concordia geb Ebert einer Seitenlinie der Familie Ebert entstammte Die Tochter Webers heiratete einen aus Mahren eingewanderten Deutschen namens Langhammer dem dann weiter zwei Generationen namens Langhammer folgten Als Besitzer des Gasthofs Weisser Hirsch ist um 1861 Friedrich Jonathan Langhammer nachgewiesen 1876 starb der letzte Besitzer aus der vorerwahnten Familie Langhammer Die Witwe bewirtschaftete den Betrieb noch bis 1883 Nach zwei Branden wurde der Gasthof am 4 November 1906 wieder eroffnet Verwaltungsrechtlich war der Weisse Hirsch bis 1835 als Einzelgrundstuck dem kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Wolkenstein unterstellt Erst dann wurde er der Stadt Johstadt unterstellt In der Nahe des Gasthofs bestand um 1850 ein ausgedehnter Torfstich der zu dieser Zeit guten Absatz bei offentlichen Anstalten und privaten Haushalten im Annaberger Raum hatte Erst nachdem in den 1870er Jahren die Bahnstrecke Annaberg Weipert eroffnet wurde ging der Bedarf an Torf als Brennmaterial stark zuruck da kostengunstig bohmische Kohle herangeschafft werden konnte Mit dem Eingehen des Torfstichs wurde das Torfhaus im Jahr 1885 abgebrochen Friedrich Zeeh der letzte Torfmeister starb 1890 im Alter von 89 Jahren in Kuhberg In einem Messtischblatt aus dem Jahr 1912 wurde zwischen dem Forsthaus westlich des Conduppelbachs und dem Gasthaus Weisser Hirsch am Ostufer des Bachs unterschieden Die Bezeichnung Weisser Hirsch ubertrug sich auch auf die benachbarten Hauser auf bohmischer Seite im Tal des Conduppelbachs und auf der Hohe uber dem Blechhammer in Weipert Grund Diese gehorten zur Gemeinde Pleil Sorgenthal 1 Nur 30 Meter hinter der sachsischen Grenze befand sich auf bohmischer Seite das Forsthaus des Weiperter Reviers direkt gegenuber vom sachsischen Gasthof Weisser Hirsch Zu dieser Zeit existierte zwischen der sachsischen und der bohmischen Seite eine Strasse die weiter nach Weipert fuhrte 2 Um 1912 existierten weit fortgeschrittene Plane der Verlangerung der Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt uber die sachsisch bohmische Landesgrenze zum Bahnhof Weipert Dieses Projekt sah jeweils einen Bahnhof in Pleil und in der bohmischen Siedlung Weisser Hirsch vor Der Bahnhof Weisser Hirsch hatte sich etwas sudlich des bohmischen Forsthauses befunden Wegen des Ersten Weltkrieges und der politischen Veranderung nach dem Krieg kam das Projekt jedoch uber eine Entwurfsplanung nicht hinaus Um 1932 38 war die Bezeichnung Weisser Hirsch ebenfalls fur das Forsthaus und die Gaststatte auf deutscher sowie die Siedlung um das bohmische Forsthaus auf tschechischer Seite gebrauchlich Nachdem deutsche Truppen im Oktober 1938 das Sudetenland und mit ihm auch das Gemeindegebiet von Pleil Sorgenthal mit dem bohmischen Weissen Hirsch besetzten erfolgte am 10 Oktober 1938 dessen Eingliederung in den Bezirk Pressnitz im Reichsgau Sudetenland Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Jahr 1945 die Tschechoslowakei in den Grenzen aus der Zeit vor dem Munchner Abkommen wiederhergestellt zu der nun auch der bohmische Teil vom Weissen Hirsch wieder gehorte Zwischen 1945 und 1946 wurde die deutschbohmische Bevolkerung vertrieben und die Hauser aufgrund ihrer Nahe zur Staatsgrenze vollstandig abgerissen Auch die sachsische Seite des Weissen Hirschs hatte unter den geschichtlichen Entwicklungen zu leiden Durch den Bau der Eisenbahnstrecken in der Umgegend und der Anlage neuer Strassen blieben in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts vermehrt Gaste aus 1939 ubernahm die Familie Bohring den Landgasthof der in diesem Zuge seine rustikal erzgebirgische Einrichtung und den Namen Berghof erhielt Auf einer Wanderkarte von 1957 erscheint fur die Gaststatte nur noch die Bezeichnung Berghof In der Gegenwart besteht der Berghof als einzelnes Gebaude in der Johstadter Flur in dem eine Gastwirtschaft betrieben wird Das Forsthaus liegt in der Flur von Konigswalde Tourismus BearbeitenDer Berghof Weisser Hirsch wird von je einem uberregionalen bzw regionalen Wander bzw Radweg tangiert Die Etappe 7 des Kammwegs Erzgebirge Vogtland von Satzung nach Barenstein 3 verlauft von Johstadt zum Berghof und dann durch das Tal des Conduppelbachs Der Annaberger Landring Sudwestteil des Sudrings verlauft ostlich von Konigswalde durch das Tal des Conduppelbachs uber den Berghof nach Johstadt 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisser Hirsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Weisse Hirsch in Amtsblatt der Gemeinde Barenstein Ausgabe 02 2013 S 9f Der Weisse Hirsch auf der Webseite www alt erzgebirge de Der Weisse Hirsch auf einer privaten Seite von KonigswaldeEinzelnachweise Bearbeiten Die bohmische Siedlung Weisser Hirsch auf deutschboehmen de Der Weisse Hirsch auf einer Karte des Schulbezirks Pressnitz Memento des Originals vom 3 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot reischdorf lima city de Webseite des Kammwegs Erzgebirge Vogtland Karte des Annaberger Landrings50 501409 13 060245 Koordinaten 50 30 5 1 N 13 3 36 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisser Hirsch Johstadt amp oldid 230755211