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Das Gesetz uber die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause Erfurter Reichswahlgesetz Unionswahlgesetz vom 26 Mai 1849 regelte die Wahlen zum Erfurter Unionsparlament die schliesslich Ende 1849 Anfang 1850 stattfanden Sie waren die einzige fur die das Gesetz angewandt wurde Vorbild des Gesetzes war das Frankfurter Reichswahlgesetz vom 12 April 1849 doch die Erfurter Variante begunstigte die Reichen ausserordentlich Mit dem Ende der Erfurter Union im Laufe des Jahres 1850 wurde das Gesetz obsolet wahrend das Frankfurter Gesetz schliesslich 1866 1867 als Modell fur die Wahlen im Norddeutschen Bund diente Inhaltsverzeichnis 1 Zustandekommen und Inhalt 2 Neue Wahlrechtsdiskussion 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 BelegeZustandekommen und Inhalt BearbeitenNoch bevor Preussen die Nationalversammlung im Mai offen bekampfte kundigte es an sich mit den anderen deutschen Staaten auf eine neue Verfassung fur ein Deutsches Reich zu einigen Das Dreikonigsbundnis vom 26 Mai 1849 einigte sich nicht nur auf die Erfurter Unionsverfassung sondern auch auf ein neues Wahlgesetz mit dem gleichen amtlichen Titel wie das Vorbild Beide ahnelten ihren Frankfurter Vorbildern teilweise bis aufs Wort wurden aber im konservativen Sinne abgeandert nbsp Eine Urwahl im Jahre 1848Das Wahlrecht basierte auf dem preussischen Dreiklassenwahlrecht bei dem die Wahler nach ihrem Steuereinkommen in drei Klassen eingeteilt wurden Die Klassen umfassten unterschiedlich viele Wahler jede aber entsandte die gleiche Zahl von Abgeordneten Allerdings war das Erfurter Wahlrecht noch strenger als das preussische Auf Drangen von Hannover und Sachsen durfte nur wahlen wer eine direkte Staatssteuer zahlte und an den Gemeindewahlen des Wohnorts teilnehmen durfte 1 Das Gesetz fuhrte dazu wieder das Kriterium der Selbststandigkeit ein wie es bereits im Bundeswahlgesetz von 1848 vorkam allerdings definierte es die Selbststandigkeit anstatt dies den Einzelstaaten zu uberlassen Ausserdem sah das Gesetz die indirekte Wahl uber Wahlmanner vor 11 Wie im Frankfurter Vorbild brauchten Personen die ein offentliches Amt bekleiden keine Beurlaubung um Abgeordneter im Volkshaus zu werden doch bestimmte das Erfurter Gesetz dass sie aber die Kosten ihrer amtlichen Stellvertretung zu tragen hatten 7 Dadurch wurde das passive Wahlrecht fur Beamte empfindlich eingeschrankt Der Verwaltungsrat der Union beschloss dass die Urwahlen am 17 November 1849 stattfinden sollten also die Wahlen in denen die wahlberechtigten Burger die Wahlmanner wahlten Die Wahlmanner wahlten am 31 Januar 1850 die eigentlichen Abgeordneten zum Volkshaus die Mitglieder des Staatenhauses wurden von den Einzelstaaten ernannt bzw gewahlt Fur die rechtlichen Grundlagen und die Organisation der Volkshaus Wahlen waren die Einzelstaaten verantwortlich so erliess Preussen am 26 November 1849 eine entsprechende Verordnung andere beteiligte Staaten beschlossen Gesetze 2 Neue Wahlrechtsdiskussion BearbeitenIm Gothaer Nachparlament berieten sich am 25 bis 27 Juni 1849 Rechtsliberale die noch im Vormonat der Nationalversammlung angehort hatten Das Erfurter Wahlrecht war eine eklatante Abwendung vom Frankfurter Wahlrecht und bevorrechtete die Reichen noch mehr als ein gewohnliches Zensuswahlrecht Eine Gruppe um Heinrich von Gagern wollte dass es nicht noch strenger als das preussische sein sollte Diese Meinung kam in eine Stellungnahme des Nachparlaments allgemein aber akzeptierte die Versammlung den Erfurter Verfassungsentwurf und das Wahlgesetz 3 Im Erfurter Unionsparlament kam das Wahlrecht am 25 Marz 1850 wieder auf die Tagesordnung Das Staatenhaus des Reichstags beschloss fur die Verfassung dass die Wahlgesetze der Einzelstaaten sich an den Vorgaben des Reichswahlgesetzes halten mussten Damit sollte nicht exakt dasselbe Dreiklassenwahlrecht vorgeschrieben werden doch uberall sollte das Wahlrecht eingeschrankt und ungleich sein Der preussische Hochkonservative Otto von Manteuffel begrundete dies damit dass demokratische Brandherde in den Einzelstaaten nicht geduldet werden konnten Die liberale Gegenseite befurchtete dass die Erfurter Union ahnlich wie der Deutsche Bund zur Tragerin der Reaktion werde Die Mittelschichten konnten sich dann aus Verbitterung mit den Unterschichten verbunden 4 Nachdem der Verfassungsausschuss sich dem Staatenhaus angeschlossen hatte kam es im Plenum des Volkshauses zu einem Kompromiss Die Reichsgesetzgebung sollte spater Bestimmungen daruber treffen durfen wie das Wahlrecht in den Einzelstaaten aussehen soll Wegen der Vormachtstellung Preussens hatte das wahrscheinlich bedeutet dass das Dreiklassenwahlrecht uberall durchgesetzt worden ware 5 Siehe auch BearbeitenFrankfurter Reichswahlgesetz Wahlen zum Erfurter Unionsparlament Wahlrecht im Vormarz und in der MarzrevolutionWeblinks BearbeitenReichsgesetz uber die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause verfassungen deBelege Bearbeiten Manfred Botzenhart Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 1850 Droste Dusseldorf 1977 S 719 720 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament von 1850 Wahlen Abgeordnete Fraktionen Prasidenten Abstimmungen In Gunther Mai Hrsg Die Erfurter Union und das Erfurter Unionsparlament Bohlau Koln Weimar Wien 2000 S 307 340 hier S 308 Manfred Botzenhart Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 1850 Droste Dusseldorf 1977 S 722 Manfred Botzenhart Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 1850 Droste Dusseldorf 1977 S 773 Manfred Botzenhart Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 1850 Droste Dusseldorf 1977 S 774 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erfurter Reichswahlgesetz amp oldid 194087192