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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Das Wadi al Garf arabisch وادي الجرف DMG Wadi l Ǧarf auch Wadi al Jarf und Wadi al Dscharf ist ein kleines Tal an der Westkuste des Roten Meeres am Golf von Suez in Agypten Wahrend pharaonischer Zeit wurde es in der 4 Dynastie als Hafen fur den Schiffsverkehr mit der Sinai Halbinsel genutzt Die archaologische Statte wurde bereits im fruhen 19 Jahrhundert entdeckt genauere Untersuchungen finden aber erst seit 2011 statt Wadi al GarfWadi al Garf Agypten Wadi al GarfKoordinaten 28 53 N 32 39 O 28 890198 32 652865 Koordinaten 28 53 N 32 39 OBasisdatenStaat AgyptenISO 3166 2 EG Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Zone 1 Die Galerien 3 2 Zone 2 4 Unterkunfte und Lagerplatze 3 3 Zone 5 Das grosse Gebaude 3 4 Zone 6 Der Hafen 4 Datierung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Wadi al Garf befindet sich unweit des sudostlichen Endes des Wadi Araba einem breiten Gebirgseinschnitt und wichtigem Verbindungsweg zwischen dem nordlichen Niltal und dem Roten Meer Es liegt 24 km sudlich der modernen Stadt Zafarana Etwa 10 km sudwestlich liegt das Pauluskloster welches uber das Wadi ed Deir mit der Fundstatte verbunden ist Der Golf von Suez hat an dieser Stelle eine Breite von 50 km Ostnordostlich von Wadi al Garf wurde auf der gegenuberliegenden Seite des Meeres in jungerer Zeit bei al Marcha der befestigte Warenumschlagplatz Ras Budran entdeckt der ebenfalls ins Alte Reich datiert und hochstwahrscheinlich als Anlaufstelle fur die von Wadi al Garf ablegenden Schiffe diente Ras Budran wiederum befindet sich unweit der wichtigsten Abbaugebiete fur Kupfer und Turkis auf der Sinai Halbinsel In jeweils weniger als 50 km Entfernung liegen sudostlich das Wadi Maghara und ostlich die Tempelanlage von Serabit al Chadim Forschungsgeschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde der Fundort Wadi al Garf 1832 von John Gardner Wilkinson der ihn 1823 gemeinsam mit James Burton besucht hatte Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts fand er aber keine weitere Beachtung Erst in den 1950er Jahren wurde er wahrend der Suez Krise von franzosischen Piloten wiederentdeckt und als Rod al Chawaga benannt Die damaligen politischen Verhaltnisse machten eine bereits geplante genauere Untersuchung unmoglich und so geriet der Platz erneut in Vergessenheit Erst 2008 ruckte er mit der Publikation von Archivmaterial aus den 1950er Jahren wieder ins Interesse der Forschung 2011 begann das Institut francais d archeologie orientale Grabungen unter der Leitung von Pierre Tallet vorzunehmen Beschreibung BearbeitenDer gesamte Fundort verlauft auf einer Strecke von etwa 5 km in west ostlicher Richtung von den Bergen bis zur Kuste Er gliedert sich in sechs Fundstellen von denen vier erhoht an den Auslaufern des Gebirges liegen Hierbei handelt es sich um einen grossen Komplex von Galerien die als Lagerraume genutzt wurden sowie 500 m nordlich davon um drei Gebaudekomplexe die als Unterkunfte dienten Etwa auf zwei Drittel der Strecke zwischen diesen Komplexen und der Kuste befindet sich in der Ebene ein einzelnes grosses Gebaude von bislang unbekannter Funktion Die eigentliche Hafenanlage an der Kuste besteht aus einer ungefahr L formigen Mole und einem 200 m landeinwarts gelegenen kunstlich aufgeschutteten Hugel der wohl als Landmarke diente Zone 1 Die Galerien Bearbeiten An den Auslaufern der Berge erstreckt sich ein Komplex von 25 30 Galerien von denen 2011 vier untersucht wurden Es handelt sich um lange rechteckige Raume die in den anstehenden Kalkstein getrieben wurden Sie haben Langen zwischen 16 und 34 m eine durchschnittliche Breite von 3 m und eine durchschnittliche Hohe von 2 5 m In den Felsboden eingetiefte Wege zwischen 2 und 3 m Lange bilden den Zugang zu den Galerien Die Eingange waren durch Sandsteinplatten verschlossen Am Eingang der grossten Galerie wurden die Reste einer Inschrift entdeckt die einen Beamten benennt den Schreiber des Fayum Idu In und vor den Galerien wurden zahlreiche Funde gemacht Hierzu zahlen Seile Textilien das Papyrus Jarf A und B sowie zahlreiche Vorratsgefasse und Holz Bei den Holzfunden handelt es sich hauptsachlich um Akazie und Libanonzeder Gefunden wurden Teile von Kisten und auch von Schiffen darunter mehrere Planken und das Endstuck eines Ruders Ein weiteres besonderes Stuck ist ein halbrunder Rahmen mit einem Durchmesser von 2 75 m Die Vorratsgefasse wurden direkt vor Ort gefertigt wie der Fund einer Topferei direkt bei den Galerien belegt Mehrere tausend Scherben wurden gefunden Teilweise waren sie beschriftet mit den Namen von Arbeiter und Schiffsmannschaften sowie von Schiffen Zone 2 4 Unterkunfte und Lagerplatze Bearbeiten Nordlich der Galerien liegen drei Gruppen von Gebauden und kleineren Lagerplatzen Der grosste Komplex besteht aus mehreren als Unterkunfte genutzten rechteckigen Gebauden die in kleine zellenartige Raume untergliedert sind Zone 5 Das grosse Gebaude Bearbeiten Das isoliert stehende grosse Gebaude aus Trockenmauerwerk ist etwa nordost sudwestlich orientiert Es hat eine Lange von 60 m eine Breite von 30 m und ist in 13 lange Hauptraume unterteilt die ihrerseits zwei oder mehrfach untergliedert sind Es handelt sich um das bislang grosste an der Kuste des Roten Meeres entdeckte Gebaude aus pharaonischer Zeit Zone 6 Der Hafen Bearbeiten 200 m hinter der Kustenlinie wurde ein kunstlicher Hugel aus Kalksteinblocken errichtet der wohl als Orientierungspunkt diente Er hat eine Breite von 10 m und eine Hohe von 6 m Um ihn herum wurden kleinere Lagerplatze entdeckt Die Hafenanlage besteht aus einer Mole die zunachst 160 m nach Osten verlauft und dann nach Sudosten abknickt wo sie in etwas unregelmassiger Form weitere 120 m verlauft Sie umschliesst somit einen uber 3 ha grossen Ankerplatz In Kustennahe ragt die Struktur noch deutlich uber die Wasseroberflache ihr nach Sudosten verlaufender Arm liegt jedoch nur bei Niedrigwasser knapp daruber Etwas westlich der nordostlichen Ecke der Mole wurde eine grossere Ansammlung von Ankern gefunden Diese bestehen alle aus durchlochten Kalksteinen in dreieckiger rechteckiger oder zylindrischer Form Ihre Hohe schwankt zwischen 60 und 80 cm ihre Breite zwischen 48 und 62 cm Insgesamt wurden 21 Anker gefunden mehrere davon paarweise Es handelt sich um den ersten Fund von altagyptischen Schiffsankern in ihrem ursprunglichen Kontext Alle zuvor gefundenen Anker etwa in der Hafenanlage von Mersa Gawasis waren sekundar verbaut Weiterhin handelt es sich um die bislang grosste und alteste Ansammlung von Ankern aus der Fruhen Bronzezeit Zuvor waren lediglich etwa 35 altagyptische Anker bekannt von denen die Mehrzahl ins Mittlere Reich datiert Neben den Ankern wurden im Hafenbecken noch mehrere vollstandig erhaltene Vorratsgefasse gefunden Datierung BearbeitenDank der in allen Zonen sehr zahlreichen Keramikfunde kann der Fundort Wadi al Garf recht genau in die fruhe 4 Dynastie datiert werden Bestatigt wird dies auch durch mehrere hieroglyphische Schriftzeugnisse Ein Siegelabdruck nennt den Namen des Konigs Snofru weitere Abdrucke Kontrollmarken sowie ein Papyrus nennen seinen Sohn Cheops Jungere Zeugnisse sind bisher nicht bekannt Wadi al Garf scheint wohl bereits unter Cheops Sohn Chephren zugunsten des weiter nordlich gelegenen Ain Suchna aufgegeben worden zu sein 1 Literatur BearbeitenF Bissey Vestige d un port ancien dans le golfe de Suez In Bulletin de la Societe d etudes historiques et geographiques de l isthme de Suez BSEHGIS Band 5 1953 1954 S 266 Volltext als PDF Datei Ginette Lacaze Luc Camino Memoires de Suez Francois Bissey et Rene Chabot Morisseau a la decouverte du desert oriental d Egypte 1945 1956 Societe d egyptologie de Pau Pau 2008 ISBN 978 2 914989 06 0 Pierre Tallet Ayn Sukhna and Wadi el Jarf Two newly discovered pharaonic harbours on the Suez Gulf In British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan BMSAES Band 18 2012 S 147 168 Online Pierre Tallet Les papyrus de la mer Rouge ouadi el Jarf golfe de Suez In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres CRAIBL Band 2013 2013 S 1015 1024 Online Pierre Tallet Les ports intermittents de la mer Rouge a l epoque pharaonique caracteristiques et chronologie In Bruno Argemi und Pierre Tallet Hrsg Entre Nil et mers La navigation en Egypte ancienne Nehet Revue numerique d Egyptologie Band 3 Universite de Paris Sorbonne Universite libre de Bruxelles Paris Brussel 2015 S 31 72 Online Pierre Tallet Les papyrus de la Mer Ruge I Le lt lt Journal de Merer gt gt Papyrus Jarf A et B Memoires publies par les membres de l Institut Francais d archeologie orientale du Caire MIFAO Band 136 Institut francais d archeologie orientale Kairo 2017 ISBN 978 2 7247 0706 9 Pierre Tallet Gregory Matouard An early pharaonic harbour on the Red Sea coast In Egyptian Archaeology Band 40 2012 S 40 43 Online Pierre Tallet Gregory Marouard The Harbour of Khufu on the Red Sea Coast at Wadi al Jarf Egypt In Near Eastern Archaeology Band 77 Nr 1 2014 S 4 14 Online Pierre Tallet Gregory Marouard Der Hafen des Cheops am Wadi el Jarf In Sokar Band 35 2017 S 14 27 Pierre Tallet Gregory Marouard Damien Laisney Un port de la IVe dynastie au Ouadi al Jarf mer Rouge In Bulletin de l Institut Francais d Archeologie Orientale BIFAO Band 112 2012 S 399 446 Online Pierre Tallet El Sayed Mahfouz The Red Sea in pharaonic times Recent discoveries along the Red Sea Coast Proceedings of the Colloquium held in Cairo Ayn Soukhna 11th 12th January 2009 Institut Francais d Archeologie Orientale Kairo 2013 ISBN 978 2 7247 0598 0 John Gardner Wilkinson Note on a part of the Eastern Desert of Upper Egypt In Journal of the Royal Geographical Society Band 2 1832 S 28 34 Online Einzelnachweise Bearbeiten Pierre Tallet Les ports intermittents de la mer Rouge a l epoque pharaonique caracteristiques et chronologie Paris Brussel 2015 S 60 Tabelle 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wadi al Garf amp oldid 215577867