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Die Volksrepublik Mosambik portugiesisch Republica Popular de Mocambique war ein sozialistischer Staat der vom 25 Juni 1975 bis zum 1 Dezember 1990 als Nachfolgestaat der portugiesischen Uberseeprovinz Mosambik existierte Der gegenwartige und nachfolgende Staat auf diesem Territorium ist die Republik Mosambik Volksrepublik MosambikRepublica Popular de Mocambique1975 1990Flagge 1975 1983 Wappen 1975 1982 Wahlspruch Unidade Trabalho VigilanciaAmtssprache Portugiesisch 1 Hauptstadt MaputoStaats und Regierungsform Sozialistische Volksrepublik EinparteienstaatStaatsoberhaupt Samora MachelRegierungschef Joaquim Chissano 1975 Mario da Graca Machungo 1986 1994 Flache 783 030 1 km Einwohnerzahl 10 000 000 Schatzung 1977 1 13 200 000 1982 2 Bruttosozialprodukt 3 03 Mio USD 1974 1 64 Mio USD 1976 3 Bruttosozialprodukt pro Einwohner 340 USD 1974 180 USD 1976 3 Wahrung Mosambikanischer Escudo Ausgabe 1976 und alter 4 Metical Ausgaben 1976 1980 1983 1991 4 Errichtung 25 Juni 1975Vorgangergebilde Portugiesisch OstafrikaUnabhangigkeit 1975 von Portugal Endpunkt 1990Abgelost von Republik MosambikNational hymne Viva Viva a FRELIMO source source Nationalfeiertag 25 Juni 1975Zeitzone UTC 2Kfz Kennzeichen MOCISO 3166 MZ MOZ 508Telefonvorwahl 25810 Provinzen 1 Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 3 Internationale Militarkooperation 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Flagge Mosambiks im April 1983Nach der endgultigen Erlangung der Unabhangigkeit von Portugal im Jahre 1975 unterstutzte die Volksrepublik Mosambik bzw ihre regierende Partei FRELIMO befreundete politische Krafte ZANU im Rhodesien Konflikt des Nachbarlandes Die rhodesische Regierung unter Premierminister Ian Smith reagierte gegenuber Mosambik mit Sabotage und Destabilisierungsmassnahmen der etwa 3000 Mosambikaner durch Totung und Verletzung zum Opfer fielen Es sind 350 militarische Operationen gegen Mosambik durch rhodesische Regierungstruppen bekannt geworden Zudem unterstutzte die Regierung Smith im Nachbarland entstehende Oppositionsgruppen die mit Uberfallen Sabotageaktionen und Minenanschlagen die Verhaltnisse belasteten Grosste Bekanntheit erlangte die Mozambique National Resistance RENAMO Das war eine konservativ antikommunistisch orientierte Guerilla Bewegung deren finanzielle Hilfe und materielle Unterstutzung an die Gruppe schrittweise von der Apartheidregierung Sudafrikas ubernommen wurde Konkret soll der ehemalige sudafrikanische Geheimdienst BOSS die subversive Unterstutzung angefuhrt haben Angesichts dieser Entwicklung versuchte der mosambikanische Prasident Samora Machel durch eine offentliche Betonung einer guten Nachbarschaft mit Sudafrika der sich abzeichnenden Eskalation entgegenzuwirken Nach dem Ende der Regierung der weissen Minderheit in Rhodesien erhielten die Anti FRELIMO Krafte in Nordtransvaal auf sudafrikanischem Territorium neue Ruckzugsraume und konnten ihre Aktivitaten gegen das ostliche Nachbarland weiter fortsetzen 5 Mit der Unabhangigkeit von der ehemaligen portugiesischen Kolonialmacht ergab sich fur die Mehrheit der Bevolkerung ein erheblicher Zugewinn an zivilen Burgerrechten Die erste Verfassung vom 25 Juni 1975 sicherte allen Burgern Mosambiks Grundrechte zu und erklarte bestimmte inhumane Handlungen zu strafbewehrten Sachverhalten Artikel 26 die als Storung des sozialen Friedens insbesondere durch differenzierende Bezugnahmen auf berufliche Stellung Bildung ethnische Herkunft Geburtsort gesellschaftliche Stellung Hautfarbe Religionszugehorigkeit oder als Herbeifuhrung darauf beruhender Privilegien angesehen wurden Die wichtigsten Verfassungsziele bestanden in der Beseitigung kolonialer Strukturen der Unterdruckung sowie die Ausdehnung der Volksmacht Artikel 4 und 6 Hingegen waren die Meinungs Versammlungs und Vereinigungsfreiheiten auf die Forderung der Verfassungsziele orientiert Artikel 27 Mit den Artikeln 29 und 33 wurden erstmals Frauen und Mannern gleiche Rechtsstellungen eingeraumt zumal Artikel 17 die Emanzipation der Frau zum Staatsziel erklarte Bei den ersten Volkswahlen im Jahr 1977 stand fast allen Burgern das aktive und passive Wahlrecht zu ausgeschlossen waren Personen etwa 10 der Kandidaten 6 denen eine Identifizierung mit dem uberwundenen Kolonialismus zugeordnet wurde 7 Diese Gruppe geriet in die offentliche Kritik und wurde mit der karikaturistischen Figur Xiconhoca verfemt Ihr rechnete man zu dieser Zeit Verhaltensweisen wie Alkoholismus Frauenfeindlichkeit Gewinnstreben Huldigung modischer Auslandseinflusse oder eine allwissende Intellektuellenhaltung zu 6 Die wirtschaftliche Situation bei der Machtubernahme nach dem Ende der Kolonialherrschaft war extrem desolat Wahrend der Anfangsphase wanderten etwa 90 Prozent der Portugiesen aus was einen Kreis von etwa 230 000 Personen umfasste Zuvor zerstorten viele von ihnen Teile der Infrastruktur des Landes Beispielsweise wurden aus Rohbauten fur Wirtschaft und Verwaltung die bereits installierten Medien entfernt Da ein sehr grosser Teil des ingenieurtechnischen Personals durch die kolonialwirtschaftlichen Verhaltnisse aus Portugiesen bestand musste die neue Regierung von Samora Machel einen nicht schnell zu behebenden Fachkraftemangel hinnehmen Diese Situation veranlasste sie zum Aufruf nach internationaler Hilfe in deren Folge umfangreiche Aktivitaten einiger Lander wie die DDR in Gang kamen Die DDR gewahrte ab 1975 zunachst nur politische Unterstutzung ging jedoch seit 1977 aus eigenen drangenden wirtschaftlichen Erwagungen auf eine okonomische Kooperation mit Mosambik ein und bediente sich dabei auch des Sonderwirtschaftsbereichs Kommerzielle Koordinierung 8 Die Volksrepublik Mosambik unterhielt neben der DDR enge Beziehungen mit Bulgarien das in der damaligen Zeit ebenso ein sozialistischer Staat war Ferner nahm Mosambik auch Beziehungen zu Frankreich Italien Kuba den Niederlanden und Schweden auf Das Verhaltnis zur Sowjetunion blieb abgesehen von Waffenlieferungen und sehr begrenzter Hilfe mittels Arzten Lehrern und Geologen schwierig Der Antrag auf Aufnahme in den Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW wurde von der DDR und Bulgarien unterstutzt jedoch von der Sowjetunion entschieden abgelehnt Die Volksrepublik Mosambik blieb ein Beobachter des RGW Das mosambikanisch sowjetische Verhaltnis verharrte abgekuhlt auch weil Mosambik einen Militarstutzpunkt verweigerte und ferner als Staatsziel verfolgte den Indischen Ozean von Nuklearwaffen frei zu halten 9 10 Verkehr BearbeitenBereits in der Zeit als Volksrepublik bedeutende Seehafen von Mosambik befinden sich auch heute noch in den grosseren Kustenstadten Maputo im Suden Beira Quelimane Nacala und Pemba im Norden Ein die bedeutenden Hafen verbindendes Eisenbahnnetz was auch Verteilungsaufgaben inkl humanitare Hilfe innerhalb des Landes entlang der etwa 2500 km langen Kuste ubernehmen konnte bestand nicht in der damaligen Volksrepublik Mosambik Die Hauptfunktion der Eisenbahn Mosambiks bestand in der Funktion als Partner der drei wichtigsten Hafen und der Nachbarlander Hauptstrecken der Eisenbahn verbanden damals den Hafen Maputo mit den benachbarten Landern Sudafrika und Swasiland den Hafen Beira mit den benachbarten Landern Simbabwe und Malawi sowie den Hafen Nacala ebenfalls mit dem benachbarten Malawi Daruber hinaus bestanden noch einige voneinander isolierte Nebenstrecken von rein lokaler Bedeutung Zum nordlich gelegenen Nachbarland Tansania bestand sowohl vor als auch nach der Erlangung der Unabhangigkeit Mosambiks von Portugal in 1975 keine Eisenbahnverbindung 11 12 Insgesamt verfugte die damalige Volksrepublik Mosambik um 1977 nur uber 3700 km meist eingleisige Eisenbahnstrecken und 40 000 km Strassen von denen etwa 4000 km befestigt waren Eine ganzjahrig befahrbare Nord Sud Verbindung existierte nicht 13 Die Vervollkommnung der Umschlag Technologien in den Hafen von Mosambik und deren weiterer Ausbau im Zeitalter der sich immer weiter entwickelnden Containerisierung Containerrevolution im Seeverkehr wurde damals auch von der DDR unterstutzt unter anderem durch Entsendung von Beratern und Hafenspezialisten und Erarbeitung von Projekten in wissenschaftlich technischen Expertengruppen zur Losung von Schwerpunktproblemen Im Jahre 1979 wurde ein Seeverkehrsabkommen zwischen der DDR und der VR Mosambik abgeschlossen 11 Die auch im wiedervereinigten Deutschland weiterhin existierende Deutsche Seereederei DSR in Rostock lief seinerzeit im Rahmen der Beziehungen der DDR und der Volksrepublik Mosambik im damaligen Ostafrika Liniendienst die drei Haupthafen Maputo innerhalb der Maputo Bucht im Suden Beira im Zentrum Hauptstadt der Provinz Sofala und Nacala Provinz Nampula im Norden des Landes regelmassig an 11 Die erkennbare Unterentwicklung der Eisenbahn und auch der Hafen nach der Erlangung der Unabhangigkeit von Portugal 1975 im Zuge der Nelkenrevolution konnte in der Zeit von 1975 bis 1990 in der kurzen Orientierungsphase des Landes als Volksrepublik nicht beseitigt werden und erschwerte die wirtschaftliche Entwicklung und auch humanitare Hilfe in Mosambik Die Staatsfuhrung setzte vorrangig auf landwirtschaftliche Entwicklungsinitiativen Das im Dezember 1976 fur das Folgejahr beschlossene Investitionsprogramm enthielt 51 Projekte worin keine auslandischen Finanzmittel fur den Transportsektor vorgesehen waren 14 Internationale Militarkooperation BearbeitenIm Februar 1975 weilten Generale und Offiziere der Nationalen Volksarmee NVA in Maputo Dabei kam es zu einem Zusammentreffen von Ministerprasident Chissano und Generalleutnant Helmut Borufka Im Verlaufe dieser Konsultationen begannen sich erste Konturen der spateren Militarkooperation zwischen beiden Staaten abzuzeichnen Die Vertreter der DDR wurden wegen des von Anfang an harmonischen Verhaltnisses um ein starkeres Engagement gebeten Mosambik beabsichtigte zu dieser Zeit mit Hilfe der Volksrepublik China den Ausbau der eigenen Landstreitkrafte und hoffte auf sowjetische Hilfe fur seine Luft und Seestreitkrafte 15 Nach einer grossen NVA Delegation im Jahre 1979 kam es im April 1980 zu einem Treffen des mosambikanischen Verteidigungsministers mit den NVA Vertretern Generaloberst Werner Fleissner und Konteradmiral Theodor Hoffmann sowie dem sowjetischen Chefberater fur Militarfragen General Aleksejew in Maputo Fleissner war der Stellvertreter des Ministers im Bereich Technik und Bewaffnung Die Gesprache mit den Mosambikanern beruhrten auch Details der von ihnen gewunschten militarischen Ausbildungskurse Der sowjetische Vertreter bestatigte die Unterstutzung seines Landes fur die mosambikanischen See und Luftstreitkrafte Die DDR wurde dabei gebeten sich auf die Sicherung der Land und Seegrenzen zu konzentrieren Allerdings kam es spater nicht zu den gewunschten inlandischen Ausbildungsvorhaben und erbetenen Waffenlieferungen da das Verhaltnis zwischen Mosambik und der Sowjetunion zunehmend unter politische Spannung geraten war Lediglich mit Hilfsmaterialien wie Decken Stahlhelme und Uniformen leistete die DDR auf diesem Gebiet eine Unterstutzung Der ZK Sekretar fur Sicherheitsfragen Egon Krenz verwies spater ablehnend auf die laufenden sowjetischen Ausbildungsaktivitaten sowie auf Hilfsleistungen durch Kuba und Nordkorea Auch das Ministerium fur Staatssicherheit in Person von Erich Mielke lehnte eine weitere Unterstutzung Mosambiks durch Militarinstrukteure der DDR ab weil bei den Gesprachspartnern eine Konzeptionslosigkeit vermutet wurde Trotzdem hielten sich um 1985 mehrere ostdeutsche Militarberater in Mosambik auf wobei der Schutz ziviler Entwicklungshelfer der DDR in deren Blickfeld lag Die DDR Fuhrung befurchtete ahnlich den Kubanern in Angola in einen internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt zu werden Stattdessen gab es in geringer Zahl militarische Ausbildungen von Mosambikanern in der DDR Fur die in westlichen Medien wahrend der 1980er Jahre kursierenden Vermutungen uber NVA Ausbildungslager im Suden Afrikas gibt es keine Belege Es gab lediglich eine Stationierung von Transportflieger und militarische Beratungen fur kleine Gruppen 15 In den spaten 1980er Jahren strukturierte das mosambikanische Verteidigungsministerium auf Grund des Geldmangels und der bislang geringen Erfolgen im Burgerkrieg mit der RENAMO seine Streitkrafte zu einem Modell der Volksverteidigung um Angesichts der inlandischen Realitaten hatte sich das Streitkraftemodell der Warschauer Vertragsstaaten als ungeeignet erwiesen und wurde um 1987 verworfen 16 Diese mehr oder weniger intensiven Beziehungen zwischen beiden Landern wirkten sich weitlaufig aus Verteidigungsminister Alberto Joaquim Chipande und sein Generalstabschef Marco Mabote besuchten die DDR noch mehrfach offiziell und privat 17 Siehe auch BearbeitenWahlen in Mosambik Geschichte MosambiksEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Peter Ripken Hrsg Sudliches Afrika Geschichte Wirtschaft politische Zukunft Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1978 S 11 Ernst Klimm Hrsg Harms Handbuch der Geographie Afrika 2 Die Lander sudlich der Sahara Paul List Verlag Munchen 1985 S 215 a b Ripken 1978 S 14 nach Weltbank a b Albert Pick Standard Catalog of World Paper Money 7 Auflage Vol 2 Iola 1994 S 869 870 Ronald Meinardus Die Afrikapolitik der Republik Sudafrika ISSA wissenschaftliche Reihe 15 Bonn 1981 ISBN 3 921614 50 3 S 429 431 a b Peter Ripken Sudliches Afrika Geschichte Wirtschaft politische Zukunft Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1978 S 26 Gottfried Wellmer Geschichte der mosambikanischen Demokratisierung In Evangelisches Missionswerk in Deutschland Beratungskreis Mosambik gemeinsam Hrsg Mosambik Weltmission heute Nr 28 Hamburg 1997 ISSN 1430 6530 S 125 Rolf Steinbuch Mosambik Schwarz und arm und ziemlich weit weg Schmetterling Verlag 2 Aufl Stuttgart 2010 S 43 47 Joseph Hanlon Mosambik Revolution im Kreuzfeuer edition sudliches Afrika 21 Bonn 1986 ISBN 3 921614 25 2 S 279 Konrad Adenauer Stiftung Rat fur Gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW auf www kas de a b c Egon Hammerschmied Funf am Indik Die Seehafen der Volksrepublik Mocambique In Jahrbuch der Schiffahrt ein Rundblick uber die internationale See u Binnenschiffahrt Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin Jg 1982 S 78 84 ISSN 0075 238X DNB bibliografischer Nachweis Peter Ripken Hrsg Sudliches Afrika Geschichte Wirtschaft politische Zukunft Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1978 S 12 Peter Ripken Hrsg Sudliches Afrika Geschichte Wirtschaft politische Zukunft Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1978 S 32 a b Klaus Storkmann Geheime Solidaritat Militarbeziehungen und Militarhilfen der DDR in die Dritte Welt Ch Links Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86153 676 5 S 263 264 291 294 295 Klaus Storkmann Geheime Solidaritat Militarbeziehungen und Militarhilfen der DDR in die Dritte Welt Ch Links Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86153 676 5 298 299 Klaus Storkmann Geheime Solidaritat Militarbeziehungen und Militarhilfen der DDR in die Dritte Welt Ch Links Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86153 676 5 264 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