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Walter Otto Stucki 9 August 1888 in Bern 8 Oktober 1963 ebenda heimatberechtigt in Konolfingen war ein Schweizer Politiker FDP und Diplomat Bekanntheit erlangte er vor allem durch sein Mitwirken an der unblutigen Befreiung der Stadt Vichy 1 und der Festnahme des Staatschefs Vichy Frankreichs Petain sowie durch seine Verhandlungen beim Washingtoner Abkommen Das Attribut gross mit dem sein Name von Zeitgenossen versehen wurde der grosse Stucki diente zur Unterscheidung von seinem Kollegen Carl Stucki kleiner Stucki Inhaltsverzeichnis 1 Aufstieg und Vorkriegsjahre 2 Zeit als Botschafter im besetzten Frankreich 3 Nachkriegsjahre und Washingtoner Abkommen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufstieg und Vorkriegsjahre BearbeitenStucki studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Bern und erwarb das Fursprecherpatent In seiner Studienzeit wurde er Mitglied im Schweizerischen Zofingerverein 2 1917 wurde er fur zwei Jahre Generalsekretar des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartementes EVD Von 1924 bis 1935 war er Chef der Verhandlungsdelegation fur wirtschaftliche Fragen mit dem Ausland sowie 1925 Direktor der Handelsabteilung des EVD 1933 wurde Stucki zum Minister ernannt und zwei Jahre spater im Kanton Bern fur die FDP in den Nationalrat gewahlt Gleichzeitig begann er als Delegierter des Bundesrates fur Aussenhandel tatig zu werden 3 Zeit als Botschafter im besetzten Frankreich BearbeitenVon 1938 bis 1944 war Stucki Schweizer Gesandter in Paris und spater in Vichy Nach dem Fall der Dritten Republik im Juni 1940 zogen sich Stucki und ein grosser Teil der franzosischen Fuhrungselite unter ihnen auch der damalige Vizepremier Petain nach Vichy zuruck Von Vichy aus versorgte Stucki die Schweizer Behorden mittels eines geschmuggelten Kurzwellensenders mit Informationen 4 Am 19 August 1944 kam es aufgrund der Forderung von Cecil von Renthe Fink nach der Festnahme Petains beinahe zu einem deutschen Luft und Artillerie Angriff auf die Stadt Vichy der dank eines beherzten Appells von Stucki an den deutschen Kommandanten General von Neuborn verhindert werden konnte Petain wurde nach Vermittlung Stuckis am 19 August kampflos festgenommen nbsp Grabmal Walter Stuckis auf dem Berner BremgartenfriedhofNach dem Zusammenbruch des Petain Regimes reiste Stucki ins Zentralmassiv um mit den vorruckenden Maquis zu reden Dank Stuckis Interventionen wurde Vichy beim Anmarsch der alliierten Streitkrafte von der Wehrmacht kampflos geraumt Vergeltungsakte der Maquis an der kollaborierenden Bevolkerung blieben fast vollstandig aus Nachkriegsjahre und Washingtoner Abkommen Bearbeiten1945 wurde Stucki Chef der Abteilung fur Auswartiges des Politischen Departementes und der Kommission fur schweizerisch alliierte Verhandlungen Im August 1945 vermittelte er die Kapitulation Japans 5 Im Jahr danach war er als Delegierter des Bundesrates fur Spezialmissionen tatig und leitete die Kommission fur die schweizerisch alliierten Verhandlungen von Washington 6 7 1947 nahm er als Delegierter an der Havanna Konferenz fur Welthandel und Beschaftigung 1952 an der Londoner Konferenz uber die deutschen Schulden sowie uber die schweizerischen Guthaben gegenuber dem ehemaligen Deutschen Reich teil Schriften BearbeitenVon Petain zur Vierten Republik Verlag Herbert Lang amp Cie Bern 1947 Literatur BearbeitenEdgar Bonjour Konrad Stamm Walter Stucki In Historisches Lexikon der Schweiz Sacha Zala Stucki Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 616 Digitalisat Landry Charrier Walter Stucki Ministre de Suisse a Vichy 1940 1944 Internationale Tagung La Suisse entre consensus et conflits Enjeux et representations Clermont Ferrand 19 November 2015 Editions et presses universitaires de Reims Reims 2016 ISBN 978 2 37496 024 1 Konrad Stamm Der grosse Stucki Eine schweizerische Karriere von weltmannischem Format Minister Walter Stucki 1888 1963 Biografie NZZ Libro Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 812 6 3 Walter Stucki im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Thierry Wirth Vichy capitale de la France 1940 1944 In Collection Memoire d Allier Editions Les trois Roses 2015 ISBN 978 2 919431 11 3 Weblinks BearbeitenWalter Stucki in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Walter Stucki in der Archivdatenbank des Schweizerischen Bundesarchivs Zeitungsartikel uber Walter Stucki in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Christian Lecomte Vichy veut tuer ses vieux fantomes In Le Temps 31 Oktober 2008 Mario Konig Interhandel Die schweizerische Holding der IG Farben und ihre Metamorphosen eine Affare um Eigentum und Interessen 1910 1999 Veroffentlichungen der UEK Band 2 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 03 400602 0 S 283 Zusammenfassung PDF 16 kB a b Christoph Wehrli Ein aussergewohnlicher Diplomat In Neue Zurcher Zeitung 20 Marz 2013 Rezension Urs Gehriger Minister zwischen allen Fronten In Die Weltwoche 20 Oktober 2011 Marc Tribelhorn Wie ein Schweizer half den Zweiten Weltkrieg zu beenden Neue Zurcher Zeitung 6 August 2018 Guido Koller Simone Chiquet Der Befreiungsschlag nach dem Krieg In Neue Zurcher Zeitung 23 Mai 2016 Martin Stoll Als das FBI die Schweiz ins Visier nahm In Suddeutsche de 6 Marz 2014 Normdaten Person GND 130044857 lobid OGND AKS LCCN n88658972 VIAF 52784875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stucki WalterALTERNATIVNAMEN Stucki Walter Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker FDP GEBURTSDATUM 9 August 1888GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 8 Oktober 1963STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Stucki amp oldid 232407325