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Die Wahlen zum Erfurter Unionsparlament fanden von August 1849 bis Marz 1850 statt Zu unterscheiden sind dabei die Wahlen zum Volkshaus und die zum Staatenhaus des Parlaments der Deutschen Union wie es schliesslich offiziell hiess Bei den Wahlen zum Volkshaus wiederum unterscheidet man die Wahlen der wahlberechtigten Burger die Wahlmanner gewahlt haben von den spateren Wahlen der Wahlmanner die die eigentlichen Abgeordneten des Volkshauses bestimmt haben Die Halfte der Mitglieder des Staatenhauses wurden von den Landtagen der Einzelstaaten gewahlt die andere Halfte von den jeweiligen Regierungen ernannt Eine Reihe von Staaten unterliess es zu wahlen so dass statt 120 nur 91 Mandate besetzt wurden Inhaltsverzeichnis 1 Rechtliche Grundlagen 2 Volkshaus 3 Staatenhaus 4 Gewahlte Abgeordnete 5 Siehe auch 6 Literatur 7 BelegeRechtliche Grundlagen Bearbeiten Hauptartikel Erfurter Reichswahlgesetz Die Wahlen fanden auf Grundlage des Gesetzes uber die Wahlen zum Volkshause statt Dieses Gesetz stammt ebenso wie der Erfurter Verfassungsentwurf vom 26 Mai 1849 sowohl das Wahlgesetz als auch der Verfassungsentwurf imitieren ihre jeweiligen Frankfurter Vorbilder anderten es aber konservativ ab Die eigentliche Organisation der Wahlen war den Einzelstaaten auferlegt Dazu erliessen sie Gesetze bzw Verordnungen Das Wahlgesetz sah ein Dreiklassenwahlrecht vor bei dem die Reichen bevorzugt wurden Wahlen durfte nur diejenigen Manner die eine direkte Staatssteuer zahlten und an den Gemeindewahlen seines Wohnorts teilnehmen durften Sodann wahlte man in drei Klassen abhangig von der Steuerleistung Wenige Reiche wahlten dabei ebenso viele Abgeordnete wie die wesentlich Armeren in ihren Klassen 1 Volkshaus Bearbeiten nbsp Volkshaus nbsp Erfurter Unionsparlament VolkshausDas restriktive Wahlrechts hatte viele Deutsche enttauscht so dass die meisten Demokraten und linkeren Liberalen die Wahlen boykottierten Das gilt auch fur grossdeutsche Katholiken die damit protestierten dass die Unionspolitik Osterreich aus Deutschland drangte Eine niedrige Wahlbeteiligung so der Gedanke hinter dem Boykott wurde die Legitimation der Union schmalern 2 Davon abgesehen hatten linke Kandidaten wegen des Wahlrechts geringere Chancen uberhaupt gewahlt zu werden Allerdings wahlte der Kleinstaat Schwarzburg Sondershausen den Liberal Demokraten Carl Rebling in das Staatenhaus Preussische Konservative wiederum stellten sich zur Wahl um als Abgeordnete zu verhindern dass Preussen in einen deutschen Bundesstaat aufgeht Wenn auch teils widerwillig befurworteten viele ehemalige Frankfurter Abgeordnete der liberalen Mitte die Unionspolitik Dies vereinbarten sie auch auf ihrem Treffen Ende Juni das Gothaer Nachparlament genannt wurde 3 Wegen des Wahlboykotts durch die Demokraten gab es an vielen Orten keinen richtigen Wahlkampf vor allem dort wo die Liberalen stark waren und mit geringer Wahlermobilisierung die Konservativen schlugen 4 Beispielsweise in der Provinz Preussen spater in Ost und Westpreussen geteilt lebten 2 4 Millionen Einwohner Davon waren rund 300 000 Manner wahlberechtigt also 12 1 Prozent aller Einwohner In der 1 Klasse gab es 19 581 Wahlberechtigte in der 2 Klasse 50 396 und in der 3 Klasse 230 590 Von diesen wahlten tatsachlich in der 1 Klasse 38 6 Prozent in der 2 Klasse 31 8 Prozent und in der 3 Klasse nur 22 3 Prozent Zahlt man alle drei Klassen zusammen betrug die Wahlbeteiligung in der Provinz Preussen 24 9 Prozent Das war eine noch geringere Quote als bei der preussischen Unterhauswahl 1849 31 9 Prozent 5 und die niedrigste bei einer gesamtdeutschen Wahl uberhaupt 6 Eine relativ hohe Wahlbeteiligung gab es etwa in Kurhessen Schaumburg Lippe Insgesamt wahlten 35 8 Prozent der Wahlberechtigten mit eher geringen Unterschieden nach Klassen In manchen kurhessischen Wahlkreisen wahlten sogar 40 bis 50 Prozent der Wahlberechtigten im Wahlkreis Fulda aber nur 18 Prozent in der 3 Klasse 5 8 Prozent Zu vermuten ist daher so Jochen Lengemann dass die Wahlbeteiligung von den lokalen Tendenzen zu einer politischen Richtung abhing Jedenfalls konne man nicht pauschal behaupten die Wahlbeteiligung sei allgemein und uberall zu niedrig gewesen um das Unionsparlament zu legitimieren 7 Die Wahlen fand von November 1849 bis Januar 1850 statt Sie wurden in einigen Wahlkreisen verzogert weil ein Kandidat die Wahl ablehnte oder weil ein Kandidat in mehreren Wahlkreisen gewahlt worden war 8 Wahrend der Session des Parlaments im Marz und April 1850 wurden die Abgeordneten aller Wahlkreise gewahlt sofern dies nicht vorher geschehen war Es gab jedoch eine Ausnahme Der Abgeordnete eines badischen Wahlkreises wurde von der badischen Regierung in das Staatenhaus entsandt ohne dass es eine Nachwahl gab Damit war der Wahlkreis dauerhaft nicht im Volkshaus vertreten 9 Staatenhaus Bearbeiten nbsp StaatenhausAm 22 August 1849 waren die beiden Mecklenburg Schweriner Abgeordneten die ersten die von einem Landesparlament in das Staatenhaus gewahlt wurden Am 18 Marz 1850 wahlte man in Nassau Sachsen Coburg Gotha und Schwarzburg Rudolstadt die letzten Insgesamt hatten es 120 Staatenhausmitglieder sein mussen doch Hannover Sachsen die Zweite Kammer der Standeversammlung des Grossherzogtums Hessen Hessen Darmstadt die Volksvertretung Oldenburgs Mecklenburg Strelitz und Schaumburg Lippes wahlten nicht So kam man nur auf 91 Mitglieder 10 Der Verwaltungsrat beendete am 29 April 1850 die Sitzungsperiode nicht aber die Wahlperiode Legte jemand sein Mandat nieder konnte es durch Nachwahl wieder besetzt werden Beispielsweise liess Preussen noch am 16 Juli 1850 im 12 Preussischen Wahlkreis nachwahlen Abgeordneter im Volkshaus wurde so Botho Heinrich zu Eulenburg 11 Gewahlte Abgeordnete Bearbeiten Hauptartikel Liste der Mitglieder des Erfurter UnionsparlamentsSiehe auch BearbeitenWahlrecht im Vormarz und in der Marzrevolution Erfurter Reichswahlgesetz Erfurter UnionsparlamentLiteratur BearbeitenJochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Bd 6 Urban amp Fischer Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 XBelege Bearbeiten Manfred Botzenhart Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 1850 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 719 720 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 310 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 309 311 Hans Werner Hahn Wahlen oder Nichtwahlen Wahlbewegung und Wahlergebnisse der Wahlen zum Erfurter Unionsparlament im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach In Thuringer Landtag Erfurt Hrsg 150 Jahre Erfurter Unionsparlament 1850 2000 Schriften zur Geschichte des Parlamentarismus in Thuringen 15 Wartburg Verlag Weimar 2000 S 27 44 hier S 29 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 312 Jorg Detlef Kuhne Die Reichsverfassung der Paulskirche Vorbild und Verwirklichung im spateren deutschen Rechtsleben Habil Bonn 1983 2 Auflage Luchterhand Neuwied 1998 1985 S 85 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 313 314 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 311 312 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 314 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 314 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 314 315 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahlen zum Erfurter Unionsparlament amp oldid 226869003