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Die 1328 erstmals urkundlich erwahnte Marienkirche in Kublingen heute ein historischer Ortsteil von Schoppenstedt war eine mittelalterliche Winkel Wallfahrtskirche Hier soll auch der Dominikaner Johann Tetzel seine Ablassbriefe verkauft haben Sankt Marien Kublingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Kirchenbeschreibung 1907 2 2 Innenausstattung 3 WeblinksGeschichte BearbeitenIm spaten Mittelalter war die Marienkirche eine bekannte Wallfahrtsstatte die wegen eines der Legende nach im Jahre 1291 dorthin gebrachten wundertatigen Marienbildes starken Zulauf erhielt Fur die Nonnen des Klosters Marienberg in Helmstedt die an der Marienkirche Jahrmarkt abhielten war dies eine willkommene Einnahmequelle Pilger kamen oft mit schweren Bussketten beladen um ihre Last zu Fussen der Wundertatigen niederzulegen Um die Wallfahrtskirche auch nach aussen hin als solche zu kennzeichnen hat man noch vor 1334 zu dieser Zeit waren Kirche und Kapelle schon verbunden die Aussennische geschaffen und in sie eine steinerne Muttergottesfigur gestellt Sie strahlt noch heute einen Abglanz von der kirchlich kultischen Bedeutung Kublingens im spateren Mittelalter aus Im Kirchturm befindet sich das Erbbegrabnis derer von Streithorst die Patronatsherren auf Gut Kublingen Baubeschreibung BearbeitenDas flachgedeckte Kirchenschiff jetzt Totenkapelle ist der alteste Teil der Kirche Ostlich schliesst sich seit 1720 abgetrennt und mit eigenem Sudportal ein gotisch gewolbtes Chorquadrat an ein Mauerstein zeigt das Jahr 1479 Das durchgehende Stabgewande des Portals passt zu diesem Datum Die Kapitelle mit ihrem aufgelegten Blattwerk weisen auf das fruhe 14 Jahrhundert hin Auf den Chor folgt nordlich ein rechteckiges Joch mit gratigem Gewolbe auf dieses nach Osten gewandt die zweijochige rippengewolbte Kapelle zur Verehrung des Gnadenbildes Dies ist offenbar die urkundlich genannte Clus Im Winkel zwischen Kirchenschiff und nordlicher Erweiterung liegt die gratig gewolbte Sakristei in deren Sudwand gibt es innen eine auffallige spitzbogige Nische Kirchenbeschreibung 1907 Bearbeiten Das nahe Schoppenstedt gelegene Dorf Kublingen hat eine merkwurdig gebaute Kirche Diese besteht namlich aus zwei Flugeln die im rechten Winkel zusammenstossen in diesem Winkel steht der Altar und daruber befindet sich die Kanzel Da nun die Manner in dem einen die Frauen aber in dem anderen Flugel sitzen so konnen beide wohl den Prediger nicht aber sich gegenseitig sehen Im Mittelalter pilgerten viele Leute nach Kublingen weil sie meinten ein an der dortigen Kirche befindliches Steinbild der Jungfrau Maria konne Wunder tun und Kranke gesund machen Friedrich Bosses Kleine Braunschweigische Landeskunde Innenausstattung Bearbeiten nbsp Statue der wundertatigen MariaAuf dem Tisch des barocken Kanzelaltars im Regencestil zuruckhaltende Barockisierung um 1720 steht ein bronzenes romanisches Kruzifix aus der Zeit um 1100 Es ist wie der Altar diagonal im nordwestlichen Winkel der Kapelle aufgestellt um fur beide Teile der damals eingerichteten Winkelkirche sichtbar zu sein Das in Bronze gegossene Kublinger Kruzifix gehort zu den altesten bildlichen Darstellungen des Gekreuzigten im Braunschweiger Lande Ein verwandtes Stuck aus Rabke am Elm befindet sich im Wolfenbutteler Museum An der Nordwand der Kirche hangt das alte Triumphkreuz ein ausdrucksvolles spatgotisches in Eichenholz geschnitztes Werk des weichen Stils um 1430 In diesem Werk wird der spatmittelalterlichen Auffassung entsprechend Christus als der leidende Mensch wiedergegeben wahrend das hohe Mittelalter der romanischen Zeit Christus am Kreuz lebend darstellt ruhig ohne Spuren des Leidens mit geoffneten Augen wie am erwahnten Vortragekreuz Weiter ist ein silbervergoldeter Abendmahlskelch aus dem Barock vorhanden Die Cuppa ist von einer getriebenen Manschette eingefasst mit drallen Engelskopfen Der gegossene Nodus zeigt knorpliges Maskenwerk mit einem weiblichen Fabelwesen am Fuss erscheinen wiederum getriebene Engelskopfe zwischen Fruchtgehangen Es handelt sich um eine Arbeit des Danziger Goldschmiedes Ernst Kadau I gestorben 1679 Ihr Stifter war der Patronatsherr Obristleutnant Friedrich Ulrich von der Streithorst nebst Gattin Besonders fein gearbeitet ist die Oblatendose eine ovale silbergetriebene Schachtel mit charakteristischen Barock Tulpen Ihr Hersteller ist ein bisher unbestimmter Augsburger Meister H B in aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts Aus der Rokokozeit der Mitte des 18 Jahrhunderts stammt das Epitaph Gedenktafel des Kriegs und Domanenrats Johann Christ von Lohse gest 1745 an der Sudwand der Kapelle Dies Werk besticht durch die Feinheit des Materials weisser Alabaster fur das Figurliche blaugrauer Marmor fur den Rest Der geflugelte bartige Gott nimmt in eleganter Bewegung von der Schrifttafel den Vorhang fort damit der Nachwelt die Trauer um den Verstorbenen erkenne Auf dem sarkophagahnlichen Unterteil lagert eine trauernde Mutter mit zwei Kindern im Aufsatz eine klagend zum Himmel aufblickende weibliche Gestalt neben ihr eine rauchende Aschenurne Dieses Epitaph eines der reizvollsten Rokokowerke in Norddeutschland ist eine Arbeit des braunschweigischen Hofbildhauers Johann Heinrich Oden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche St Marien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marienkirche Kublingen im Denkmalatlas Niedersachsen Kirche auf privater Internetprasenz uber das Braunschweiger Land52 145094444444 10 787280555556 Koordinaten 52 8 42 3 N 10 47 14 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche St Marien Kublingen amp oldid 233867247