www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel bezieht sich auf den romischen Siedlungsplatz bei Gross Umstadt Heubach Fur das Stadtschloss der Wambolt von Umstadt in Gross Umstadt siehe Wambolt sches Schloss Das sogenannte Wamboltsche Schlosschen bei Gross Umstadt Heubach ist eine romische Siedlungsstelle auf einem Hohenrucken zwischen Heubach und Breuberg Sandbach Ihren Namen erhielt sie weil man sie ursprunglich fur die Stammburg der Wambolt von Umstadt hielt Durch verschiedene Ausgrabungen seit 1878 wurde der romische Ursprung der Gebaude nachgewiesen Skizze der Lage der romischen Fundstelle Die Frankfurter Strasse fruher Alte Hochster Strasse ist der heutige Hohenweg der Alte Grenzweg entspricht dem nachgewiesenen Weg zu romischer Zeit Ansicht der konservierten Grundmauern von Gebaude I Ansicht vom heutigen Forstweg Alte Frankfurter Strasse Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Erforschung 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Fundstelle liegt im vorderen Odenwald nordwestlich der Burg Breuberg nahe der heutigen Gemeindegrenze zwischen Breuberg und Gross Umstadt im Walddistrikt Heidestock Der Gipfel des fast gleichnamigen Heidenstocks liegt allerdings etwa 500 m nordlich Der Hohenrucken auf etwa 330 m u NN fallt nach Nordwesten Richtung Heubach Osten Wald Amorbach und Hainstadt und Suden Sandbach zu steil ab und ist heute dicht bewaldet Sudlich der Fundstelle biegt der Hohenrucken nach Westen ab In annahernd nord sudlicher Richtung verlauft die Alte Frankfurter Strasse auch Alte Hochster Strasse bezeichnet durch die Siedlungsstelle eine Altstrasse die vermutlich schon in romischer Zeit bestand 1 Erforschung BearbeitenDer Sage nach sollte es sich bei der Ruine um den Stammsitz der Herren Wambolt von Umstadt handeln ein im Odenwald seit dem 13 Jahrhundert nachweisbares Adelsgeschlecht Erste Ausgrabungen an der Anlage liess der Historische Verein fur das Grossherzogtum Hessen 1878 unter Heinrich Giess durchfuhren Gebaude II Fundstucke aus dieser Tatigkeit ergaben bereits damals eine Datierung der Ruinenstatte in romische Zeit Weitere Grabungen wurden 1977 sowie zwischen 1980 und 1985 durch die Archaologische und volkskundliche Arbeitsgemeinschaft Dieburg e V AVA durchgefuhrt Sie fuhrten zur Freilegung und Konservierung der heute sichtbaren Mauerzuge Ebenfalls durch die AVA wurden in der Anlage einige Schautafeln zur Erlauterung aufgestellt Anlage Bearbeiten nbsp Karte von 1725 ganz links ist der Standort der ehemaligen villa rusticaVor den Grabungen war neben den Schutthugeln der drei Gebaude die Umfassungsmauer als Wall zu erkennen Sie weist einen unregelmassigen Grundriss von rund 60 75 80 90 m bei teilweise recht scharfwinkligen Ecken auf Darin befanden sich drei Gebaude von denen die Fundamente des Gebaudes I zusammen mit Teilen der Umfassungsmauer konserviert sind Die Einbindung des Gebaudes in die Umfassungsmauer sowie eine daran erkennbare Baufuge legen nahe dass dieses 12 13 m grosse Gebaude bereits bestand als die Mauer errichtet wurde Ein spaterer Einbau in der Nordwest Ecke des Gebaudes kann als Reduktion oder turmartiger Aufbau interpretiert werden Mindestens zwei weitere Gebaude II und III innerhalb der Anlage sind als Schutthugel im Waldboden zu erkennen und nicht konserviert Fundstucke aus den Grabungen sind eher durftig Neben wenigen Keramikscherben handelt es sich dabei um Muhlsteinfragmente und eine Eisenplatte die in Gebaude I geborgen wurde Da auch keine Brandspuren festgestellt werden konnten lasst dies an eine planmassige Raumung der Anlage wahrscheinlich mit dem Limesfall um 260 n Chr denken Die Interpretation der Anlage variiert zwischen einer Strassenstation einem Heiligtum sowie einem romischen Gutshof Villa rustica der aufgrund der Topographie stark auf Weidewirtschaft basierte Literatur BearbeitenArchaologische und volkskundliche Arbeitsgemeinschaft AVA des Museums in Dieburg e V Hrsg Zeugen der Vergangenheit Vorgeschichte Romerzeit Mittelalter im Dieburger Land dargestellt anhand den Bodenfunden von 1970 1980 Dieburg 1980 S 54 Heinrich Giess Schloss Breuberg im Odenwald und die germanischen und romischen Denkmaler in seiner Umgebung Allendorf Heppenheim 1893 S 20f Friedrich Mossinger Die Romer im Odenwald Sudhessische Post Heppenheim 1954 Schriften fur Heimatkunde und Heimatpflege im sudhessischen Raum 13 14 S 40 Egon Schallmayer Gross Umstadt Heubach DA Rom Gutshof Wamboltsches Schlosschen In Dietwulf Baatz Fritz Rudolf Herrmann Hrsg Die Romer in Hessen Lizenzausgabe der Auflage von 1989 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 S 331f Egon Schallmayer Die Romer in Rai Breitenbach In Stadt Breuberg Hrsg 1200 Jahre Rai Breitenbach 798 1998 Breuberg 1997 S 97 99 Fundberichte aus Hessen 26 1 1986 S 392 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wamboltsches Schlosschen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Egon Schallmayer Die Romer in Rai Breitenbach In Stadt Breuberg Hrsg 1200 Jahre Rai Breitenbach 798 1998 Breuberg 1997 S 86 49 833104 9 00822 Koordinaten 49 49 59 2 N 9 0 29 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wamboltsches Schlosschen amp oldid 235974180