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Der Friedhof Adlershof befindet sich in der Friedlander Strasse 156 im Berliner Bezirk Treptow Kopenick Ortsteil Adlershof Er wurde ab Oktober 1877 angelegt immer wieder erweitert und umfasst im Jahr 2014 eine Flache von 121 223 m auf der viele alte Baume stehen Friedhofskapelle AdlershofGrabmal mit JesusfigurErbbegrabnisFur die Kampfer gegen den Kapp PutschBronzestele des Bildhauers Gerhard ThiemeGraberfeld fur Verfolgte des NaziregimesFur die Widerstandskampfer Otto Nelte Willi Gall und Walter Gerber Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Grabmaler und Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAdlershoff zunachst Suss sz engrund genannt wurde am 14 April 1754 als Kolonisten Etablissement im Collnischen Forst gegrundet Seit 1879 tragt der Gutsbezirk Adlershoff und Suszengrund den einheitlichen Namen Adlershof Die Bewohner hatten ihren ersten Friedhof auf einem Grundstuck des Gutsbesitzers an der Dorfstrasse der spateren Bismarck und seit 1951 Dorpfeldstrasse Dieser wurde um 1850 herum eingeebnet Im Jahr 1890 wurde auf dem Gelande dann die erste Gemeindeschule fur Knaben erbaut Nach Aufgabe der Maulbeerbaumplantage wurde der Friedhof ein Stuck weiter an die Kronprinzen seit 1951 Wassermannstrasse verlegt und zwar zwischen der Bismarck und Selchowstrasse Angesichts der zunehmenden Bebauung erwies sich auch dieses nah am Ortszentrum gelegene Areal als ungeeignet Zudem stieg die Anzahl der Sterbefalle an womit mehr Platz gebraucht wurde Starben im Jahr 1847 19 Menschen waren es 1903 schon 183 Todesfalle Im Oktober 1877 entschied sich der Gemeinderat fur ein am nordwestlichen Rand des Gemeindegebietes gelegenes 5462 m grosses Grundstuck welches unmittelbar an die Collnische Heide grenzte Die Grosse des historischen Begrabnisplatzes lasst sich vom Friedhofszugang Friedlander Strasse Hackenbergstrasse erahnen denn die rechtwinklig zueinander verlaufenden zwei Mauern im Osten und Norden mit den Erbbegrabnissen markierten fruher das gesamte Gelande 1886 wurde die erste Adlershofer Friedhofs Gebuhrenordnung erlassen Durch die infolge der Bevolkerungsentwicklung steigenden Sterbeziffern wurde die Verwaltung des Friedhofs immer teurer Die Gemeinde installierte auch gleich einen aus drei Mitgliedern bestehenden Friedhofsausschuss der uber die Einhaltung der Gebuhrenordnung wachte Anfangs fuhrte von der Dorfstrasse aus nur ein kleiner Feldweg zum Friedhof im Volksmund Kirchhofsweg genannt der in etwa schon der spateren Hackenbergstrasse entsprach Da die Anzahl der Bestattungen stetig anstieg wurde schliesslich auch eine befestigte Zufahrt zum Friedhofseingang erforderlich doch vor der Zufahrt war noch ein Grundstuck des Kopenicker Backermeisters Hugo Hackenberg 1849 1922 im Weg In der Gemeindevertretungssitzung Ende Oktober 1889 erfolgte eine Einigung zwischen den Gemeindeinteressen und dem Backermeister die neue Strasse durfte uber sein Grundstuck fuhren wofur sie nach ihm in Hackenbergstrasse benannt wurde Im Jahr 1892 liess der Gemeinderat die Hackenbergstrasse pflastern womit eine ordnungsgemasse Anbindung gewahrleistet war Eine Feierhalle fur die Beisetzungen fehlte anfangs noch Im Juli 1894 erhielt der aus Adlershof stammende Bauunternehmer Albert Pfortner den Auftrag zum Bau einer Kapelle mit Leichenhalle Der Bau kostete die Gemeinde 6000 Mark und war innerhalb von funf Monaten fertiggestellt Aus der Zeit zwischen 1892 und 1902 stammen die meisten der prachtvollen Erbbegrabnisse an den historischen Friedhofsmauern Kolonisten Fabrikbesitzer Kaufleute und Lehrer schufen sich und ihren Familien eine bleibende Erinnerung uber den Tod hinaus Im Jahr 1903 weihte der Ortsgeistliche den kommunalen Adlershofer Friedhof feierlich ein Zu dieser Zeit erfolgte eine erste Erweiterung des Gelandes in die Collnische Heide hinein Von den anfangs 5462 m erreichte der Friedhof Adlershof bis 1942 eine Gesamtflache von 33 990 m Bis dahin waren um die 10 000 Personen auf dem Friedhof bestattet worden In den letzten Kriegsjahren und auch danach wurde der Friedhof um ein Vielfaches erweitert bis auf die Flache von 121 223 m Stand im Jahr 2014 Das seit 2001 zustandige Bezirksamt Treptow Kopenick hat beschlossen dass ab 1 Januar 2008 auf der ostlichen Teilflache in Verlangerung der Wassermannstrasse keine neuen Beisetzungen mehr stattfinden durfen Nach einer Ruhefrist von 30 Jahren soll dort eine Umwidmung in eine offentliche Grunanlage stattfinden womit sich die Friedhofsflache um etwa ein Drittel verkleinert Beschreibung BearbeitenNeben dem Haupteingang an der Friedlander Strasse 156 Ecke Hackenbergstrasse wo auch die Friedhofsverwaltung sitzt gibt es folgende weitere Eingange an der Friedlander Strasse Ecke Wassermannstrasse in der Helbigstrasse geschlossen und in der Collnischen Heide Da der Friedhof uber einen alten gesunden Baumbestand verfugt wird er auch als Waldfriedhof eingeordnet Die Hauptwege im alteren Teil werden von Linden gesaumt Drei Gedenkstatten haben auf dem Adlershofer Friedhof verteilt Platz gefunden ein Ehrenhain fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit Kissenplatten auf einer Rasenflache eine Gedenkstatte fur die Toten des Kapp Putsches von 1920 mit einer Plastik Das Vermachtnis des Kampfers von Hans Kies 1 davor eine Tafel mit der Inschrift Dem Gedenken der im Kampf gegen die Reaktion gefallenen Sozialisten und dahinter Gedenksteine mit den Namen der Verstorbenen 2 eine Gedenkstatte fur die Verfolgten des Nationalsozialismus mit einer Bronzestele des Bildhauers Gerhard Thieme und dahinter Grabsteine mit Namen und Lebensdaten der hier Bestatteten 3 Bestattet sind auf dem Friedhof auch zahlreiche bekannte Personlichkeiten der Ortsgeschichte Viele Namen erinnern an altes Adlershofer Handwerk und Gewerbe Grabmaler und Personlichkeiten BearbeitenGottfried Gleichfeld 1828 1892 Begrunder der politischen Gemeinde von Adlershof Friedrich Leopold 1837 1899 erster Vorsteher der Gemeinde Adlershof 3 Richard Hansen 1854 1916 Fabrikbesitzer Vorsitzender des Kreiskriegerverbandes Teltow Dorothea Breitbeil 1898 1972 alias Dora Colani Gesangslehrerin und Konzertsangerin Max Goosmann 1899 1971 Pfarrer der Bekennenden Kirche in Adlershof Wolfgang Heinz 1900 1984 Schauspieler Intendant des Deutschen Theaters Ehrengrab des Landes Berlin Lieselotte Welskopf Henrich 1901 1979 Schriftstellerin Ehrengrab des Landes Berlin Emil R Greulich 1909 2005 Schriftsteller Boris Djacenko 1917 1975 Schriftsteller Lukas Richter 1923 2000 Musikwissenschaftler Rudi Hinte 1927 2018 Ortschronist von Adlershof 4 5 Karlheinz Drechsel 1930 2020 Musikjournalist und Jazzmusiker Michael Bruckner 1939 1998 Bezirksburgermeister von Berlin Treptow 1990 1998Siehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste der Friedhofe in BerlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Adlershof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhof Adlershof Offizielle HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Das Vermachtnis des Kampfers Denkmal fur die Gefallenen des Kapp Putsches 1920 In bildhauerei in berlin de BiB abgerufen am 2 Mai 2020 Gerd Ludersdorf Blutspur in Kopenick und Adlershof Wie Berliner Arbeiter vor 90 Jahren den Kapp Putschisten entgegentraten ihr Leben riskierend In neues deutschland de 20 Marz 2010 abgerufen am 2 Mai 2020 a b Bezirksburgermeister Igel enthullt Informationstafeln auf dem Friedhof Adlershof Pressemitteilung des Bezirksamtes Treptow Kopenick vom 25 Januar 2019 Rudi Hinte In www berlin de Abgerufen am 11 Oktober 2021 Gedenktafeln fur Rudi Hinte und Emil R Greulich In Berliner Woche Ausgabe Treptow Kopenick 20 Juni 2019 abgerufen am 11 Oktober 2021 52 443016944444 13 546733055556 Koordinaten 52 26 34 9 N 13 32 48 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Adlershof amp oldid 239250668