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Die Wallfahrtskapelle Maria Elend auch Ellend oder Ollend beim Ortsteil Embach der Gemeinde Lend im Pinzgau im Land Salzburg ist ein Wallfahrtsort dessen Ursprung in der Mitte des 16 Jahrhunderts liegt Wie bei jeder Maria Elend Kirche bei der der Sorgen der Mutter Gottes auf der Flucht nach Agypten gedacht wird und passend zur verehrten Pieta wurde das Patroziniumsfest am 15 September begangen 1 dem Gedenktag aller Sieben Schmerzen Mariens 2 in den letzten Jahren allerdings am 2 Juli 3 Maria Heimsuchung der eigentlich am 31 Mai gefeiert werden sollte 4 Blick zur Wallfahrtskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Die Wallfahrtsstatte 3 1 Gnadenbilder und Kultgegenstande 3 2 Wallfahrt 4 Relikte der alten Kirche 5 Tourismus 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographische Lage BearbeitenDie Wallfahrtskapelle befindet sich oberhalb eines Almgebietes sudlich des Embacher Ortsteils Winkl unmittelbar bei einer durch einen Brunnen Augenbrundl gefassten Quelle in einer Hohenlage von 1125 m u A Bis zum Waldrand sind es nur wenige Schritte Geschichte Bearbeiten nbsp Blick uber Ursprungskapelle und Augenbrundl in das Salzachtal nbsp OlbergkapelleDer Inschrift eines in der westlichen Mauer der Wallfahrtskapelle eingemauerten Grabsteins zufolge entstand die Kapelle durch die Edle Ursula Penninger zu Penningberg geb Heill 1552 Witwe des salzburgischen Kammerherrn Ulrich Penninger vom Ansitz Penninghof deren 12 jahrige Tochter blind und einfaltig war Als diese eines Tages spurlos verschwand und alles Suchen vergeblich legte ihre Mutter das Gelubde ab an jenem Ort an dem ihre verschwundene Tochter lebend gefunden werden wurde eine Kapelle zu errichten Nach drei Tagen wurde die Tochter eine Stunde vom Penninghof entfernt am Elendberg bei der Kapelle eines sich dort aufhaltenden Hirten sehend und bei klarem Verstand aufgefunden woraufhin die Mutter ihr Gelubde einloste Da sich am Fundort des Madchens bereits eine Kapelle befand die heutige 1755 erneuerte Ursprungskapelle liess Ursula Penninger etwas oberhalb davon auf einer kleinen Anhohe eine neue und grossere Kapelle mit dem Bildnis der schmerzhaften Mutter Maria errichten Dazu legte sie eine Stiftung an die jahrlich am Barbaratag 4 Dezember gehalten wurde und stellte einen Mesner an Die Angaben zum Zeitpunkt der Errichtung der Kapelle schwanken in der Literatur zwischen 1530 und 1575 wobei Letzterer bereits in die Zeit nach dem Tod Ursula Penningers fallt Die oben erwahnte Grabplatte war fur Ursula Penninger nur vorbereitet dann aber nicht fur ihr Grab verwendet worden denn die Daten in der Inschrift sind anlasslich ihres Todes nicht nachgetragen Sie lautet Hie ligt begraben des Edlen und Veste Ulrichen Pennigers zu Penningberg selige nachge lassne Wittib Ursula aine geborene Heillin welche diese Capeln zu unser Fraur im Elend gepaut die am Tag des Monats ir zeitliche Tag zu dem ebigen beschlossen im 15 Jar Die neue Kapelle entwickelte sich bald zu einem Wallfahrtsort zu dem im 18 Jahrhundert jahrlich an die 30 000 Pilger kamen wodurch eine Erweiterung der Kapelle zu einer Wallfahrtskirche notwendig wurde in der u a ein Mirakelbuch gefuhrt wurde in der alle Wunder die sich auf die Furbitte Mariens ereignet haben eingetragen wurden nbsp Kirche 1783 abgetragenDie letzten Erweiterungsbauten nahm man Mitte des 18 Jahrhunderts vor 1764 weihte Erzbischof Sigismund III die Kirche personlich neu ein 5 Hofbauverwalter Wolfgang Hagenauer untersuchte 1782 das Vicariats Gotteshaus Embach und die Wallfahrtskirche Maria Elend die abermals hatte erweitert werden sollen Dabei stellte er gravierende Mangel am Bau fest es floss Wasser durch den Bau man hatte schon einen Ablauf Kanal durch die Kirche gegraben durch die Hanglage bedingt war Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingedrungen und hatte die Steine murbe gemacht etc 6 Vermutlich waren die Baufalligkeit der Wallfahrtskirche und die zugleich vorgebrachten Sanierungsplane zur Embacher Kirche der willkommene Anlass fur Erzbischof Hieronymus erstere abtragen zu lassen Im Gegensatz dazu liess er die Vikariatskirche von Embach sanieren und erweitern und erlaubte danach die Aufstellung des Gnadenbildes in derselben 7 Brauchbare kirchliche Gegenstande aus der Wallfahrtskirche Maria Elend gab man an andere Kirchen weiter so steht z B das Tabernakel jetzt in der Pfarrkirche von Taxenbach 8 die Kanzel und die Orgel verbrachte man in die 1784 errichtete Kirche von Bucheben in der Gemeinde Rauris 9 Diese Orgel ubernahm 1896 der Orgelbauer Franz Reinisch II 1840 1921 ohne dafur eine Entschadigung bezahlt zu haben wie der Pfarrer von Bucheben Johann Ghedina 10 protestierend bemerkte seither ist sie verschollen Lediglich ein paar vergoldete Verzierungen durften vom alten Gehause auf das neue ubernommen worden sein 11 Die Kanzel aus der abgerissenen Wallfahrtskirche allerdings ist in Bucheben erhalten geblieben In der Bevolkerung stiess der Abriss der Kirche auf Widerspruch daher wurde 1824 am Olberg oberhalb von Embach unterhalb der Kreuzigungsgruppe als Ersatz eine kleine neue Kapelle errichtet die jedoch kaum angenommen wurde 1842 wurde am Standort der abgerissenen Wallfahrtskirche die noch heute existierende neue Wallfahrtskapelle mit 20 Sitzplatzen errichtet in der das 1768 von Petrus Schmid angefertigte Gnadenbild der Mutter Maria das zuvor in der Ursprungskapelle stand verehrt werden kann 12 An den Seitenwanden wurden ausserdem einige der erhalten gebliebenen Votivtafeln angebracht Neben der Ursprungskapelle von 1755 befindet sich das Augenbrundl dem besondere Heilkraft nachgesagt wird weshalb sich in ihm seit jeher viele Pilger die Augen auswaschen Nachdem die Quelle fast versiegt ware sprudelt das Wasser seit 2012 wieder Die Wallfahrtsstatte Bearbeiten nbsp Gnadenbild in der KapelleGnadenbilder und Kultgegenstande Bearbeiten Primarer Kultgegenstand ist eine Kopie 13 eines 1744 hergestellten Vesperbildes Pieta der Leichnam Christi liegt nach links 14 zur Rechten eine kniende Frauengestalt die den linken Fuss Christi mit einem Tuch abwischt auf der Linken ein Engelchen das ebenfalls mit einem Tuch den linken Arm Christi abtrocknet 15 Wallfahrt Bearbeiten Wallfahrtsmotive waren und sind das Aufsuchen der Heilquelle insbesondere wegen Augenleiden Votive waren in Wachs nachgebildete Kroten gebrauchte Krucken und Haaropfer der erste Eintrag im erhalten Mirakelbuch stammt aus dem Jahre 1628 16 1958 waren noch ca 60 Votivbilder erhalten 17 Starkerer Wallfahrtszuzug ist am 2 Juli und an den drei goldenen Samstagen nach Michaeli 29 September zu beobachten verlobte Bittgange halten die Gemeinden Taxenbach Eschenau Lend und Rauris 18 Relikte der alten Kirche Bearbeiten nbsp Seitenansicht der abgerissenen Kirche nbsp Diese Kanzel wurde 1784 nach Bucheben gebracht nbsp Das Tabernakel 1760 von Leopold Hacksteiner geschaffen wurde um 1784 nach Taxenbach gebracht Tourismus BearbeitenEtwas unterhalb von Wallfahrts und Ursprungskapelle befindet sich am Fahrweg der Gasthof Maria Elend der noch bis Anfang der 1920er Jahre als Genesungsheim der Gesellschaft vom Weissen Kreuze genutzt wurde Literatur BearbeitenKarl Ginhart OKT 25 Die Denkmale des politischen Bezirkes Zell am See Baden bei Wien 1933 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Band 5 Wien 1958 Benedikt Pillwein Benedikt Pillwein Hrsg Geschichte Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg Mit einem Register welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen Geographisch historisch statistisches Detail nach Distrikts Kommissariaten 1 Auflage 5 Teile Joh Christ Quandt Linz 1827 39 2 Auflage 1843 S 539 f Johannes Neuhardt Hrsg Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch Katalog der 11 Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg Salzburg 1986 Johannes Neuhardt Wallfahrten im Erzbistum Salzburg Munchen und Zurich 1982 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskapelle Maria Elend Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Pfarre LendEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Patroziniumstag im katholischen liturgischen Kalender ist der 15 September Personalstand der Welt und Ordens Geistlichkeit der Erzdiozese Salzburg fur das Jahr 1957 Schematismus 1957 hrsg vom Erzbischoflichen Ordinariat Salzburg 1957 S 273 pfarre lend at Angabe der Erzdiozese Salzburg Pfarrverband Dienten Embach Lend unter Gottesdienstzeiten abgerufen am 6 Mai 2014 Unter Papst Pius V war der Festtag am 2 Juli in den allgemeinen romischen Kalender aufgenommen worden Da der 2 Juli nach dem Geburtsfest Johannes des Taufers 24 Juni liegt genau einen Tag nach dem Oktavtag des Johannesfestes zog die nachkonziliare Liturgiereform Mitte der 1960er Jahre das Fest auf den 31 Mai vor bis dahin Termin des Fests Maria Konigin so dass es zugleich als Abschlussfest des traditionellen Marienmonats gefeiert werden kann Johannes Neuhardt Wallfahrten im Erzbistum Salzburg Munchen und Zurich 1982 S 118 AES Pfarrarchiv Embach Karton Nr 3 Bausachen Kostenvoranschlage Salzburg 20 November 1782 AES Kasten 9 Fach 93 Faszikel 10 Teil1 betreffend Embach Maria Elend Salzburg 30 Juli 1783 OKT 25 Die Denkmale des politischen Bezirkes Zell am See OKT 25 hrsg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Baden bei Wien 1933 S 237 OKT 25 S 185 Siehe Johann Ghedina 1858 1924 In Regesta Ecclesiastica Salisburgensia RES aufgerufen am 2 Mai 2016 Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 51 Neuhardt Wallfahrten S 118 Ein gemaltes Gnadenbild ist seit 1783 in der Embacher Kirche das vermutlich geschnitzte Original aus dem 16 Jahrhundert gilt als verschollen 1768 fertigte Petrus Schmid eine Kopie aus Stein an die jetzt in der 1842 errichteten Kapelle aufgestellt ist Warum die sog Schmerzensmutter als Linkshanderin dargestellt ist konnte Anlass fur Spekulationen sein Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 S 177 f Vergleiche dazu Mirakelbucher Wunderberichte aufgearbeitet u a von Adolf Hahnl medizinisch gedeutet von Josef Thurner In Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch Katalog der 11 Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg hg von Johannes Neuhardt Salzburg 1986 S 101 304 Betreffend Embach Maria Elend S 161 166 Gugitz Gnadenstatten S 178 Neuhardt Wallfahrten S 118 47 279593 12 988093 Koordinaten 47 16 46 5 N 12 59 17 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskapelle Maria Elend amp oldid 235400273