www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Walter Gemm 27 September 1898 in Halberstadt 17 Marz 1973 in Osterwieck war ein deutscher Veduten und Landschaftsmaler dessen Leben und Wirken eng mit seiner Geburtsstadt Halberstadt und dem nordlichen Harzvorland verbunden ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Kindheit Jugend Ausbildung 1 2 Nachkriegszeit 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Sammelmappen 4 Ausstellungen Auswahl 5 Ehrungen 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKindheit Jugend Ausbildung Bearbeiten Ernst Walter Gemm wurde als das zweite von sieben Kindern des Handschuhmachers Max Gemm in Halberstadt geboren Von 1904 bis 1912 besuchte Gemm die Unterstadtische Volksschule In den Jahren 1912 bis 1916 absolvierte er eine Lehre zum Dekorationsmaler 1916 besuchte er Kurse bei Adolf Rettelbusch in Magdeburg Der Militardienst im Ersten Weltkrieg in Frankreich von 1917 bis 1918 und bis Februar 1919 in Polen und Weissrussland unterbrach seine kunstlerische Ausbildung Ab April 1919 ermoglichte ihm ein Stipendium der Halberstadter Buchhorn Stiftung ein Studium an der Kunstgewerbeschule Magdeburg Fachklasse fur Dekorative Landschafts und Architekturmalerei bei Adolf Rettelbusch Nach einjahrigem Studium fand Gemm bis Marz 1921 eine Tatigkeit als Entwurfszeichner fur Warenverpackungen in den Graphischen Werkstatten Bruchsal Zeitgleich besuchte er Abendkurse an der Kunstakademie Karlsruhe Ebenfalls 1921 heiratete er in erster Ehe Frieda Pohle 1901 1948 1923 liess sich Gemm in seiner Heimatstadt als Dekorationsmaler bzw freischaffender Maler und Grafiker nieder 1923 hatte er eine erste Ausstellung im Halberstadter Kunstverein eine weitere folgte 1926 im Stadtischen Museum von Halberstadt Sie war der Anfang von Jahren der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem damaligen Museumsdirektor August Hemprich 1935 erhielt Gemm den Auftrag fur das Museum Halberstadt funf Historienbilder aus der Ur und Fruhgeschichte zu malen Fur einen Wartesaal des Halberstadter Hauptbahnhofs malte er 1939 drei grosse Olbilder Noch 1926 fasste Gemm mit seinem Jugendfreund Wilhelm Pramme den Entschluss zu einer Weltreise welche jedoch in Tirol endete wo Gemm aufgab Pramme reiste ein Jahr spater mit geringsten Mitteln bis Zentralasien Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde auch Gemm zur Wehrmacht einberufen Zwischen 1939 und 1941 nahm er sowohl am Frankreichfeldzug wie auch am Krieg gegen die Sowjetunion teil Hierbei war er jedoch zeitweise vom Dienst an der Waffe befreit und ausschliesslich als Kriegsmaler eingesetzt 1941 wurde Gemm wegen einer Krankheit nach Deutschland verschickt und blieb bis Kriegsende bei einer Genesungskompanie in Quedlinburg wo er weiterhin der Malerei nachgehen konnte Am 8 April 1945 wurde er von hier Augenzeuge der Bombardierung und fast vollstandigen Zerstorung seiner nur wenige Kilometer entfernten Heimatstadt 1942 nahm Gemm mit vier Bildern an der Ausstellung des Oberkommandos der Wehrmacht Krieg und Kunst im Wiener Kunstlerhaus teil Diese Schau zeigte uber sechs Wochen einen Querschnitt an deutscher Kriegsmalerei als auch mit Deutschland verbundeter Kriegsteilnehmer bzw Kriegsmaler Gemms Bild Zerschossene sowjetische Batterie an der Desna wurde 1945 vom Heeresgeschichtlichen Museum Wien aufgekauft Nachkriegszeit Bearbeiten 1945 organisierte Gemm eine erste gemeinsame Kunstausstellung mit anderen heimischen Kunstlern in Thale Hierbei regte er auch den Druck einer Erinnerungsmappe mit zwolf farbigen Ansichten Halberstadts vor der Zerstorung an Er engagierte sich im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands 1948 starb seine Frau nach langer Krankheit Im gleichen Jahr engagierte sich Gemm in der Aufbauaktion Halberstadt ruft Diese Initiative verfolgte das Ziel dem zerstorten Halberstadt in umfassender also urbaner wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht neues Leben einzuhauchen In den Jahren 1950 und 1951 unternahm Gemm Studienreisen an den Oberrhein in den Schwarzwald wie nach Tirol 1952 heiratete er Annemarie Keuthe 1955 wurde Gemm Mitglied der SED der Urania und spater auch des regionalen Klubs der Intelligenz Professor Hans Kehr Ab 1956 illustrierte Walter Gemm mit Hunderten an Zeichnungen die Heimatzeitschrift Zwischen Harz und Bruch und war ebenso im damaligen Redaktionsbeirat tatig Neben lebensnotwendigen Auftragsarbeiten wurde sein kunstlerisches Wirken in diesem Jahrzehnt jedoch durch die Enttrummerung bzw den Wiederaufbau Halberstadts dominiert Dies brachte ihm den Beinamen Chronist mit Stift und Pinsel ein 1962 kaufte das Museum fur Deutsche Geschichte in Berlin funf Zeichnungen von ihm an Im Jahr 1967 entwarf Gemm eine Gedenkstatte an den 8 April 1945 an den Grundmauern der Ruine der Franzosenkirche Eine enge Freundschaft verband den Maler zeitlebens mit den Halberstadtern Walter Mahlke Fotografenmeister sowie mit dem Schriftsteller Bert Brennecke Am 17 Marz 1973 starb Gemm in Osterwieck Er wurde auf dem stadtischen Friedhof in Halberstadt beigesetzt Kunstlerisches Schaffen BearbeitenMit ca 6000 Werken in uber 50 jahriger Schaffenszeit kann Walter Gemm als einer der produktivsten Maler seines Metiers gelten Ursachlich zeigt sich hierfur auch dass er als freischaffender Maler von Auftragen abhangig war somit den allgemeinen Geschmack zu bedienen hatte gleichzeitig aber von der Sozialistischen Kulturpolitik unbehelligt blieb Bevorzugte Motive seiner dem Realismus des 19 Jahrhunderts verpflichteten Bilder sind so die mittelalterliche Architektur Halberstadts und die Landschaften des Harzvorlandes Seine Bilder haben einen eigenen Rang als Dokumentierung der Bausubstanz Halberstadts vor der Bombardierung am 8 April 1945 Gemm blieb immer seiner konventionellen Malweise treu der Sozialistische Realismus seiner Zeit hat in seinen Bildern keine Spuren hinterlassen Sammelmappen BearbeitenHalberstadt am Harz Bildermappe mit 12 Bildtafeln in Bestehorndruck von Gemm Datan Lipke Thiemann Ebeling Schiel 1945 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1923 Halberstadter Kunstverein 1926 Einzelausstellung im Stadtischen Museum Halberstadt 1941 Ausstellung von Gemms Kriegsmalerei von 1939 bis 1941 Frankreich und Ostfeldzug in Wien 1942 Teilnahme Gemms mit vier Kriegsbildern an der internationalen Ausstellung des Oberkommandos der Wehrmacht Krieg und Kunst im Wiener Kunstlerhaus 1946 Gruppenausstellung heimischer Kunstler in Thale 1946 Kunstausstellung der Provinz Sachsen Halle Stadtisches Museum in der Moritzburg 1 1948 Halberstadt ruft 2023 Sonderausstellung des Stadtischen Museums Halberstadt zum 125 Geburtstag und 50 Todestagstags Walter Gemm Chronist mit Stift und Pinsel Ehrungen Bearbeiten1966 Kunstpreis der Stadt Halberstadt 2001 wurde eine Halberstadter Sekundarschule nach Walter Gemm benannt Weblinks BearbeitenWalter Gemm auf der Webseite der Sekundarschule Walter Gemm in Halberstadt Foto Walter Gemm auf der Webseite von Halberstadt Walter Gemm bei artnetLiteratur BearbeitenUta Siebrecht Walter Gemm 1898 1973 Halberstadt 1998 60 Jahre alt In Zwischen Harz und Bruch Heft 9 September 1958 Mit dem Skizzenbuch Warnowwerft In Zwischen Harz und Bruch Heft 10 Oktober 1959 Kurznotizen in Zwischen Harz und Bruch Heft 2 Februar 1960 Portrait von Wilhelm Pieck in Zwischen Harz und Bruch Heft 2 Februar 1961 Einzelnachweise Bearbeiten SLUB Dresden Kunstausstellung 1946 der Provinz Sachsen Abgerufen am 29 September 2022 deutsch Normdaten Person GND 119039079 lobid OGND AKS VIAF 64808843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gemm WalterALTERNATIVNAMEN Gemm Ernst Walter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 27 September 1898GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 17 Marz 1973STERBEORT Osterwieck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Gemm amp oldid 235351777