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Walter Maria Erich Freiherr von Steinacker auch Walther von Steinaecker 18 Juni 1883 in Koln 7 November 1956 in Bonn 1 war ein deutscher Jurist und Nationalsozialist der zur Zeit des Nationalsozialismus zunachst Generalstaatsanwalt dann Prasident des Oberlandesgerichts Breslau und schliesslich Prasident des Landeserbhofgerichts war Biografie BearbeitenSteinacker war der Sohn der Karola Mayer Fitzeroy 1854 1920 Tochter eines Rechtsanwalts und des spateren Generalleutnants Heinrich Freiherr von Steinaecker Steinacker 1850 1926 Er hatte sechs Geschwister die Vorfahren wurden 1637 nobilitiert 2 Nach dem Jurastudium trat Steinacker 1913 als Gerichtsassessor in den Justizdienst ein 3 Nach dem Ersten Weltkrieg Steinacker war ein militarisch als untauglich eingestufter und somit ungedienter Jurist 4 war er ab 1919 Staatsanwalt in Ratibor dann ab 1922 in Essen und ab 1927 am Landgericht III in Berlin tatig 3 Ab 1929 war er Oberstaatsanwalt in Braunsberg und ab Mai 1930 in gleicher Funktion am Landgericht I in Berlin tatig 2 Steinacker war als Oberstaatsanwalt in den offentlichkeitswirksamen Prozess um den Sklarek Skandal involviert den er als Symptom des Zeitgeistes ansah Gegen Ende der Beweisaufnahme konstatierte er das Verfahren habe in Abgrunde der sittlichen Auffassung hineingeleuchtet die man in Deutschland nicht fur moglich gehalten hatte 5 Anfang Dezember 1931 wurde er Mitglied der NSDAP und betatigte sich im Propagandastab der Partei weswegen er im Oktober 1932 einen Verweis seines Vorgesetzten erhielt 6 Beim Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ wurde er Gaufachgruppenleiter 2 Der SA trat Steinacker Anfang November 1933 im Rang eines Rottenfuhrers bei wurde eine Woche spater zum SA Sturmbannfuhrer befordert und erreichte nach dem neuesten Stand der Forschung in dieser NS Organisation am 9 November 1943 7 den Rang eines SA Oberfuhrers 4 Er trat als Parteiredner auf 2 Steinacker war der SA Gruppe Division Niedersachsen zugeordnet Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Steinacker im Zuge von Personalwechseln im Reichsjustizministerium als Nachfolger des Zentrum Mitglieds Heinrich Holscher im Gesprach 8 Schliesslich wurde er Anfang Juni 1933 Generalstaatsanwalt in Hamm 2 In von ihm verfassten juristischen Aufsatzen forderte er im NS Duktus ein scharfes Vorgehen gegen Kommunisten und setzte sich fur harte Strafen bei Hoch und Landesverrat ein Auch befurwortete er Zwangssterilisierungen von Kriminellen zum Schutz der so genannten Volksgemeinschaft Er resumierte seine Tatigkeit als Generalstaatsanwalt in Hamm mit dem Ergebnis dass alles verschwande was nicht tauglich fur das Dritte Reich und die Aufgaben des Fuhrers war 6 Anfang Januar 1936 wurde er Prasident des Oberlandesgerichtes Breslau Im Januar 1943 wurde er Prasident des Landeserbhofgerichts in Celle 2 Im Herbst 1944 wurde das Landeserbhofgericht aufgelost 9 Steinacker vertrat danach Hans Semler wahrend dessen kriegsbedingten Abwesenheit kommissarisch als Prasident am Oberlandesgericht Hamm 10 Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Steinacker im April 1945 festgenommen und befand sich danach in US amerikanischer Internierung 11 Er trat 1948 in den Ruhestand und erhielt danach eine Pension als Oberstaatsanwalt Walter von Steinacker war dreimal verheiratet in erster Ehe mit Ludovica von Steinle in zweiter Beziehung mit Johanne Ingenrieth und in dritter Ehe mit Margot Wisnewski Die Kinder Sibylle Dorothea und Walther stammen aus erster Ehe Der Sohn Walther 1917 in Berlin geboren starb 1943 als Kapitanleutnant und U Boot Kommandant Literatur BearbeitenHans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel Band II Band 16 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1957 S 479 f ISBN 3 7980 0716 0 Hans Eckhard Niermann Politische Strafjustiz im Nationalsozialismus Exemplarische Bedingungen ihrer Durchsetzung und Radikalisierung im Dritten Reich 1933 1945 In Berichte aus der Geschichtswissenschaft Shaker Verlag Aachen 1996 ISBN 978 3 8265 5492 6 Einzelnachweise Bearbeiten Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel Band VII Band 68 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1978 S 441 f ISBN 3 7980 0768 3 a b c d e f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 S 600 ISBN 978 3 596 16048 8 a b Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Bd 12 12 I PDF 4 April 1925 bis 10 Mai 1938 Bearb von Reinhold Zilch unter Mitarb von Barbel Holtz Acta Borussica Neue Folge Hrsg Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften vormals Preussische Akademie der Wissenschaften Bd 2 Olms Weidmann Hildesheim 2004 S 707 ISBN 3 487 11009 1 a b Stephan Malinowski Sven Reichardt Die Reihen fest geschlossen Adlige im Fuhrerkorps der SA bis 1934 In Eckart Conze Monika Wienfort Hrsg Adel und Moderne Deutschland im europaischen Vergleich im 19 und 20 Jahrhundert Bohlau Verlag Koln 2004 S 128 ISBN 3 412 18603 1 Annika Klein Korruption und Korruptionsskandale in der Weimarer Republik in Schriften zur politischen Kommunikation Bd 16 V amp R Unipress Gottingen 2014 S 356 ISBN 978 3 8471 0194 9 a b Gedenkbuch fur die NS Opfer aus Wuppertal Der SA Fuhrer Zeitschrift der SA 1943 November Heft 11 8 Jahrgang Zentralverlag der NSDAP Frz Eher Nachf Munchen 1943 S 19 Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner 3 Auflage in Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd 28 Oldenbourg Munchen 2001 S 222 f ISBN 3 486 53833 0 Peter Lindemann Bedeutung der Herzogstadt sollte in der ganzen Welt gehoben werden Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive In Cellesche Zeitung 14 Juni 2013 Hans Eckhard Niermann Die Durchsetzung politischer und politisierter Strafjustiz im Dritten Reich ihre Entwicklung aufgezeigt am Beispiel des OLG Bezirks 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