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Walter Geisler 15 Mai 1891 in Dessau 20 September 1945 in Teupitz war ein deutscher Geograph und Raumplaner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur an einem Dessauer Gymnasium studierte Geisler Sohn eines Werk und Schlossermeisters an der Eberhard Karls Universitat Tubingen der Ludwig Maximilians Universitat Munchen der Universitat Leipzig der Universitat Zurich und der Friedrichs Universitat Halle Geographie Germanistik und Geschichte Da er aus gesundheitlichen Grunden nicht fur Kampfeinsatze tauglich war wurde er wahrend des Ersten Weltkrieges als nur fur den Arbeitsdienst verwendungsfahig eingestuft Er konnte daher auch als Lehrer tatig sein Aus diesem Grund hatte er ferner die Gelegenheit im Jahr 1917 bei Otto Schluter an der Friedrichs Universitat Halle promoviert zu werden 1 In den Folgejahren galten seine Studien schwerpunktmassig der Weichsel und er veroffentlichte die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit Durch diese Arbeiten und durch die Herausgabe seiner Zeitschriftenreihe Zur Wirtschaftsgeographie des Deutschen Ostens sowie durch die nach 1939 im Auftrag des Reichskommissars fur die Festigung deutschen Volkstums herausgegebenen Publikationen Die wirtschaftlichen Entwicklungsmoglichkeiten in den eingegliederten Ostgebieten des Deutschen Reiches erwarb sich Geisler den Ruf eines Experten fur Osteuropa insbesondere fur Schlesien In der Zwischenzeit habilitierte er sich im Jahr 1920 an der Preussischen Universitat zu Greifswald liess sich aber bereits zwei Jahre spater wieder nach Halle umhabilitieren wo man ihm anschliessend einen Lehrauftrag fur Kartenkunde und geographisches Vermessungswesen ubertrug Wahrend dieser Zeit unternahm er 1925 1927 eine umfangreiche Forschungsreise durch Australien und Neuseeland Daraus entstanden mehrere anerkannte Publikationen uber Morphologie Landschaft Siedlung Wirtschaft und Kultur dieser Weltregion Geisler galt daher als der seinerzeit beste deutsche Kenner dieses Kontinents Im Jahr 1929 wechselte er als Ordinarius an die Technische Hochschule Breslau wo er bis 1936 lehrte Hier trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 2 669 519 2 sowie dem Reichskolonialbund dem Bund Deutscher Osten und dem Reichsluftschutzbund bei Daruber hinaus ubernahm er zwischenzeitlich einen vakanten Lehrstuhl am Herder Institut Riga der einzigen privaten deutschen Hochschule jener Zeit und arbeitete zeitweise fur die amerikanische Regierung als Berater fur die deutsch polnische Grenze Auf Veranlassung des Reichserziehungsministeriums und gegen die ausdrucklichen Vorbehalte des amtierenden Aachener Rektors Otto Gruber wurde der uberzeugte Nationalsozialist Geisler schliesslich im Jahre 1936 als Ordinarius fur Geographie an die RWTH Aachen berufen und sollte hier unter anderem die wirtschafts und grenzpolitischen Themen sowie die Stadtgeographie und wehrwirtschaftliche Fragen behandeln Hierzu wurde ihm vom amtierenden Aachener Regierungsprasidenten Franz Vogelsang eine Beihilfe in Hohe von 1 200 Reichsmark gewahrt womit Geisler das funfbandige Werk Zur Wirtschaftsgeographie des Deutschen Westens erstellte Schliesslich wurde Geisler im Jahr 1941 in gleicher Funktion an die neu gegrundete Reichsuniversitat Posen berufen wo er bis kurz vor deren Auflosung als Prorektor bei Kriegsende 1945 lehrte Geisler leitete in Posen den planungsrelevanten und uberregionalen Arbeitskreis Zentrale Orte der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung 3 Er leitete auch die dortige Hochschularbeitsgemeinschaft fur Raumforschung Bei einem Einsatz des Volkssturms im Berliner Raum wurde Geisler schwer verletzt Er erlag am 20 September 1945 im Lazarett seinen Verletzungen Werke BearbeitenDie Weichsellandschaft von Thorn bis Danzig Westermann Braunschweig 1922 Die deutsche Stadt Ein Beitrag zur Morphologie der Kulturlandschaft Engelhorn Stuttgart 1925 online Das Bildnis der Erde ein Leitfaden und Praktikum der gesamten Kartenwissenschaft Thamm Halle Saale 1925 mit Walter Behrmann Erich von Drygalski Australien und Ozeanien in Natur Kultur und Wirtschaft Antarktis Athenaion Potsdam 1930 Australien Neuseeland und Ozeanien Zentral Berlin 1932 Oberschlesien Atlas Unter Mitarbeit zahlreicher Fachgenossen Volk und Reich Berlin 1938 Die Hafen Hollands und Flandern Heimat Aachen 1940 Welche Struktur und welche Gestaltung sollen die zentralen Orte des Ostens und ihre Einzugsgebiete kunftig erhalten Struktur und Gestaltung der zentralen Orte des deutschen Ostens Gemeinschaftswerk im Auftrage der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung 2 Koehler Leipzig 1941 Literatur BearbeitenUlrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Verlag Mainz Aachen 2003 ISBN 3 86130 181 4 Aachener Studien zu Technik und Gesellschaft 4 Zugleich Aachen Techn Hochsch Diss 2003 Google Books Gotz Aly Susanne Heim Vordenker der Vernichtung Auschwitz und die deutschen Plane fur eine neue europaische Ordnung Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 11268 0 S 192 ff zuerst 1991 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Aktualisierte 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Michael A Hartenstein Neue Dorflandschaften Nationalsozialistische Siedlungsplanung in den eingegliederten Ostgebieten 1939 bis 1944 Verlag Dr Koster Berlin 1998 ISBN 3 89574 295 3 Mechtild Rossler Wissenschaft und Lebensraum Geographische Ostforschung im Nationalsozialismus Reimer Berlin 1990 ISBN 3 496 00394 4 Felix Monheim Geisler Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 155 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Geisler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Walter Geisler im Catalogus Professorum Halensis Eintrag zu Walter Geisler in GEPRIS historisch 1920 1945 mit Foto Einzelnachweise Bearbeiten Die Grossstadtsiedlung Danzig Kafemann Danzig 1918 zugl Halle Univ Diss 1918 u d T Danzig ein siedlungsgeographischer Versuch Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10591097 Rossler 1990 S 106 ff Normdaten Person GND 116501421 lobid OGND AKS LCCN n2009003159 VIAF 13059934 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geisler WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher GeographGEBURTSDATUM 15 Mai 1891GEBURTSORT DessauSTERBEDATUM 20 September 1945STERBEORT Teupitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Geisler Geograph amp oldid 238986932